Studie zu Feuer in der Klimakrise: Waldbrände werden immer schlimmer
Die Erderhitzung befördert Waldbrände durch mehr Trockenheit. Das verbrennende Holz setzt wiederum CO₂ frei – und befeuert selbst die Klimakrise.
Allein im Jahr 2023 seien weltweit etwa 26 Millionen Hektar Wald abgebrannt, eine Fläche, die etwa der Größe Neuseelands entspreche, heißt es in der Studie. Dabei seien rund 8,8 Milliarden Tonnen CO₂ freigesetzt worden. Dies sei mehr als das Fünfzehnfache der jährlichen Emissionen Deutschlands.
„Mittlerweile brechen große Feuer sogar in Klimaregionen aus, wo dies bislang als untypisch galt, etwa im Süden Skandinaviens oder im tropischen Regenwald im Amazonasgebiet“, sagte Zahnen.
Die Ursachen für diese Eskalation sind laut der Studie „vielfältig, aber eindeutig menschengemacht“: Neben der Erderhitzung seien es vor allem intensiver Holzeinschlag, die Umwandlung von Waldflächen, die Übernutzung natürlicher Ressourcen sowie unvorsichtiger Umgang mit Feuer oder Brandstiftung.
WWF fordert, natürliche Wälder wiederherzustellen
„Jahrzehntelange intensive Landnutzung habe die weltweiten Naturlandschaften stark verändert und geschwächt“, betont die Umweltorganisation. Wälder würden zunehmend lichter und trockener. Längere Dürreperioden, steigende Temperaturen und geschwächte Ökosysteme schafften ideale Voraussetzungen für Brände.
Wissenschaftler rechnen mit einem Anstieg extremer Vegetationsbrände bis 2030 um 14 Prozent und bis Ende des Jahrhunderts sogar um 50 Prozent. Um diese Entwicklung abzubremsen müsse der Fokus von der Brandbekämpfung auf die Brandvermeidung verlagert werden.
Der WWF fordert etwa, natürliche Wälder wieder herzustellen und naturnah zu bewirtschaften. Dies bedeute etwa eine Abkehr von Monokulturen wie Eukalyptusplantagen sowie die Wiederherstellung von Feuchtgebieten.
In den vergangenen Wochen hatte es in Folge von Hitzewellen zahlreiche massive Waldbrände in Ländern an der Mittelmeer- und Atlantikküste gegeben. Besonders betroffen waren Griechenland, die Türkei, Bulgarien, Frankreich, Spanien und Portugal.
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