Studie zu Dienstwagen: Klimaschädliche Steuervorteile
Von Dienstwagen profitieren vor allem männliche Besserverdiener zwischen 40 und 60. Je größer und teurer die Fahrzeuge, desto mehr lässt sich sparen.
Vor allem Menschen mit hohen Einkommen profitieren von diesem System. So wird die Hälfte aller Dienstwagen von Angestellten mit einem Bruttoeinkommen von 5.000 Euro pro Monat oder mehr genutzt. Männer bekommen viermal so häufig einen Dienstwagen wie Frauen, die meisten sind zwischen 40 und 60.
Arbeitgeber können die Anschaffungskosten und die Nutzung von Dienstwagen von der Steuer absetzen. Laut der Studie sparen die Arbeitgeber am Ende oft sogar mehr Lohnkosten, als sie in den Dienstwagen investieren müssen.
Je größer und teurer die Fahrzeuge, desto mehr Geld lässt sich einsparen. Gerade in den teuren Preissegmenten gebe es bisher jedoch wenig vollelektrische Alternativen, kritisieren die Autoren der Studie.
Auch für Arbeitnehmer lohnt sich der Dienstwagen: Die Privatnutzung muss als sogenannter geldwerter Vorteil auf das Einkommen angerechnet und versteuert werden. Durch die sogenannte Listenpreismethode können Arbeitnehmer den Dienstwagen so privat nutzen und pauschal pro Monat 1 Prozent des Listenpreises der Fahrzeuge versteuern.
Agora Verkehrswende und das Öko-Institut fordern ein Ende der Steuervorteile für Verbrennungsmotoren. Außerdem sollen Anreize zur CO2-Einsparung getroffen werden. Zum Beispiel eine Steuer, die auch die Emissionswerte der Dienstwagen miteinbezieht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
MLPD droht Nichtzulassung zur Wahl
Scheitert der „echte Sozialismus“ am Parteiengesetz?
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Proteste in Georgien
Wir brauchen keine Ratschläge aus dem Westen
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Förderung von E-Mobilität
Habeck plant Hilfspaket mit 1.000 Euro Ladestromguthaben