Studie übers Heizen: Sparsamer, aber immer noch fossil
Verbraucher drehen die Heizungen seltener voll auf. Das liegt mit an der Erderhitzung – und führt dazu, dass die Emissionen nicht weiter steigen.
Damit ist die Energie gemeint, die für Heizung, Warmwasserbereitung und als Strom ins Gebäude eingespeist wird. „Seit Beginn unserer Erhebungen im Jahr 2011 hat es noch nie so einen niedrigen Verbrauch von Heizenergie gegeben“, sagte Joachim Klein, Experte für Energie- und CO2-Kennzahlen bei techem.
Die Treibhausgasemissionen von Wohnungen sind dennoch auf hohem Niveau – aber zumindest durch das sparsame Heizverhalten nicht weiter gestiegen. Die Autoren der Studie begründeten das anhaltende Niveau mit Veränderungen beim Transport fossiler Energieträger.
Deutlich wird das am Beispiel von Erdgas, mit dem gut die Hälfte der Fläche der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern beheizt wird. Gelange es durch Pipelines nach Deutschland, entstünden geringere Emissionen als beim Flüssiggas, das mit Schiffen beispielsweise aus den USA nach Europa beziehungsweise Deutschland gebracht wird, erläuterten die Autoren der Studie.
Im Schnitt stießen die Nutzer einer Mehrfamilienhauswohnung im Jahr 2023 insgesamt 1,92 Tonnen CO2 alleine durch die Erzeugung von Wärme zur Raumheizung (1,55 Tonnen) sowie für die Trinkwasser-Erwärmung (0,37 Tonnen) aus. Damit blieben die Emissionen etwa auf Vorjahresniveau. Zusammen mit den Emissionen durch den Verbrauch von Haushaltsstrom von im Mittel 1,1 Tonnen belief sich der Ausstoß einer Wohnung 2023 auf durchschnittlich 3 Tonnen Treibhausgase.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Debatte um SPD-Kanzlerkandidatur
Schwielowsee an der Copacabana
BSW und „Freie Sachsen“
Görlitzer Querfront gemeinsam für Putin
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus
Papst äußert sich zu Gaza
Scharfe Worte aus Rom
Wirtschaftsminister bei Klimakonferenz
Habeck, naiv in Baku
Frauenfeindlichkeit
Vor dem Familiengericht sind nicht alle gleich