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Studie sieht Ende des Mietanstiegs vorausRostock statt Berlin

Längst nicht alle wollen mehr in die Metropolen. Eine Studie sieht mancherorts die Trendwende bei Mieten und Kaufpreisen voraus. Doch das ist umstritten.

Nicht mehr alle wollen da hin – deshalb werden die Mieten auch nicht mehr so schnell steigen Foto: dpa

Berlin dpa | In den größten deutschen Städten ist nach einer Branchenstudie ein Ende des jahrelangen Mietanstiegs in Sicht. Gerade in Berlin und München sei bald nicht mehr mit steigenden Mieten in Neuverträgen zu rechnen, möglicherweise auch in Hamburg, heißt es in der Untersuchung des Zentralen Immobilienausschusses (ZIA), die der Verband am Dienstag der Bundesregierung übergab. Bestandsmieten steigen demnach langsam weiter. Eigentumswohnungen in diesen Städten könnten in vier bis fünf Jahren um bis zu ein Drittel billiger werden.

„Für Berlin gilt: The party is over. Wer jetzt noch kommt, darf beim Aufräumen helfen“, sagte Studienautor Harald Simons vom privaten Forschungsinstitut Empirica AG. In der Hauptstadt, in München und Hamburg lasse der Zuzug nach, zugleich würden in naher Zukunft viele neue Wohnungen fertig, heißt es in der Studie für den Verband, der unter anderem Immobilieninvestoren, Makler und Banken vertritt.

Der „Schwarm“ junger Zuzügler dränge inzwischen in Städte wie Leipzig, Rostock, Erlangen und Regensburg, heißt es darin. In den sieben größten deutschen Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart stiegen die Angebotsmieten mit 2,6 Prozent 2016 schon nur noch wie im bundesweiten Durchschnitt. Im Vorjahr hatte das Plus der Metropolen noch 3,4 Prozent betragen.

Die Studie widerspricht anderen Beobachtern. Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen ging zuletzt davon aus, dass sich der Wohnungsengpass in den Ballungsräumen verschärft. Für Berlin hat der Finanzierer Berlin Hyp dargelegt, dass die Mieten nach einer Delle durch die Mietpreisbremse wieder stärker gestiegen seien.

Kaufpreise koppeln sich von Mieten ab

Die Kaufpreise koppelten sich der ZIA-Studie zufolge bisher in den Metropolen immer stärker von der Mietentwicklung ab. So seien die Preise in München im vergangenen Jahr besonders deutlich stärker gestiegen als die Neuvertragsmieten – in den anderen Metropolen zeigte sich eine ähnliche Entwicklung. Bundesweit seien die Preise jedoch nur leicht übertrieben.

Der Freiburger Ökonom Lars Feld warnte davor, die Preise weiter zu treiben, etwa durch ein „Baukindergeld“, wie es Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) will. Besser seien Erleichterungen bei der Grundsteuer und der Grunderwerbssteuer. Hendricks' Staatssekretär Gunter Adler (SPD) zeigte sich skeptisch, ob das das geplante Familienbaugeld noch vor der Bundestagswahl im September kommt.

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3 Kommentare

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  • Rostock, Leipzig, Dresden ... die Städte im Osten sowie mit Erlangen und Regensburg im Süden gewinnen an Attraktiviät für Senioren oder Menschen mit Familien.

     

    Obwohl (insbesondere hier in der TAZ) wdh. Reisewarnungen für die ostdeutschen Gebiete wegen akuter AfD-Verseuchung und andere Gefahren ausgegeben wurden.

  • 2G
    2830 (Profil gelöscht)

    "... heißt es in der Studie für den Verband, der unter anderem Immobilieninvestoren, Makler und Banken vertritt."

     

    Vielen Dank für den Hinweis. Das bestätigt meine Vermutung. Eine Studie im Interesse der Immo-Branche, denn sie soll die Wogen glätten. Alles wird wieder gut, der Markt regelt das. Merkwürdig, dass in London die Preise weiter steigen oder zu mindest auf irrsinnig hohem Niveau stagnieren, trotz Brexit. Das ist wie in der Werbung: Kaufinteresse erzeugen durch Schnäppchenmythen. Wie damals bei der Telekom. Telefonieren zum Nulltarif! Immer noch der teuerste Anbieter. LOL

  • Genau ... warum nicht Rostock statt Berlin! Zumindest hinsichtlich hohen Mieten kann der Nordosten gut mithalten! Mit Kultur und Entertainment hapert's zwar gewaltig, aber der Ostseebonus macht das alles wieder wett. ;)