piwik no script img

Stromausfall bei über 30.000 HaushaltenZappenduster in Berlin-Köpenick

Wegen eines beschädigten Kabels fiel in Berlin-Köpenick am Dienstag der Strom aus. Kitas und Schulen bleiben am Mittwoch geschlossen.

Nur ein einziges Fenster ist erleuchtet: Zehntausende Haushalte in Berlin haben keinen Strom Foto: dpa

Berlin taz | In Berlin-Köpenick bleibt es an diesem Mittwoch bis zum Nachmittag duster. Nachdem am Dienstagnachmittag gegen 14 Uhr eine wichtige Stromleitung an einer Baustelle zerstört wurde, hatten mehr als 30.000 Haushalte und 2.000 Gewerbebetriebe keinen Strom. Betroffen sind die Ortsteile Bohnsdorf, Grünau, Köpenick, Schmöckwitz und Müggelheim. Der Katastrophenschutz wurde zur Unterstützung des Einsatzes herangezogen.

Der Stromausfall dauere voraussichtlich bis 15 Uhr am Mittwoch an, teilte der Energiekonzern Vattenfall am Dienstag mit. Auch die Blockheizkraftwerke in Köpenick und Friedrichshagen sind vom Netz. „Die Wiederversorgung der rund 5.000 betroffenen Haushalte mit Wärme kann erst nach der Wiederversorgung mit Strom erfolgen“, so Vattenfall.

Am Mittwoch bleiben wegen des Stromausfalls 18 Schulen geschlossen. Außerdem blieben „sämtliche Kitas“ im Gebiet zu, teilte das Bezirksamt am Dienstag mit. In einer Schule in der Nähe des betroffenen Gebiets können sich Betroffene mit warmen Getränken und Essen versorgen, hieß es am Mittwochmorgen.

Die Intensivstation des Krankenhauses Köpenick wurde in der Nacht evakuiert, schreibt der Tagesspiegel. Da wegen des fehlenden Stroms auch Mobilfunknetze nicht funktionieren, wurden die Bürger*innen aufgefordert, sich direkt an die Einsatzstellen zu wenden. Die Berliner Polizei richtete vier Fahrzeuge als stationäre „Wachen“ ein. Im betroffenen Gebiet dürfen die Leistungen der Berliner Verkehrsbetriebe kostenlos in Anspruch genommen werden.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Die Baustelle an der Salvador-Allende-Brücke, an der das Stromkabel zerstört wurde, war auch zuvor schon ein großes Verkehrshindernis in dem Bezirk im Südosten Berlins. Seit dem 24. Januar ist die Brücke für etwa zehn Monate für motorisierte Fahrzeuge komplett gesperrt. Fußgänger*innen und Radfahrer*innen dürfen die Brücke weiterhin benutzen. Um die Altstadt in Köpenick mit dem Auto oder dem öffentlichen Nahverkehr zu verlassen, bleiben so nur zwei weitere Brücken als Ausweichwege. Für fast alle Bewohner*innen des Gebiets kommt es zu Verspätungen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Mal ein kleiner Eindruck dessen, was uns im Fall eines Totalausfalls z.B. der Infrastruktur der Energieversorgung bevorsteht. Festnetz ist mittlerweile digitalisiert - fällt also auch aus, Mobilfunknetze fallen aus, UKW soll sich abschaffen - also definitiv keine aktuellen Meldungen mehr an die Bevölkerung - Intensivstationen müssen evakuiert werden - Fortschritt und Digitalisierung as its best - ich sehe im Wortsinn scharz.

    • @Ernst Lage:

      Dafür muss nicht erst die Infrastruktur der Energieversorgung ausfallen. Das steht uns auch bevor, wenn noch ein paar mehr Atom- und Kohlekraftwerke abgeschaltet sind und es dann nach Sonnenuntergang windstill wird.

  • War vielleicht keine schlaue Idee, die Haupt- und die Ersatzleitung unter derselben Brücke durchzuführen...

    • @Gefahrengebietler:

      Im Kapitalismus muss sich auch die Vernunft dem harten, aber fairen Wettbewerb stellen. Das Angebot der Vernunft scheint in diesem Fall die Märkte nicht überzeugt zu haben. Vielleicht wäre Hartmut Mehdorn der richtige Mann, um die Vernunft zu sanieren und an die Börse zu bringen. Wer braucht schon Strom?