Strategien für die Krise: Solidarität und Verantwortung

In einer Welt voller Hass und Gewalt hilft vermutlich nur noch ein Appell an den Menschenverstand und an die Menschlichkeit. Und Information.

Eine bunte Illustration mit Textelementen auf der zwei Zeigefinger aufeinander zeigen

Auch eine Möglichkeit: Aufeinander zugehen, statt mit dem Finger auf andere zu zeigen Foto: John Hain / Pixabay

In einer Welt, in der der Attila Hildmann in der Öffentlichkeit mit einem T-Shirt mit Adler-Aufdruck und dem Wort „German“ Journalisten bedroht und wirre Verschwörungstheorien spinnt, in der die Frauen und Kinder und Mitarbeitende von Frauenhäusern, gerade jetzt durch Corona, Angst haben müssen und um Hilfe bitten, und häusliche Gewalt schreckliche Ausmaße annimmt. In der eine Person of Color vor laufender Kamera von einem Polizisten zu Tode gewürgt wird und sich Morde durch rechtsextreme Täter:innen jähren, hilft vermutlich nur noch ein Appell an den Menschenverstand und an die Menschlichkeit.

Das gilt für Politiker:innen genauso, wie für jede:n einzelnen von uns: Nämlich Antisemitismus die Stirn zu bieten, genauso wie jeder Form von Rassismus und Antifeminismus sowie der Gewalt und Ausbeutung von Frauen*. Es geht um Solidarität und Verantwortung. Gerade jetzt in Krisenzeiten.

Das zehnte Festival of African and African-Diasporic Literatures – Fürsorge, Verantwortung und Solidarität: Erzählen von Widerstand in Kunst, Wissenschaft und Aktivismus beschäftigt sich mit unter mit rassistischer Polizeigewalt und Kolonialismus. Gäste sind Iyanu Adebiyi, Aderemi Adegbite und Ismail Bala und viele mehr. Das Festival geht über zwei Tage und findet Online statt (Freitag und Samstag, 3. und 4. Juli 2020).

Von Beauvoir bis Bundestag

Das Spinnboden Lesbenarchiv stellt in einer Online-Veranstaltung mit Kommunikationswissenschaftler:in und Gender-Forscher:in Franziska Rauchut 7 Fragen an Simone de Beauvoir. Treffpunkt ist via Zoom, der Einladungslink wird zugeschickt nach vorheriger Anmeldung unter beratung@spinnboden.de. wird unter anderem fragen wie das Werk de Beauvoirs noch heute gesellschaftliche Debatten beeinflusst und was ihr Beitrag zur heutigen Geschlechterforschung ist.

Dies ist die erste Veranstaltung einer Reihe, die Klassiker:innen der queer-feministischen Theorie auf niedrigschwellige Weise beleuchten will. Jede:r darf Fragen mitbringen, aber es dürfen insgesamt nur sieben sein (Freitag, 3. Juli, ab 19 Uhr).

Da die Kulturbeilage taz Plan in unserer Printausgabe derzeit pausiert, erscheinen Texte nun vermehrt an dieser Stelle. Mehr Empfehlungen vom taz plan: www.taz.de/tazplan.

Gegen Hass, Hetze und rechte Gewalt ist eine Online Veranstaltung der SPD-Fraktion im Bundestag und Sarah Ryglewski, die die Anschläge in Hanau und in Halle und den Mord an Walter Lübcke ernst nehmen, diese nicht auf sich beruhen lassen und darin eine besorgniserregende Entwicklung sehen.

Dieser gilt es sich widerständig zu zeigen und konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus zu entwickeln, damit engagierte Demokrat:innen vor Anfeindungen geschützt werden können. Das Programm gibt es unter www.spdfraktion.de, die Anmeldung geht bis zum 8. Juli, 15.30 Uhr (Mittwoch, 8. Juli, ab 18.30 Uhr).

Reproduktion & Kooperatismus

Darum, Schutzmaßnahmen vor häuslicher Gewalt umfassend bereitzustellen, geht es in der Online Veranstaltung Reproduktive Rechte von Frauen* stärken von DIE LINKE. Durch die Corona Krise werden Hilfe und Beratung noch schwerer zugänglich und antifeministische Kräfte nutzen diese, um Frauenrechte zurückzudrängen.

Gleichwohl benötigen Schwangere weiterhin Zugang zu Beratung durch Ärzt:innen und Hebammen oder die Option auf sichere Schwangerschaftsabbrüche. Moderiert wird die Veranstaltung von Judith Benda, Parteivorstand DIE LINKE. Zoomlink und YouTube-Kanal werden auf www.die-linke.de bekannt gegeben (Mittwoch, 8. Juli, ab 20 Uhr).

Von der Bohne zur Tasse: Fairer Handel, Frauen & Kooperativismus ist eine Veranstaltung von migrantas und Frauenkreise Berlin, die die Fragen nach kolonialen Spuren und Kontinuität aufmachen. Der Workshop will nicht nur Input geben, sondern beinhaltet auch Kreativ-Sessions, in denen Eindrücke, Reflektionen und biographische Bezüge künstlerisch zum Ausdruck gebracht werden können. Die Anmeldung ist möglich über drakos@frauenkreise-berlin.de. Aufgrund der aktuellen Situation ist die Teilnehmer:innenzahl auf 8 Personen beschränkt (Donnerstag, 9. Juli, Choriner Str. 10, ab 16 Uhr).

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Jahrgang 1984, Magistra Artium Kunstgeschichte/ Theaterwissenschaft, FU Berlin. In der taz seit 2011: Webentwicklung Abteilungsleiterin. Hauptthemen Subkultur und soziale/ politische Bewegungen in Berlin.

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