Steigende Lebensmittelpreise: Die Klima-Ernährungskrise beginnt
Die Katastrophen häufen sich und werden spürbar, auch an der Supermarktkasse. Was das mit dem Klimawandel zu tun hat.
Z wei Sachen mag Deutschland traditionell gern billig und im Überfluss: Benzin und Lebensmittel. Bald geht das nicht mehr.
Dass wir die Erde durch ein Übermaß an Treibhausgasen massiv aufheizen, kommt in den Supermarktregalen an: Produkte wie Orangensaft, Zucker und Olivenöl sind deutlich teurer geworden. Der Grund: Hier eine Dürre, dort ein Hurrikan, hier eine Hitzewelle, dort eine Flut. Die Katastrophen häufen sich – und raffen Ernten dahin.
Solange das nur ausgewählte Produkte betrifft, ist das vielleicht zu verschmerzen. An einem Sonntagsfrühstück ohne Orangensaft ist noch niemand gestorben. Gehen aber Ernten in den Kornkammern der Welt verloren, sieht das anders aus. Vor allem in armen Ländern heißt Klimawandel schnell Hungerkrise. In reichen Ländern wie Deutschland bedeutet er zumindest hohe Belastungen für die Verbraucher:innen, die dann mehr von ihrem Geld für Grundlegendes wie Essen ausgeben müssen.
Gerade erst hat ein Klima-Experte der Vereinten Nationen gewarnt: Schon vor der gefürchteten 1,5-Grad-Erderhitzungsgrenze könnte es weitere Einschränkungen bei der weltweiten Ernährung geben. „Gucken Sie sich an, wie schnell der Verfall des Klimas geht – er geht noch schneller, als wir vorausgesehen haben“, sagte Alain-Richard Donwahi, der im vergangenen Jahr den UN-Gipfel zur Wüstenbildung geleitet hat, dem britischen Guardian. „Alle sind auf das 1,5-Grad-Ziel fixiert, aber schon weit vorher können in Bezug auf Bodendegradation, Wasserknappheit und Wüstenausbreitung wirklich schlimme Dinge passieren.“
Wir sprechen also nicht über die ferne Zukunft, sondern potenziell über die nächsten Jahre. Aktuell hat sich die Erde schon um etwa 1,2 Grad erwärmt, was nachweislich Hitzewellen, Fluten, Dürren und Waldbrände begünstigt hat. Den Eintritt in eine um 1,5 Grad aufgeheizte Welt prognostiziert der Weltklimarat für die frühen dreißiger Jahre.
Wer in der Zukunft den Hunger im Zaum halten will, sollte das heute schon beim Benzindurst und anderen klimaschädlichen Ausuferungen tun.
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