Staatenlose sterben bei Schiffsunglück: Mindestens 50 Tote vor Birmas Küste
Vor der Westküste Birmas sind 50 Menschen bei einem Schiffsunglück ertrunken. Das Boot sollte die staatenlosen Rohingya vor einem aufziehenden Zyklon retten.
SITTWE rtr | Bei einem Schiffsunglück vor der Westküste Birmas sind am Dienstag nach Angaben des Militärgeheimdienstes mindestens 50 Menschen ertrunken. Das Boot mit etwa 100 Personen an Bord sei eines von sechs gewesen, das Angehörige der muslimischen Volksgruppe der Rohingya vor dem heraufziehenden Zyklon „Mahasen“ in Sicherheit bringen sollte.
Eine UN-Vertreterin teilte mit, es sei vor dem Bundesstaat Rakhine auf ein Riff gelaufen, gekentert und gesunken. Eine unbekannte Zahl von Menschen würden noch vermisst.
Nach gewaltsamen Ausschreitungen zwischen der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit und den Rohingya leben Tausende Angehörige der muslimischen Minderheit in der Region in Notunterkünften. Sie sollen vor dem für Ende der Woche erwarteten Wirbelsturm in höher gelegene Unterkünfte in Sicherheit gebracht werden.
Die Evakuierungsaktion der Regierung in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen war am Montag angelaufen. Die schätzungsweise 800.000 Rohingyas in Birma gelten offiziell als staatenlos. Das überwiegend buddhistische Birma betrachtet sie als illegale Einwanderer aus dem benachbarten Bangladesch, das sie ebenfalls nicht anerkennt.
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