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Sondierungsgespräche in Sachsen-AnhaltCDU will Koalition mit SPD und FDP

In Sachsen-Anhalt deutet viel auf eine „Deutschland-Koalition“ hin. Über diese schwarz-rot-gelbe Allianz wollen die Parteien in Magdeburg nun verhandeln.

Schwarz-rot-gelbe Wahlplakate vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt Foto: Michael Taeger/imago

Magdeburg afp/dpa | Sachsen-Anhalt steuert auf eine schwarz-rot-gelbe Koalition zu. Gut einen Monat nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt will der Wahlsieger CDU mit SPD und FDP über die Bildung einer Koalition verhandeln. Das gaben die Landesvorsitzenden der drei Parteien am Mittwoch in Magdeburg nach dem Abschluss mehrerer vertraulicher Sondierungsrunden bekannt. Es gebe eine „gute Basis“ für ein derartiges Bündnis, sagte der CDU-Landesvorsitzende Sven Schulze.

Die gemeinsame Empfehlung der Sondierungskommissionen der drei Parteien müssen allerdings noch in den Spitzengremien sowie im Fall der SPD auch von einem Parteitag gebilligt werden. Bislang regierte die CDU unter ihrem Ministerpräsidenten Reiner Haseloff in einer Dreierkoalition gemeinsam mit SPD und Grünen.

Bei der Landtagswahl am 6. Juni wurden die Christdemokraten mit erheblichem Abstand vor der AfD stärkste Kraft. Im Landtag sind außerdem Linke, SPD, Grüne und nach zehn Jahren Unterbrechung auch wieder die FDP vertreten. Möglich wären neben einer Fortsetzung der bisherigen Kenia-Koalition im neuen Landtag Bündnisse der CDU mit FDP und SPD oder mit FDP und Grünen. Auch eine schwarz-rote Koalition hätte eine Mehrheit von einer Stimme.

Lediglich eine Zusammenarbeit mit AfD oder Linken hatte die CDU von vornherein ausgeschlossen. Dementsprechend führte die Partei in den vergangenen Wochen Sondierungsgespräche mit Grünen, SPD und FDP. Sämtliche Treffen hätten dabei in einem „sehr angenehmen Gesprächsklima“ stattgefunden, sagte Schulze. Ausdrücklich gelte das auch für die Gespräche mit dem bisherigen Koalitionspartner Grüne. Bei einer abschließenden Bewertung habe die CDU allerdings festgestellt, dass die Möglichkeiten mit SPD und FDP besser seien.

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7 Kommentare

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  • Wieso sollte die FDP das mitmachen ? Das ergibt doch keinen Sinn...

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Dieses Land ist noch längst nicht bereit für wirkliche Veränderungen. Diese werden aber kommen, ob diese Parteien es wollen oder nicht.

  • Merkwürdig an der Sache: Die FDP wird rechnerisch gar nicht benötigt.



    Offenbar preist die Koalition schon von Vornherein rechte Abweichler in der CDU ein, die lieber zur AfD tendieren.

  • Hm, man liest "Erfurt" im Teaser und fragt sich, wieso die sachsen-anhaltinischen Parteien wohl in Erfurt verhandeln sollten. Dann liest man aufmerksam den ganzen Artikel und findet dazu: nichts.

  • Das wird wohl auch eine Option für den Bund werden, so sehr wie sich Union und Grüne entfremdet haben.

    • @Das ist einfach nur zum Facepalmen:

      Egal wie es ausgeht, die CDU hätte dann als Regierungspartei immer eine "Ersatzkoalition" als Druckmittel gegenüber dem jeweiligen Koalitionspartner zur Verfügung.



      Das erleichert das regieren enorm.

  • "Über diese schwarz-rot-gelbe Allianz wollen die Parteien in Erfurt nun verhandeln."



    In Erfurt? Muss gar Bodo Ramelow zwischen den Deutschlandparteien vermitteln?



    ;)