Social-Media-Konzern gegen Fake News: Facebook verschärft Strafmaßnahmen
Seitenbetreiber, die wiederholt Falschmeldungen posten, dürfen künftig keine Anzeigen mehr schalten. So sollen sie im Netzwerk nicht mehr für sich werben können.
Diese Neuerung werde dazu beitragen, die Verbreitung von Falschmeldungen zu reduzieren, da eine weitere Verbreitung durch Seitenbetreiber auf diese Weise unwirtschaftlich werde, heißt es in dem Blog-Eintrag. „Wir haben gesehen, dass es Seitenbetreiber gibt, die Werbeanzeigen auf Facebook gezielt dazu nutzen, ein großes Publikum aufzubauen und somit eine größere Reichweite für Falschmeldungen zu erzielen.“
Zuvor hatte Facebook bereits Anzeigen blockiert, die einzelne Geschichten und Inhalte bewerben, deren Wahrheitsgehalt von unabhängigen Faktenprüfern bereits angezweifelt wurde. Mit der neuen Richtlinie geht Facebook nun noch einen Schritt weiter. Seiten-Betreiber, die als systematische Fake-News-Verbreiter aufgefallen sind, können künftig generell nicht mehr für sich selbst auf Facebook werben. Auch Anzeigen für nicht gefälschte Inhalte wären dann nicht mehr möglich, wenn die Betreiber zuvor negativ aufgefallen sind.
Facebook ermöglicht den Seiten-Betreibern allerdings auch eine Rückkehr in das Werbesystem: „Unterlassen die Seiten die weitere Verbreitung von Falschmeldungen, wird diese Einschränkung wieder aufgehoben“, heißt es in dem Blog-Post.
Facebook steht seit Monaten in der Kritik, weil dort immer wieder Falschmeldungen kursieren. So wurde dem weltgrößten sozialen Netzwerk vorgeworfen, dass erfundene oder manipulierte Nachrichten dazu beigetragen haben, dass Donald Trump die US-Präsidentschaftswahlen gewinnen konnte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Preiserhöhung bei der Deutschen Bahn
Kein Sparpreis, dafür schlechter Service
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Housing First-Bilanz in Bremen
Auch wer spuckt, darf wohnen
Armut in Deutschland
Wohnen wird zum Luxus