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Snowden und die ARDBegegnung mit einem Bekannten

Edward Snowden sagt nichts Neues, aber davon viel. Doch das Interview in der ARD zeigt, das Snowden ein Mann ist, der seine Aufgabe bereits erfüllt hat.

Snowden im Gespräch Hubert Seipel (l.): inhaltlich nichts Neues. Bild: NDR/Knut Sodemann

Es braucht ein Libretto für jedes Ballett. Und ein Ensemble zum Spiel mit der Anziehung und der Ablehnung. Eine Choreographie also, die den Spannungsbogen hält, damit aus dem Tanz mehr wird als nur eine Bewegung. Damit der Tanz zum Drama wird, zu Ehrfurcht und Erlösung.

Mit der Politik verhält es sich ganz ähnlich. Ohne eine gute Choreographie, die die Spannung hält, sind Worte nur Worte und Taten nur Taten und am Ende lohnt es sich meist gar nicht zuzuschauen.

Tagelang hatte die ARD ja nun Werbung gemacht für etwas, das sich schließlich kaum zu betrachten lohnte. Edward Snowden – na gut – hat, so behauptet die ARD, sein erstes Fernsehinterview gegeben. Das ist ja allein deshalb beachtlich, weil der vielleicht wichtigste Whistleblower der jüngeren Geschichte das sonst nicht so oft tut. Und so feierte der Sender auf allen Kanälen am Wochenende seinen großen Wurf – bis schließlich Sonntagnacht sehr spät gesendet wurde, was vorher Stund um Stund immer wieder angekündigt war. Das große Exklusiv-Interview mit Edward Snowden: Ein schlecht ausgeleuchteter Raum in braungelbem Schimmer, ein Top-Whistleblower, der gut gelaunt war, aber nicht viel sagte.

Denn Edward Snowden hat beschlossen und untermauert, dass nicht mehr er darüber entscheidet, welche geheimen Informationen künftig noch veröffentlicht werden, sondern dass dies jene Journalisten zu entscheiden haben, die über sein Material verfügen. Das wirkt erstens anständig und ist zweitens taktisch klug – denn so macht sich Snowden nicht noch mehr zum dem Staatsfeind, der er ohnehin schon ist.

Bedingt erhellend

Das hat allerdings auch zur Folge, dass es nur bedingt erhellend ist, mit Edward Snowden zu reden – zumindest, wenn man Fragen stellt, wie es die ARD hier tat: Welche Länder zum Five-Eyes-Bündnis gehören, wollte der Journalist Hubert Seipel wissen. Das ist nun wirklich auf Wikipedia nachzulesen. Und ähnlich ging es dann so weiter: Ob Snowden früher mit roten Augen nachts vor dem Computer saß? Ob Snowden heute Nacht gut schlafen kann?

Darauf folgt nichts Substanzielles. Snowden sagt, dass er richtig findet, was er tat. Snowden redet von der Spionagesoftware X-Keyscore. Snowden sagt, dass die NSA Wirtschaftsspionage betreibt. Kennen wir alles schon. Snowden sagt, dass US-Regierungsvertreter ihn gern töten würden. Das hat er auf der gleichen Homepage gelesen wie wir.

Es gibt also inhaltlich nichts Neues. Und doch gibt der Fernsehabend Anlass, darüber nachzudenken, wie sehr uns dieser Mensch Edward Snowden schon nahegekommen ist. Der große Unbekannte ist zu einem Bekannten geworden, der uns nicht mehr überrascht. Er ist zu einem Mann geworden, der seine Aufgabe bereits erfüllt hat. Wir treffen ihn – und? Mehr nicht.

Für den Whistleblower im russischem Asyl bringt das allerhand Probleme mit sich. Tatsächlich fragen sich viele Menschen zurecht: Gibt es eigentlich noch etwas, das uns künftig wirklich schocken kann? Und gibt es – nach der Sache mit Frau Merkels Abhörhandy – noch irgendeine mögliche Enthüllung, die noch einmal regierungsamtliche Empörung, zum Beispiel in Deutschland, auslösen könnte?

Solange das nicht der Fall ist, wird sich auch an der menschenrechtlich ausweglosen Lage des Whistleblowers im russichen Asyl nicht viel ändern. Das ist tatsächlich dramatisch.

Umso beachtlicher ist die Besonnenheit und Kühle, mit der Snowden darauf reagiert. Da sitzt ein junger Mann, der sich nicht auf die Choreographie der größtmöglichen Spannung, der stets neuen Enthüllung einlässt. Es gibt für ihn wohl keine Drama, keine Ehrfurcht und keine Erlösung. Da sitzt ganz schlicht ein Mann, der mithilft seinen Mythos langsam zu entzaubern. Er hat, sagt Snowden vielleicht ohne es zu wollen, eigentlich jetzt nicht mehr viel zu sagen. Und das ist ja tatsächlich nicht schlecht. Denn es geht hier gar nicht mehr so sehr um ihn. Aber das müssen wir vielleicht erst noch begreifen.

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45 Kommentare

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  • Sicherlich wird man den Buchdruck und den Fernsehempfang als Meilensteine der Informationstechnologie bezeichnen; aber mit dem in Rede stehendem Medium lässt es sich schlecht vergleichen. Denn hier geht es eben nicht mehr um Herstellen und Vertreiben oder Produzieren und Ausstrahlen eines Mediums, sondern es wird eine qualitative Kommunikation in die gewünschte Richtung gelenkt. Das Übertragen der Daten wird allerdings als Basis auf dem Stand des Jahres 1981 (Transmission Control Protocol, TCP) ausgeführt.

    Dieses Dilemma befähigt schon ein halbwegs begabtes Craker Kid über das Protokoll in fremde Netzwerke einzubrechen. Es erleichtert Kriminellen, Spionen und Spanner ihr Handwerk, die spezielle Software benutzen und keine besonderen Kenntnisse mehr benötigen, als den Anleitungen zu folgen.

    Dieses Problem ist den Sicherheitsbehörden natürlich bekannt; aber scheinbar ist man nicht daran interessiert, einem neuen Übertragungsstandard zu entwickeln.

    Man bleibt also auf dem Stadium der Kinderschuhe stehen und setzt eine immer rasantere Technologie drauf. - Wie gesagt, daran könnte man was ändern und die "Computerkriminalität" wirksam bekämpfen. Die Ideologie aber kann man nicht ausschalten. "Ich habe nichts zu verbergen" spiegelt das Dilemma treffend wieder, denn diese Aussage spiegelt Naivität, Ohnmacht und Hilflosigkeit der Androiden wider. Sie verteidigen die Wanzen, die sie mit sich rumschleppen und benutzen, mit den merkwürdigsten Argumenten.

    Natürlich ist diese Technologie noch nicht ausgereift. Sie ist jetzt auf dem Weg, dem Menschen seine Integrität zu nehmen. Künstliche Intelligenz zu schaffen, wird das Ziel bleiben, lg Fleder.

     

    P.s. Leider keine Zeit mehr :)

  • @ Stefan Blanke

    leider wird meine ihnen zugedachte Antwort nicht gesendet, deshalb versuche ich es mal mit einem "normalen Kommentar"

     

    Für mich ist Edward Snowden so etwas wie ein moderner Aufklärer. Er hat nicht irgendwas „abgeleagt", sondern nach und nach die komplexen Zusammenhänge für jeden durchschnittlich gebildeten Menschen beschrieben. Für die anderen drückt es die Schritt- für Schrittsyntax der Boulevard-Presse aus.

    Das täuscht natürlich nicht darüber hinweg, dass wir in der Tat schon alle mehr oder wenig gewusst oder zumindest geahnt haben müssen, dass - wenn wir unsere Daten in fremde Hände geben - wir darüber zu Werbezewcken missbraucht werden können; aber durch ein Profil bei einem Geheimdienst: „als unbescholtener Bürger?“

    Die meisten haben die Augen einfach zugemacht, als es 'chic' wurde, bei 'Bookfuck' anzumelden. Das unschlagbare Argument lautete meist, dass man „schließlich nichts zu verbergen“ habe.

    Sicher, Menschen sind leicht durch ein großes Ereignis oder einen Trend in ihrer Meinung zu beeinflussen. Aber wenn es um sie selbst geht und sie dafür ein Bewusstsein entwickeln, dann besteht auch die Chance, dass sie ihr Verhalten ändern.

    Die Jugend wandert bereits ab bei Facebook, und niemand - und ich empfinde es als Schande, wie diese "Community" in die Öffentlichkeit gerückt und gesellschaftsfähig gemacht worden ist - ist auf diese und andere Datenschleudern, die wirtschaftliche Interessen verfolgen, angewiesen. Millionen von Accountlöschungen würden Facebook sofort in New York in den Keller gehen lassen. "Der Tag ohne Internet" sollte in jedem Kalenderjahr vertreten sein.

     

    Am 11. Februar 2014 ist ein konzentrierter Protest "the day we fight back" gegen die glabale Überwachung durch Internetaktivisten angesagt worden, lg Fleder.

    • @Flederman:

      Ersten. Sie stehen einer Technologie gegenüber die neu ist und sich in ihren Möglichkeiten noch lange nicht manifestiert hat. Die Wehwechen dem Neuen gegenüber, hat es bei Büchern gegeben, hat es beim Fernsehen gegeben, berechtigt und unberechtigt. Was in dem Satz "ich habe schließlich nichts zu verbergen" steckt, können Sie nicht festlegen. Ich habe nichts zu verbergen auch nicht das was mich anders als andere macht. Gut zugegeben, ich kollidiere nicht mit dem Gesetz aber wenn die Gefahr bestünde würde ich zuallererst das Gesetz hinterfragen, so wie ich es mit dem Recht auf Privatsphäre zur Zeit tue.

      Was zue Zeit auf Facebook läuft, die Art und die Nicht-Menge von relevanten Informationen ist erbärmich und aus meiner Sicht der Menschheit nicht würdig. DAs heißt aber nicht das es keine Initiativen gibt auf Facebook und das heißt auch nicht das es nicht eine Welle echten Aufwachens stattfinden könnte, die die Leute dazu bringt, das Medium auch auf Facebook zu nutzen um ihre Probleme mit sich selbst, der Gesellschaft und den Gesetzen zu thematisieren, was unweigerlich zu Veränderungen führen würde. Wenn die demokratischen Mechanismen nicht weit genug gehen müssen wir selbst aktiv werden den Mund auf machen und diskutieren wie es besser wäre. Den Schwachsinn den die Datenschutz-Paranoiker hochhalten, bringt nichts was in diese Richtung gehen könnte. Und wenn es zu Opfern durch Datenmissbrauch kommt, so müssen diese auch sichtbar sein und zwar für möglichst viele, dafür bedarf es eines gemeinschaftlichen Bewusstseins damit das Verschwinden des Nachbarn nicht wieder achselzuckend hingenommen wird. Wenn jemand eine Diktatur verhindern kann, dann ist es kollektives Bewusstsein das aufpasst und sich nicht hinter Verschlüsselung verkriecht. Alles andere ist verdrehter Quatsch.

  • Snowden ist kein Produkt das wir in der Werbung sehen und es vielleicht toll finden und dann kaufen. Snowden ist auch kein Facebook Profil wo wir 500 likes klicken und ihm so helfen... Er ist ein Mensch und wir haben die Pflicht zu versuchen ihm zu helfen! Frau Merkel und ihr Comedyschow ist nicht das Meinungsbild von uns allen im Gegenteil..

    Man will doch unsere "amerikanischen Freunde" nicht verärgern...

    Aber wir können zeigen das wir es offensichtlich falsch finden was in Berlin und Washington passiert!

     

    Was macht Herr Snowden wenn sein Asyl abläuft? Soll es das sein ein Leben lang sich verstecken müssen.. Für die Wahrheit?

     

    Er sagte seine größte Angst ist das sich nichts verändert.

     

    Die sollten wir ihm nehmen!

     

    http://www.change.org/de/Petitionen/heben-sie-edward-snowden-in-den-status-eines-fl%C3%BCchtlings

  • S
    Sören

    In Teilen halte ich die Debatte um Snowdon für übertrieben. Geheimdienste sind zum spionieren da, und sie benutzten immer die neueste Technik, die zur Verfügung stand. Auch wurde eigentlich nie ein Unterschied zwischen Freund und Feind gemacht, und der auf nationale Interessen ausgerichtete Kurs der USA ist auch nicht neu. Neu ist sowas wohl nur für Leute, die vorher nicht nachgedacht haben.

     

    Die Debatte darüber, wie Freiheit und Sicherheit austariert werden, ist eine sehr zentrale Frage, die nüchtern diskutiert werden muss. Die Anschläge von Boston zeigen, dass der US-Sicherheitsapparat keineswegs allmächtig ist. Außerdem wurde die Debatte durch Snowdon auf die USA konzentriert; zu glauben, dass Russland oder China nicht ähnliches machen, wäre arg naiv.

     

    Die Vorstellung, dass die US-Regierung ihn tot sehen will, ist eher paranoid, aber unlogisch. Die US-Bevölkerung steht nach Umfragen hinter der Datensammlung, und die Mehrheit möchte, dass er sich einem Gerichtsverfahren stellt. Die US-Bevölkerung interessiert sich außerdem wenig für ihr Ansehen in der Welt.

     

    Nach den Umfragen wird es nur von wenigen als wichtiges politisches Thema genannt. Die Uhrzeit der Austrahlung ist in Zeiten der Internet-Mediatheken zweitrangig - wer interesse hat, schaut es sich notfalls im Internet an. Außerdem war die Quote gut, es ist also kein Anlass zur Aufregung gegeben.

    • @Sören:

      "Geheimdienste sind zum spionieren da, und sie benutzten immer die neueste Technik, die zur Verfügung stand."

       

      Ist diese Feststellung als Rechtfertigung gedacht ?

       

      Was konventionelle Geheimdienste bisher taten, war gezielte Spionage. Das neue ist- die NSA nimmt mit, was sie kriegen kann und bezieht alle Welt mit ein.

      Was wollen Sie mit der Aufstellung der öffentl. Meinung in den USA bezwecken ? Dass diese besonders aufgeklärt sind und die Welt sich an dieser orientieren kann ?

       

      Ihr Fazit, das war doch schon immer so und andere habens auch gemacht, ist in Anbetracht der neuen Qualität einfach nur naiv.

  • I
    Irrlicht

    Das Traurigste an dem Interview ist, daß sogar der Lanz bessere Fragen gestellt hätte...

  • Puust-keuch* welch Debatte hier!!

    Echt viele gute Kommentare!

    ---

    Der Kontrast zwischen Herrn Kornblum, als konservativ- juristisch-staatlich- autoritär- NSA technostyle argumentierend

    ( "...Snowden ist ein Verräter..")

    zu Herrn Snowden, der von seinem individuellen- humanem Gewissen her handelte, wie steht es damit?

    Da zeigt sich doch die Kraft des individuellen ZIVILEN UNGEHORSAMS von Menschen die -immer noch- selber denken können, die in dieser Zeit `digitaler Vereinheitlichung´ von Ethik und Gewissen und deren Kontrollsystemen.. ein eigenes Gewissen und Gefühl für Freiheit und Solidarität besitzen !

    ------

    Kann so evtl. von einem "Prinzip Snowden" geredet werden ?

     

    Oder darf von menschlichem individuellem Lebens- Gewissen des `festhaltens an der Wahrheit´ (M.K.Ghandi) geredet werden ?

     

    Snowden hat doch, als individueller Mensch mit gesundem Freiheitsgewissen gezeigt, das es möglich ist, ein gigantisches technologisches Überwachungssystem das im Sinne politisch und ökonomisch privatisierter Ethik funktioniert, einfach auszuhebeln!

    Lest mal: "man over machine" von Hubert Dreyfus!

  • Wer im Nachhinein behauptet, schon alles gewusst zu haben, der muss sich fragen lassen, warum Edward Snowden dieses globale Erwachen der Menschheit ausgelöst hat.

    Natürlich musste man schon immer von geheimdienstlichen Tätigkeiten ausgehen; aber um diese Dimension zu begreifen, bedurfte es keiner theoretischen Erklärungen, sondern an der Praxis nachvollziehbarer Erkenntnisse und erst recht einer persönlichen Identifikation. Dass das Handy unserer Kanzlerin abgehört wird, war und ist der Schlüssel bzw. der Knackpunkt für die Stammtischpolemiker, "diese Sauerei" auch in den unteren sozialen Schichten plausibel zu machen und ein allgemeines Volksbewusstsein dagegen zu erzeugen, lg Fleder.

  • Das Russland als einziger Europäischer Staat Asyl für Herrn Snowden bereitstellt ehrt Putin. Andersfalls wäre der große Aufklärer bereits in lebenslanger Haft,oder gar von seinen Vorgesetzten ermordet worden.Dem Westen gereicht es zur bitteren Schande, dass man sich zwar gern aufklären lässt, aber für Snowdens Sicherheit nichts tun will. Die wichtigste Botschaft des Interviews ist dem allwissenden Autor entgangen. Bedingung für Snowdens Asyl in Russland ist, dass er sich nicht zum Nachteil der USA äußern darf. Das, so wiederholte er in der Sendung mehrmals, habe er fähigen Journalisten zur Abwägung überlassen. Alle haben das gehört und gesehen. Bleibt die Frage: warum lässt der Autor diese Kernbotschaft weg? Um ein billiges Klischee zu zeichnen? Ausgerechnet in der TAZ?

  • Ok. Abarbeiten. Kann man so sehen. Der Punkt ist aber dass durch die Person Edward Snowden, sein Nimbus als Aufklärer, durch die Standard-Reaktion, "Oh das ist aber böse was er da aufdeckt", allein wie die ganze Sache dargestellt wird einen Fakt verdeckt. Und dieser Fakt ist unabdingbar für das menschliche Denken und Handeln, nämlich die Notwendigkeit von Information. Eine neutrale Sichtweise darauf findet gar nicht mehr statt und offenbart für mich, dass diese Notwendigkeit schon vor Snowden ignoriert wurde, als man sich in "Sicherheit" wähnte vor dem Wunsch nach Information von global handelnden Instanzen oder "übergeortneten" Organisationsformen, wie sich im momentanen "Aufschrecken" ja deutlich zeigt. Für mich ist das ein "Aufschrecken" des Schläfers der nicht weckt, solange nicht klar ist, dass die Zurückhaltung von Information, egal von wem immer *auch* ein Schritt in die Willkür eines wie auch immer ausgeprägten Gegenübers ist. Des weiteren steht für mich deswegen außer Frage, dass ich jede Information über mich Preis geben werde und darauf scheiße ob mich irgendwer überwacht. Ich bin bereit die Folgen meines Denken und Handelns zu tragen.

    • BB
      Butter bei die Fische
      @Stefan Blanke:

      "Ich bin bereit die Folgen meines Denken und Handelns zu tragen."

       

      Da spricht der kleine Opportunist, der sich hinreichend sicher fühlt in der kleinen Nische, die ihm vom System gelassen wird.

       

      Die Frage ist doch aber, was ist mit denen, die ihren geistigen Horizont nicht abbilden indem sie sich mit ausgestrecktem Arm um die eigene Achse drehen. Was aber ist mit denen, deren Denken und möglicherweise auch Handeln von den Mächtigen als ernsthafte Störung ihrer Ruhe eingestuft wird? Sind Sie, sind wir denn bereit achselzuckend mitanzusehen, wie Vertreter der US-Administration eine "Fatwa" gegen einen Snowden verhängt, wegen allzu öffentlicher Mißachtung der sozialen Hierarchie des kapitalistischen Westens? Sind wir so empathielos und ethissch verwahrlost oder scheuen wir lediglich die Übernahme von Verantwortung, haben wir die Hosen voll und delegieren die Gewissensabwägung zwischen Sicherheit und Freiheit lieber an Dritte?

       

      "They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety." (B. Franklin, 1775)

       

      Gerade auch in Amerika war man in freiheitsphilosophischer, bürgerrechtlicher Sicht schonmal wesentlich weiter als zuletzt...

      • @Butter bei die Fische:

        Ach wissens, wenn sie in dem Satz schon Opportunismus wittern, haben sie in ihrem Denken Schemen angelegt, die weitere Beschäftigung mit ihnen eigentlich erübrigt. Sie dürfen falls ich anstoße und vom "System" zerhäxelt werde, dürfen sie mich zum Opfer hochstilisieren, darum geht es. Ihr revolutionärer Widerstandsmythos den sie pflegen, der an allen Realitäten vorbei geht, die in irgendeiner Weise relevant wären und die Realität ignoriert, die unabdingbare Basis für weitere Entwicklungen ist, interessiert mich... Moment kurz nachdenken... gar nicht. Viel Spass in ihrer selbstgefälligen Pose der Abgrenzung, oder was auch immer die Grundlage Ihrer Bemerkung sein soll. Ihre Behauptung von Blindheit und opportunistischer Anpassung, geht leider Fehl, ich bin nur nicht so blöd mich auf Arten mit dem System anzulegen die sinnlos, Selbststilisierung oder aussichtslos sind. Ich kann ihnen versichern dass ich durchaus fähig bin Zusammenhänge zu erkennen, die nicht in alten Schinken oder den derzeitigen Presse Thematisierung vorkommen. Und bitte, sie haben sich offensichtlich noch nie Gedanken darüber gemacht wie und wofür das Internet genutzt werden könnte, sonst würden sie wohl kaum auf diese verstaubte Art versuchen mich in eine Ecke zu stellen in der ich absolut nichts zu suchen habe. Und sie werden noch so viel verschlüsseln und zitieren können, das bring keine Bürgerbewegung auch nur einen Millimeter weiter. Sie werden durch ihre alt hergebrachten Feindbilder instrumentalisiert und tun und erreichen nichts. So sieht das aus, weil so ist es wohl leider, ihr Horizont begrenzt ist und ihre Utopie von vorgestern und sie sich an dualistischen Stereotypen abarbeiten.

    • B
      Brieföffner
      @Stefan Blanke:

      Na dann haste ja auch bestimmt kein Problem damit, wenn ich deine Post vor dir aufmache....

      • @Brieföffner:

        Ich persönlich nicht, kann aber Ärger geben, weil es verboten ist. Also nicht beim Rauspfriemeln und erneutem Einwerfen vom Nachbarn erwischen lassen. Ansonsten ist es nicht so, dass sich in meiner Post Dinge/Informationen befinden die ihre Handlungsfähigkeit im gesellschaftlichen Zusammenhang dem wir angehören irgend einen Nutzen haben könnte, der Aufwand lohnt also nicht. Wie ich mit meinen Mitbe... Äh...verschwörern kommuniziere, bekommen sie sowieso nicht heraus, also viel Spass...

        • @Stefan Blanke:

          ...die für ihre...

  • SG
    Schundfunk geht vor

    Der „Tatort“ war dem ARD wichtiger. Ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk ohne den Unterhaltungsdreck hätte Snowdens Aussagen nicht erst um 23 Uhr gesendet.

    • @Schundfunk geht vor:

      Wahrscheinlich hatten die Verantwortlichen Angst, daß aufgebrachte Bürger die Sendeanstalten stürmen würden - bei einem Sonntag ohne Tatort.

      • @Nin-Chen:

        wie wahr....

  • "Snowden sagt, dass US-Regierungsvertreter ihn gern töten würden"

    Und diese Ungeheuerlichkeit kann man nicht mal eben so übergehen.

    Hey, das sind Regierungsvertreter der USA, "unserer" Freunde!?

    • @vic:

      Wer die Wahrheit sagt soll sterben.. Aber wer lügt hat ein dickes Gehalt und hat massenhaft schützende Hände über sich...

  • M
    multor

    Es geht sehr wohl um Snowden. Noch und weiterhin. Der Grund liegt in der Natur unserer repräsentativen Demokratien. Deren Akteure handeln im Auftrag des Souverän und das ist das Volk. Daher muss der Souverän wissen und verstehen, was in seinem Namen geschieht. Wenn die Herstellung diesbezüglicher Toleranz eine Straftat ist, stimmt etwas nicht. Die Strafverfolgung Snowdens mag formaljuristisch korrekt sein, sie ist aber schädlich für das politische System. Und genau das muss endlich auch politisch bei den Verfolgern Wirkung zeigen. Daher ist ein gewisser Personenkult um Herrn Snowden demokratitheoretisch sinnvoll und sogar hilfreich. Schließlich sorgt er dafür, dass der Whistleblower nicht einfach so unbemerkt "verschwinden" kann. Bislang konnte er sich der Strafverfolgung entziehen und das sollte auch so bleiben. Wenn man die repräsentative Demokratie ernst nimmt und sie hoch halten will, muss Edward Snowden frei bleiben.

     

    Das Interview war tatsächlich enttäuschend, aber das war zu erwarten. Er hat seine Infos an die Presse gegeben und die wertet diese jetzt gewinnorietiert aus. Weitere gravierende Offenbarungen sind daher nicht mehr direkt von Edward Snowden zu erwarten. Interessant war die Beobachtung seiner Person. So lernte man ihn mal etwas besser kennen.

  • Botschafter aD. Kornblum 2

    Bin ich deshalb Amerikafeindlich, weil ich quadratisch, praktisch, gut, nicht gut finde für die ganze Welt? Das Misstrauen Amerikas gegenüber good old Europe, gegenüber anderen Kulturen kommt vielleicht von den vielen persönlichen Traumatas der amerikanischen Einwanderer. Ich würde mir Wünschen dass im Bewusstsein der Amerikaner auch Respekt für die vielen unterschiedlichen Kulturen der Welt entwickelt würde, weil alt heisst nicht unbedingt schlecht, vielleicht auch ein Stück Weise, Erfahren, subtil, sensibel, Traditionen verpflichtet, so wie Amerika auch seine Traditionen pflegt, nur länger.

  • Botschafter aD. Kornblum

    machte bei Jauch 3 „Feinde“ Amerikas aus, die wohl Amerika und seine Lebensweise nicht mögen. Es klang schon ein wenig beleidigt. Ich hatte jetzt nicht so den Eindruck von den dreien, kann aber nur für mich sprechen. Von früher Kindheit an war ich fasziniert von Amerika. Mondlandung, Kennedy, Kehrpakete, Schutzmacht, Menschenrechte…., aber auch später dann Bürgerkrieg, Sklaverei, Vietnam, Jugendbewegung Muhammad Ali und vor allem ein Schmelztiegel von allen Kulturen der Welt. Und ihr habt, wenn ich mal alle in einen Sack stecken darf etwas in den Augen, das sonst nur Seeleute in den Augen haben. Ihr werdet bewundert und dafür, wie ihr mit eurer rustikalen, prakmatischen Art aus dem Nichts ein Weltimperium geschaffen habt. Mir scheint eine Eigenschaft allen US Amerikanern eigen zu sein. Ihr leidet an chronischem Kulturpewssimismus. Das liegt ja auch nahe. Es wandern ja Menschen ein, die von ihrer eigenen Kultur enttäuscht sind. Es gibt aber den überwiegenden Rest, der sich in seinen Kulturen zu Hause fühlt. Ich selbst bin jetzt nicht so das leuchtende Beispiel dafür. Das ist aber erst so seit sich nach dem 11. September durch die Anti-Terrorgesetzgebung und die Agenda 2010 die beiden unterschiedlichen Rechtssysteme vermischt haben. Auch zu President George W. Bushs Amtszeit war ich kein Feind Amerikas, hatte aber den starken Eindruck, das ich Bushs Feind bin, wegen bin Laden? Nicht nur ich. President Bush hat dier Welt polarisiert in die Koalition der Willigen und den Rest. Wer nicht für mich ist, ist gegen mich….deutsches Trauma…. . Diese Politik, Wanted: Tod oder Lebendig 1000 000 Dollar Belohnung mit Steckbriefen auf Pokerspielen, Geheimgefängnissen, systematischer Folter, das lehne ich ab.

  • N
    noeffbaux

    Das Übel an der ganzen ARD-Schmonzette war doch, dass Snowden sowohl bei Jauch als auch im NDR-Kommentar in den Tagesthemen als "Verräter" dargestellt wurde und das Interview nicht VOR, sondern NACH diesen Sendungen lief. Man hatte nicht das Interview kommentiert, sondern den Kommentar vorangestellt.

     

    Das ist Kampagnenjournalismus. Nichts anderes.

  • I
    Igen

    Herr Snowden hat Selbstjustiz verübt. Das steht niemandem zu. Er gehört vor Gericht.

    • BB
      Butter bei die Fische
      @Igen:

      Mag ja sein, daß Sie nicht über ein Gewissen verfügen oder erst beim Sachbearbeiter der für Sie zuständigen Behörde um Erlaubnis fragen müssen, ob sie das auch benutzen dürfen.

       

      Aber wollen Sie allen Ernstes alle, die ein etwas anderes Selbstverständns haben, in den Knast bringen?

    • JL
      Ju Lian
      @Igen:

      Ich bin auch kein Jurist, denke aber, dass man seine Handlungen (hierzulande) theoretisch dem Widerstandsrecht zuordnen könnte.

  • Die wichtigsten Aussagen in dem Artikel zeigen auf, wer nun in der Verantwortung steht: Wir alle!

     

    Wenn Snowden nichts mehr zu sagen hat und er seinen eigenen Mythos demontiert, dann bleiben aber immer noch die Fakten, die er zurück gelassen hat: Wir werden ausgehorcht, weil die Geheimdienste und Konzerne eine totalitäre Kontrollmacht ausüben wollen.

     

    Das 'Schweigen der Lämmer' ist Realität geworden im Cyberspace und die digitale Schlachbank, zu der uns die Werkzeuge von NSA, Google und Facebook führen, ist das Internet. Und wir schweigen, weil wir aus lauter Angst die Wahrheit eben nicht erkennen wollen und bereitwillig den Lügen von US-Ex-Botschaftern und noch-BILD-Redakteuren glauben:

     

    "Nein, diese Axt ist keine Axt, nur so eine Art Spiegel, in der man sich selber sehen kann, in dem Metall, das keine Blutspritzer aufweist, sondern da an der Klinge nur ein wenig angerostet ist?"

     

    Und kein Laut ertönt aus der Herde.

  • Vorweg. Ich mag Snowden nicht. Annonymes Leaken hätte vollkommen gereicht. Personenkult ist immer widerlich.

    Die ganze Aufregung, worum es geht, entsteht aus dem Spannungsverhältnis eines Staates der die Macht hat und einer ohnmächtigen Bevölkerung.

    Wenn man sich aber Gedanken darüber macht, wie denn so ein Staat aussehen könnte der nicht durch ein Machtrverhältnis gekennzeichnet ist, sondern durch hilfreiche Begleitung, was nur der Wunsch sein kann den man pflegt, außer man will sich der totalen Willkür einer zusammenhangslosen Gesellschaft hingeben, und/oder dem Staat die Rolle des Überwachungstaates unabdingbar zuweisen und sich durch Abgrenzung definieren.

    Wenn man sich dem "gegenüber" als Teil des Staates begreifen will, ihn als Organisationsform akzeptiert, muss auch klar sein dass es eine Kommunikation geben muss ein Austausch von Informationen, sonst sind alle Versuche der gemeinsamen Organisation zum Scheitern verurteilt, jede Maßnahme des Staates ein Schuß ins Blaue, der nur zufällig erfolgreich sein kann.

    Was ich in diesem Zusammenhang sehe, ist das Scheitern der Piratenpartei der Partei die Transparenz auf ihre Fahnen geschrieben hatte, den Wahnsinn der privaten Kryptographie, den Fetisch Privatsphäre der hochgehalten wird und Paranoia, die natürlich durch mangelnde Information erzeugt wird und natürlich eine Wirtschaftswelt die jedes Zusammenhanges entbehrt und höchstens einen Zusammenhang kennt der sich "anerkanntes Zahlungsmittel" nennt. Und durch Sammeln von Informationen hinter den Kulissen aus ihrer misslichen Lage zu befreien versucht um kalkulierbarte Handlungen zu ermöglichen. Der Aufwand der dafür betreieben wird ist imho, komplett Wahnsinnig der Widerstand dagegen ebenfalls und ein Kriegsfeld das jeder Vernunft entbehrt und nur blindes toben einer Gesellschaft darstellt die schon lange keine sinnvollen Handlungen mehr kennt.

    • @Stefan Blanke:

      Die Veröffentlichung seiner Person könnte der einzige Weg gewesen sein. Leaken bedeutet auch, falls man entarnt wird, in aller Anonymität von den Klauen seiner Widersacher gegriffen zu werden und das Risiko ist sehr hoch. Er musste also außer Land und das anonym ? Er wäre jetzt vll. schon in Haft oder tot, hätte er Ihren Wunsch befolgt. Das lernte Snowden aus dem Fall Manning. Er konnte Schutzmächte nur finden, wenn seine Aktion ein Gesicht bekam, mit Öffentlichkeit, soviel wie es eben nur ging.

      Deshalb halte ich Ihre " Personenkultthese" für absurd.

      • @lions:

        Ok, das ist ein Argument. Die Sache ist aber die, Snowden hat nicht veröffentlich was überraschend gewesen wäre. Ihn jetzt als denjenigen hoch zu jubeln, der "uns" wach gemacht hätte ist irgendwo merkwürdig. Wie kann man in dieser Welt leben, ohne sich im klaren zu sein was vor sich geht, was Staaten logischer Weise gezwungen sind zu tun, in welchen Machtspielchen alle verstrickt sind. Spätestens nach den Leaks der Diplomaten-Papiere sollten die Verhältnisse doch klar sein. Nun ist er ein Held? Hat den Ehrendoktor verdient? Für mich hat der Film schon in frühester Kindheit angefangen und ich muss gestehen, das die Art der Auseinandersetzung, die Naivität, Hilflosigkeit, Aufrechterhaltung von Feindbildern, patriarchaler Selbstgefälligkeit, Verkürzung von Zusammenhängen ermüdet, fassungslos macht und (leider) immer öfter einfach nicht mehr interessiert und ich nur noch meine Worte darüber gieße, wohl wissend, dass Menschen wohl im allgemeinen zu blöd sind (wobei ich mich der lieben Gerechtigkeit willen nicht ernsthaft ausnehme)...

        • @Stefan Blanke:

          Es spiel doch keine Rolle, was Sie und ich vermuten oder glauben zu wissen. Entscheidend ist doch, ob man für Behauptungen auch Belege bzw. Beweise hat. Und diese hat Herr Snowden geliefert.

           

          Und ich verstehe nun wirklich nicht, weshalb Sie sich an dieser Helden- und Personenkultthese so abarbeiten. Sie müssen Herrn Snowden überhaupt nicht mögen. Aber viele Leute weltweit sind eben doch an den Fakten interessiert und Herrn Snowden dankbar - nicht mehr und nicht weniger. Das ist doch eine zutiefst menschliche Reaktion.

          • @Nin-Chen:

            Ich war mal wieder zu blöd die Kommentarfunktion zu benutzen. Antwort steht oben.

    • PH
      Peter Haller
      @Stefan Blanke:

      "Personenkult ist immer widerlich."

      Anscheinend aber nur, wenn's sich nicht um die eigene Person handelt. Und wenn Sie das, was die NSA macht als "Austausch von Informationen" begreifen, dann begreife ich allmählich, warum unsere Gesellschaft immer mehr einer Herde dummer Kälber gleicht. Dank obrigkeitshöriger Menschen, zu denen anscheinend auch Sie gehören.

      • @Peter Haller:

        Sorry, aber ich rede nicht mit Männer die mir einen derartigen Schwachsinn vorwerfen. Ich wünsche noch einen schönen Tag. Vielleicht sollten Sie (noch) einmal lesen was ich geschrieben habe *und* darüber nachdenken...

  • PH
    Peter Haller

    Höre ich aus dem Kommentar etwas Neid raus ?

    Liebe tazzler, es wäre sicher auch möglich gewesen, dass Ihr Snowden interviewt, bzw. irgendwas substantiell Neues aus ihm herauskitzelt. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass Euch Snowden und seine Enthüllungen in letzter Zeit wichtig gewesen wären.

    Also einfach die Füsse stillhalten !

    • I
      Irrlicht
      @Peter Haller:

      Es stimmt... die taz hat das Thema Datenschutz in letzter Zeit nicht gerade intensiv behandelt...

  • Allerdings hatte Snowden ein bis zwei Dinge gesagt, die Otto-Normalverbraucher um 20.15 Uhr eventuell doch verstanden hätte. Gerade im Hinblick auf die blöde Diskussion bezügliche eines "deutschen Internet", Schland-Mail et cetera, welche ja gerade von Telekom, Regierungsmitgliedern und anderen fragwürdigen Akteuren in den letzten Monaten so gepuscht wurde.

     

    1. Die NSA geht dahin, wo die Daten sind.

    2. Wenn Dienste auf Grund der Gesetzeslage nicht die eigenen Bürger abhören dürfen, holen sie sich die Daten von ausländischen Diensten und umgekehrt.

     

    Deshalb bestand die Absurdität des Abends in der Reihenfolge der Sendungen. Erst der Tatort, dann Jauch, welcher sich mit dem Interview befasste, zwischendurch noch die Tagesthemen - dann war der Normalbürger eh müde und ging ins Bett, sei es aus Gewohnheit oder deshalb, weil man am Montag früh raus muß. Und dann erst das Interview.

  • F
    Friedemann

    Die Schlußfolgerung teile ich, denn warum brauchen wir immer unbedingt was NEUES, möglichst KNALLIGES, um mal aus dem Sessel hochzukommen ? Bedauerlich und schlecht, dass wir so reizüberlutet und abgestumpft sind....

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    "Es geht nicht mehr um Snowden" - So schnell werden also Whistleblower fallengelassen. Der nächste wird sich wahrscheinlich überlegen, ob er für so eine Öffentlichkeit nochmal etwas riskiert. Das Interview war eine reine Quotenshow. Die Aufmachung und Bearbeitung erinnerte an einen Kinofilm. Die Informationen waren in der Tat zweitrangig. Es sollte einfach nur der Staatsfeind Nr. 1 der USA gezeigt werden.