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Skinheads im DönerladenDas sich selbst lösende Problem

Unterwegs in Sachsen traf ich zwei Nazis im Dönerladen. Fast hätte ich ihnen ein Bier über die Glatze geschüttet. Aber dann kam alles anders.

So könnten sie aussehen: sächsische Neonazis bei einem Rechtsrock-Konzert 2019 in Ostritz Foto: dpa/dpa-Zentralbild | Daniel Schäfer

E minanim und ich fahren durch Sachsen und sehen, dass die Rechtsradikalen mit ihren riesigen Kampfhunden hier genauso im Straßenbild verankert sind wie im Westen die Omas mit ihren kleinen Rauhaardackeln.

„Eminanim, eigentlich sollten wir wegen der vielen Rassisten die ostdeutschen Produkte boykottieren – so wie damals die südafrikanischen“, schlage ich vor.

„Was willst du boykottieren? Was wird denn hier überhaupt produziert?“, fragt sie.

Döner!“, stelle ich völlig überrascht fest und trete sofort auf die Bremse. Der türkische Imbiss 'Antalya-Express’ erscheint mir wie ein kühler Gebirgsbach in der heißen Wüste.

An den Tischen sitzen ausschließlich mampfende Deutsche. Sogar zwei Skinheads!

„Was darf ich für Sie tun?“, fragt der türkische Kellner freundlich auf Deutsch.

„Tun Sie lieber was für sich selbst und laufen Sie schnell weg! Oder sind Sie lebensmüde?“, sagt meine Frau auf Türkisch.

„Geschäftsrisiko“, sagt der Mann gelassen und erzählt uns, dass die Skinhaeds tagsüber regelmäßig bei ihm Döner essen und nachts genauso regelmäßig die Scheiben von seinem Laden kaputtschlagen.

„Und Sie geben denen trotzdem was zu essen?“, frage ich verblüfft.

„Das dürfen Sie nicht so eng sehen, das sind halt Nazis! Die müssen ab und zu einen ausländischen Laden überfallen und Fremde verprügeln. Das ist genetisch bedingt, das ist ihr Job. Aber meine Skins brauchen wieder Bier, ich muss hin“, lacht er.

„Ich würde an Ihrer Stelle das Bier einfach über deren Glatzen kippen“, rufe ich ihm nach.

„Osman, gib hier nicht so an“, zischt Eminanim.

„Wieso? Wenn sie jede Nacht seine Scheiben einschlagen.“

„Ich muss mir mal schnell die Nase pudern“, antwortet sie und verschwindet.

Kaum ist sie weg, werden die Skinheads plötzlich laut. Sie beschimpfen sich gegenseitig, obwohl es zurzeit hier keinen Mangel an Ausländern gibt.

Einer der Skinheads schnappt sich das große Bierglas und schüttet es dem anderen über den kahlen Kopf

Einer von ihnen schnappt sich das große Bierglas, das er gerade bekommen hat, und schüttet es dem anderen über den kahlen Kopf. Der Begossene springt wütend hoch und schüttet sein Glas dem andern ins Gesicht. Danach rennen sie wutschnaubend weg.

Der Kellner wechselt sofort die nasse Tischdecke und stellt dabei die beiden leeren Biergläser bei mir auf den Tisch.

In diesem Moment kommt Eminanim zurück und schaut ängstlich die beiden Skins an, die mit hochrotem Kopf biertriefend verschwinden.

Und dann sieht sie die beiden leeren Biergläser vor mir stehen.

„Du? Du? Du hast es tatsächlich getan?“, stammelt sie mit großen Augen.

„Ein Gentleman genießt und schweigt“, grinse ich cool und füge hinzu, „die beiden Biere gehen selbstverständlich auf mich!“

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9 Kommentare

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  • Der Text hat keinen Witz, keinen Sinn, keine Pointe, keinen Bezug zur Realität. Er bleibt der feuchte Tagtraum eines verhinderten Kneipenrowdies.

  • Das Dönerfleisch aus echten Deutschländerwürstchen wird immer beliebter. Macht Zweimarkfuffzich, bitte. Ach wie günstig.

  • Skinhead = Nazi

    So einfach ist das nicht.

  • Super Witz! Der Dumme Kellner lässt sich ausnutzen und bedient gerne Nazis, solange sie Geld reinbringen; dann hilft er noch dem Erzähler dabei, vor seiner Freundin den Macho machen zu können und die Nazis sind eh so doof, dass sie vor Scham von selbst wegrennen. Cool!

  • :-D

    Ja, klar. Handarbeit bleibt Handarbeit. Aber den Humor dabei zu behalten...

    danke dafür.

  • Das nenne ich



    Die schönste Illusion 🎩

  • Eine wundervolle Geschichte, ich habe gelacht, bis mir die Tränen gekommen sind. Vielen Dank!

  • Was soll der Text? Ja, in Sachsen muss man sich vielleicht mehr und öfter mit Nazis auseinandersetzen. Dies wird von Vielen auch getan.



    Das Foto aus Ostritz kann kein besserer Verwies darauf sein. Durch gemeinsames bürgerliches Engagement gibt es inzwischen keine solchen Festivals mehr im Ort. Die Nazis wurden durch die parallel veranstalteten "Friedensfeste" vergrault. Das war am Anfang schwer und mutig, und nur möglich weil von links bis wertkonservativ zusammen gearbeitet wurde. Es wär auch mal ganz gut darüber zu berichten. Vielleicht würde es ihren Blick erweitern. Uns, hier in der äußersten Ecke des Landes, würde es auf jeden Fall helfen.

    • @L. A.:

      Und nu? Alles OK und die Demokratie wird siechen? Wär Ihnen Thüringen oder Meckpomm als beispiel lieber gewesen, weil sie schon immer wussten "die sind vieeel schlimmer"??