Situation in Kliniken und Heimen: Pflegekräfte oft und lange krank
Pfleger:innen sind besonders häufig krankgeschrieben und fallen lange aus, zeigt eine Studie. Das liegt wohl nicht nur an der Coronapandemie.
Die Krankenkasse hat für diese Statistik Arbeitsunfähigkeitsdaten ihrer Versicherten ausgewertet. Danach war im vergangenen Jahr der Krankenstand unter den Pflegekräften mit 8,8 Prozent überdurchschnittlich hoch – der Bundesdurchschnitt für alle Berufsgruppen lag bei 5 Prozent. Das führte die Kasse auf die gestiegene Arbeitsbelastung während der Pandemie zurück. Die Situation der Pfleger*innen habe sich noch einmal verschärft, hieß es.
Daten anderer Krankenkassen belegen, dass in der Gesundheitsbranche besonders viele erkrankten. Laut der AOK ist auffällig, dass bei den Pflegeberufen eine deutlich höhere Zahl von Corona-Infektionen dokumentiert ist als bei anderen Berufen. Doch mit Corona allein lassen sich die vielen Ausfälle nicht erklären.
Die Krankheitsfälle bei Pfleger*innen waren schon in den Jahre vor der Pandemie über dem Durchschnitt. Das zeigen unter anderem die Daten zwischen 2016 und 2018, welche die Barmer Krankenkasse in ihrem Pflegereport 2020 veröffentlichte. Demnach waren vor allem Altenpfleger*innen betroffen, die überdurchschnittlich oft wegen psychischer Belastung und Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems krankgeschrieben wurden. Andere Gründe für eine Krankschreibung wie Probleme mit der Verdauung waren im Vergleich zu den meisten Berufen sogar unterdurchschnittlich.
Im Rahmen der jüngsten KKH-Auswertung empfiehlt eine Expertin der Krankenkasse, die tägliche Arbeitsbelastung zu reduzieren.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!