Serie „Intimate“: Augen zu und durch
Die Serie „Intimate“ hebt Fremdscham auf ein neues Level. Die Protagonisten sind dämlich, drüber und liebenswürdig.
Du drehst mit deinen Freunden eine Serie, erzählst darin von peinlichen Erlebnisse, hältst diese mit der Kamera fest, lädst das ganze bei Youtube hoch und wirst damit erfolgreich. Klingt zu sehr nach dem Plot einer „Vom Bordstein zur Skyline“-Geschichte. Den fünf Hamburger Jungs Bruno Alexander, Oskar Belton, Emil Belton, Leo Fuchs und Max Mattis ist da tatsächlich so passiert. 2017 hatten die Schulfreunde, die damals bereits als Schauspieler arbeiteten, die Idee zur Serie. Auf Youtube erreichten sie damit zum Teil bis zu 200.000 Menschen. Schon damals gewannen sie für einzelne Folgen Starschauspieler:innen, darunter Til Schweiger, Jan Josef Liefers, Milan Peschel und Katharina Schüttler – natürlich ohne Gage.
Nun wurde „Intimate“ neu adaptiert und professionell von der Produktionsfirma Kleine Brüder produziert. Mitproduzent ist Christian Ulmen mit seiner eigenen Firma Pyjama Pictures, die mittlerweile mit 33 Prozent an Kleine Brüder beteiligt ist.
Und wo wir schon bei Christian Ulmen sind. Der hat sogar eine Nebenrolle in der Serie. Überhaupt: „Intimate“ wirkt wie der kleine Bruder von „Jerks“. 2017 hatte Ulmen, der hier neben Fahri Yardim nicht nur mitspielte, sondern auch Regie führte, mit dieser Serie Fremdscham ins Fernsehen gebracht. Ähnliche wie schon bei „Jerks“ erzählen die fünf Hamburger Freunde in „Intimate“ aus ihrem fiktiven Leben – alles improvisiert.
„Intimate“, auf Joyn+
An manchen Stellen ist es schon schwer erträglich, was sich die Jungs ausgedacht haben. Es geht um Eifersucht, Betrug, Spannervideos, Mobbing, Sex. Dass die fünf Jungs so absolut dämlich und drüber sind, macht sie wieder liebenswürdig. Als Zuschauerin schwankt man zwischen den Bedürfnissen, in ein Kissen zu beißen, den Schauspielern eine überzubraten und sie dann wieder in den Arm zu nehmen. Es ist ein innerer Kampf, der großen Spaß macht.
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