Seenotrettung im Mittelmeer: Sea-Watch rettet 320 Menschen
Nach mehreren Einsätzen binnen eines Tages sei das Schiff sehr voll, sagt die Organisation. Bereits am Sonntag hatten die freiwilligen Helfer zwei Rettungen durchgeführt.
![Menschen auf einem Rettungsboot Menschen auf einem Rettungsboot](https://taz.de/picture/5169249/14/Seenotrettung-1.jpeg)
Insgesamt befänden sich nach etwa einem Tag und insgesamt fünf Einsätzen bereits mehr als 320 Menschen an Bord, darunter viele Kinder und Jugendliche. Das Schiff sei damit sehr voll, erklärte eine Sprecherin auf Nachfrage.
Am späten Sonntagabend hatte die Organisation zudem mitgeteilt, bei einem Kontrollflug zwei „illegale Rückführungen“ durch die libysche Küstenwache beobachtet zu haben. Die libysche Küstenwache wird unter anderem von der EU ausgebildet und finanziert, um Flüchtlinge an der Überfahrt nach Europa zu hindern. Nach Angaben von Menschenrechtlern sind die Flüchtlinge in dem Bürgerkriegsland Folter und Hunger ausgesetzt.
Die Migranten und Flüchtlinge legen meist von den Küsten Libyens oder Tunesiens mit dem Ziel Europa ab. Sie steuern oft Italien an. Am Montag berichtete die Nachrichtenagentur Ansa von mehreren Booten mit insgesamt rund 220 Menschen, die seit der zurückliegenden Nacht die Insel Lampedusa erreicht hatten. Das italienische Eiland liegt zwischen Malta und Tunesien.
Die Überfahrt ist gefährlich. Immer wieder wird von Unglücken mit Toten berichtet. Laut Zahlen der Vereinten Nationen wurden Stand Montag in diesem Jahr fast 1.180 Menschen im zentralen Mittelmeer vermisst oder galten als tot.
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