Seenotrettung im Mittelmeer: Italien beschlagnahmt „Mare Jonio“
Das Rettungsschiff „Mare Jonio“ wurde von Italien beschlagnahmt und mit einem Bußgeld von 300.000 Euro belegt.
Das Dekret sieht hohe Strafen für Hilfsorganisationen vor, die Flüchtlinge im südlichen Mittelmeer aus Seenot retten und nach Italien bringen. Die Beschlagnahmung sei „surreal“, sagte eine Sprecherin der Organisation Mediterranea Saving Humans, die das Schiff betreibt.
Denn die Besatzung der „Mare Jonio“ habe die Genehmigung gehabt, in italienische Gewässer einzufahren. Erst nachdem die Flüchtlinge von der Küstenwache übernommen worden seien, habe das Schiff sich Lampedusa genähert.
Die Küstenwache hatte die verbleibenden 31 Flüchtlinge an Land gebracht, nachdem bereits eine Frau und zwei Männer aus medizinischen Gründen an Land gelassen worden waren. Die Besatzung der „Mare Jonio“ hatte Mitte vergangener Woche knapp 100 Flüchtlinge aus Seenot gerettet.
Am Donnerstag vergangener Woche hatten die italienischen Behörden wegen schwerer See die Anlandung von Frauen, Kindern und Kranken erlaubt.
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