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Schwieriger Dialog über Nahost-WaffenruheUnmögliche Forderungen

Die Gespräche über eine Verlängerung der Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel drohen zu scheitern. Am Montagabend endet die bisherige Feuerpause.

Zerstörte Häuser in Beit Hanun: Im Gaza-Konflikt sind seit Anfang Juli nach Angaben der Behörden 1980 Palästinenser getötet worden. Bild: dpa

JERUSALEM/GAZA-STADT/BERLIN dpa/rtr | Nach der Entführung und Ermordung von drei jüdischen Schülern im Westjordanland hat die israelische Armee nach eigenen Angaben die Häuser von zwei Tatverdächtigen zerstört. Die Streitkräfte teilten am Montag mit, das Haus eines dritten Verdächtigen sei abgeriegelt worden. Die israelischen Behörden nahmen bereits am 11. Juli einen mutmaßlichen Täter aus Hebron fest. Sein Haus wurde nun zerstört. Die beiden anderen Verdächtigen sind auf der Flucht. Die drei Schüler im Alter zwischen 16 und 19 Jahren waren am 12. Juni vermisst gemeldet worden.

Ihre Leichen wurden gut zwei Wochen später gefunden. Die Tat führte im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern zu einer Gewaltspirale, die im Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen mündete. Israel macht die radikalislamische Organisation für die Tat verantwortlich. Diese hat die Vorwürfe nicht zurückgewiesen, sich aber auch nicht zu der Tat bekannt. Im Gaza-Konflikt sind seit Anfang Juli nach Angaben der Behörden in dem Küstenstreifen 1980 Palästinenser getötet worden.

Auf israelischer Seite sind nach offiziellen Angaben 64 Soldaten und drei Zivilisten ums Leben gekommen. Zurzeit gilt eine Feuerpause. Kurz vor Ablauf der jüngsten Waffenruhe am Montagabend haben die Palästinenser einen Rückschritt bei den Verhandlungen mit Israel über eine dauerhafte Feuerpause beklagt. Die israelische Seite habe das bisher Erreichte wieder aufgegeben „und nun stehen die Diskussionen wieder am Anfang“, sagte ein palästinensischer Vertreter der ägyptischen Nachrichtenagentur Mena in der Nacht zum Montag.

Die Forderungen der Israelis bei Sicherheitsfragen bezeichnete der namentlich nicht genannte Sprecher als unmöglich. Die Antwort der Palästinenser kündigte er für Montagmorgen an. Beide Seiten hatten sich am Wochenende bereit gezeigt, die Kämpfe notfalls wieder aufzunehmen. Ägypten versucht ein Ende des Konflikts zu vermitteln, bei dem im Laufe von fünf Wochen mehr als 2000 Menschen getötet wurden, die meisten davon Palästinenser.

Deutsche Rüstungsexporte

Zudem hat Deutschland auch nach Beginn des Gaza-Krieges noch Rüstungsgüter im Wert von über 600 Millionen Euro an Israel geliefert. Das geht aus einer Antwort von Wirtschafts-Staatssekretär Rainer Sontowski an den Linke-Politiker Jan van Aken hervor. Zwar seien seit Beginn der Angriffe am 8. Juli „keine Genehmigungen nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz zum Zweck der Ausfuhrbeförderung nach Israel“ erteilt worden.

Aber seither habe es bereits zuvor genehmigte Ausfuhren im U-Bootbereich in Höhe von 599,24 Millionen Euro sowie von Waffenzündern im Wert von 908.150 Euro gegeben, teilte das Ressort von Minister Sigmar Gabriel (SPD) mit. Die Lieferung von U-Booten nach Israel ist umstritten, weil nach Meinung von Experten eine Nachrüstung mit Atomwaffen möglich ist. Drei deutsche U-Boote wurden bereits geliefert, das vierte soll vor wenigen Wochen in Kiel von ThyssenKrupp Marine Systems übergeben worden sein und könnte die hohe Summe von fast 600 Millionen Euro erklären.

Die „Tanin“ ist das größte je in Deutschland gebaute U-Boot und soll über eine Milliarde Euro kosten. Ein Drittel davon übernimmt die Bundesregierung – seit Jahren gibt es für Israel Rabatte bei Rüstungsgeschäften. Mitte Juli hatte Gabriel über die U-Boot-Genehmigung informiert. Die Bundesregierung hatte sich im Mai verpflichtet, den Bundestag zeitnah über genehmigte Rüstungsexporte zu informieren.

Nach Israel gingen 2013 laut Rüstungsexportbericht Güter mit dem sechsthöchsten Volumen „ nach Algerien, Katar, den USA, Saudi-Arabien und Indonesien. Insgesamt wurden demnach für 266,6 Millionen Euro Abschussrampen für Flugabwehrraketensysteme, Teile für Panzer, gepanzerte Fahrzeuge, Flugabwehrsysteme, Flugkörper und pyrotechnische Munition geliefert.

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62 Kommentare

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  • Ihre Forderungen müssen nur noch von der Hamas erhört und sukzessive erfüllt werden, denn sie entscheidet über das Wohlergehen der Bevölkerung in Gaza. Das, was Sie "Landnahme" bezeichnen, ist eher die Folge von Kriegen, die gegen Israel geführt wurden, und eine strategische Notwendigkeit, um sich gegen weiteren Angriffen aus diesen Regionen zu schützen. Natürlich sollte das kein Dauerzustand sein, aber solange seitens der diversen palästinensischen Führungen keine Bereitschaft zur friedlichen Koexistenz signalisiert wird, sehe ich schwarz. Die Radikalisierung (auf beiden Seiten) steht in direktem Verhältnis zur Gewalt, die Israel seit Jahrzehnten zu spüren bekommt.

    • @Tachles:

      Dieser Kommentar gilt @Ignaz

  • Reisefreiheit und Teilhabe an der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung in der Welt, hat so selbstverständlich zu sein, wie ausreichende materielle und medizinische Versorgung – dies kann wohl kaum als unmögliche Forderung gesehen werden.

     

    Waffenstillstand zwischen Palästinensern und dem Staat „Israel“ hingegen heißt, es dürfen keine weiteren Morde, Enteignungen, Landnahmen und Schikanen im Westjordanland, somit auch in Ostjerusalem erfolgen.

  • "die Masse der israelischen Bürger" hat wahrscheinlich etwas ganz anderes im Hinterkopf, nämlich Psalm 137.

    • @Senckbley:

      Die Einhaltung der Zehn Gebote sollte da im täglichen Handeln doch Vorrang, vor den angeblichen Wünschen irgendeiner mesopotamischen Minderheit haben,

      so mal rein glaubensmäßig gesehen

  • ich denke, die Masse der israelischen Bürger, soweit sie nicht Nachfahren der Palästinenser, also der indigenen Bevölkerung ist, weiß im Hinterkopf ziemlich genau, wem der Boden unter ihren Füßen gehörte und das dieser nicht verschuldet oder freiwillig aufgegeben wurde.

     

    Um das auszugleichen kommt es leicht zur Raserei, die maßlos ist, wo jeder Maßstab verloren geht. Hier muss man sich kollektiv Halt geben, sich einreden, die eigene Position habe alle Argumente der Welt und sei keiner persönlichen, vorteilsnehmenden Position zu Lasten eines im Grunde unschuligen Volkes, das der Palästinenser, geschuldet.

     

    Schuld daran aber, das ist gewiß, ist eben Europa, insbesondere auch Deutschland, das den riesiegen Massenmord an Menschen jüdischen Glaubens, bzw. jüdischer Abkunft begangen hat. Deutschland und Europa lassen die Palästinenser zahlen, was sie sich selbst an Aufarbeitung und konsequenten Handeln gegen die Ursachen der begangenen Verbrechen erspart haben.

    • @Ute:

      ...im Grunde unschuligen Volkes...

       

      Wow, gibts bei Ihnen Volksschuld und Unschuldsvölker?

       

      Es ist in meinen Augen nicht zielführend, immer diese Henne-und-Ei-Geschichte bis in biblische Zeiten zurück zu verfolgen. Der Startpunkt einer solchen Argumentation ist immer willkürlich gewählt und daher unseriös.

    • @Ute:

      "Schuld daran aber, das ist gewiß, ist eben Europa, insbesondere auch Deutschland, das den riesiegen Massenmord an Menschen jüdischen Glaubens, bzw. jüdischer Abkunft begangen hat. "

       

      Es stimmt, dass die Schrecken des Holocausts viele Menschen dazu bewegt haben, mit der Notlage der Juden zu sympathisieren. Dennoch wäre es falsch zu sagen, dass die europäische Schuld der vorrangige Grund für die Gründung Israels war. Der Holocaust kann als Beschleuniger eines Prozesses der Staatsbildung betrachtet werden, der bereits im Gange war.

      In den 1880er Jahren hatte die erste organisierte Welle jüdischer Ansiedlung im Land Israel eingesetzt. Über die Jahre gründeten die Juden nicht nur Farmen, Ortschaften und Städte, sondern legten auch die Fundamente des im Entstehen begriffenen Staates. Eine florierende Gesellschaft mit einer eigenen Regierung in Wartestellung, arbeitete aktiv auf die Herstellung von Souveränität über jene Teile des Landes hin, die ihr in den zahlreichen Friedensplänen der vorstaatlichen Ära zugebilligt wurden.

      Internationale Unterstützung für die Gründung einer Heimstätte für das jüdische Volk im Land Israel begann lange vor dem Zweiten Weltkrieg. Der erste entscheidende Schritt in Richtung des jüdischen Staates wurde nach dem Ersten Weltkrieg gemacht, als der Völkerbund im Juli 1922 Großbritannien das Mandat für Palästina/das Land Israel übertrug. In einer von 52 Mitgliedstaaten des Völkerbundes getroffenen Entscheidung verlangte das Mandat von Großbritannien, die Gründung einer jüdischen nationalen Heimstätte im Land Israel zu erleichtern.

      Der nächste entscheidende Schritt war die Resolution 181 der UN-Vollversammlung im Jahr 1947, die zur Teilung des Mandatsgebietes in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen, aufrief.

      Der Rest der Geschichte ist bekannt…

      • @Soquette:

        Die ersten Zeilen ihrer Beschreibung stimmen ja noch. Ab "Eine florierende Gesellschaft mit einer eigenen Regierung in Wartestellung, arbeitete aktiv auf die Herstellung von Souveränität über jene Teile des Landes hin, die ihr in den zahlreichen Friedensplänen der vorstaatlichen Ära zugebilligt wurden." wirds schräg, nicht?

        Die florierende Gesellschaft war die Haganah und die "zahlreichen Friedenspläne" sahen mitnichten eine "Herstellung von Souveränität" vor und von einem Staat Israel ist nirgendwo die Rede.

        Dann kamen die etnischen Säuberungen durch Haganah und die anderen zionistischen Terrorgruppen und der Rest ist Geschichte. So stimmt es wohl eher ...

  • Mit den U-Booten wird Israel kaum seinen Schutz gegen die Hamas ausbauen können.

    Die U-Boote dienen dazu, unbemerkt vor den Küsten z.B. des Irans zu manövrieren, da die BRD es nie versäumte, dem Iran schon zu den Zeiten des Schahs alles Wissen zu verkaufen, dass das heutige Regime zum Bau einer Atombombe braucht.

     

    Ungerecht ist es allerdings, dass alle deutschen Steuerzahler die Rabatte aufbringen müssen und nicht nur die Nazis, Kriegsverbrechern und den Profiteuren von den Waffen- und Atomschnmieden der BRD bzw. deren Nachfahren, wenn Sie etwas von den o.G. erhalten haben an Zuwendungen.

    • @Age Krüger:

      irgendwie passt "ungerecht" nicht, oder?????

      ich fühle mich eher hoch gradig verarsc.t.... reparationen in der art, mit einem recht offensichtlichen aufgabengebiet und dem daraus resultierenden ....finde ich schon ziemlich dreist und eigentlich grund genug die verantwortlichen abzusägen..... nur werden die nächsten (egal wer) genau den gleichen spaß am arbeitsplätze erhalt haben.....

  • Seit Beginn von "Protective Edge", also dem Angriff der IDF auf Gaza am 8. Juli, seien „keine Genehmigungen nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz zum Zweck der Ausfuhrbeförderung nach Israel“ erteilt worden, so unser Staatssekretär. Warum sagt er nicht: weil keine Anträge vorlagen. Hätten sie vorgelegen, wären sie genehmigt worden.

    Rüstungsexportgrundsatz der Bundesregierung: „Die Lieferung von Kriegswaffen und kriegswaffennahen sonstigen Rüstungsgütern darf nicht zu einer Erhöhung bestehender Spannungen beitragen. Lieferungen an Länder, bei denen eine Gefahr für den Ausbruch bewaffneter Auseinandersetzungen besteht, scheiden deshalb grundsätzlich aus.“

    Das dt. Kriegswaffenkontrollgesetz ist eine Farce, CDU und SPD sollten so mutig sein und ihren Handlungen Taten folgen lassen und ein Gesetz, gegen das sie seit Jahrzehnten konsequent verstossen, einfach annullieren.

    • @Wolfgang Schulz:

      "Lieferungen an Länder, bei denen eine Gefahr für den Ausbruch bewaffneter Auseinandersetzungen besteht, scheiden deshalb grundsätzlich aus.“

       

      Blödsinn. Es heißt: "... sofern nicht ein Fall des Artikel 51 der VN-Charta vorliegt" - was auf Israel zutrifft.

      • @Senckbley:

        Na, jetzt kriegen Sie doch nicht gleich Schnappatmung, Herr oder Frau Senckbley. Musste mir erst Schalke/Dresden anschauen, bevor ich auf Ihr triumphalistisches "Blödsinn" antworte. Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen betrifft das Selbstverteidigungsrecht von Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (VN) bei einem Angriff von außen. Die durch das Völkerrecht gedeckte Selbstverteidigung der Palästinenser aus Gaza heraus nennen Sie also einen Angriff von aussen. Gaza ist also Ausland, also dieses Gaza, das laut Desmond Travers der einzige Gulag in der westlichen Hemisphäre ist?

        • @Wolfgang Schulz:

          Ach, war dann nicht letztens mal "Palästina" (also der vorgebliche zweite Palästinenserstaat nach Jordanien) durch die UN zum Beobachterstaat ausgerufen worden?

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.
    • @antares56:

      Lohnschreiber und manisch Handelnde gibt es auch hier und von hier, und wer weiß, unter welchen Nicks nicht die gleiche Person steht.

      • @Ute:

        Naja, naja. Diese Unterstellungen sind unnötig. Es ist einfach so, dass es Menschen gibt, die nicht mehr dem stumpfen 70er-Jahre-Denken hinter her rennen.

         

        Die Zeit der K-Gruppen ist vorbei, Herr Antares!

  • Die Rüstungsexporte an Israel sind völlig OK. Nur bei den Überweisungen nach Ramallah sollte Europa mal genauer schauen, wohin diese Gelder gehen:

    „BILLIONS of euros in European aid to the Palestinians may have been misspent, squandered or lost to corruption, … Brussels transferred more than £1.95bn to the occupied territories between 2008 and 2012 but had little control over how it was spent“

    http://www.thesundaytimes.co.uk/sto/news/world_news/Middle_East/article1326858.ece?CMP=OTH-gnws-standard-2013_10_12

    • @Senckbley:

      Ich sehe es genau umgekehrt, Herr oder Frau Senckbley. Es gibt einen Unterschied zwischen Agression, Besatzung, Unterdrückung, Auslöschung und Widerstand.

      • @Wolfgang Schulz:

        Und ich sehe einen Unterschied zwischen Demokratie und Korruption.

        • @Senckbley:

          Diese israelische Demokratie wurde selbst von Juden, noch 2012 als sowas bezeichnet:

           

          „Die gegenwärtige Regierung unter Netanjahu ist die `faschistisch-rassistische Regierung´ eines ´zionistischen Apartheid-Regimes Israel´."

          • @H.-G-S:

            "Selbst Juden behaupten sowas", ja dann muss es ja stimmen.

            Sie sollten diese Standardargumentation des klassischen antisemitischen Spießers eigentlich nicht nötig haben.

            • @Huitzilopochtli:

              "antisemitische Spießers" ist copyright by Fr. Nietzsche. Der verwendete diese Bezeichnung für deutsche Antisemiten, wie ganz besonders den Berliner Antisemiten Eugen Dühring. („...dieser Antisemit mit seinem moralischen Bumbum“)-

               

              Zur eigentlichen Sache:

              Die von mir zitierte Evelyn Hecht-Galinski hat für mich keinerlei Anzeichen eines "antisemitischen Spießers"! Auch nicht der hier folgende israelische Schriftsteller Nir Baram:

               

              „Wirklich, Israel ist mit einer ganz einfachen Wahl konfrontiert, jeder Fünfjährige versteht sie: Wenn Israel entscheidet, dass die Siedlungspolitik wichtiger ist als die Zweistaatenlösung – und alles weist in diese Richtung –, dann ist die Entscheidung, die getroffen werden muss, doch ganz einfach: Apartheid oder Demokratie. Mehr nicht.

              Wenn Israel die Siedlungen unbedingt will, kann das Land den Palästinensern ja die volle Staatsangehörigkeit und alle bürgerlichen Rechte geben, oder es muss ihnen andere Lösungen anbieten, etwa eine flexible Zweistaatenlösung ohne Grenzziehungen und dem Recht, sich frei zwischen den zwei Staaten zu bewegen. Oder was anderes.“ (Soweit Nir Baram)

               

              Einen Vorschlag für dieses „Andere“ hat Michael Wolffsohn kürzlich dann mal entworfen als:

              Föderalsystem „Bundesrepublik Palästina“ :

              Jordanien (angbl. z.Zt. 80% Palästinenser), plus Westbank, plus Gaza. Mit der Option: Staatenbund mit Israel. Palästinenser in Israel behalten ihr Wohnrecht und frei wählbare Staatsbürgerschaft.

              (Darauf hin zu weisen wäre, dass hierbei davon ausgegangen wurde, dass auch Jordanien sich zwangsläufig dem "Arabischen Frühling" nicht wird entziehen können.)

              • @H.-G-S:

                "antisemitischer Spießer" ist eine naheliegende Kombination, dazu braucht's den von Ihnen bildungshuberisch gerne zitierten Nietzsche nicht.

                 

                Zu Ihrem Verständnisproblem:

                Nicht die zitierten Juden sind antisemitische Spiesser, sondern Diejenigen, die sie als Kronzeugen benutzen.

                • @Huitzilopochtli:

                  Auch das Thema Apartheid bleibt für Israel ein unausweichliches Thema.

                  @Senckbleys so forsche Demokratie-Behauptung steht nunmal unter diesem Schatten.

          • @H.-G-S:

            Und was wollen Sie jetzt mit diesem bedeutungslosen Statement sagen? Dass 2012 ein besonders guter Jahrgang war?

            • @Senckbley:

              Das dürfte doch auf der Hand liegen?

              Ihr hier so vollmundig ins Spiel gebrachte Reinheitsgebot einer "Demokratie" (vs. "Korruption") wird damit Schieflage attestiert.

              (Es geht mir hier übrigens nicht um Häme sondern um bittere Fakten)

              • @H.-G-S:

                Die Fakten sind, dass dieses PLO-Gebilde ein von der EU gepäppeltes Korruptions-Eldorado ist, während in der Demokratie Israels ehemalige Ministerpräsidenten wegen der Annahme von Bestechungsgeldern verknackt werden können.

  • Häuser von Verdächtigen (!) bzw. Angeklagten werden zerstört – wenn es denn wirklich deren Häuser sind, Besitzer sind und sie nicht nur drin gewohnt haben. Wer wohnt sonst noch in diesen Häusern?

     

    Wird hier Sippenhaft oder Kollektivstrafe vollzogen, werden Kinder, Onkel und Tanten, Brüder, Schwestern und Eltern des Angeklagten/Verdächtigen auch obdachlos gemacht?

     

    Dass die Angehörigen von durch israelische Militär vor dem Einfall in Gaza Getöteten in der West-Bank nicht eine solche Nachricht im Umgang mit den Tätern werden hören können, ist die eine Seite,

    aber auch jene, die den palästinensischen Jungen verbrannten, diesmal als Zivilisten, werden wohl kaum die Bulldozer anrücken sehen.

    • @Ute:

      Erinnern Sie noch den Mord an Baruch Mizrahi Hy”d auf einer Straße in der Nähe von Hebron vor ein paar Monaten (verheiratet, fünf Kinder)?

      Die beiden Täter, Vater und Sohn, einer der beiden im Austausch für Gilad Shalit freigekommen, wurden überführt und verurteilt, ihr Haus zerstört. Auch die Mutter war über das Handwerk ihrer männlichen Familienmitglieder im Bilde. http://www.jewsnews.co.il/2014/06/23/hevron-murderer-caught-terrorist-freed-in-shalit-deal/

       

      IDF Statement: "...the demolition of terrorists' homes is a serious deterrent message to terrorists and their partners, because there is a price they will pay if they choose to continue terror activities and harming innocents."

      http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/182421

      • @Senckbley:

        Und was wollen Sie uns sagen, Herr oder Frau Senckbley. Am besten nicht nur den "Terroristen" killen und sein Haus bulldozern, sondern auch noch die ganze Sippschaft erschiessen? Sie sind echt ein gestandener israelischer Demokrat.

         

        Gut, dass mit der Sippschaft, das wird ja eigentlich schon seit Jahrzehnten praktiziert von Shin Beit und IDF, ist also quasi schon Gewohnheitsrecht geworden ... normative Kraft des Faktischen, sozusagen.

  • Das Problem ist doch einfach das, dass die Bundesregierung der Terrorregierung in Israel auch gerade wieder Waafenexporte zugesagt hat! Von wegen in kein Krisengebiet zu liefern! Palästinenser werden u.a. mit deutschen Waffen und mit deutscher Munition ermordet. Dafür steht Gabriel - und auch Merkel.

    242 scheint für unsere Regierung eine unbekannte Zahl! Wir haben sie aber nicht vergessen!

    • @antares56:

      Schon Adenauer hat mit Geld ein damals beinahe bankrottes Israel die Möglichkeit gegeben, Hunderttausende von Siedlern ins Land zu holen, um die zwangsentvölkerten Bereiche zu besiedeln.

    • @antares56:

      Gut so!

      Irgendjemand muss der einzigen Demokratie im Nahen Osten im Kampf gegen die wildgewordenen Islamisten ja beistehen.

      • @ben sobel:

        Eine Demokratie mit vollen Rechten leider nur für jüdische Menschen, israelische Palästinenser sind eine diskriminierte Minderheit, und für die

        Palästinenser im Westjordanland und in Gaza stellt sich Israel als Militärdiktatur dar.

        Übrigens: noch jede Diktatur in der Geschichte hat die Verantwortung für ihre Massnahmen gegen die von ihr Beherrschten genau diesen zugeschoben. Die Beherrschten waren immer schuld, an sämtlichen Maßnahmen aller Diktaturen.

        • @Bernado:

          Haben Sie noch ein überzeugenderes Argument für die Diktatur in Israel, außer dass die Hamas Raketen auf sie abfeuert?

          Wieso lassen dann eigentlich die Nachban Israels ihre demokratischen muslimischen Glaubensgenossen im Kampf gegen die Diktatur Israels im Stich?

          Und schließen auch noch Frieden mit denen... würden Sie es als Palästinenser diesen Verrätern vergeben können?

          • @ben sobel:

            Aber ein paar Raketchen feuert Israel ja nun auch ab, oder?

            Und dann schießt die IDF auch noch tausende von Panzergranaten in die Orte Gazas rein.

            Da Sie sich so gut auskennen, Hr.Sobel, eine Frage: wieviele Häuser hat die IDF jetzt in Gaza zerstört? Und wieviele Häuser wurden in Israel durch Hamas-Raketen zerstört? Könnten Sie mir die Zahlen nennen?

      • @ben sobel:

        Ich habe eher den Eindruck, dass die zionistischen Krieger nicht mehr eingefangen werden können, BEN SOBEL. Und ihre tödlichen Spielzeuge liefert nicht nur die Bundesrepublik. Die USA liessen Israel bis dato 121,9 Mrd US Dollar Militärhilfe zukommen. Da ist der Iron Dome noch nicht dabei oder Obamas "Notmilitärhilfe". Also keine Angst, BEN SOBEL, die viertmächtigste Militärmaschinerie der Welt wird schon nicht darben.

        • @Wolfgang Schulz:

          Es ist in der Tat beruhigend, wenn es einige Leute verstehen, beeruhigender wäre es wenn die Palästinenser es auch mal verstehen würden und es unterlassen Raketen auf Israels Zivilbevölkerung abzuwerfen. Dann könnte auch mal ein dauerhafter Frieden einkehren.

          • @ben sobel:

            Sie meinen, wenn die Hamas keine Raketen mehr auf israelisches Gebiet schießt, dann wird der Siedlungsbau beendet? Und die Hauszerstörungen und Enteignungen von Grundstücken werden auch beendet? Hat Netanyahu das gesagt?

            • @Bernado:

              Dann fliegen keine Raketen mehr auf Gaza und es ist der Grundstein zu einer dauerhaften Friedenslösung gelegt. Es wäre schön wenn die Zivilbevölerung in Gaza mal gestärkt werden würde.

          • @ben sobel:

            Es ist garnichts beruhigend, Herr SOBEL. Die USA und Deutschland haben geholfen, Israel zu dem zu machen, was es heute ist, ein völlig von der Leine gelassenes militaristisches, zionistisches Monster.

            Nicht die Israelis müssen Angst davor haben, von den Anrainern ins Meer getrieben zu werden, wie die Zionisten immer gebetsmühlenartig behaupten, sondern die Anrainer haben allen Grund, vor Israel Angst zu haben.

             

            Die isr. Führung weiss, dass ihr keiner kann. Entsprechend führt sie sich auch auf. Auf die UN wird geschissen, Länder wie Brasilien diplomatische Zwerge genannt, die Deutschen, Amis und Europäer wahlweise als Freunde oder Antisemiten verunglimpft, Organisationen wie Amnesty International sind Terroristenfreunde, jüdische Israelis, die das isr. Apartheidregime anprangern, werden als self-hating jews oder "Alibijuden" diffamiert. Und diese Fanatiker, diese Fundamentalisten finanzieren wir, treiben Handel mit ihnen, militärischen, wissenschaftlichen und kulturellen Austausch, garantieren ihnen die Meistbegünstigungsklausel, in einem Wort, wir unterstützen ihr mörderisches Treiben. An unseren Händen klebt Blut. Ich finde das nicht beruhigend.

            • @Wolfgang Schulz:

              Bei Gott, Sie sind kein Troll. Eine höhere Macht führt Ihnen die Feder, ein heiliger Zorn hat Sie durchdrungen.

               

              Solch' eine Raserei nennt man maßlos. Sie haben jeden Massstab verloren, Ihnen ist jedes Feigenblatt eines eingebildeten Arguments recht.

               

              Ganz recht: Dieser Kommentar von mir hat, in der hier behandelten Sache, kein Argument. Weil es sinnlos wäre, weil Sie auf jeden sachlichen Einwand mit zehn Pseudoargumenten kontern würden, mit wachsender Wut belegen wollten, dass Ihre Wut alle Argumente der Welt hat und keiner ganz persönlichen Disposition geschuldet ist.

               

              Es ist ein klinischer Fall.

            • @Wolfgang Schulz:

              "an unseren händen klebt Blut".......da kann ich nur sagen, dass dieser frische blutfilm an den händen über eine zentimeter dicke braune harte blutkruste gelaufen ist.......denn leider gehören derlei geschäfte schon seit jahrzehnten zur deutschen exportwirtschaft.......

              trotz alle dem...... weise erkenntnis

            • @Wolfgang Schulz:

              "die Anrainer haben allen Grund, vor Israel Angst zu haben."

               

              So wie die vielen verletzten Syrer, die an der Golan-Grenze aufgegriffen und nach Haifa und Safed in Krankenhäuser geflogen werden.

              • @Senckbley:

                Das Handeln, beginnend mit der Existenz Israels, des Zionistenstaates und seiner Mäzene. d. h. der Staaten die es ins Leben gerufen hatten und aufrechterhielten, hat eine demokratische Entwicklung in den anderen Ländern des Nahen-Ostens verhindert, weil diesen Staaten in Europa und Nordamerika, wie auch dem Zionistenstaat selbst, daraus regelmäßig eine Widerstandsmacht erwachsen wäre.

            • @Wolfgang Schulz:

              Zum Glück hat sich die liberale, demokratische, gendergerechte, linksalternative Hamas nun heldenhaft ans Werk gemacht um diesem teuflischen Werk ein Ende zu setzen.

               

              Ich drücke mit Ihnen zusammen die Daumen, dass es Ihnen gelingt... bis es soweit ist, beantworten Sie mir doch noch flugs folgende Fragen: Warum sollten Anrainer wie bspw. Ägypten oder Jordanien "Angst" vor Israel haben?

              Sind es nicht eher die Vertreter von muslimischen Diktaturen die sich außenpolitisch gerne im "im Ton" vergreifen? Gibt es keine Antisemiten auf der Welt? Was passiert mit den Bewohnern bswp von Gaza wenn diese die dortige "Regierung" anprangern? Würden diese nicht sofort damit tauschen wie in Israel "diffamiert" zu werden wenn man sich anschaut was mit denen dort geschieht?

              gespannt wartend.

              Ihr Ben Sobel

              • @ben sobel:

                Meinen Sie, Herr Sobel, ich schreibe jetzt Kommentare auf Bestellung? Ich bin doch kein isr. Troll.

                Wenn Sie ernsthafte Argumente bringen und nicht so einen Quatsch (liberale, demokratische, gendergerechte, linksalternative Hamas), dann kriegen Sie auch eine Antwort von mir.

                • @Wolfgang Schulz:

                  Was ist denn die hamas ihrer Meinung nach?

  • Der Krieg beginnt hier zur Sicherung der Profite deutscher Rüstungschmieden und sog Arbeitsplätze zahlt der Steuerzahler für die Doktrin des nichtverhandelbaren Existenrechtes von Israel an Diese Milionen im wissen das die gelieferten Waffen auch gegen unschuldige Zivilisten wie in Gaza eingesetzt werden.

    Die Deutsche Regierung und Herr Gabriel machen sich damit mitschuldig an den Verbrechen der IDF .

    Dies tun Sie unter anderem angeblich auch in unserem Namen.

    Sollte Jeder auch in Zukunft beim aller 4 Jahre stattfindenden Kreutzemachen

    daran denken.

  • Der Artikel ist ein Mischsalat und nicht wirklich informativ. Zumindest hält der Artikel nicht das, was die Headline verspricht.

    • @Soquette:

      Der eine liest so einen Artikel mit Zionistenbrille, der andere liest, was drinsteht: Deutschland liefert an einen in einem Krisenherd gelegenen rassitischen Apartheidstaat Rüstungsgüter in Höhe von 600 Mio (plus ein paarhundert Millionen Rabatt für treue Kunden) obendrein zu einem Zeitpunkt, wo die IDF mal wieder reichlich Kriegsverbrechen im Gaza verübt.

      • @Wolfgang Schulz:

        `Ein rassistischer Apartheidstaat`, dessen oberstes Gericht beschließt, dass z.B. bestimmte Autobahnen für alle Bewohner freigegeben werden müssen und auch schon mal Siedlungen für illegal erklärt. Wird ein Palästinenser von einem Israeli ermordet wird er genauso verfolgt, wie wenn er einen Israeli ermordet hätte. Ähnliches lässt sich aus dem Gazastreifen oder dem Westjordanland nicht berichten.

        Gut , dass Leute wie Sie uns immer wieder daran erinnern, wie furchtbar alles an Israel ist. Man könnte es sonst übersehen.

        • @Greg:

          Es sind Leute wie Illan Pappé, die Israel einen rassistischen Apartheidstaat nennen (http://www.youtube.com/watch?v=4lsmFS75ed4).

           

          Der Oberste Gerichtshof, auf den Sie rekurrieren, ist ein pseudorechtsstaatliches Feigenblatt, er definiert schon mal gern die Bedingungen für gezielte Tötungen (in einem echten Rechtstaat würde er sie einfach verbieten) und ja, manchmal verbietet er eine Siedlung und manchmal die exklusive Nutzung einer Strasse für die "neue Herrenrasse", wie die isr. Friedensaktivisten das ganz richtig beim Namen nennen. Diese Urteile liegen im Promillebereich, Feigenblatt eben. Und an die über 30 Gesetze, die isr. Araber diskriminieren, geht der tolle Gerichtshof auch nich ran. Sowas.

           

          Aus dem Westjordanland lassen sich aus jüngster Zeit über 300 "gezielte Tötungen" berichten, kein Israeli steht für sowas vor Gericht. Deswegen lassen sich die Hamas-Leute auch nicht entwaffnen, da müssen die Israelis schon mit Panzern, Raketen, Drohnen etc. anrücken, da ist das Killen nich so einfach wie im Westjordanland, einfach mal n Kommando reinschicken ins angeblich von der PA kontrollierte Gebiet.

          Sie sind ein Märchenonkel, GREG, nichts weiter.

          • @Wolfgang Schulz:

            „an die über 30 Gesetze, die isr. Araber diskriminieren“

             

            Das übliche Gedöns dieser Sorte Kommentatoren. Besonders beliebt das Nakba-Gesetz, welches Staatsknete für Organisationen einfriert, die sich der Nakba-Lüge bedienen. Gemein, dass Jerusalem seine Feinde nicht finanziert.

          • @Wolfgang Schulz:

            Hallo Herr Schulz,

            ich lese die Taz-Berichte über Gaza mittlerweile hauptsächlich wegen Ihrer wesentlich informativeren Kommentare. Vielen Dank dafür !!

        • @Greg:

          "Wird ein Palästinenser von einem Israeli ermordet wird er genauso verfolgt, wie wenn er einen Israeli ermordet hätte."

          In welcher Welt leben Sie?

          • @Bernado:

            In dieser.

            Bitte erinnern Sie sich bspw. an die drei Israelis, die aus Rache für die ermordeten 3 Jugendlichen den palästinensischen Jugendlichen ermordeten.

        • @Greg:

          "Wird ein Palästinenser von einem Israeli ermordet wird er genauso verfolgt, wie wenn er einen Israeli ermordet hätte."

           

          Nein, das ist nicht wahr. Es gelten für Palästinenser und für Israelis unterschiedliche Strafgesetze und Gesetze zur Strafverfolgung. Außerdem dürfen Palästinenser auch ohne Anschuldigung in Haft genommen werden. Die Zerstörung von Häusern von Tatverdächtigen wäre z.B. bei israelischen Tätern nicht möglich.