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Sanktionen gegen RusslandEU will weniger exportieren

Die Botschafter der Mitgliedsstaaten haben sich auf Sanktionen gegen Russland geeinigt. Nun müssen noch die Regierungen zustimmen.

Präsident Putin: Wegen seiner Politik gibt es nun Sanktionen. Bild: dpa

BRÜSSEL rtr | Die EU-Staaten machen mit Wirtschaftssanktionen gegen Russland Ernst. Zwölf Tage nach dem mutmaßlichen Abschuss einer malaysischen Passagiermaschine über der Ostukraine verständigten sich die EU-Botschafter am Dienstag auf Exportverbote und Beschränkungen für vier Branchen. Der Maßnahmenkatalog muss noch von den Regierungen der 28 Mitgliedsländer abgesegnet werden.

Künftig dürfen nach Diplomatenangaben keine Rüstungsgüter zwischen Russland und der EU gehandelt oder Produkte zur zivilen wie auch militärischen Verwendung nach Russland exportiert werden. Russische Banken mit einer staatlichen Beteiligung von mehr als 50 Prozent können zudem keine neuen Wertpapiere in der EU verkaufen.

Darüber hinaus gilt ein Exportstopp für Hochtechnologie-Geräte, vor allem im Bereich der Ölförderung. Die Maßnahmen sollen auf ein Jahr begrenzt werden, eine erste Überprüfung soll den Angaben zufolge nach drei Monaten erfolgen.

Die EU beschuldigt Russland, zu wenig zur Aufklärung des Absturzes der Boeing 777 der Malaysia Airlines beizutragen und prorussische Separatisten in der Ostukraine zu unterstützen. Am Montagabend hatten US-Präsident Barack Obama, Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere Staats- und Regierungschefs der EU vereinbart, Russland mit Hilfe von Sanktionen zum Einlenken in der Ukraine-Krise zu bewegen.

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14 Kommentare

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  • Die USA hat gesprochen ; Europa spurt !

  • ... Unsere EU hat ne `Macke´!!!

  • Ich habs:

    DIE LÖSUNG für OST und WEST:

     

    Deutschland kehrt ab vom Exportmodell und betreibt self-reliance. Vertrauen auf die eigene Kraft.

  • 30.07.014 Hamburg, Gerhard Jeske

    Sanktionen sind ein Bumerang.

    Der Zugriff der EU und Amerikas auf die Ukraine ist nicht ein Ausdruck der Stärke, sondern wird von den europäischen wirtschaftlichen Schwierigkeiten aktiviert. Russland soll behindert werden eine führenden Industrie Nation zu werden. Dazu gehört, dass die Ukraine in die EU integriert wird und zwar wirtschaftlich und militärisch. Die Ukraine wird ja auf vielen Wegen und Kanälen unterwandert. Ich habe nichts gegen die Globalisierung, aber etwas gegen die fremden, im Hintergrund, wirksamen Mächte. Der frühere polnische Primas der Katholischen Kirche sagte dazu. Ich zitiere aus der Zeitschrift " Polen und Wir " Die Politiker Westeuropas trachten danach, die Länder Ostmitteleuropas so zu schwächen, dass sie nach ihrem Beitritt den reicheren Ländern nicht gefährlich werden können. Heute gäbe es ganz andere Mittel, andere Länder zu unterwerfen als militärisches Eingreifen. " Soweit der damalige Erzbischof in Warschau.

    Das ist sehr treffend ausgedrückt. Darin hat Amerika schon Tradition:

    Zuerst zerstören, dann Aufbauen, und Dollars investieren. Danach:

    abkassieren und so künftig den Schuldner an die Leine legen, dadurch wird sich die Ukraine, wie eine Marionette an den Strippen des Kapitals bewegen.

    Und 1992 schrieb ich im Kulturjournal: Kultur und Gesellschaft“ Europa auf Grund gesetzt:

    Europa ist ein leckes Schiff, dass biss zur Mitte abgesackt ist und nun versucht seine Lage zu stabilisieren.“ Griechenland, Portugal, Spanien und gewissen Länder im Baltikum und die auf dem Balkan liegen schon unter der Wasserlinie.

    Leningrad wurde nicht von Hitler Deutschland in die Knie gezwungen. Das heutige Russland und seine Förderation erst recht nicht. Neue Ideen und wirtschaftliche Impulse werden in Russland die Zukunft bestimmen, um es von Europa unabhängig zu machen.

  • Und wieder ein neuer Kessel Buntes aus der Abt. "Links für Verschwörungstrollis" ,-)).. vor allem für jene, die sich vielleicht gerade erst zugeschaltet haben:

     

    Die in unseren Medien einhellig ignorierte REUTERS-Meldung vom 21.7.: Dutch expert says Ukraine body recovery team 'did a hell of a job' Einen längeren Comment dazu hatte mir die TAZ damals leider – unabsichtlich ? – gelöscht.

     

    http://www.reuters.com/article/2014/07/21/us-ukraine-crisis-recovery-idUSKBN0FQ14Q20140721

     

    Eine sinnvolle aktuelle Ergänzung zum TAZ-Artikel: Sanktionen gegen Russland werden verhängt

     

    http://www.heise.de/tp/artikel/42/42396/1.html

  • Dazu ein Link zu einem Interview mit einem offenbar völlig durch Verschwörungstheorien unbeabsichtigt vom Himmel geknallten österreichischen Putinverstehers. Dieser scheint irgendwie nicht begreifen zu wollen, daß sich für große Unternehmen ja ihre durch Sanktionen auf sie zukommenden Profitverluste gegen Kündigungen, Verlagerungen und andere Rationalisierungsmaßnahmen wieder runterrechnen lassen. Hier sind jetzt von den Arbeitnehmern endlich auch mal patriotische EU-Opfer zu leisten: Christoph Leitl: „Bin nach wie vor gegen Sanktionen"

     

    http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/newsletter/3846320/Christoph-Leitl_Bin-nach-wie-vor-gegen-Sanktionen

     

    Und zum Schluß: Ein absolut lesenswerter, auch kommentierender Artikel für alle, die beim Anblick dessen, was unsere deutschen Polit- und Medienvertreter seit langem so ausdünsten, einfach das Gefühl nicht loswerden, auf dem Berliner Hauptbahnhofsklo gelandet zu sein:

    Lüge in Kriegszeiten

     

    http://www.heise.de/tp/artikel/42/42386/1.html

  • Und wieder ein neuer Kessel Buntes aus der Abt. "Links für Verschwörungstrollis" ,-)).. vor allem für jene, die sich vielleicht gerade erst zugeschaltet haben:

     

    Die in unseren Medien ignorierte REUTERS-Meldung vom 21.7.: Dutch expert says Ukraine body recovery team 'did a hell of a job'

     

    http://www.reuters.com/article/2014/07/21/us-ukraine-crisis-recovery-idUSKBN0FQ14Q20140721

     

    Eine sinnvolle aktuelle Ergänzung zum TAZ-Artikel bei Telepolis: Sanktionen gegen Russland werden verhängt

     

    http://www.heise.de/tp/artikel/42/42396/1.html

  • Dazu ein Link zum Interview mit einem offenbar völlig durch Verschwörungstheorien unbeabsichtigt vom Himmel geknallten östereichischen Putinverstehers.Dieser scheint irgendwie nicht begreifen zu wollen, daß sich für große Unternehmen ja ihre dadurch auf sie zukommenden Profitverluste gegen Kündigungen, Verlagerungen und andere Rationalisierungsmaßnahmen wieder runterrechnen lassen. Hier sind jetzt von den Arbeitnehmern auch endlich mal patriotische Opfer zu leisten: Christoph Leitl: „Bin nach wie vor gegen Sanktionen"

     

    http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/newsletter/3846320/Christoph-Leitl_Bin-nach-wie-vor-gegen-Sanktionen

     

    Und zum Schluß: Ein absolut lesenswerter, auch kommentierender Artikel auf Telepolis für alle, die beim Anblick dessen, was unsere Polit- und Medienvertreter so seit langem lostreten, einfach das Grfühl nicht loswerden, auf dem Berliner Hauptbahnhofsklo gelandet zu sein:

    Lüge in Kriegszeiten

     

    http://www.heise.de/tp/artikel/42/42386/1.html

  • "EU will weniger expandieren"

    wäre mir deutlich lieber.

  • Es wird Zeit das Russland mal über die anderen Sanktionen so nachdenkt die im Interesse der Amis sind und von Russland bislang mitgetragen werden. Nachdem den Russen nun klar werden dürfte welchen Sinn die US Sanktionskeule hatte - Wirtschaftskrieg im Beispiel Irak, Serbien ua. zB. Japan z. Zt. 2 WK. als Vorstufe (Schwächung) vor einem Heißen Krieg . Kuba, KVDR, Iran, Syrien, usw stehen für Kalte- bzw. Stellvertreterkriege. Eines wird immer klarer, gegen Russland wird bereits Krieg geführt -wenn auch noch auf einer "niedrigen" Eskalationsstufe und damit sind auch die Rufmordkampagnen (bar jeder Beweise) gemeint. Europa wird gegen seine Interessen von den USA in einen Krieg erpresst und auf diesem Wege sind alle Mittel Recht – Lügen, auch (mindestens) die Verschleierung der Begleitumstände der Tragödie MH17 ,Erpressung von Firmen und Banken (Frankreich), ganzer Staaten (siehe Bulgarien) Spionage - dabei ist davon auszugehen das Entscheidungsträger mit eben diesen „Ergebnissen“ unter Druck gesetzt werden um sie zu benutzen. Es gab mal ein Lied „Besuchen Sie Europa so lange es noch steht ... - und damals ging es nur um eine Unbeabsichtigte Eskalation – Europa lebt heute um Welten gefährlicher

  • Und nun den anderen TAZ-Artikel mit der Überschrift - "Raketenvereinbarung gebrochen" lesen

     

    Zitat: "Raketen mit einer Reichweite von 500 bis 5500 Kilometern vor."

     

    Geradezu europäische Reichweite und bedeutet, dass die EU das Geld, welches nicht in Russland investiert werden darf, zehnfach in der eigenen Verteidigung vernichten wird.

     

    So lautet die Folge.

  • Wird den größten Waffenexporteur sicher ganz dolle schlimm ärgern, wenn er keine Waffen mehr aus der EU importiert bekommt...und selbst wenn, da ist auch noch China...

  • "EU will weniger exportieren" - gilt das auch für die deutsche Autoindustrie? BMW, Mercedes, Porsche?!