Rigaer Straße in Friedrichshain: Konfrontation und Konversation
Anwohner sollen ihre Befriedungsvorschläge für die Rigaer Straße einreichen. Die Autonomen wollen nicht mitreden und zielen auf die Polizei.
Die Hauptgruppen begegneten sich in diesem Monat bereits zwei Mal. Vergangenen Mittwoch wurde ein Streifenwagen von Vermummten auf einem Hausdach mit einem Stein beworfen. Eine Fahndung per Hubschrauber blieb ergebnislos. Am 8. November wurde nach Polizeiangaben ein Polizist durch eine Klappe in einer Haustür mit Reizgas besprüht. Ein Autonomenkanal auf Twitter stellte den Vorgang dagegen in eine Reihe mit früheren Falschmeldungen der Polizei.
Mit der Befriedung ist derweil die Stiftung SPI beauftragt. Im Rahmen des bis Ende Juli nächsten Jahres angesetzten „Dialogprozesses Samariterkiez“ lädt sie in dieser Woche alle AnwohnerInnen in ein Ladenlokal in der Frankfurter Allee 35–37, damit diese Ideen für ein zukünftiges Miteinander einbringen können.
Laut Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) folgen Veranstaltungen „mit den Gewerbetreibenden und weiteren Aktions- und Akteursgruppen“. Die Autonomen aus dem Hausprojekt Rigaer94 werden wohl nicht dabei sein. Auf ihrem Blog heißt es in Richtung der Bezirksbemühungen: „Wir müssen die Integration genauso bekämpfen wie die Repression.“
Die Eigentümergesellschaft der Rigaer 94, „Lafone Investments Limited“, hat derweil einen Nachfolger für ihren im Mai verstorbenen Geschäftsführer Colin Guille gefunden. Seit dem 22. August bekleidet Mark Robert Burton diese Funktion. Der 44-Jährige steht im nordenglischen Consett Business Park, 20 Kilometer südwestlich von Newcastle, noch mindestens drei weiteren Briefkastenfirmen als geschäftsführender Strohmann vor.
Die Besetzung des Postens ist die Voraussetzung dafür, eine Räumungsklage gegen die Kneipe Kadterschmiede wieder aufzunehmen. Noch sei diesbezüglich allerdings nichts geschehen, sagte Rigaer94-Anwalt Lukas Theune der taz.
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