Rettungsschiff „Ocean Viking“: Frankreich macht eine Ausnahme
Nach einem Streit mit Italien lässt Frankreich das Rettungsschiff „Ocean Viking“ mit 234 Geflüchteten in Toulon landen. Rom hatte abgesagt.
Am Donnerstag akzeptierten es die französischen Behörden zuerst lediglich, vier Personen „aus Gesundheitsgründen“ notfallmäßig vom Schiff zu evakuieren. Darmanin sprach von einem „verantwortungslosen und inakzeptablen Verhalten“ der Regierung in Rom. Als Vergeltung zieht er in Betracht, dass Frankreich 3.500 andere Geflüchtete nicht wie vorgesehen demnächst von Italien übernehmen werde.
Nach einer rund 20-tägigen Odyssee im Mittelmeer befand sich das Rettungsschiff mit 234 Geflüchteten, unter ihnen 57 Kindern, am Donnerstag östlich von Korsika. Mehr als vierzig Gesuche der NGO, in einem der nächstgelegenen sicheren italienischen und maltesischen Häfen anzulegen, sind laut der Sprecherin von SOS-Mittelmeer, Sophie Beaune, abgelehnt worden. Die Situation wurde zunehmend prekär. Und politisch war sie erst recht verfahren, weil Frankreich es nicht hinnehmen wollte, dass Italien seine Verpflichtungen und das europäische Recht nicht einhalte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Greenpeace-Mitarbeiter über Aufrüstung
„Das 2-Prozent-Ziel ist willkürlich gesetzt“
Selbstzerstörung der FDP
Die Luft wird jetzt auch für Lindner dünn
Rücktritte an der FDP-Spitze
Generalsekretär in offener Feldschlacht gefallen
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Iran als Bedrohung Israels
„Iran könnte ein Arsenal an Atomwaffen bauen“
Keith Kelloggs Wege aus dem Krieg
Immer für eine Überraschung gut