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Repression auf KubaDutzende Festnahmen

Die Polizei hat am Tag der Menschenrechte Oppositionelle festgenommen und unter Hausarrest gestellt. Sie wollten an Demonstrationen teilnehmen.

Eine Demonstrantin der oppositionellen Gruppe „Frauen in Weiß“ wird bei einer Demonstration festgenommen. Foto: dpa

Havanna afp | Am Internationalen Tag der Menschenrechte haben die kubanischen Behörden laut Menschenrechtlern dutzende Oppositionelle festgenommen oder unter Hausarrest gestellt, um Demonstrationen zu verhindern. In der Hauptstadt Havanna wurden rund ein Dutzend Aktivisten am Donnerstag daran gehindert, eine Versammlung der Gruppe „Damen in Weiß“ zu besuchen, wie AFP-Reporter berichteten. Ein Team des unabhängigen Nachrichtenportals 14ymedio wurde daran gehindert, das Redaktionsgebäude zu verlassen. Auch in anderen Städten des Inselstaates gab es Festnahmen.

Justizminister Dario Delgado sagte derweil der kommunistischen Parteizeitung „Granma“, in Kuba gebe es keine politischen Gefangenen. Vielmehr handele es sich um gewöhnliche Kriminelle, die sich als Dissidenten ausgäben und von „konterrevolutionären Organisationen“ bezahlt würden.

Nach Angaben internationaler Menschenrechtsorganisationen werden in Kuba immer wieder Oppositionelle inhaftiert, um sie an Demonstrationen oder Versammlungen zu hindern. Im Januar hatte Kuba 53 Häftlinge freigelassen, die von den USA als politische Gefangene eingestuft wurden.

Nach Angaben der kubanischen Menschenrechtskommission sitzen jedoch noch etwa 60 politische Häftlinge im Gefängnis. Die USA und Kuba hatten ihre diplomatischen Beziehungen nach einem halben Jahrhundert Eiszeit im Juli wieder aufgenommen.

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6 Kommentare

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  • Sieht eher wie ein Fototermin aus.

    Die "weiße Revolution" fällt wohl vorerst aus.

    • @TO_PAs:

      Geschätzte 60 politische Häftlinge hört sich jedenfalls nicht ungeheuer hoch an.

       

      Am Tag der Menschenrechte kann betrachtet werden, was alles zu diesen Rechten gehört und was davon in Kuba gut, bzw. weniger gut vorhanden ist.

      Protestmöglichkeiten wären allerdings auch ein vorzeigbares Gut.

  • Die Damen in Weiß sind ein US-finanziertes U-Boot nach OTPOR/CANVAS-Manier.

    Die meisten echten kubanischen Oppositionsgruppen distanzieren sich inzwischen den den Damen in Weiß.

    • @Khaled Chaabouté:

      Typisch USA: Vornerum die ausgestreckte Hand, aber hinter dem Rücken führt man den Dolch...

       

      Schade, daß Kuba sich auf diese neuen "Freunde" einläßt.

  • Überall auf der Welt müssen Störenfriede mit Repressionen rechnen. Sogar im Schland. Das sage ich ganz neutral und wertfrei.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Das "sage ich ganz neutral und wertfrei" kann in diesem Zusammenhang nicht funktionieren.