Rasierklingen und Pulver: Politiker erhalten Drohbriefe
Spitzenpolitiker erhalten Post mit arabischen Botschaften. Ermittler prüfen, ob es sich um eine vorgetäuschte Tat aus der rechten Szene handelt.
Ein Polizeisprecher sagte, das Pulver habe sich nach ersten Untersuchungen als ungefährlich herausgestellt. „Tödlich, nicht anfassen“, soll in den Schreiben stehen. Unterzeichnet soll es sein mit „Allahu akbar“ und von einer angeblichen „salafistischen Gesellschaft“.
Ermittelt wird laut Polizei in alle Richtungen, zu den Absendern gebe es noch keine Spur. Nach taz-Informationen prüfen die Ermittler auch eine vorgetäuschte Tat aus der rechtsextremen Szene.
Auch Hans-Christian Ströbele, der den Brief persönlich öffnete, sagte der taz, er vermute einen rechten Absender. „Das sieht danach aus, als sollte hier bewusst eine falsche Fährte in die islamistische Szene gelegt werden.“
So war etwa im April der Bundeswehrsoldat Franco A. festgenommen worden unter dem Vorwurf, mit einer falschen Identität als Asylbewerber Anschläge geplant zu habe. Im gleichen Monat hatte ein 28-Jähriger einen Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus des Fußballteams von Borussia Dortmund verübt – und ein vermeintlich islamistisches Bekennerschreiben am Tatort hinterlassen. Am Ende stellte sich die Tat als versuchter Aktienbetrug dar.
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