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Ramadan in DeutschlandWünscht uns einen gesegneten Monat

Gastkommentar von Maiyra Chaudhry

Es herrscht noch weit verbreitete Ignoranz, wenn es um den Fastenmonat Ramadan geht. Für die muslimischen Gläubigen ist das bisweilen recht mühsam.

Happy Ramadan in der Zeil, Frankfurt Foto: Michael Probst/aü

N eulich in der Krabbelgruppe meiner 13 Monate alten Tochter bemerkte ich erst wieder, wie hoch noch immer der Aufklärungsbedarf ist, wenn es um das Thema Ramadan geht. Falls viele jetzt beim Lesen schon Fragezeichen im Kopf haben, wie einige der Mütter aus dem gestrigen Babytreffen: Der Ramadan ist die Fastenzeit der Muslime. Ganz schockierte Augen stellten mir die Frage „Was, nicht mal Wasser? Also nicht mal Kaffee?“.

Nein, weder das eine noch das andere. Wieso kommen diese Fragen nicht bei jeder anderen Art des Fastens auf, sondern nur, wenn es um den islamischen Fastenmonat geht? Jedes Jahr aufs Neue darf ich die kuriosesten Fragen beantworten. Nein, wir hungern nicht den ganzen Monat. Nein, ich verdurste nicht. Nein, ich kippe auch nicht um. Nein, in meiner Schwangerschaft und Stillzeit habe ich nicht gefastet.

Maiyra Chaudhry

ist Medien- und Kommunika­tionswissenschaftlerin. Als freie Journalistin beschäftigt sie sich mit den Themenschwerpunkten Medienkritik, Diskriminierung und Religion.

Und nein, ich bin nicht „die Ärmste“ und brauche während der Fastenzeit auch gar kein Mitleid von der nichtmuslimischen Gesellschaft. Muslime begeben sich weltweit in den Zustand des Verzichts. Es bleiben tagsüber nicht nur Gläser und Teller leer, sondern es gilt auch die Lust zu bändigen. So ist es auch vorgeschrieben, auf den Geschlechtsverkehr oder auf andere Genussmittel wie das Rauchen zu verzichten.

Die wissenschaftlich belegte Tatsache, dass das religiöse Fasten, also der Verzicht auf Essen und Trinken für einige Stunden, etliche medizinische Vorteile hat, ist für einige Nichtmuslime offenbar Neuland. Letztes Jahr leuchtete bereits London während der Ramadan-Zeit auf. Dieses Jahr wird erstmalig in Deutschland die öffentliche „Freßgass“ Frankfurts für Muslime beleuchtet. Und die Stadt Köln hat ebenfalls Ramadan-Beleuchtung während des muslimischen Fastenmonats organisiert.

Ein Zeichen, welches in meiner muslimischen Bubble definitiv positiven Anklang findet. Toll ist es natürlich, wenn Nicht­mus­li­m*in­nen ihre Freude für muslimische Freunde oder Kolleginnen zum Ausdruck bringen. Mit einem kurzen „Ramadan Kareem“ wünscht ihr uns einen gesegneten Monat.

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2 Kommentare

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  • Sie sprechen mir aus der Seele.

  • > Die wissenschaftlich belegte Tatsache, dass das religiöse Fasten, also der Verzicht auf Essen und Trinken für einige Stunden, etliche medizinische Vorteile hat, ist für einige Nicht-Muslime offenbar Neuland.

    Oder vielleicht einfach nur Intervallfasten? Ich suche jetzt eine Weile, kann aber nirgends wissenschaftliche Quellen finden, die religiöses und nicht-religiöses Fasten vergleichen.