Protestvideos #unmuted: U-Bahn fahren gegen Trump
Die Fotografin Alexandra Gavillet schickt junge Frauen in die New Yorker Metro. Sie halten bewegende Reden – und zeigen nackte Haut.
![Screenshot aus dem Video: eine Frau in Unterwäsche in der U-Bahn. Screenshot aus dem Video: eine Frau in Unterwäsche in der U-Bahn.](https://taz.de/picture/1635964/14/59c680da2c0a867a55a1d5e5df9ec052_edited_56308452_c7895f73bb.jpeg)
Ebonee Davis, Aktivistin und Model, steht in einer New Yorker U-Bahn. Sie kichert nervös, um sie herum Stimmengewirr und das Rattern der Bahn. Davis spricht darüber, wie es ist als Schwarze in den USA zu leben. Wie es ist für ihre Hautfarbe, ihr Geschlecht oder ihre Sexualität gehasst zu werden. „Kommt zusammen, geht aufeinander ein und hört auf euch zu hassen“, fordert sie die Fahrgäste aus. Diese antworten mit Applaus.
Das Video gehört zur Reihe „#unmuted“. Die Web-Serie der 23-jährigen Fotografin Alexandra Gavillet umfasst aktuell vier kurze Youtube-Videos, in denen „unausgesprochene Emotionen, die wir in uns verstecken“ zum Ausdruck gebracht werden sollen. Eine Rollstuhlfahrerin erzählt von ihrer ersten U-Bahnfahrt. Sängerin Sandflower spricht sich für die Rechte von Schwarzen aus.
Die größte Aufmerksamkeit bekam der Clip des „Plus-Size-Models“ Iskra Lawrence, die sich bis auf ihre Unterwäsche auszog. Damit wollte sie ein Zeichen setzen gegen das herrschende Frauenbild in Medien und Gesellschaft setzen. Mit einer Anspielung auf Trump sagt sie, dass keine Frau ohne Einwilligung angefasst werden darf.
Die vier Protagonistinnen lassen alle ihre Wut nach der US-Wahl heraus und fordern ein freies, diverses und tolerantes Amerika. Forderungen nach einem diskriminierungsfreien Leben sind immer wichtig, doch die Wut der Menschen wird auch gebraucht bevor Rechtspopulist_innen an die Macht kommen. Sie werden außerhalb der New Yorker U-Bahn gebraucht. Auf der ganzen Welt.
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