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Protest im Braunkohletagebau HambachAlle Finger in der Grube

Tausende AktivistInnen dringen in den Braunkohletagebau Hambach ein. Sie protestieren gegen den „fossilen Kapitalismus“.

DemonstrantInnen des Aktionsbündnisses „Ende Gelände“ am Sonntag im Tagebau Hambach Foto: dpa

Kerpen dpa/taz | Einen Tag vor Beginn der Weltklimakonferenz in Bonn sind am Sonntag mehrere tausend Baunkohlegegner in den rheinischen Tagebau Hambach eingedrungen, um mit Blockade-Aktionen für den Kohleausstieg zu demonstrieren.

Ausgangspunkt war eine Demonstration gegen die weitere Verstromung der Braunkohle, an der laut Polizei rund 2.500 Menschen teilnahmen. Das Protestbündnis Ende Gelände sprach sogar von 4.500 DemonstrantInnen. Das sei der bisher größte Anti-Kohle-Protest, hieß es vor Ort.

Sie versuchten in mehreren Teilgruppen – sogenannten Fingern – in den Tagebau Hambach einzudringen, um die droht arbeitenden Abraumbagger zu blockieren. Gegen 13.15 Uhr waren alle Finger an der Polizei vorbei in die Grube gelangt. Die Polizei kesselte die Bagger ein, um sie vor einer Besetzung zu schützen.

Unter dem Motto „Gemeinsam beenden wir den fossilen Kapitalismus“ wollen die Demonstranten vor der Weltklimakonferenz Druck für einen schnellen deutschen Kohleausstieg machen.

Die Verstromung von Braunkohle gilt als mit Abstand klimaschädlichste Form der Stromgewinnung und als wesentlich mitverantwortlich für ein mögliches Verfehlen der deutschen Klimaziele.

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2 Kommentare

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  • "Die Polizei kesselte die Bagger ein, um sie vor einer Besetzung zu schützen."

    Schön zu lesen, wie sich das Blatt gewendet hat. Nun werden Bagger gekesselt :D

  • Nur, damit alle mal wissen, auf wqelchem Niveau diese Gespräch am Balkon in Berlin abgehalten werden:

     

    "Nach zwei, drei Stunden Streit darüber haben wir uns den Spaß gemacht, den Koalitionsvertrag von CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen hervorzuholen. Da steht, dass NRW zum Vorreiter bei Elektromobilität werden soll. Plötzlich hat die CDU ihren Widerstand aufgegeben."

    Jürgen Trittin

     

    Und da wundert man sich ja gar nicht mehr, warum seit 12 Jahren die Unions-geführten Regierungen bei Klima- und Umweltschutz versagen.

     

    Ach ja - Jamaika wird es nie geben.