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Protest gegen Lesung von Jürgen ElässerWeltoffen gegen rechts

Der rechtspopulistische Autor Jürgen Elsässer liest am Dienstagabend bei der AfD Lichterfelde. Dagegen regt sich Protest.

Behält seine „Wahrheiten“ leider nicht für sich: Jürgen Elsässer Foto: picture alliance / dpa | Sebastian Willnow

Berlin taz | Die aktuelle Lesereise des rechtspopulistischen Publizisten Jürgen Elsässer provoziert Gegenprotest in Berlin. Für Dienstagabend ruft die Organisation „Bündnis Steglitz-Zehlendorf weltoffen“ um 17.30 Uhr zur Kundgebung „Gegen rechte Lügenpropaganda – für Solidarität mit der Ukraine“ am Jungfernstieg 4b. Dort befindet sich das Bürgerbüro der AfD in Lichterfelde.

Elsässer, Chefredakteur des vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften Verschwörungsmagazins Compact, befindet sich derzeit auf seiner „Großen Lesereise“, auf der er aus seiner jüngst erschienenen Autobiografie liest und Gedanken zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zum Besten gibt.

Bereits in der Vergangenheit fiel Elsässer mit kruden Aussagen zum Ukrainekrieg auf. So veröffentlichte er im Compact-Magazin Artikel, in denen er die Rolle Russlands als Aggressor leugnet und schreibt, die Aggression gehe von der Nato unter Führung der USA aus.

Elsässer trat außerdem auf mehreren Veranstaltungen der rechtsextremen Pegida-Organisation als Redner auf. Auch der Gastgeber der Veranstaltung, der ehemalige AfD-Abgeordnete Andreas Wild, ist keine unbekannte Persönlichkeit in der rechten Szene. 2017 wurde er aus der Fraktion ausgeschlossen, weil seine Rechtsaußenposition dem Berliner Fraktionschef Georg Pazderski offenbar zu extrem war. Ein Parteiausschlussverfahren ist anhängig.

„Das Ende einer Lesereise“ gibt SZ weltoffen als Motto der Protestveranstaltung am Dienstag aus. Elsässer wird wohl weiterhin lesen, aber zumindest unter den Abend wollen die In­itia­to­r*in­nen einen lautstarken Schlusspunkt setzen.

Berichtigung: In einer früheren Version des Textes hieß es, der ehemalige Berliner AfD-Abgeordnete Andreas Wild sei 2021 aus der Partei ausgeschlossen worden. Das ist nicht korrekt: Wild ist nach wie vor Mitglied der extrem rechten AfD, sein Ausschlussverfahren ist noch anhängig. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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