Protest gegen Düngemittelfabrik: Blockaden gegen Agrobusiness
Erstmals haben Klimaaktivist*innen eine Düngemittelfabrik blockiert. Die stehe für Unternehmen, die Böden und Klima zerstörten.
Rauch steigt aus einem Turm der Düngemittelfabrik des norwegischen Konzerns Yara auf. Ein metallisches Zischen und rattern klingt zur Blockade der Aktivist*innen herüber. Es ist Montagmittag, 200 Klimaschützer*innen mit lila Tüchern im Gesicht haben sich vor den Toren einer Yara-Fabrik im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel niedergelassen.
„Free the Soil“ heißt das Bündnis, das ein Jahr lang die Aktion vorbereitet hat, seit Donnerstag steht ein Klimacamp sechs Kilometer von der Fabrik entfernt. Von dort aus haben sich rund 400 Aktivist*innen zur Blockade aufgemacht. Es ist das erste Mal, dass die Klimagerechtigkeitsbewegung die industrielle Landwirtschaft in den Fokus nimmt, nach der Kohle und, erst seit Kurzem, der Autoindustrie. Die Umweltschützer*innen wollen die Agrarindustrie und ihren Beitrag zur Klimakrise in die öffentliche Kritik bringen.
„Unser Protest richtet sich nicht gegen einzelne Landwirte oder die Mitarbeiter von Yara“, erklärt Khali, eine Sprecherin von „Free the Soil“, die ihren richtigen Namen nicht sagen will. Das Bündnis setzt sich aus Klimakollektiven und Einzelpersonen zusammen, von denen viele aus Dänemark, den Niederlanden, Belgien und Frankreich angereist sind. „Als größter stickstoffbasierter Kunstdüngerproduzent zerstört Yara die Böden und damit unserer aller Lebensgrundlage“, sagt Khali. Man habe sich den Konzern aus einem Sumpf zerstörerischer Unternehmen herausgepickt, um ein öffentliches Bewusstsein für die Probleme zu schaffen, die das auf Profitmaximierung ausgerichtete Agrarsystem verursache. In Brunsbüttel stellt Yara Ammoniak her, einen Bestandteil der Kunstdüngerproduktion.
Die Aktivist*innen argumentieren, dass ein Großteil des globalen Gesamtausstoßes von CO2 auf die Umwandlung von Wäldern zu Ackerland, die Herstellung von Kunstdünger und Pestiziden, den Methanausstoß von Kühen sowie die Verpackung und den Export von Agrarprodukte in alle Welt zurückzuführen sei. Konzerne wie Yara drängten zudem Kleinbauern in die Abhängigkeit und vernichteten so ökologische Alternativen zu den marktbeherrschenden Supermarktketten.
Obwohl das Bündnis schon im Frühjahr angefangen hatte, die Aktion zu bewerben, ist die Teilnehmer*innenzahl gering. Das liegt zum einen daran, dass zurzeit eine Massenaktion die nächste jagt. Innerhalb weniger Wochen luden Klimaaktivist*innen zu Ende Gelände ins Rheinland, der IAA-Blockade nach Frankfurt und zum globalen Streik am vergangenen Freitag. Außerdem findet „Free the Soil“ zum ersten Mal statt. Das Camp aber soll bis Mittwoch stehen bleiben, die Aktivist*innen wollen besprechen, wie es weitergeht.
Die Polizei hatte schon in der Nacht vor der Blockade 16 Menschen aufgegriffen, die im Laufe das Tages alle wieder freikamen. Wie ein Sprecher der Polizei Itzehoe mitteilt, habe eine Person im Verdacht gestanden, Schotter aus dem Gleisbett entfernt und Schrauben an den Schienen gelöst zu haben, die auf das Fabrikgelände führen. Zwölf weitere Personen seien mitgenommen worden, weil sie geschwärzte Gesichter hatten und Stirnlampen trugen. Drei weitere Personen hätten sich in der Nähe der Gleise aufgehalten.
Die Polizei war am Sonntag und Montag mit einem Großaufgebot in der Region präsent. Ein Sprecher von Yara sagte der taz, der Protest mache dem Unternehmen nichts aus, die Produktion laufe „full speed“. Nur der Transport von Gütern auf das Gelände sei nicht möglich. Bis Redaktionsschluss blieben die Blockaden bestehen.
Leser*innenkommentare
Bernhard Hellweg
progressive-agrarw...-unseren-planeten/ hier mal ein Artikel grüner Agrarwissenschaftler zum Thema.
05158 (Profil gelöscht)
Gast
Ich verfolge aufmerksam die Details zum Thema Düngung, Boden, Permakultur usw.
Aber wie bringe ich das in Richtung Düngemittelfabrik:
Er kam zu kaum nachvollziehbaren Argumentationen, weil er axiomatische mit empirischen Behauptungen sowie mit Werturteilen vermengte."
Also das bezieht sich auf Herrn Hellweg.
Bernhard Hellweg
@05158 (Profil gelöscht) am Ende muss man Urteilen und seine Werte vertreten. mir geht es darum dass unter unseren arroganten Verhalten keine Menschen leiden müssen. Mit wenig Ahnung und viel Meinung das falsche machen führt in diesen Fall zu mehr Hunger, nicht bei uns, wir haben es ja, leiden unter unserer Arroganz müssen die Ärmsten der Armen. hier mal ein guter Artikel dazu und das aus garantiert nicht kapitalistischer Sicht. www.freitag.de/aut...-der-klimabewegung
05158 (Profil gelöscht)
Gast
@Bernhard Hellweg Danke . Interessanter Link.
Mit dem Verleger Herrn Augstein kann ich mich allerdings nicht so richtig anfreunden.
Jandebuur
@Bernhard Hellweg Die Produktion läuft auf "full Speed" und wir haben doch genug Leute ,die anderen, die dagegen protestieren, wenig Ahnung unterstellen.Ich bin nicht für die Abschaffung der Düngeindustrie, aber ihre Bedeutung für die Ernährungssicherheit muß deutlich zugunsten anderer Möglichkeiten relativiert werden.
Ich habe schon den Eindruck ,daß Sie Fürsprecher einer industrieell konservativen Denkschule sind.
Bernhard Hellweg
@Jandebuur haben Sie eine Idee woher die Pflanzennährstoffe kommen sollen?
Jandebuur
@Bernhard Hellweg Wenn wir endlich bedarfsgerecht in der Landwirtschaft düngen würden,könnten wir schon mal eine Menge sparen .und Ernährungssicherheit ist im Kleinteiligen eher gegeben, wie im Großen.Schon mal ein Gartenprojekt gemacht?
Mir scheint Sie beziehen vieles auf das, was Sie wären Ihrer Ausbildung gelernt haben.
Und für viele Landwirte oder Fachleute ist das Bodenleben noch terra incognita.
Rudolf Fissner
@05158 (Profil gelöscht) Ihr letzter Satz hat mich zum Lachen gebracht. Ich habe anderes erwartet. :-)
Frau Kirschgrün
Herr Hellweg, (highway to hell 😜 musste sein)
also, ich gebe jetzt mal, vor Ihre Aussagen zu akzeptieren. (Gruselig)
Wie machen wir dann weiter?
Wie bisher?
Jede|r belastet den Planeten so, wie er|sie es sich leisten kann?
Dünger steht auch nicht ewig zur Verfügung.
Was dann?
Was tun während der Dünger zu Ende geht?
Wie lösen?
Vielleicht ist ja längst beschlossene Sache, dass die meisten (armen) Menschen bei eingetretener Klimakatastrophe einfach ihrem Schicksal überlassen werden (wie die Flüchtlinge im Mittelmeer) und eben einfach verhungern und verdursten müssen?
Wieso wehren Sie sich so stark dagegen, etwas "Neues", eigentlich und uneigentlich bereits Erprobtes, in die Tat umzusetzen?
Es geht doch sowieso nur Schritt für Schritt und nicht über Nacht!
Vorher schon behaupten "geht eh nicht"?
Haben Sie schon mal die Hände in die Erde gesteckt? Selbst etwas angepflanzt und dann gegessen?
de.wikipedia.org/wiki/Sepp_Holzer
www.youtube.com/watch?v=hOz4YgmrJas
www.wahrheitssuche.org/seppholzer.html
…
Robert Malthus ( bis )
"„Ein Mensch, sagte er, der in einer schon okkupierten Welt geboren wird, wenn seine Familie nicht die Mittel hat, ihn zu ernähren oder wenn die Gesellschaft seine Arbeit nicht nötig hat, dieser Mensch hat nicht das mindeste Recht, irgend einen Teil von Nahrung zu verlangen, und er ist wirklich zu viel auf der Erde. Bei dem großen Gastmahle der Natur ist durchaus kein Gedecke für ihn gelegt. Die Natur gebietet ihm abzutreten, und sie säumt nicht, selbst diesen Befehl zur Ausführung zu bringen.“
"Er kam zu kaum nachvollziehbaren Argumentationen, weil er axiomatische mit empirischen Behauptungen sowie mit Werturteilen vermengte."
de.wikipedia.org/w...mas_Robert_Malthus
Echt jetzt? Robert Malthus?
Ich habe nichts gegen Geburtenkontrolle, habe aus entsprechenden Gründen keine Kinder. Wie viele Kinder haben Sie?
Aber es geht hier um die Rettung der Erde und die Rettung des Bodens sowie die Ernährung der Weltbevölkerung…
Rudolf Fissner
@Frau Kirschgrün „Aber es geht hier um die Rettung der Erde und die Rettung des Bodens sowie die Ernährung der Weltbevölkerung…“
Aber genau das war doch das Thema von Malthus! Das steht doch klar und deutlich in ihre Wikigedönslink:
„Dennoch kommt die wissenschaftliche Diskussion auf seinen Entwurf einer Bevölkerungstheorie immer wieder zurück, da diese zum ersten Mal - nach der Veröffentlichung von Johann Peter Süßmilch [...] - die grundlegenden, bis heute ungelösten Fragen im Kontext der globalen Grenzen des Wachstums (siehe Wirtschaftswachstum und Club of Rome) des anhaltenden Bevölkerungswachstums und der begrenzten Tragfähigkeit der Erde thematisiert hatte.“
Ihr Zitat zeigt eine üble Haltung auf, hat aber mit dem hier diskutierten wenig zu tun.
Terra Preta und Permakulturfans müssen schon die Frage bestens beantworten, woher Sie die Nährstoffe in den Boden bekommen. Die (richtigen) Verweise auf die Folgen der industriellen Landwirtschaft sind da keine Antworten. Und die heutigen verbreiteten Methoden der biologischen Landwirtschaft weisen nun mal geringere Erträge auf (je nach Quelle zw. 20-50%]
Sie beziehen ihren Dünger auch extern (z.b. hofeigener Mist, also inklusive Fleischproduktion). Auch sind die Untersuchungen zur Permakultur äußerst dünn gesät bis nicht vorhanden.
Es ist unverantwortlich mit solch dünn besetzten Positionen die Ernährung von bald 10 Milliarden Menschen zu gestalten.
RealDiogenes
@Rudolf Fissner Weiter unten hat bereits ein solcher Befürworter angeführt, dass ohnehin ein riesiger Teil an Pflanzen einsparbar wäre, da er ohnehin nur als Tierfutter verbraten wird. Somit haben diese die Beweispflicht wieder auf die Gegenseite gespielt...
Rudolf Fissner
@RealDiogenes "Somit haben diese die Beweispflicht wieder auf die Gegenseite gespielt..."
Die Frage ist kein Tischtennisspiel. Dafür ist sie zu ernst!
Dass ein großer Teil an Pflanzen einsparbar ist habe ich bereits selber angeführt. Es ändert aber nichts an der Fragestellung wie in ein paar Jahrzehnten 10 Mrd. Menschen mit einer Technologie ernährt werden können, die heute 20-50% weniger Ertrag wirft.
Und verstehen Sie mich nicht falsch. Ich argumentiere nicht gegen Biolandwirtschaft! Ich ernähre mich selber von den Produkten, vor allem wegen des Artenschutzes.
Ich habe die Antwort auch nicht parat. Aber ich würde mich nicht so groß aus dem Fenster lehnen mit so haltlosen Behauptungen, wie dass man mal eben weltweit (mit notwendigen 70 Mrd Tonnen Pflanzenkohle) die Ackerflächen der Welt terra-preta-mäßig beglückt und alles ist supi dann.
Bernhard Hellweg
@Frau Kirschgrün Tja Frau Kirschgrün, wie wir da rauskommen weiß ich nicht, ich glaube wir müssen es auch nicht wissen. Fest steht, je mehr Menschen auf unseren Planeten, desto mehr Nahrung wird benötigt, das wiederum bedeutet das wir immer mehr Dünger, sprich Kunstdünger, benötigen das ist ein Naturgesetz da kommen wir nicht raus. Weniger produzieren heißt in der heutigen Welt, mehr Hunger ausbaden müssen es die Ärmsten der Armen. Deshalb finde ich es ziemlich perfide wenn reiche junge Menschen ausgerechnet vor Düngemittelfabriken demonstrieren.
Frau Kirschgrün
@Bernhard Hellweg Nicht die Demonstrationen von jungen Menschen sind perfide! Der Kapitalismus und die Uneinsichtigkeit in Alternativen sind es meines Erachtens. Dass die Bevölkerung so nicht weiterwachsen kann, ist doch 'ne Binse.
Rudolf Fissner
@Frau Kirschgrün Welche Alternativen? Sozialistische Braunkohlekraftwerke, LPG Industrielandwirtschaft und heruntergekommene nicht isolierte Wohnngen? Wohlmöglich der durch Ölförderung finanzierte Desaster-Sozialismus des 21. Jahrhunderts in Venezuela mit dem die Linkspartei sich gerne solidarisiert?
Und die von ihnen favorisierten Alternativen finden/fanden Sie alle nur in den kapitalistischen Ländern.
Jandebuur
@Frau Kirschgrün Frau Kirschgrün,ich folge auch des öfteren Ihren Beiträgen,nennen sie doch auch bitte Ihren Beruf.
Ich bin Landwirtschaftsmeister und Biobauer seit vielen Jahren.
Bernhard Hellweg
@Frau Kirschgrün Robert Malthus hat damals geirrt Gott sei Dank, Trotzdem beziehen sich der Glaube an die Endlichkeit auch in unserer Gesellschaft auf ihn... Ja die Welt ist unendlich aber die Intelligenz des Menschen in seier Gesamtheit ist unendlich, Bisher war das jedenfalls so.
Frau Kirschgrün
@Frau Kirschgrün 🙄 Robert Malthus (1766 bis 1834), die jahreszahlen haben gefehlt… 🙄 .
05158 (Profil gelöscht)
Gast
@Frau Kirschgrün all right.
Bernhard Hellweg
Frau Kirschgrün, auch auf Permakultur benötigen die Pflanzen Dünger. Auch ein Permakultursystem benötigt Nährstoffe von Außen. Es gibt übrigens kein Anbau System ohne externe Nährstoffzufuhr. Nährstoffe, wie Phosphat, Kali, Magnesium werden bermännisch gewonnen Stickstoff wird aus der Luft synthetisiert und damit pflanzenverfügbar gemacht. Wir Menschen sind angefangen künstlich zu Düngen als etwa 2 Mrd. Menschen auf unsern Planeten lebten (einfach mal Robert Malthus lesen) jetzt sind wir bei fast 8 Mrd Menschen und über die Hälfte lebt wegen der Agrarchemie.
Jandebuur
@Bernhard Hellweg Herr Hellweg, ich folge öfter ihren Beiträgen ,könnten Sie bitte mal Ihren Beruf nennen.
Bernhard Hellweg
@Jandebuur Dipi. Ing Agrar... und selbständiger Landwirt
Jandebuur
Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette:
Bitte keine Veröffentlichung eindeutiger personenbezogener Daten.
Die Moderation
Jandebuur
Herr Hellweg ,Ist es ein Problem, Beruf und Adresse zu nennen?
Sie reden hier agrarindustriellen Interessen das Wort und behaupten, das die Hälfte der Menschen nur über Chemie satt werden kann.
Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.
Die Moderation
Bernhard Hellweg
Pflanzen leben von Mineralien und nehmen auch nur diese Mineralien auf wie beispielsweise: NO3, K2O, P2O5, MGO und und... Woher diese Nährstoffe kommen ist der Pflanze egal. Seit dem der Mensch Ackerbau und Viehzucht betreibt ist das Nährstoffkreislaufsystem nicht mehr nachhaltig d. H. die Pflanzennährstoffe landen nicht mehr dort, wo die Pflanzen sie aufgenommen haben diese Nährstoffe wachsen nicht nach, die Böden leeren sich und werden damit unfruchtbar. Alle Systeme brauchen Nährstoffe von außen, auch Bokaschi im Eimer muss irgendwo Nährstoffe aufnehmen und da wo es gewachsen ist sind die Nährstoffe weg, sie sind dann im Eimer...Die einzigen natürlichen Düngesysteme stellen die Flüsse da mittels Überschwemmung werden Nährstoffe angespült, genau deshalb entstanden die ersten Hochkulturen an diesen Flüssen, wie Nil, Zweistromland, Ganges und und...Etwa bei 1,5 Mrd. Menschen waren die natürlichen Ressourcen von "Mutter Erde" am Ende (kann man bei Robert Malthus nachlesen) Damals hat man den Kustdünger erfunden und jetzt haben wir bald 8 Mrd Menschen auf der Erde. Davon leben weit über die hälfte von Agrarchemie. Mehr Menschen, mehr Fleisch, mehr wegwerfen, mehr Nawaro (z. B. Baumwolle) verstärken das Problem. Jetzt mit der Produktion von Kunstdünger aufzuhören hieße, es gäbe ein Massensterben unter den Menschen.
Frau Kirschgrün
@Bernhard Hellweg Sie reden mir das Wort, nur dass Sie das Wort "Permakultur" u. a. nicht "bemühen"(einsehen) wollen.
Permakultur kann genau das: nach dem Start ist sie ein in sich geschlossenes System – ohne Pestizide, ohne Dünger – eben ohne Gift und mit hohem Ertrag.
Es wäre doch so einfach.
Braucht halt etwas Zeit, das anfangs "semi-parallel" laufen zu lassen, aber es ist eine gute und tragfähige eine Lösung – weltweit, auf JEDEM Boden und bis mind. 1300 m Meerhöhe.
Und ohne dass sich "Beschäftigung" (nicht nur Arbeit) und Prioritäten der Menschen ändern, wird das sowieso nur ein "weiter-so", von dem doch alle wissen, dass es das nicht geben ·d a r f ·.
Und alle, die selbst nicht arbeiten (wollen), Stichworte leistungsloses Einkommen|"übertriebene" Arbeitsteilung (Lohnsklaven) u.a., sind von der Natur sowieso nicht vorgesehen – "das" kann weg!
Wie schön!
Und die Motivation wäre auch eine andere, wenn mensch NICHT ·F Ü R· andere arbeiten müsste.
Was ist schon Reichtum? Geld allein macht auch nicht unglücklich…
Es könnten glückliche Zeiten statt einer Katastrophe auf uns zukommen, wenn wir bereit sind/bereit wären, die Denkmuster in un seren Köpfen zu hinterfragen und zu ändern.
Das kann der Mensch nämlich – ob Sie's glauben oder nicht – , wenn er es denn will, denn dafür hat er einen "runden" Kopf…
Massensterben unter den Menschen haben wir doch heute schon, und es gibt noch eine andere Änderungsmöglichkeit als "digital", also nicht nur "Eins" oder "Null", da gibt es – wie jeder Mensch weiß – unendlich viele Möglichkeiten dazwischen.
Konsequent Stück für Stück umstellen. Die Informationen dafür sind zuhauf vorhanden.
Weg von dem "Zu viel war nie genug"!
Haben Sie sich schon mal überlegt, wie viele Menschen schon aus dem System "ausgestiegen" sind (innere Kündigung, "Arbeits"verweigerung)? Wie viele Menschen im Stillen schon beschlossen haben, ab sofort eine Unterstützung des Kapitalismus zu verweigern, und gar nicht mehr abeiten? Es hängt doch alles mit alllem zusammen.
Bernhard Hellweg
@Frau Kirschgrün Frau Kirschgrün, woher kommen denn die Nährstoffe in die Permakultur? wir haben ein globales Mineralienproblem ohne Kunstdünger
Uranus
@Bernhard Hellweg "... mehr Fleisch, mehr wegwerfen, mehr Nawaro (z. B. Baumwolle) verstärken das Problem."
Da nennen Sie doch selbst Ansatzpunkte für Einsparungen, die genutzt werden sollten. Das hieße, den Konsum in den westlichen Ländern nach Kleidung und Tierprodukten (eben vegan werden) und gleichzeitig die globale Produktion hierfür zurückzufahren und desweiteren Nahrungsmittel aufzubrauchen und Kleidung lange tragen, tauschen und recyclen. Dann fragt sich, wofür sonst so Landflächen genutzt werden. Was wird also in welchen Mengen produziert und "verbraucht" wieviel Land? Wie sieht der Konsum diesbezüglicher Produkten aus? Biogas sowie -sprit wurden weiter unten bereits genannt. In diesem Zusammenhang muss gefragt werden, wie der Energieverbrauch aussieht bzw. wofür Energie eingesetzt wird. Davon ab fantasierten sogar Politiker*innen der Grünen bereits darüber, Kerosin aus Energiepflanzen zu herzustellen, um weiter Flugreisen unternehmen zu können. Ein weiter so bloß im grünen Anstrich sind die Illusionen und Lügen eines Green Capitalism, der so nicht ökologisch sein kann. Notwendig ist u.a. den kapitalistischen Wachsstumszwang zu überwinden.
Rudolf Fissner
@Uranus Ein grüner Kapitalismus würde diese Probleme angehen. Nicht grün anstreichen. Bei sozialen Probleme, der Lebenserwartung von Menschen, der Gesundheitsvorsorge usw. waren die Lösungen in kapitalistischen Ländern auch immer effektiver als in jedem sozialistischen Land.
Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts hat seine Bewährungsprobe in Venezuela erbärmlich vergeigt und wollte diesen sogar noch mit Erdöl aufbauen.
Hugo
@Bernhard Hellweg Wir reden bei der Anlage über Stickstoffverbindungen, mensch muß sich nicht viel Mühe geben um mitgekriegt zu haben, daß (zumindest in Mittel- und Nordeuropa) eher zuviel als zuwenig (Gülle) davon ausgebracht wird.
Egal wie, es wird auf eine Rückextensivierung der Landwirtschaft für die eine Hälfte der Leute rauslaufen; die andere lebt eh subsidär, d.h. da springt ned viel bei raus und auch da kann mensch optimieren...
Bernhard Hellweg
@Hugo nicht in Mittel und Nord Europa sondern nur in den "Hot spots" der Tierhaltung das sind ein Deutschland vielleicht 10 Landkreise. Die Nährstoffe die wir dort zuviel haben, stammen daher wo das Futter produziert wurde und dort fehlen dann diese Nährstoffe..
RealDiogenes
@Bernhard Hellweg Das überzeugt mich nciht ganz. Man kann einfach neue Flcäehn nutzen, wo seit längerem keine Landwirtschaft betrieben wurde, könnte dort wo wir leben anbauen und dort wo man jetzt anbaut leben. Dann arbeitet man mit "guten Nachabrn" unter Pflanzen, d.h. diejenigen die unterschiedliche Nährstoffe brauchen und z.T sogar die von der anderen Pflanze benötigten abgibt, nebeneinader zu pflanzen. Zudem Monokultur vermeiden.
Rudolf Fissner
@RealDiogenes Die Flächen außerhalb, wo wir keine Landwirtschaft betreiben sind Wald- und andere natürliche Flächen. Die Menschheit hat bereits genügend Flächen platt gemacht. Ich denke da sollte Schluss sein!
Bernhard Hellweg
@RealDiogenes Bolsonaro macht das gerade vor....Viele Flächen die hier nicht landwirtschaftlich genutzt werden sind Wald oder bebaut der Rest ist Wasserfläche oder Ödland wo nichts wächst
Frau Kirschgrün
@Bernhard Hellweg Interessant, wir können also ohne Sauerstoff leben…
nzuli sana
Free the Soil, Extinction Rebellion Blockade des VW-Güterzugs aus Wolfsburg vor ein paar Wochen - diese direkten Aktionen bringen weiter.
Es ist z.B. dem le monde diplomatique Atlas der Glob. Spezial "Klima" von 2007/2008 zu entnehmen, wie bereits damals 40-50% der guten Ackerböden in der Welt von Erosion und Übernutzung geplagt war und ist.
Es muss immer wieder Brachezeiten geben und die Pestizide reduzieren.
Dann gibt es eine Verringerung des Outputs - das ist klar. Wir sollten die Überproduktion unbedingt verringern.
Die Vertreibung der Kleinbauern sollte aufhören. Für die Milliarden Menschen in den Städten des Globalen Südens müssen Zwischenformen gefunden werden, die zwischen Agrarindustrie und Kleinbauern liegen. Konkrete Vorschläge sind wertvoll.
Die besten Böden sind irgendwann mal verbaucht und im Ruhrpott wurden so gute Äcker wegen der Kohle abgebaggert.
Tierhaltung geht - aber eine Portion Fleisch pro Person alle vier Wochen. So mache ich das.
Bis vor kurzem hatten die meisten Menschen in Afrika -keinen Kaffee getrunken (sondern Tee), - keine Zigaretten geraucht (mal eine halbe), viel auf dem Kopf zu Fuß transportiert, und selbstverständlich nicht täglich Fleisch gegessen (wie der König). So viele Könige...
Frau Kirschgrün
@nzuli sana ZU viele Könige.
Aber "der" Westler hält sich ja allen anderen (besonders den Menschen in Afrika) so himmelhoch überlegen, dass mensch deswegen den Verstand "des" Westlers durchaus anzweifeln könnte… Ich neige dazu, so etwas unterirdische Dummheit zu nennen.
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand."
(Schoppenhauer)
nzuli sana
@Frau Kirschgrün Ja naja, viele Leute sehen die Auswirkungen ihrer Handlungen nicht und schauen sich auch nie Dokumentarfilme im Kommunalkino an.
Das ist das Besondere an der bis heute anhaltenden industriellen Moderne: die meisten Geräte funktionieren ohne dran kurbeln, ohne viel Mühe "wie von alleine". Von dieser absoluten Eleganz sind die KonsumentInnen nicht dumm oder überlegen, sondern verwöhnt.
Gerade darin sind sich ja auch Industriearbeiter und ihr DGB einig. Sie haben sogar Produzentenstolz.
Rudolf Fissner
An die Terra Petra friends:
* 50 t/ha Pflanzenkohle braucht es (de.wikipedia.org/w...eta#Eigenschaften)
* Statistisch werden ca 1,4 Mrd ha Ackerfläche weltweit bewirtschaftet
* Alle Ackerfläche zu Terra Petra ergibt einen Bedarf an 70 Mrd Tonnen Pflanzenkohle
Zum Vergleich:
* Die weltweite Förderung von Braunkohle beträgt 1,1 Milliarden Tonnen
Es müßte Pflanzenvolumen also zumeist Holz zu Kohle gemacht werden die der weltweiten Förderung von Braunkohle über 65 Jahre entspricht.
Terra Petra mag ein toller Boden sein. Aber dafür die vorhandene weltweite Vegetation zu verkohlen erscheint mir irgendwie Selbstverarschung zu sein, wenn es um Maßnahmen gegen den Klimawandel geht.
Obscuritas
@Rudolf Fissner 67 % der geernteten Pflanzen werden zu Nahrungsmitteln verarbeitet.
Rund 1/3 sind Tierfutter und Treibstoff.
Das ließe sich einsparen.
Biogas kann man auch anderweitig gewinnen. Nahrungsmittelabfälle, Heu, Menschlicher Sch... uä
Und es heißt Terra Preta.
Und anders als herkömmlicher Dünger der den Boden ruiniert braucht man es nur 1x anzuwenden und dann reicht es für die nächsten 1000 Jahre.
Also die Kohle zumindest. Kann man also also als wirklich sinnvolle Investition sehen.
Rudolf Fissner
@Obscuritas Stroh? Ein Ballen 200 gr. schwer und 1.20 m lan ergäbe 10.000 Strohballenschlange um die Erde bei den erforderlichen 70 Mrd Tonnen.
Und Dünger haben sie damit noch null gewonnen. Nur einen Bodenverbesserer, der gut Nährstoffe speichert.
Obscuritas
@Rudolf Fissner Zitat: "Biogas ließe sich auch anders gewinnen..."
Wie Sie jetzt darauf kommen ich meinte das Stroh als Düngemittel erschließt sich mir nicht ganz.
Hugi hat es schon gesagt. Es gibt genug Bio Dünger. Unser vollkomen ineffizientes Abwassersystem müsste nur wieder über den Haufen geschmissen werden.
Jeder der mal mit Urin (1/10 verdünnt) gedüngt hat weis was das für eine Super Stickstoff und Phosphor Quelle ist.
Und Hugo hat es schon gesagt. Die Kohle ist kein Dünger ... ich dachte das wäre offensichtlich aus meinem Post da es den Boden eben für eine sehr sehr lange Zeit verbessert.
Rudolf Fissner
@Obscuritas "Und Hugo hat es schon gesagt. Die Kohle ist kein Dünger"
Das habe ich Ihnen zwei Stunden davor (also gleich hier drüber) auch schon erzählt. Sie schrieben "Und anders als herkömmlicher Dünger..." Aber es freut mich dass Sie das nun auch akzeptieren.
Hugo
@Rudolf Fissner Bei manchen Themen sollten Leute mitreden wollen, die tatsächlich was vom Thema verstehen oder zumindest die zitierte Literatur auch mal durchlesen. "Terra Preta" heißt ned, tonnenweise Holzkohle auf den Acker zu schmeißen, das funktioniert eher so, daß der Gärtner sein mobiles Plumpsklo auf dem Acker über vorher ausgehobene Gruben stellt und die nebenbei noch mit Ofenfeuerresten, Gurkenschalen und Apfelgriebse, seinem abgeschnittenen Bart- und Haupthaar usw.usf. bestückt wird.
So mal als romantische Version.
Wie die damaligen Hochkulturen das otimierten (die haben auch Städte mit mehreren hunderttausend Leuten ernährt gekriegt und das sogar noch ohne Radtransportmöglichkeiten) weiß ich nicht, das ließe sich aber auch ins Hier und Jetzt transferieren.
de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenkohle
Rudolf Fissner
@Hugo Für Sie dann doch das Wikigedöns-Langzitat und die nackten Zahlen.: "Die Terra preta [...] enthält sie bereits im Durchschnitt [...] 50 t/ha Pflanzenkohle" de.wikipedia.org/w...eta#Eigenschaften).
Die Zahlen beziehen sich auf die von Ihnen erwähnten Hochkulturen. Von Plumsklos und Barthaaren steht da nüscht.
Bernhard Hellweg
Es gibt keinerlei wissenschaftlich abgesicherte Studien das Bio-Anbau auch nur annähernd die Welt ernähren kann. Und wer keine Permakultur im eigenen Garten hat und diese nicht mit Dünger aus der eigenen Kompost-Toilette düngt hat keine Nährstoffkreisläufe. Im übrigen gibt es aus der Bio-Szene Behauptungen das man mit Bio die Welt ernähren kann,das sind aber Behauptungen mehr nicht hier mal einen wissenschaftlichen Vortrag dazu. www.youtube.com/watch?v=uDDqu6IU4VU
Frau Kirschgrün
@Bernhard Hellweg Wes' Brot ich ess', des' Lied ich sing…
Was für ein Interesse haben Sie persönlich daran, den Chemiekonzernen eine m. E. so unnötige Werbung zu gewähren?
Wer ein Problem lösen will, findet Wege. Wer es nicht lösen will, findet Gründe.
Die alternativen Anbaumethoden funktionieren, auch auf Hausdächern, in den Bergen, sogar(!) ohne Maschinen, die Menschen rücken wieder zusammen, arbeiten gemeinsam, es geht nicht um Shareholder, es geht um's Leben – ein besseres Leben. Und ja, das mitten in der Klimakatastrophe!
Machen Sie sich doch mal locker und im Kopf frei. Alle denken im System, das wird nichts ändern! Außer zum Schlechten! Dünger geht auch zu Ende, Permakultur erhält sich selbst – ob Sie's glauben oder nicht. Aber die Menschen, die davon leben (wollen) müssen selbst und für sich selbst arbeiten, nicht für andere (Großgrundbesitzer, Shareholder, KOnzerne).
Its just another world. Pfründe-schützen fällt aus wegen is nich.
Bernhard Hellweg
@Frau Kirschgrün Auf Hausdächern? da geht es nur mit Chemie diese muss dann den Boden ersetzen. Schauen sie sich doch mal den Vortrag an, der ist wissenschaftlich untermauert, alles andere ist Träumerei und Glaube. träumen und glauben ist sehr gefährlich. Wenn es um die Ernährung der Menschheit geht benötigen wir Wissen, einmal das Falsche geglaubt und geträumt dann kostet das sofort Millionen von Menschenleben aber nicht bei uns, wir haben es ja, leiden müssen die Armen. Übrigens, über 90% der Primären Nahrungsenergie stammen aus Weizen, Reis, Mais, Kartoffeln, Manjok , Soja und Zuckerrohr und was davon würde in Permakultur oder auf Dächern wachsen? Übrigens ich arbeite nicht für irgendwelche Agrarindustrie.
Frau Kirschgrün
@Bernhard Hellweg Gesunde Ernährung sieht sowieso anders aus als "Weizen, Reis, Mais, Kartoffeln, Manjok , Soja und Zuckerrohr". Gemüse, Obst, Nüsse, Körner. Sehr wenig Fleisch, wenn überhaupt (ich ergänze Vit. B12).
Wer will, kann das auch auf'm Dach fast alles OHNE Chemie wachsen lassen.
Jede Ablehung von Alternativen ist für mich ein Beharren auf dem Status quo, der – wie allseits bekannt – direkt in die Katastrophe führt. Immer nur "mehr von demselben" zu fordern ist eindeutig kontraproduktiv, von dumm ganz zu schweigen – aber vielleicht wollen Sie ja auch einfach nur "recht haben".
Bedienen Sie sich. Geschenkt.
Obscuritas
@Bernhard Hellweg Nur 67 % der geernteten Pflanzen werden zu Nahrungsmitteln verarbeitet.
Würden wir nicht so viel Fleisch futtern ließen sich schon jetzt 4Milliarden mehr ernähren. Punkt aus.
Also alleine auf die weise ließe sich ein "effizienzverlust" durch Bio verkraften.
Alleine die Lebensmittelabfälle aus Europa könnten die hungernden dieser Welt ernähren.
Auf Hausdächern kann man auch ohne Chemie anbauen, einfach mal Bokaschi Eimer ausporbieren... das wirkt wunder als Dünger. Die meisten Pflanzen lassen sich so problemlos ziehen.
Es gibt nur einen Grund warum wir immer mehr mit Hydrokultur und Kunstdünger anbauen. Weil Hydro eben schneller wächst und Kunstdünger sch... billig ist.
Zeit = Geld und die Discounter erwarten nur Perfekte ware.
Also nein wenn wir nicht so viel weck schmeißen würden alleine schon wegen vorgaben und Normen dann würde es auch kein Problem geben.
Und Kartoffeln wachsen übrigens prima auf jedem Balkon... mit Süßkartoffeln schon ausprobiert, die Blätter kann man wunderbar als Salat essen genau wie bei Roter Beete auch.
Schon was von Hochbeeten gehört? Also man kann pro m² den Ertrag sogar noch massiv erhöhen. So kann man auf dem selben Balkon auch einen Erdbeerturm bauen.
Frau Kirschgrün
@Obscuritas Danke für Ihre tollen, informativen Ausführungen!
💐 🌷 🌹
88181 (Profil gelöscht)
Gast
Die Bewegung diversifiziert sich und konkretisiert sich.
Erst die IAA und die Flughäfen und jetzt die Düngerfritzen.
Find ich gut.
Frau Kirschgrün
"Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Schweizer Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) haben nun in verschiedenen Modellszenarien errechnet, dass sich die Welt theoretisch doch allein mit Nahrungsmitteln aus ökologischer Landwirtschaft ernähren ließe. Allerdings, so die Einschränkung, nur dann, wenn sich gleichzeitig auch die Konsumgewohnheiten der Menschen drastisch ändern. Im Klartext heißt das: Weniger Lebensmittel wegwerfen und weniger Fleisch essen. Die Studie des FiBL wurde jüngst im Fachmagazin "Nature communications" veröffentlicht."
Zu finden unter:
www.oekolandbau.de...ie-welt-ernaehren/
Also sage mir kein Mensch, dass es nicht ginge!
…
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken. DIE Krone der Schöpfung … 😂 😂 😂 😂 😂 😂 😂 😂 😂 😂 😂 😂 😂 😂 😂 😂 😂 😂 😂 😂
Frau Kirschgrün
@Uranus, 24.09.2019, ca. 15:50 oder 16:00
So isses, und zwar BIS um das Zehnfache.
Und die Nährstoffe bleiben im Kreislauf, jeder Schnitt und "Abfall" wird zu Dünger – selbsterhaltendes System. Permakultur muss NICHT gedüngt werden, ist unglaublich vielfältig – bei Flora, Fauna, und Insekten und kann bis 1300 m (!!!) Meerhöhe betrieben werden (Kameterhof, Sepp Holzer).
🥁 Und an @ ALLE weiter unten 🥁, die GLAUBEN, es ginge nicht anders als sie sagen, seien darauf hingewiesen, dass in Indien einige Bundesstaaten zu 100% Biolandbau betreiben und dass Frau Vandana Shiva (alternativer Nobelpreis) als Fachfrau genau der kleinteiligen Landwirtschaft das Wort redet – und Indien leidet nicht gerade unter Abwanderung oder Bevölkerungsschwund.
Siehe auch Songhai ( daz-eu.de/daz-reis...m-songhai-in-benin ), link direkt zu Songhai unten!
Der Fleischkonsum braucht viermal so viel Getreide wie ein Vegetarier benötigt.
Fleisch macht (m. W. nachgewiesen) aggressiver als fleischlose Kost, Fleisch ist mit der größte Klimakiller ever, kuckst du nur mal ein Link:
🥁secret-wiki.de/wiki/Fleisch
Alle, die hier so ganz genau wissen, dass es ohne Fleisch auch nicht besser wäre, müssen Fleischesser sein.
Das ist der einzige Schluss, den ich daraus ziehen kann.
Und flächendeckend Permakultur und|mit terra preta hat auch noch keiner probiert, aber alle wissen, dass es nicht klappt. M. E. ist die viel größere Gefahr die Agrarindustrie, riesige Flächen, Monokultur, Subventionen für "falschen" Landbau, denn Gras wächst nicht schneller, wenn mensch daran zieht, soll heißen: Die Gewinnmaximierung der Großbauern beiwirkt m. E. genau das Gegenteil von Versorgungssicherheit und bedeutet ausgeräumte Landschaften.
🥁 "Über 40 Prozent der weltweiten Getreideernte werden an "Nutztiere" verfüttert." 🥁
Aber jede|r glaubt halt das am liebsten, was er für seinen (gestohlenen) Wohlstand für unverzichtbar hält.
Wie mit solchen "Leuten" reden…
Rudolf Fissner
@Frau Kirschgrün „Fleisch ist mit der größte Klimakiller ever, kuckst du nur mal ein Link„
Nö. Schauen Sie sich die Emittenten in der Liste de.wikipedia.org/w...nten#Nach_Sektoren mal genauer an: Der Sektor „Industrielle Prozesse“ verursacht (2016) ein 100
-faches und der Sektor Energie ein 1000-faches an CO2 Äquivalenten wie der Sektor Landwirtschaft.
Obscuritas
@Rudolf Fissner Es geht nicht nur um den direkten Ausstoß von CO2.
Für Fleisch wird viel mehr Ackerfläche gebracht. Und für die wird eben Regenwald gerodet.
Stichwort Soja aus Brasilien.
Das geht in die CO2 Bilanz aber steht nicht im Ausstoß.
Außerdem ist Methan 25x schädlicher als CO2 für die Atmosphäre.
Erneuerbare brauchen auch Flächen was das ganze weiter verschärft.
Ja wir brauchen die Energiewende und Verkehrswende , weil die Sektoren das meiste CO2 produziert. Aber wenn die Chinesen und die Inder und die anderen Schwellenländer so viel Fleisch essen wie wir es jetzt tun geht das Klima trotzdem vor die Hunde.
Rudolf Fissner
@Obscuritas Das sind die Zahlen des Weltklimarats. Die zu leugnen kennt man eigentlich aus anderen Ecken. Fleisch/Landwirtschaft ist demnach bei weitem nicht der „größte Klimakiller“ wie oben von Frau Kirschgrün behauptet.
Bernhard Hellweg
Ohne Agrarchemie wäre der überwiegende Teil der Menschheit gar nicht auf unseren Planeten, Wir Menschen sind lange von Agrarchemie abhängig, ohne Agrarchemie gäbe es eine apokalyptische Hungersnot mit Massensterben. Wer will das? Demonstrationen gegen Dünger Fabriken sind daher zutiefst menschenfeindlich.
Uranus
@Bernhard Hellweg Das hätte die PR-Abteilung der Agrarchemie sicher gerne so. Tatsächlich sind aber Erträge aus Permakultur größer als die der Agraindustrie. Siehe auch den kurzen 3Sat-Nano-Bericht zur Permakultur:
www.3sat.de/wissen...heinander-100.html
Frau Kirschgrün
@Bernhard Hellweg "Demonstrationen gegen Dünger Fabriken sind daher zutiefst menschenfeindlich."
Mit Verlaub, das ist Quatsch.
Es gibt genug Berechnungen, dass sich mit Biolandbau die Ernährung der Menschheit sicherstellen lässt. Daran verdienen aber die Chemiekonzerne nicht mehr … warum glauben Sie, wird diese Mähr, dass es ohne Kunstdünger nicht geht, aufrechterhalten?
Es wird wohl sogar mittelfristig so sein, dass es OHNE Biolandbau gar keine Garantie mehr für das Überleben der Menschheit gibt, weil die Böden tot und superverdichtet sind und der Mutterboden der riesigen Felder z. B. in MeckPomm verweht wird.
Agrarindustrie ist NICHT die Antwort, Agrarindustrie ist m. E. das Problem.
Wie wieter unten Wasser auf meine Mühlen gießend gesagt wurde: "Wenn wir aufhören würden, ein ganzes Drittel aller angebauten Lebensmittel wegzuschmeißen oder verderben zu lassen, könnten wir mit biologischer Landwirtschaft, Permakultur, Terra Preta usw schon heute tatsächlich alle Menschen mit nachhaltig produzierter Nahrung versorgen - das ist aber natürlich nicht im Interesse von Großkonzernen wie Yara und überhaupt dem derzeitigen Wirtschaftssystem..."
So sieht's aus.
Rudolf Fissner
@Frau Kirschgrün „Es gibt genug Berechnungen, ...“
... und es gibt wirklich vorhandene zitierbare Zahlenwerke, die aufzeigen das die Erträge geringer sind. Ich wäre gespannt welche Berechnungen einen gleich hohen Ertrag aufzeigen.
„Die Biolandwirtinnen und Biolandwirte in Deutschland ernteten im Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2018 rund 48 Prozent der Erntemenge der konventionellen Kolleginnen und Kollegen.„ www.oekolandbau.de...tionellen-landbau/ Andere Studie sprechen von 20% weniger Ertrag www.spiegel.de/wis...tzt-a-1007533.html
Ohne eine weltweite Umstellung der Ernährungsweise - wesentlich fleischloser also - wird es also sehr wohl zu Hungersnöten kommen. Das Biolandwirtschaft gleiche Erträge hätte halte ich dementsprechend für unverantwortlich.
Traverso
@Rudolf Fissner Die Hälfte aller Lebensmittel wird weggeworfen.
Dieses Wegwerfen muß genauso überwunden werden, da dürften wir uns doch alle ziemlich einig sein.
Der Minderertrag bei Biolandwau würde so locker kompensiert.
Auch eine vernümpftigerweise rigorose Reduzierung des Fleisch- und Kuhbabymilchkonsums käme durch freiwerdende Ackerflächen der biologischen Landwirtschaft zugute.
Den hohen Tierproduktkonsum mit Bio zu decken dürfte tatsächlich nicht funktionieren.
Zudem wird bei den Fans von konventioneller Pestizid-Landwirtschaft immer davon ausgegangen daß die Böden auch langfristig hohe Erträge bringen. Ist aber nicht so. Die Böden werden durch Agrochemie langfristig zerstört.
Dieses Problem wird mit immer noch mehr Chemie bekämpft. Zur Freude der Herstellerindustrie.
Das Ganze ist irgendwann nicht mehr beherschbar, wie bei der Kernenergie.
Also kann nur der Ausstieg der Weg sein. Das hat der Mensch bei der Atomkraft letztendlich ja auch geschnallt. Das macht Hoffnung.
Rudolf Fissner
@Traverso Die Böden selber werden nicht durch Kunstdünger zerstört.
Der größte Unterschied zur Biolandwirtschaft ist die fehlende Humuswirtschaft was in einer Abnahme des Humusgehalts resultieren kann, sowie die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln mit ihren Auswirkungen auf die Artenvielfalt.
Der mineralische Boden bleibt bei beiden Wirtschaftsweisen bestehen. Eine Bodenzerstörung durch Kunstdünger gibt es nicht. Daraus resultieren schlicht nur die höheren Erträge. Für Bodenzerstörung sind andere Gründe verantwortlich: www.oekosystem-erd...engefaehrdung.html
Ihre Aussage „Dieses Problem wird mit immer noch mehr Chemie bekämpft. Zur Freude der Herstellerindustrie.“ stimmt ebenfalls nicht.
Seit etwa 1985 sinkt der Verbrauch von mineralischen Düngemitteln in Deutschland. de.statista.com/st...ft-in-deutschland/
Rudolf Fissner
@Rudolf Fissner Der letzte Satz muss heißen „Zu behaupten, dass die Biolandwirtschaft gleiche Erträge hätte halte ich dementsprechend für unverantwortlich“
Bernhard Hellweg
@Frau Kirschgrün hier mal ein guter Artikel dazu. www.freitag.de/aut...-der-klimabewegung
Bernhard Hellweg
@Frau Kirschgrün ach übrigens, alle Pflanzennährstoffe die vom Acker gefahren werden, dann bei uns auf dem Teller landen und dann nach der Verdauung via Toilettenspülung gleich in die Flusssysteme oder via Kläranlage und Klärschlammverbrennung auf der Deponie landen müssen vor Ort wo die Pflanzen wachsen wieder ersetzt werden, übrigens auch bei Permakultur und bei Terra Preta. Darum die extrem niedrigen Erträge in Afrika dem Böden dort fehlen Pflanzennährstoffe, wie Phosphat, Kalium, Stickstoff, Magnesium, Schwefel, Mangan und und....Seit wir in Europa Kunstdünger haben, hatten wir, außer in Kriegszeiten, keine Hungersnot mehr.
Frau Kirschgrün
@Bernhard Hellweg Auch Ihnen die Antwort: Siehe weiter oben.
Bernhard Hellweg
@Frau Kirschgrün Wenn wir aufhören weniger Lebensmittel wegzuwerfen, wenn wir weniger Fleisch essen könnten wir in der Tagt weniger Lebensmittel erzeugen. Würden wir aber weniger Lebensmittel erzeugen aber der globale Fleischverbrauch steigt weiter wie bisher und wegwerfen tun wir auch fleißig weiter, dann leiden die Ärmsten der Armen darunter, Zur Zeit müssen die globalen Getreideernten jährlich um ca. 2% steigen, wollen wir nicht den letzten Urwald abholzen dann geht das nur mit Chemie.
Jo Hannes
@Bernhard Hellweg Das Problem mit dieser Chemie ist halt, dass die Düngemittel doch genauso von endlichen und absehbar erschöpften Ressourcen wie Phosphor usw abhängen und es deshalb gar keine Alternative zu Alternativen dazu gibt..
Und ja, höchstwahrscheinlich müssen wir uns auch stärker einschränken, als uns lieb ist, weil selbst falls es endlich passiert viel zu spät in eine nachhaltige Richtung gesteuert wird.
Hätten wir uns da vor Jahren schon drum gekümmert, wäre wahrscheinlich genug Zeit zu einem nachhaltigen Umbau der Versorgung gewesen, und wir wären vielleicht sogar viel glücklicher, weniger aber dafür bessere Lebensmittel zu essen.
Jo Hannes
@Jo Hannes de.m.wikipedia.org/wiki/Peak_Phosphor
Schildbürger
Gundsätzlich entzieht jede Ernte dem Boden Nährstoffe, welche diesem in irgendeiner Form wieder zugeführt werden müssen. Dabei kann man auf organischen (Gülle, Substrate, Festmist, etc.) zurück greifen oder eben auf anorganischen. Wobei beide Formen Vor- und Nachteile haben.
Während der organische Dünger zusätzlich den Humusaufbau im Boden fördert, müssen die Bodenorganismen die Verbindungen erst soweit "umbauen", dass sie für die Pflanze verfügbar werden. In diesem Zeitraum besteht dann eine erhöhte Gefahr der Stickstoffauswaschung.
Im Frühjahr werden sie beobachten, dass der Landwirt mehrfach mit dem Düngerstreuer anorganischen Dünger ausbringt. Dieser ist - je nach Art - mehr oder weniger sofort für die Pflanze verfügbar. Da in jeder Wachstumsphase die Menge an Dünger ausgebracht wird, die die Pflanze benötigt, ist entsprechend die Gefahr der Nährstoffauswaschung geringer. Dieser schädigt allerdings nicht die Bodenorganismen - fördert aber auch nicht den Humusaufbau.
Theoretisch könnte man (au£er auf sandigem Boden) auf anorganischen Dünger verzichten. Allerdings müsste man dann auch die Tierhaltung massiv ausweiten... .
Technologischen Fortschritt sollte man immer auch kritisch betrachten - aber möglichst ideologiefrei. Dank moderner Landwirtschaft beuten wir heute gerade nicht mehr die Böden aus und ziehen dann auf die nächste Scholle. Darüber hinaus haben sich die Erträge in den letzten Jahrzehnten verfielfacht - dank moderner Landwirtschaft.
Martin_25
Die Dosis machts!
Wer zwingt denn die Bauern dazu tonnenweise Dünger zu verwenden? Aha, die Weltmarktpreise, oder die Supermärktketten, oder die Verbraucher, die sich dank hartz 4 nicht mit besserem ernähren können.
Und jetzt kommen so ein paar selbsternannte Moralapostel, und blockieren eine Düngemittelfabrik. Toll!
Ein Dank an all die satten gutausgestatteten Kritiker. Moralisiert weiter. Solange ihr nicht dafür protestiert, dass sich Menschen durch ihre Arbeit wieder ernähren können nützt das gar nichts. Solange ihr nicht dagegen protestiert, dass wenige sich 80 und mehr Prozent der erwirtschafteten Gewinne einstecken, und die 90% der Bevölkerung sich mit den verbliebenen 20% begnügen müssen wird das nichts.
Uranus
@Martin_25 Ähm, die Bewegung kritisiert den Kapitalismus.
Dann finde ich es schwierig, in die Diskussion so eine alte Hauptwiderspruchstendenz einzubringen. Vernichtung von Ökosystemen durch CO2-Emissionen, Dünger, Pestizide usw. trifft alle Menschen insbesondere die Armen. Konzerne verdrängen Kleinbäuer*innen, sorgen für prekäre Beschäftigungsverhältnisse in giftiger Umgebung, verseuchen Böden und Grundwasser, die Arme nutzen, nahe der Plantagen ...
Rudolf Fissner
@Uranus Nö. Auch sozialistische LPGs.
Die Bewegung fährt eigentlich nur auf das Romantische Bild vom Kleinbauern ab und unterstellt dass dieser keine Gifte und keinen Kunstdünger einsetzt.
Das ist son Bauern- und Bodengedöns auf dass man in Deutschland besonders gerne abfährt.
Jo Hannes
@Martin_25 Solange Sie sich nicht ausreichend informieren um zu bemerken, dass die skandalöserweise nicht hungernden, satten AktistInnen sehr wohl gegen das gesamte System protestieren, inklusive all seiner Ungerechtigkeiten, scheint es mir fast sinnvoller, sich mit anderen Kommentaren zu beschäftigen
Farmer
Scheinbar gibts es doch genügend schlaue Menschen die kapieren das es sich nicht lohnt gegen die Nahrungsmittelproduktion zu kämpfen. Essen wollen sie ja doch alle.
Hebt Euch eure Kräfte auf und denkt mal nach Kinders.
wauz
@Farmer Es kämpft keiner gegen Nahrungsmittelproduktion an sich. Aber, wenn Sie doch vom Fach sind, erklären Sie doch einfach mal, warum in deutschland Schweine geschlachtet und anschließend vernichtet werden, obwohl sie genusstauglich sind? (Nur mal so als EIN beispiel!)
tomás zerolo
@Farmer Nahrungsmittelproduktion.
Netten Euphemismus, den Sie da haben für Haber-Bosch-Verfahren, DDT, Glyphosat, Neonikotinoide, Insekten- und Vogelsterben, Verkarstung, Überdüngung von Seen und Meere, Vernichtung von Grundnahrungsmitteln durch Fleischüberproduktion.
Nahrungsmittelproduktion.
Frau Kirschgrün
@Farmer "Nahrungsmittelproduktion"?
Ich möchte keine "Nahrungsmittelproduktion"!
Ich möchte Lebensmittel essen, nicht nur satt sein – und gegebenenfalls davon krank werden.
Ich möchte Lebensmittel, die gesund sind, giftfrei, bodenschonend, insektenschonend, nachhaltig, klimaschonend, die Natur erhaltend und regional sind.
Ganz einfach.
Dazu braucht's keine Chemie.
Dazu braucht's Hirn, Willen, Engagement, Arbeit, ich helfe gerne mit.
Und überhaupt was heißt hier "Kinders"? Weniger überheblich ginge es auch…
Farmer
@Frau Kirschgrün Man einfach mal enspannt und wertfrei rangehen. Bitte nicht immer von der Ferne kritisieren. Kommt doch raus zu uns wir machen kein Hexenwerk, arbeiten mit der Natur - und natürlich mit Chemie - aber das ist ok. Schaut es Euch an durchschaut es und macht Euch dann Euer Bild. Wir in Deutschland haben wir das wunderbare Glück, das für jeden Wunsch gesorgt wird. Bios und Konvi produzieren nicht so viel unterschiedlich, und das Ergebnis der Rohware ist sowieso oft sehr ähnlich.
Als wertfrei ran - bitte-
Rudolf Fissner
@Frau Kirschgrün Nahrungsmittel kommen nicht aus der Steckdose, sie werden produziert.
Schon seit dem Ende des Jagen und Sammelns haben wir Menschen eine Nahrungsmittelproduktion, beispw. durch Anbau von Getreide. Aus der Nahrungsmittelproduktion gelangt es dann irgendwann in den niedlich leckeren Bioladen.
nun_aber_mal_halblang
@Farmer Hallo Pseudonymfarmer,
dass die industrielle Landwirtschaft mit Kunstdüngern und Pestiziden die Böden und das ganze Leben außer den hochgezüchteten Hybridpflanzen zerstört, ist Ihnen wohl nicht bekannt. Einfach mal nachlesen meen Jung.
Bissel mal über den Horizont schauen.
Welternährungsbericht? Schon mal was von Humusaufbau gehört?
Sind Sie an der Düngemittelproduktion gewinnbeteiligt oder sonst irgendwie abhängig davon?
Als hätte diese Form der Landwirtschaft irgendetwas mit zukunftsfähiger Sicherung der Lebensgrundlagen zu tun.
Umdenken ist angesagt, auch einfach mal Denken.
Fühlen wäre auch gut. Wie fühlt es sich an, seine Mitwesen zu vergiften? Würmer, Käfer, Falter, Vögel?
Fühl mal nach, meen Jung!!
Farmer
@nun_aber_mal_halblang Haber Bosch hat Leben gerettet! (Ach -scheiss drauf vergessen)
Humusaufbau... ja sicher mit was?
Aufgepasst.... ja richtig mit Stickstoff
Zellwachstum für Wachstum für LEBENSMITTEL?
...war nicht auch was mit Stickstoff?
Ne.. hab mich wohl getäuscht!
Jo Hannes
@Farmer Klingt wie: "Unzählige Krankenwägen mit fossilen Antrieb retteten und retten weltweit Leben, also lasst uns auf keinen Fall Alternativen zu Erdöl erforschen, nutzen und fördern, die Millionen Menschenleben vor dem Klimawandel retten."
Klar war das Mal ne vermeintlich gute Erfindung, so wie an Atomkraft damals ja auch als DIE Lösung für alles geglaubt wurde.
Nur hat beides eben unverantwortliche Folgen für die gesamte Menschheit - und es ist absolut nicht nötig, damit weiterzumachen, denn eine dezentrale, nachhaltige Landwirtschaft produziert nicht nur gesündere (also lebensrettende) Lebensmittel für alle, sondern es entfällt gleichzeitig die Abhängigkeit von Großkonzernen.
Wenn wir aufhören würden, ein ganzes Drittel aller angebauten Lebensmittel wegzuschmeißen oder verderben zu lassen, könnten wir mit biologischer Landwirtschaft, Permakultur, Terra Preta usw schon heute tatsächlich alle Menschen mit nachhaltig produzierter Nahrung versorgen - das ist aber natürlich nicht im Interesse von Großkonzernen wie Yara und überhaupt dem derzeitigen Wirtschaftssystem...
Rudolf Fissner
@Jo Hannes Apropos Terra Petra: „Der Boden besteht aus einer Mischung von Holz- und Pflanzenkohle, ...“ de.wikipedia.org/wiki/Terra_preta
Welchen Wald will man dafür abholzen um die Holz- und Pflanzenkohle in die Ackerböden zu bekommen?
Man sollte schon darüber nachdenken, was diese durch die Foren geisternden Buzzwords bedeuten.
Farmer
@Jo Hannes Na ja wenn Ihr alle nicht nur reden und auch mal regional handeln würdet, wäre es lange passiert. Ich bin bereit dafür, ich brauch den Weltmarkt nicht. An der Supermarktkasse wird abgestimmt, und da muss ich mich jeden Tag wegen Euch dem Weltmarkt stellen. Bio. und regional bleibt auf lange Sicht eine ganz zarte Pflanze die nicht wirklich die Verbraucher interessiert
Gerhard Hofmann
@Farmer Ohne Kunstdünger wären wir eine Milliarde Menschen weniger auf der Erde. Ohne Kunstdünger bräuchten wir die doppelte Fläche um gleichviel Nahrungsmittel zu erzeugen.
Ja, ich höre schon: weniger Fleisch essen, nicht so viel wegwerfen, gerechter verteilen. Das sind alles die richtigen Ziele. Mit der Abschaffung des Kunstdüngers erreichen wir die nicht!
Frau Kirschgrün
@Gerhard Hofmann "Mit der Abschaffung des Kunstdüngers erreichen wir die nicht!"
Sagt wer? Dünger (und vor allem Glyphosat) nur so viel wie unbedingt nötig! Aber davon sind wir mit den Monokulturen und mit der Argrarindustrie meilenweit entfernt!
Jeder muss sich wieder selbst mehr um seine Ernährung kümmern. Andere für sich arbeiten zu lassen is auch aus!
Und ja: "weniger Fleisch essen, nicht so viel wegwerfen, gerechter verteilen." Genau so.
Und die Menschen in Afrika und Indien nicht mit "unserem" Lebensstil und "unserer" Bodenvernichtung genauso hirnrissig in die Knie zwingen … aufhören diese Maschen anzulügen!
Lesen Sie doch bitte (nochmal?) den Kommentar von @Jo Hannes, 24.09.2019, 08:48 durch… bitte. Schankedön.
Gerhard Hofmann
@Frau Kirschgrün Weniger Fleisch essen: Haltungsbedingungen für Tiere gesetzlich verbessern, Klimasteuer auf Fleisch, Fleisch-Werbung verbieten, Sie haben bestimmt noch mehr Ideen, Frau Kirschgrün.
Aber wieso sollte "Kunstdünger verbieten" den Fleischkonsum verändern? ALLE Lebensmittel werden dann teurer, und wir, die wir es uns leisten können, essen dem Teil der Welt, der es sich nicht leisten kann, den Teller leer.
Ideologiefreien wissenschaftlichen Artikel zum Thema Schaden und Nutzen von Kunstdünger gesucht? hier: www.spektrum.de/ma...toffduenger/824105 Es ist halt wie immer nicht ganz einfach. Und ja, den Artikel von JoHannes habe ich gelesen, deshalb habe ich ja überhaupt geschrieben.
Frau Kirschgrün
@Gerhard Hofmann Antwort: Siehe weiter oben.
Farmer
@Gerhard Hofmann Trotz der Notwendigkeit der organischen Düngung zum Humus- aufbau bin funktioniert Wasser schonender Ackerbau nur durch die gezielte mineralische Düngung. Wir als reiner Ackerbaubetrieb haben in den letzten 10 Jahren einen Stickstoffsaldo von 30 bis 50 kg Reststickstoff nach der Ente im Boden. Meist brauen die Bodenbakterien zu Strohabbbau schon 60 bis 80 kg. Hier kann also auch kein Nitrat im Grundwasser erscheinen. das schafft auch selten ein Ökobetrieb. Hier wird duch Kleegrass und schlechten Getreiderträgen oft im Herbst massiv Stickstoff freigestzt. Hat also alles so seine 2 Seiten.