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Pro WaffenrechtDas Recht, zu schießen

Wegen Amokläufen strengere Waffengesetze zu fordern, ist falsch. Gesellschaftliche Probleme löst man nicht durch Verbote.

Peng! Strengere Waffengesetze schwächen die Macht des Volkes gegenüber dem Staat. Bild: dapd
Von

Deutschland hat schlechte Erfahrungen mit staatlicher Schusswaffenkontrolle gemacht. Etwa mit dem Reichswaffengesetz von 1938, in dessen Folge Sinti, Roma, Homosexuelle und Juden kategorisch entwaffnet wurden.

Die staatliche Verfolgung dieser Minderheiten wäre episodenweise anders verlaufen, hätte die Mehrheit in bester bürgerlicher Manier auf dem Recht zum Tragen von Waffen beharrt, seit der Französischen Revolution Kennzeichen des Citoyen schlechthin. Möglicherweise wäre auch die so folgenreich gescheiterte demokratische Revolution von 1848 in Deutschland geglückt, hätte es im Vorfeld liberalere Waffengesetze gegeben.

Umso erstaunlicher, dass hierzulande so breites Einvernehmen in Bezug auf strengere staatliche Waffenkontrolle herrscht, wie sie gerade in den USA diskutiert wird. Gerne auch verbunden mit einer allgemeinen Entrüstung über jenes Reich des Trivialen jenseits des Atlantiks, in dem Hinterwäldler aus Jux ein Magazin nach dem anderen leer ballern.

Natürlich kommt es dort zu Campus-Schießereien wie jüngst am Lone Star College in – na klar – Texas. Natürlich passieren Amokläufe wie in Newtown. Und selbstverständlich kann die Antwort auf all das nur heißen: „Verbieten!“ – am Besten den Schusswaffenbesitz insgesamt und Killerspiele gleich mit, etwa jene neue Teufels-App der NRA, die für Empörung sorgte, weil man mit ihr virtuell denselben Gewehrtyp wie der Attentäter von Newtown abfeuern kann. Egal, dass fast jeder Egoshooter besagtes Sturmgewehr M16 im Arsenal hat. Egal, dass es seit 50 Jahren Standard bei den US-Streitkräften ist.

Den Bock zum Gärtner machen

Bei solcher Einhelligkeit könnte man meinen, die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts, die Leichenberge des 21. Jahrhunderts im Irak und in Afghanistan wären das Werk jugendlicher Amokläufer gewesen, und Jungpsychopathen segneten Waffenexporte in Krisenregionen ab. Natürlich trifft dies nicht zu. Und natürlich heißt staatliche Waffenkontrolle deswegen immer auch, den Bock zum Gärtner zu machen.

Ähnlich wie im deutschen Mainstream sieht man dieses Problem auch an der demokratisch dominierten Ostküste. Als Antwort auf Newtown hat der Staat New York hastig das bisher strengste Waffenrecht des Landes durchgewinkt. Es beinhaltet etwa psychologische Kriterien und das Verbot von Sturmgewehren wie dem M16. Obama wird dem Kongress demnächst einen ähnlichen Entwurf vorlegen. Egal, ob er damit durchkommt: Weitere Bundesstaaten könnten dem New Yorker Beispiel folgen.

Dabei machen die Opfer von Morden mit Schusswaffen nur jeweils einen Bruchteil derjenigen Toten aus, die auf die Konten von Verkehr, Selbstmord, Tabak und Fastfood gehen. 2010 etwa gab es in den USA 11.078 Tote durch Fremdeinwirkung mit Feuerwaffen, 37.961 durch Verkehrsunfälle, 38.364 durch Selbstmorde, 158.318 durch Lungenkrebs und 780.213 durch die häufigsten Herzgefäßkrankheiten. Wäre es da nicht sinnvoller, McDonald’s zu verbieten?

Aber es gibt bessere Argumente gegen die momentane Initiative zur Waffenkontrolle als den Vergleich mit anderen tödlichen Zivilisationsgewohnheiten. Was urbane Gewalt betrifft – der eigentliche Kern des Waffenproblems –, sind sozioökonomische Gründe entscheidend, nicht die bloße Verfügbarkeit von Feuerwaffen.

Die Waffendebatte ist eine Scheindebatte

Obwohl weiße Waffenbesitzer aus der Mittelschicht zum Selbstmord und Mord von Familienangehörigen neigen, ballern sie sich nicht gegenseitig in Massen über den Haufen. Das wiederum tun aber chancenlose, junge schwarze Männer. Die Waffendebatte ist eine Scheindebatte. Eigentlich müsste sie sich um Rassismus und Klassenunterschiede drehen.

Der weiße Mittelschichtsamokläufer ist die bequeme Ausnahme, die die Illusion erzeugt, ein unbequemes strukturelles Problem einfach verbieten zu können. Eine Illusion, die umso weltfremder ist, da der Löwenanteil in urbaner Gewalt zum Einsatz kommender Waffen aus illegalen Quellen stammt. Verbote treffen nur diejenigen, die ihre Waffen legal erwerben. Der Schwarzmarkt freut sich schon jetzt über einen Boom durch strengere Gesetze.

So weit heißt das nur, dass Waffenregulierungen nicht unbedingt sinnvoll, aber auch nicht wahnsinnig schädlich sind. Obwohl sich die Mehrheitsverhältnisse mittlerweile gedreht haben, reagiert ein großer Teil der Amerikaner aus gewichtigeren Gründen empfindlich auf die gegenwärtige Initiative. Das hängt mit der amerikanischen und der liberalen Demokratie überhaupt zusammen, dem in der „Bill of Rights“ verankerten Recht auf Waffenbesitz.

Ein Recht auf Selbstverteidigung

Es geht auf den liberalen Theoretiker John Locke zurück, der dem Bürger, etwa im Unterschied zu Thomas Hobbes, ein Recht auf Selbstverteidigung gegenüber dem Staat zugestand: „Muss sich das Volk der Tyrannei ausliefern?“, schrieb er. „Selbstverteidigung ist ein Teil des Naturrechts; sie darf der Gemeinschaft nicht verweigert werden, nicht einmal gegen den König selbst.“

Etwa hundert Jahre nach der Niederschrift dieser Sätze bezogen sich die Founding Fathers in der Unabhängigkeitserklärung auf sie, legten unveräußerliche Rechte fest und schrieben, „dass, wenn eine Regierung sich für diese Zwecke als schädlich erweist, es das Recht des Volkes ist, sie zu ändern oder abzuschaffen.“

Der Passus liefert eine Legitimation des Unabhängigkeitskriegs. So ist auch der maßgebliche Rechtstext zum amerikanischen Schusswaffenrecht zu verstehen, der zweite Zusatzartikel zur Verfassung, in dem es heißt: „Da eine gut ausgebildete Miliz für die Sicherheit eines freien Staates erforderlich ist, darf das Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen, nicht beeinträchtigt werden.“

Bedrohungen von innen

Obwohl es zunächst den Anschein hat, als sei damit nur die Verteidigung gegen fremde Mächte gemeint, ist im Kontext des Unabhängigkeitskriegs klar, dass auch Bedrohungen von innen gemeint sind. Oder besser: von oben. Wie ähnliche Verordnungen im Zuge der Französischen Revolution ist der „Second Amendment“ eine Art Widerstandsparagraf, der zudem die Bedingung des Widerstands garantiert – nämlich Waffen zu besitzen und sich in ihrem Gebrauch zu üben.

Ob es am „Second Amendment“ lag, dass die USA – im Unterschied zu vielen europäischen Staaten mit strikteren Waffengesetzen – bisher keinem Totalitarismus anheim fielen, kann man nicht wissen. Sicher ist: Der Amoklauf von Newtown war kein politischer Widerstand. Trotzdem ist es gefährlich, einzelne Geisteskranke dafür zu instrumentalisieren, ein Gewaltmonopol zu verfestigen, das im Ernstfall unüberwindlich sein könnte.

Dem Recht auf Waffenbesitz liegt die liberale Utopie zu Grunde, dass die Gesellschaft vom freien Willen Einzelner abhängt und dass man einander auch in Fragen von Leben und Tod vertraut. Auf der Autobahn wird das akzeptiert. Privaten Waffenbesitz kategorisch abzulehnen, ist daher eine politische Geste, bei der es darum geht, autoritären Kontrollmechanismen gegenüber liberalen den Vorzug zu geben.

Strikte Waffengegner beschönigen eine Tatsache, die trotz habermasianischem Diskurskitsch gelten wird, solange es Menschen gibt: Dass die Macht aus den Gewehrläufen kommt und ihre Konzentration nicht uneingeschränkt wünschenswert ist.

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161 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • G
    Gast99

    Gun control is not about guns. It's about control.

    • @Gast99:

      Das bemerkenswerte an den Kommentare: Es schreiben praktisch nur Gäste, keine registrierten Kommentartoren. Und fast alle Pro-Feuerwaffen.

       

      Hat mal wieder die Waffen-Lobby ihr Foren-Volk in einen Thread geschickt um Stimmung zu machen, was? ;-)

  • M
    MrMartinito

    Wow! Ich traue meinen Augen kaum. Einen solchen Meinungspluralismus hätte ich der Taz auf ihre alten Tage wahrhaftig nicht zugetraut.

     

    Mag sein, dass ich voreingenommen bin, da ich mit dem Grundtenor dieses Artikels in der Tat zu einhundertzwölfeinhalb Prozent übereinstimme...aber...aber...WTF??? Ein Autor, der tatsächlich die "Respektlosigkeit" besitzt, sich ausgerechnet in der links-grün-gutmenschelnden Taz kritisch über autoritären Bullshit wie schärfere Waffengesetze zu äußern???

     

    Es geschehen noch Zeichen und Wunder...

  • W
    Waffenschnecke

    Es gibt kein Recht auf Waffen.

  • J
    Jiri

    @ Ralf: eine Drohne ist auch eine Waffe, mit der man ferngesteuert schießen kann. Das hat sehr wohl was mit dem Thema zu tun.

     

    Aber ich gebe dir recht: Es ist von mir polemisch gefragt.

     

    Ob es langweilig ist, weiß ich nicht.

     

    Aber da es zum Thema meiner Meinung passt, bitte ich doch Ralf dazu Stellung zu beziehen, ob man auch jeder das Recht haben sollte, mit Kampfdrohnen zu schießen.

  • L
    Lucas

    Na also so ist es das recht auf Waffen. Mit legalen Waffen werden so wenige Straftaten verübt das es sich nicht mal lohnt darüber zu sprechen.

  • R
    Ralf

    @Jiri

     

    Was hat das mit dem Thema zu tun? Polemik, gähn.

  • J
    Jiri

    Sollte denn jetzt jeder Bürger ein Recht auf eine Kampfdrohne bekommen?

  • U
    Uwe

    Danke für diesen Artikel. Eine Wohltat Argumente in der Waffendebatte zu lesen, statt aufgeregte "Gefühligkeiten". Dafür habe ich gerne einen Obolus entrichtet.

  • S
    schubbi

    Kann es sein, dass dieser sachliche Beitrat die Redaktionskonferenz auf natürlichem Weg uberstanden hat? Wenn das tatsächlich so war, dann habe ich Hoffnung auf qualitativen neutralen Journalismus bei der taz.

  • DW
    damals wars

    Was hätten die paar Waffenbesitzer, die im Gegesatz zu ihren Mördern eine humanistische Grundeinstellung hatten, gegen den Mordwillen der Hilfpolizisten (aus SS, SA und Stahlhelm), gegen die Polizei und gegen die Wehrmacht ausrichten können?

     

    Nicht mal die Generäle bedienten sich der Pistole, um die Massenmöder zu richten.

     

    Hätte nicht gedacht, das diese Pseudoargument Platz in der TAZ findet.

  • R
    Ralf

    @ lowandorder.

     

    Sie sind mal wieder ein gutes Beispiel für einen faktenresistenten und "Bauchgefühl"- optimierenden Menschen. Warum muss ich Ihnen ja eigentlich nicht erklären, aber ich versuch es trotzdem. Was schreiben Sie da? 70 % der männlichen Bürger würden jemanden erschießen???? Wie ein Freund sagte....??? Wie wäre es mal mit Daten und Fakten???

     

    BTW: Auch eine Rose zu entwenden ist nunmal Diebstahl. Wenn Sie Rosen haben möchten, züchten Sie welche oder kaufen Sie die Rosen in einem Laden. Sonst brauchen Sie sich nicht wundern, wenn Ihnen irgendwann mal jemand mit dem Baseballschläger (beliebtes Mordwerkzeug in D.; auf Platz zwei nach den Messern) auf den Kopf haut.

  • J
    Johannes

    Trifft auf den Punkt. Es wird immer wieder Psychopathen geben, einzelne Personen oder auch ganze Regierungen (z.B. Nazis, etc.) welche Macht missbrauchen und Terror anwenden.

    Das Wegfallen von Waffen könnte wirklich nur dann erfolgen, wenn jeder einzelne, Einzelperson und Politiker, mit spezifischen psychologischen Tests auf Gewaltbereitschaft oder andere krankhafte Züge welche den Menschen Schaden verursachen könnten, wirkungsvoll getestet werden könnte. Dies würde garantieren, dass keine Kranken an die Macht kommen, und anderseits würden auch im Volk Psychopathen erkannt werden. Aber noch ein weiter Weg.

    • @Johannes:

      Pardon, aber das irgend ein Hitler oder Stalin an die Macht kommt verhindert man nicht mit einer "Volksbewaffnung". Das hat schon früher nicht funktioniert und funktioniert heute, mit noch moderneren schweren Waffen und noch besserer Führung der Sicherheitsorgane, noch weniger.

  • L
    lowandorder

    the best of the rest:

     

    Ja , es stimmt.: über 70 % der männlichen Bürger der USA sind bereit auf Menschen zu schießen; oder wie ein Freund sagte:" der Typ ist ja ganz ok , so im Gespräch; aber wenn einer mit seinen Wixgriffeln an seinem Pickup rummachen würde; dann würd er drauf halten; na ja , der ist aus Texas!"

     

    Das war nicht immer so und da wird das Freiheitsargument ziemlich löcherig.

    Denn,es kann als gesichert gelten, daß Roosevelt Pearl Harbour "hat geschehen lassen", weil er die Teilnahme der USA am WK II erzwingen wollte.

     

    Ein aus seiner Sicht erschreckender Befund dabei aber war, daß weniger als 50 % der männlichen Bürger der USA bereit waren, auf Menschen zu schießen!!

    Und so wurde Hollywood "nahegelegt", verstärkt Kriegsfilme zu drehen und zugesichert, daß das Pentagon jegliche erdenkliche Hilfe an Logistik, Kriegs- und Waffenmaterial bereitstellen würde.

    Der Erfolg sind nicht nur die heutigen über 70 % , sondern die zunehmnde Neigung, insbesondere Landbesitz rücksichtslos mit Waffengewalt zu "schützen" und das durch entsprechende Gesetze noch dazu abzusichern.

     

    ES sei an den japanischen Touristen erinnert, der anläßlich einer nächtlichen Motorpanne sich in Kalifornien einem Wohnhaus nähert und abgeknallt wurde.

    Der folgende Freispruch führte zu einem Aufschrei des Unverständnisses in Japan. Zu Recht.

     

    Es gehört zum hiesigen Standard, unbewaffnet auf die Straße zu treten, ohne zu gwährtigen, an der nächsten Straßenecke erschossen zu werden, weil man eine Abkürzung über die Wiese eines Nachbarn genommen hat.

    Oder anders gewendet - ich möchte auch weiter sicher sein, daß mein Jüngster des Nachts wie sein Vater seiner Liebsten aus dem Vorgarten des Herrn Generaldirektors eine Rose klauen kann,

    ohne damit rechnen zu müssen, abgeknallt zu werden.

    So geht das.

  • M
    mexichriss

    Endlich mal ein Beitrag der das Übel an der Wurzel packt! Nämlich das das Hauptproblem weniger die Waffen an sich sind, sondern die Gesellschaft, die viele Menschen einfach zurück lässt. Und wer nun meint das stimmt nicht, dann schaut euch doch einmal sämtliche Kommentare über die Täter nach einem Amoklauf an. Hört sich fast immer gleich an!

    Ich wünschte mir die Debatte über das Thema würde auch mal von den Politikern bewusst ehrlich geführt erden und nicht umgekehrt!

  • K
    Karl-Heinz

    endlich mal ein objektiver bericht der pro und contra abwägt und nicht nur auf geistig dünner spektakeljornalismus ist. WEITER SO!

  • F
    florian

    Vielen herzlichen dank fuer diesen gut recherchierten artikel. Ich habe noch nie fuer etwas im internet bezahlt - bis jetzt! Dieser hervorragende artikel ist mein geld wert. Angepasstes gutmenschen mainstream geschwaetz kann ich sonstwo lesen. Vielen dank nochmal.

  • S
    Störk

    Mantel-und-Degen-Romane wie "die 3 Musketiere" spielen nicht umsonst in der Zeit des Absolutismus. Und die französische Revolution fand nicht nur rein zufällig zu einer Zeit statt, als Schießpulver-Musketen zur Massenware wurden. Die antiken Demokratien der Bronzezeit basierten darauf, daß Bronzehelme nicht verhindern konnte, daß ein Mob mit Stöcken und Steinen jeden Tyrannen und Despoten aus der Stadt jagen konnte. Mit eisengepanzerten Legionären oder Rittern war das schwieriger. Die konnten eine Feudalherrschaft etablieren und aufrechterhalten.

     

    Die modernen Demokratien sind alle nach der Erfindung von Handfeuerwaffen entstanden. Warum wohl.

     

    Die "Welt ohne Feuerwaffen" gab es schon mal. In Europa nennt man diese Ära auch "finsteres Mittelalter".

  • C
    Carsten

    God created men. Samuel Colt made'em equal.

  • E
    EsEf

    @Slobo

     

    > Richtig, aber ein Waffenverbot rettet zumindest

    > Menschenleben. Ist das nicht erstrebenswert?

     

    Sicher, aber sollte man dann nicht da anfangen, wo am meisten Mißbrauch getrieben wird? Mit einem Verbot von legalen Waffen retten sie kaum jemanden. Dafür ist die Mißbrauchsrate in D viel zu gering. Die geht im statistischen Grundrauschen unter. Außerdem sind das fast alles Beziehungstaten. Nehmen sie die Schußwaffe weg, dann kommt das Küchenmeser oder die bloßen Hände zum Einsatz. Im Endergebnis kommt dasselbe dabei raus. Ein tragischer Todesfall.

     

    Viel interessanter wäre, wie wir die 30-40 Millionen illegalen Waffen wegkriegen. Mit denen passiert zwar rein rechnerisch auch nicht grade viel, aber doch erheblich mehr, als mit den legalen Waffen. Vergleichen Sie mal die Berichterstattung wenn es um Taten mit illegalen Waffen geht. Egal wie schlimm es ist, am nächsten Tag interessiert es keinen mehr. Bei dem Mehrfachmord in Karlsruhe war's auch so. Erst wurde der Täter von den Medien als Jäger bezeichnet, als sich das als falsch herausstellte, als Sportschütze, und als das ebenfalls als Falschmeldung erkannt wurde, war das Medieninteresse schlagartig weg. Dabei sind die illegalen Waffen das eigentliche Problem.

     

    Schauen Sie sich mal das Bundeslagebild 2011 zur Waffenkriminalität an: https://lawgunsandfreedom.wordpress.com/2013/01/25/bundeslagebild-2011-waffenkriminalitat-geht-zuruck/

    • @EsEf:

      "Dafür ist die Mißbrauchsrate in D viel zu gering. Die geht im statistischen Grundrauschen unter."

       

      Ob sie gering sind oder nicht, ist wohl Ansichtssache.

       

      "Außerdem sind das fast alles Beziehungstaten."

       

      Macht es das besser?

       

      "Erst wurde der Täter von den Medien als Jäger bezeichnet, als sich das als falsch herausstellte, als Sportschütze, und als das ebenfalls als Falschmeldung erkannt wurde, war das Medieninteresse schlagartig weg. "

       

      Eine Medienverschwörung?

  • D
    Durschnittsbürger

    Jeder unbescholtene Büger sollte das Recht haben legal Waffen zu besitzen.

    Jeder hat das Recht sich vor gewalttaten zu schützen.

     

    Mir sind 50 Mio Legaler Waffen lieber als 20 Mio illegaler wer etwas gegen den illegalen Besitz von Waffen machen will der muß jedem Bürger die möglichkeit einräumen Waffen legal zu besitzen.

  • D
    Dithmarscher

    Sehr geehrter Herr André,

    Der Artikel von Herrn Thumfart kam meines Erachtens deswegen durch die "Qualitätskontrolle" der Zeitung, da er die in der Netiquette genannten Ausschlusskriterien "Waffen- und Gewaltverherrlichung" nicht erfüllt.

    Der Journalist hält sich vielmehr an die Faktenlage und schafft es, dabei die einem seriösen Journalisten ausweisende Distanz zum Thema zu wahren. Er unterscheidet sich damit angenehm von den meisten Autoren der im Umlauf befindlichen Artikel.

    (Das ich das mal über einen taz- Artikel schreiben kann, hätte ich am allerwenigsten erwartet. DANKE für diese Überaschung, taz!")

     

    "Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden" ist das wohl bekannteste Zitat von Rosa Luxemburg. Die die sie ermordeten bzw. den Befehl dazu gaben, wollten u. A. dieses Recht nicht garantieren.

    Der Autor hat im Sinne der Pressefreiheit und des unabhängigen Journalismus gehandelt. Ihn deswegen anzugreifen, lässt tief blicken.

  • DE
    Dominik Esegovic

    Ein sehr kluger Beitrag in einer festgefahrenen Debatte, welche von nur allzu eifrigen Geisterfahrern dominiert wird! Hut ab!

  • HM
    Hermann Marder

    Vielen Dank für diesen Beitrag. Endlich wird dieses wichtige Thema mal logisch und mit Fakten bearbeitet, anstatt mit emotionalen und ideologischen Scheuklappen!

  • JD
    john doe

    vielen Dank für diesen Artikel! Hätte nicht gedacht das ich sowas in Deutschland nochmal lesen darf, ehrlich und ohne "Gutmenschen-Scheuklappen". DANKE!

  • B
    Bodycheck

    Zum Waffenverbot kann man stehen wie man will. Wirklich wichtig ist für mich, die einseitige Berichterstattung zu durchbrechen und die Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Ist mein (meist vergeblicher) Anspruch an Journalismus.

    Noch die eigene Geschichte:

    Hin und wieder ziehen osteuropäische Dibesbanden durch unsere Dörfer. Die Polizei braucht ca. 40 min bis zum Eintreffen, private Sicherheitsunternehmen nicht bezahlbar, da wir ja per Steuern schon für unsere "Sicherheit" bezahlen.

    Noch Fragen?

  • MA
    Michael A. E.

    ...aber hallo, so ein Artikel in einer deutschen Zeitung, Respekt!!!! Aber auch traurig, daß die meisten anderen landesweit für den s. g. Mainstream die Objektivität und Sachlichkeit opfern.

     

    Sauber und wie ich finde sehr hintergründig dargestellt. Die Waffengesetzgebung in der BRD und anderen EU-Ländern ist völlig ausreichend und wird auch bei noch schärferer Asulegung keine weiteren Straftaten verhindern, daß geben ja auch BKA Leute inzwischen zu...aber die zynische Diskussion im Lande zielt genau darauf ab, Menschen zu verängstigen, ihnen durch ihre Wählerstimme Sicherheit zu versprechen und nach der Wahl eine falsche "Vollkaskomentalität" vorzugaukeln.

     

    Aber wie angesprochen, seit der 48ér Revolution haben die regierenden panische Angst vor einem wehrhaften Volk, daß hat sich nicht geändert..

    Die Mensche geben wohl gerne an der Urne ihre Selbstverantwortung ab....ist ja auch bequem.

     

    daher liebe TAZ, solche Berichte sind klasse und von Format!!!!!

  • C
    cromagnon

    Freiheitliche Gedanken in der TAZ? Das ist das noch erleben durfte.

    Ich bin gegen jede staatliche Waffenkontrolle, ganz einfach aus dem Grund heraus, daß ich jedem Staatsvertreter (auch dem demokratisch gewählten) das Recht abspreche, ein solches Verbot zu erlassen. Unabhängig von einer Sachargumentation pro oder contra.

  • P
    PasserBy

    @(A)

    "Eine friedliche Gesellschaft ohne Militär, Polizei und überhaupt Gewalt als Vermittler gesellschaftlicher Konflikte übersteigt die liberale Vorstellungskraft."

     

    Da stimme ich ihnen als Liberaler völlig zu: Ja, das übersteigt meine Vorstellungskraft. Eine relativ friedliche Gesellschaft allerdings nicht.

     

    Der "Wahnsinn" ist aus meiner Sicht nicht unsere Vorstellung sondern diese naiv-rousseauische (Pleonasmus) "Gemeinschaft, und zwar in einer zivilisierten, friedlichen und selbst gewählten"

     

    So hat halt jeder seinen Standpunkt.

  • A
    AndyM

    Ein guter, sachlicher Artikel! Ich hab meinen Augen nicht getraut und habe den Artikel direkt nochmal gelesen! Daumen hoch!

     

    Danke TAZ und an den Autor, das man sich in Deutschland noch traut, solch einen Artikel zu veröffentlichen, ohne sich in die selben Hatztiraden gegen Legalwaffenbesitzer einzureihen.

     

    Ich möchte gerne noch 2 Zitate an unsere Gutmenschen mitgeben:

     

    „Ein Staat ist immer nur so frei wie sein Waffengesetz.”

    Gustav Heinemann, Bundespräsident der BRD

     

    „Waffentradition ist Ausdruck des freiheitlichen Bürgerstaates. Wer einwende, der bewaffnete Bürger sei gefährlich, der spreche ihm die Selbstverantwortung ab.”

    Ueli Maurer, Schweizer Bundesrat

  • HS
    Hans Schmitt

    So, gespendet (und das, das erste mal fuer eine Zeitung!)

     

    Noch ein Grund mehr das Waffenrecht fuer freie Buerger zu liberalisieren:

    in Deutschland werden jaehrlich ueber 7000 Frauen entweder vergewaltigt oder schwer sexuell genoetigt. Wieviele dieser Frauen haetten es sich gewuenscht selbst ein Kleinskaliber (z.B. .22LR) zu fuehren und gelernt haben damit um zugehen? In Deutschland ist es fuer den Normalsterblichen unmoeglich eine Schusswaffe legal zu fuehren. Zaehlen also ueber 7000 vergewaltigte Frauen im Jahr nichts? Wie viele Vergewaltiger wuerden es sich zwei mal ueberlegen eine Frau zu vergewaltigen wenn auch nur jede 100. eine scharfe Schusswaffe verdeckt fuehren wuerde?

     

    Und nein, die Polizei verhindert selten, wenn ueberhaupt, eine Vergewaltigung, die nimmt nur das Protokoll auf, und mit viel Glueck findet den Taeter. Die arme Frau bleibt auf immer geschaedigt.

  • HS
    Hans Schmitt

    Ich bin sprachlos! Ein Artikel der sich fuer liberales Waffenrecht freier Buerger einsetzt in einem deutschen Medium, und dann noch in der TAZ, BRAVO UND DANKE!

     

    Die geschichte des 20. Jhdt hat des oeffteren gezeigt was nach strickten Waffengesetzen folgte: Voelkermord. Es wurde so ermoeglicht dutzende Millionen wehrloser Menschen zu ermorden, abzuschlachten. Die Liste ist trauriger weise sehr lang: angefangen mit den Armeniern im Ottomanischen Reich, Ukrainer (und viele andere) in der Sowjetunion, Juden, Homosexuelle, Zigeuner und andere unter den Nazis, China, Guatemala, Uganda, Kambodscha, Ruanda haben auch gezeigt was man mit unbewaffneten Minderheiten macht.

     

    Ich spende jetzt noch was der TAZ!

  • S
    Slobo

    "Gesellschaftliche Probleme löst man nicht durch Verbote."

    Richtig, aber ein Waffenverbot rettet zumindest Menschenleben. Ist das nicht erstrebenswert?

  • CH
    Clemens H.

    Dieser Artikel war mir erstmalig eine Spende an eine Zeitung für einen gelesen Internet-Artikel wert.

     

    Hervorragender Artikel!

  • J
    Jens

    Vielen Dank für diesen großartigen Artikel! Sie treffen die Wahrheit auf den Punkt. Angst und Bange wird mir jedoch, wenn man die vielen Kommentatoren sieht, die trotzdem an ihrer Verbots-ideologie festhalten wollen...

  • E
    EsEf

    Lieber Henri André:

     

    >> Ich finde es völlig o.k., das recht auf Waffenbesitz

    >> hinter das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit zu stellen.

     

    Apropos Menschenrecht: Das Recht auf körperliche Unversehrtheit kann genau so gut "pro Waffenbesitz" ausgelegt werden. Denn auch Selbstverteidigung/Selbstschutz/Notwehr kann man davon ableiten.

     

    Denn gerade in den USA würde ein Waffenverbot in manchen Gegenden nur das "Recht auf körperliche Unversehrtheit" für den Täter garantieren.

     

    Merke: Ein Täter hat so gut wie immer eine illegale Waffe. Die kriegt man mit Waffengesetzen nicht weg. Denn illegale Waffen sind längst verboten ... Körperverletzung und Mord übrigens auch.

     

    Und noch ein Tipp für die Pazifisten:

    Nur in einer demokratischen Gesellschaft kann so eine pro-faschistische Philosophie wie der unreflektierte Pazifismus existieren und gedeihen.

     

    "Leute die durch Geld und Kanonen vor der Wirklichkeit geschützt sind, hassen die Gewalt zu Recht und wollen nicht einsehen, das sie Bestandteil der modernen Gesellschaft ist und das ihre eigenen zarten Gefühle und edlen Ansichten nur das Ergebnis sind von Ungerechtigkeit, gestützt durch Macht."(George Orwell)

  • HA
    Henri André

    Das Pladoyer von Johannes Thumfart ist kalte, menschenverachtende Ideologie. Verkehrstote werden

    gegen Opfer von Waffengewalt aufgerechnet.

    Ich finde es völlig o.k., das recht auf Waffenbesitz hinter das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit zu stellen.

    Thumfahrt offensichtlich nicht.

    Falls er beim Schreiben noch bei Verstand war,

    was war sein Motiv für dieses Pladoyer?

    Geld, Karriere oder einfach nur Eitelkeit?

     

    P.S. die Nettiquette der taz lehnt Waffen- und

    Gewaltverherrlichung ab - wie kam Thumfarts

    Pladoyer durch die Qualitätskontrolle?

  • M
    Martin

    Endlich mal ein Journalist, der seinen Auftrag zur neutralen, unvoreingenommen Berichterstattung abseits der in der deutschen Presselandschaft leider vorherrschenden Demagogie gegen Waffenbesitzer wahrnimmt.

     

    Ein großes Lob hierfür an den Autor und die Zeitung, so habe ich doch noch ein wenig Hoffnung in die Neutralität der Presse.

  • R
    Rudi

    @ von Stefan

    "Abwehrrechte gegen den Staat sind heute ihrem Wesen nach politisch - nicht militärisch."

     

    So wie aktuell in Ägypten, Syrien oder Mali ?

     

    Ich stimme dem Artikel absolut zu. Auch weil Verbote nur den legalen Bürger treffen, illegale Waffen, mit denen fast ausschließlich die Straftaten verübt werden, natürlich nicht.

    "Die gleiche Strategie, wie sie jetzt Politiker der Demokratischen Partei in den USA wieder fordern, verfolgte dagegen das Vereinigte Königreich: In England und Wales schwankte die Summe aller Tötungsdelikte durch Schusswaffen von 1992 bis 1996 um etwa 60 pro Jahr. Raubüberfälle mit Schusswaffen waren bis 1997 auf etwa 3.000 pro Jahr gefallen. Nach dem Dunblane-Massaker von 1996 wurde 1997 ein Verbot des Waffenbesitzes und -führens durch Privatleute erlassen. In der Folge stieg die Zahl der Tötungsdelikte durch Schusswaffen auf 80 im Jahr 2002; auch die Zahl der Raubüberfälle mit Schusswaffen stieg nach der Verschärfung der Waffengesetze entgegen dem vorangehenden Trend auf etwa 4.800 im Jahr 2002." EF 18.12.12

  • B
    Bahn

    Vielen, vielen Dank! Etwas derart wahres über Waffenbesitz in einer deutschen Zeitung zu lesen, habe ich nicht für möglich gehalten. Schon gar nicht in dieser.

     

    Lob an den Autor!

  • B
    balea

    Es hat ein Weilchen gedauert, aber nachdem ich die Kommentare überfliegen habe, ist bei mir im wahrsten Sinne des Wortes der Groschen gefallen: Statt Paywall ventiliert die TAZ ab sofort alle paar Monate eine möglichst durchgeknallte Position, um auf diese Weise an maximal viele Extraspenden zu kommen.

     

    Die Schiess- und Spiesgesellen hier haben ja bereitwillig mitgeteilt, dass sie alle zusammen ordentlich was springen lassen. Vielleicht hat Heckler und Koch ja auch eine neue Espressomaschine für die Kantine spendiert?

     

    Was ist der nächste Coup? Kernkraftwerke schonen die CO2 - Bilanz? Etwas über den Zusammenhang von Miniröcken und der Zunahme von Jugendkrimininalität? Kitas schaden kleinen Kindern?

     

    Na, wenns der Bilanz gut tut...

  • O
    Ostermann

    Viele der Menschen die hier Kommentare schreiben , machen mir Angst.

    Sie ignorieren Fakten und kennen nur ihre Ideologie. Es fehlt nicht viel Fantasie dazu sich vorzustellen wie sie sich verhalten würden, wenn sie statt 3% 30% der Bevölkerung stellen würden.

    Aus ihren Worten trieft der Hass gegenüber Andersdenkenden( Waffenbesitzer, Jäger, Sportschützen, ja praktisch aufrichtige, freiheitsliebende Bürger allgemein)nur so hervor.

    Dass sie mit ihrem Antiwaffenwahn auf dem Holzweg sind wissen sie selbst, es geht ihnen auch weniger um die Sache, sondern darum ihren Hass auf oben genannte auszuleben. Wie viele von diesen Personen überhaupt die extrem strengen Auflagen erfüllen könnten um Waffen legal zu besitzen wäre sicher mal eine interessante Untersuchung.

  • M
    Maze

    Und DAS in der TAZ

     

    Glückwunsch zu dem Artikel, Glückwunsch zu dem Autor.

     

    Lasst die rot/grünen Gutmenschen ihre Galle reflexartig versprühen. Getroffene Hunde bellen

     

    Ich werde mal wieder bei Euch reinschauen

    versprochen

  • D
    Dithmarscher

    @Redaktion:

    Leute, das hätte ich von euch am allerwenigsten erwartet, meinen absoluten Respekt! Ich hoffe, euer Autor nimmt sich den Gegenwind der Verbotsfetischisten hier nicht zu sehr zu Herzen, es zeugt von Mut, solch einen Artikel gegen den Mainstream zu schreiben und eines der Hassthemen der linksgrünen Politik kritisch zu hinterfragen.

     

    @Contra-Seite:

    Wie deckt sich euer Schreien und Pöbeln gegen eine Bevölkerungsminderheit mit dem Zitat von Rosa Luxemburg, dass Freiheit auch immer die Freiheit der Andersdenkenden ist?

    Umfasst euer Verständnis von Freiheit und Demokratie auch das Ausgrenzen und Kriminalisieren von Andersdenkenden?

  • J
    Jiri

    Ein Hoch auf die Pressefreiheit.

     

    Allerdings:

    Warum der Artikel, der wahrscheinlich völlig falsche Schlußfolgerungen zieht, von den meisten Kommentatoren als sachlich dargestellt wird, bleibt mir rätselhaft.

     

    Glaubt der Autor allen Ernstes, dass bei der Begeisterung, die die Deutschen für Hitler und insbesondere auch für die Ideen des Nationalsozialismus hatten, der Nationalsozialismus von innen nachhaltig hätte beendet werden können?

     

    Bei solchen Argumenten frage ich mich, ob ich versuchen sollte, illegal an eine Waffe heranzukommen und mich zu erschießen.

  • B
    Berliner

    Eigentlich wird die ganze Depatte von der falschen Seite angefangen. Die Frage sollte nicht lauten ob und wie man Waffen verbietet sondern mit welchem Recht? Niemand hat das Recht anderen zu verbieten sich selbst zu schützen! Der Waffenmissbrauch ist mit Hinweis auf das Recht auf körperliche Unversehrtheit zu Recht verboten. Wenn aber jemand dieses Verbot missachtet wird er sich auch nicht von einem Waffenverbot einschränken lassen.

  • A
    (A)

    ein typisches Problem der Idee des modernen, kapitalistischen Staates wird hier deutlich: Wir denken durch ihn nur in den Gegensätzen Staat-Individuum. Eine linke Staatskritik wollte dagegen immer die Verwirklichung des Individuums in der Gemeinschaft, und zwar in einer zivilisierten, friedlichen und selbst gewählten.

    Aus einer radikal liberalen Sicht macht der Artikel Sinn (bis auf die ersten Zeilen-irgendwie scheint es für manche Menschen reizvoll, jedwede Argumentation mit der Shoa zu legitimieren) und zeigt damit den Wahnsinn des Liberalismus: Als Antwort auf die Gewalt des Staates kennt er nur die Gewalt des Einzelnen. Eine friedliche Gesellschaft ohne Militär, Polizei und überhaupt Gewalt als Vermittler gesellschaftlicher Konflikte übersteigt die liberale Vorstellungskraft.

  • A
    Alessandro

    Das ich sowas noch erleben darf. Top Artikel

  • S
    Stefan

    Einige notwendige Kommentare:

     

    der Artikel ist unhistorischer und unsoziologischer Quatsch.

    "Ob es am „Second Amendment“ lag, dass die USA – im Unterschied zu vielen europäischen Staaten mit strikteren Waffengesetzen – bisher keinem Totalitarismus anheim fielen, kann man nicht wissen." Doch kann man: Daran hat es nicht gelegen... Blick ins Geschichtsbuch genügt: "zu spät" gekommene Nationen + wirtschaftliche und legitimatorische Staatskrise + starke Bastionen vormoderner (ständischer) gesellschaftlicher Gruppen im Staatsapparat und in der Staatsideologie führte zu sogenannten totalitaristischen Entwicklungen (die Verwendung des Totalitarismusbegriffs ist übrigens Unsinn und zeigt die ideologische Ausrichtung des Autors).

     

    Aus Gewehrläufen kommt nur Gewalt, keine Macht, man lese Hannah Arendt.

     

    Abwehrrechte gegen den Staat sind heute ihrem Wesen nach politisch - nicht militärisch.

     

    Die mit dem Waffenbesitz einhergehende Geisteshaltung in den real existierenden USA macht die Vorstellung, dass sich dort eine angemessene Reaktion auf staatliche Übergriffe, angemessen in puncto Anlass, Ausmaß, Organisationsform von kollektiver Notwehr, ergeben könnte, illusorisch.

     

    Das sich selber zugrunderichten durch Fast Food ist nicht vergleichbar damit, erschossen zu werden.

     

    Sich einzubilden, dass die leichte Verfügbarkeit von Waffen keine psychologischen Folgen hätte, ist naiv.

     

    Selbst das strengere, neue New Yorker Waffenrecht wird die angeblich zivilisatorische Funktion des Waffenbesitzes nicht reduzieren, warum sich also aufregen.

     

    "Verbote treffen nur diejenigen, die ihre Waffen legal erwerben." Daraus scheint sich für mich die Folgerung abzuleiten, dass man auch dem illegalen Waffenbesitz stärker entgegentreten muss - man kann also das eine tun ohne das andere zu lassen.

     

    Die US-Amerikaner reagieren nicht wegen der Verfassung empfindlich auf Initiativen zur Regulierung des Waffenbesitzes, sondern wegen der ideologischen Überhöhung desselben zum Kern von Freiheitsrechten schlechthin: Beutet mich aus, lasst mich nicht wählen, verweigert mir notwendige medizinische Behandlung, beschneidet meine Meinungs- und Versammlungsfreiheit, lasst mich nicht heiraten, wen ich heiraten will, zerstört die natürlichen und gesellschaftlichen Grundlagen meines Lebens, aber lasst mir meine Knarre!

  • S
    sausi

    "Endlich mal jemand..."

    Wenn ich schon lese, wie sich all die pseudoliberalen Knarrenfreunde hier versammeln und ihrem neuen Heiland huldigen. Die Thesen des Autors sind keineswegs sachlich, sondern bestenfalls dümmliche Vulgärempirie. Ich hab ja nichts gegen pointierte Debattenbeiträge, aber warum dann auf diesem Niveau? Warum druckt Ihr nicht gleich eine NRA-Anzeige?

  • C
    Camouflage

    Selbstverständlich hat der Autor Recht! Nur, einen derartigen Artikel in der TAZ zu lesen ? Bei mir ist soeben ein Weltbild zusammengebrochen .....

     

    Aber herzlichen Dank, für diesen sauber recherchierten, sich auf Sachebene bewegenden, ideologiefreien Artikel!!

  • SS
    Simon Sch.

    Es geschehen doch tatsächlich noch Wunder. Sehr guter Artikel ! *Daumen hoch*

  • SH
    Sergej H.

    Sehr geehrter Hartmann Ulrich,

     

    "Schußwaffen in Privathand anführen, denn die Fakten sprechen eine andere Sprache. Man blicke nur nach Großbritannien, wo es praktisch keine legalen Schußwaffen in Privathand mehr gibt."

     

    Danke für diese Steilvorlage. Ich fürchte sie haben eine andere Vorstellung von "Fakten". Sie verstehen darunter vermutlich "das was sie gerne hätten". In der Realität sieht es allerdings so aus, dass die Verbrechen mit Schusswaffen in den Jahren nach dem "ban" um etwa 30% gestiegen sind. Inzwischen haben sie sich wieder auf das Maß, wie vorher eingependelt. Glückwunsch! Die Mordrate liegt zudem weit über der der Schweiz, wobei dort ja bekanntlich in jedem 2ten Haushalt ein Sturmgewehr gelagert wird.

  • A
    Alex

    Waffenbesitzer müssen sich an viele Auflagen halten und dürfen sich nichts zu Schulden kommen lassen, sonst ist die Berechtigung schnell weg. Die Sportschützen kommen aus allen möglichen Berufen mit hoher Anerkennung. Wenn sie schiessen, tun sie dies auf gesicherten Schiessständen wo keine Gefahr für irgendjemand ausgeht! Ihre Sportgeräte sind Präzisionsgeräte und Sportschiessen ist anerkannte olympische Disziplin. Viel mehr Angst machen mir die vielen rabiaten Autofahrer die ihr Auto tatsächlich als Waffe gegen andere im Strassenverkehr einsetzen. Und wer fordert mehr Auflagen für die Autofahrer wie z.B. polizeil. Führungszeugnis? Gibt es einen Waffenschrank für den Autoschlüssel???

  • S
    sdf

    "Die staatliche Verfolgung dieser Minderheiten wäre episodenweise anders verlaufen, hätte die Mehrheit in bester bürgerlicher Manier auf dem Recht zum Tragen von Waffen beharrt, seit der Französischen Revolution Kennzeichen des Citoyen schlechthin."

    Die Juden sind also schuld an ihrer Vernichtung, weil sie sich nicht bewaffnet haben?

    Glaubt der Autor tatsächlich, dass eine bewaffnete Mehrheit der Deutschen 1938 die Verfolgung und Diskriminierung von Minderheiten verhindert hätte? Die Mehrheit der Deutschen hatte mit der Diskriminierung und Verfolgung und dem Naziregime im allgemeinen zu dieser Zeit überhaupt keine Probleme.

    Das Waffenrecht in den ist auch nicht entstanden um der Bevölkerung das individuelle Recht auf Waffen zu verschaffen, um sich gegen die Regierung zu wehren, wie der Autor suggeriert. Es war genau anders herum. Der Staat hatte anfangs keine Armee und zwang daher die Bevölkerung Waffen zu tragen und sich in Milizen zu organisieren. Stefan Frank schreibt dazu in der aktuellen Konkret:"Die Waffengesetze des kolonialen Amerika waren also nicht in erster Linie Verbriefungen individueller Rechte, sondern eine Art Wehrpflicht."

    Dass sich ein paar mit Sturmgewehren bewaffnete Amerikaner gegen eine moderne mit Panzern, Luftwaffe und Atombomben ausgerüstete Armee erfolgreich zur Wehr setzen kann, ist wohl auch mehr als fragwürdig. Man müsste dann konsequenterweise jedem Amerikaner einen Panzer und Langstreckenraketen zur Verfügung stellen, um "Waffengleichheit" herzustellen.

  • V
    Vigilante

    lieber Klaus Füller,

     

    wenn ich so was lese, Zitat "..selbst der Einbrecher kann sich darauf verlassen, dass ich ihn nicht zu töten versuche, wenn ich ihn in meinem Wohnzimmer antreffe.." dann fällt mir hierzu gar nichts mahr ein. Der Einbrecher, der Ihrer Frau oder Ihrem Kind ein Messer oder eine Schusswaffe an den Hals bzw. Kopf hält, bitte Sie ihn, ob er denn evtl. warten könne, bis Sie 110 gewählt haben und die Polizei anturnt? WO bitte leben sie denn? Bei dem Gedanken, dass Sie meine Tochter unterrichten könnten, wird mir kotzübel.

    Ansosnten back to topic, der Artikel ist ausgezeichnet. Ein Witz jedoch, dass er in einem Medium wie der TAZ erscheint. Es gibt doch noch Wunder...

  • JM
    Joachim Müller

    @ Klaus Füller

     

    Folgende Tatsachen sind nachweisbar:

     

    Anzahl der Gewaltverbrechen in Berlin in den Jahren 2002-2008 (jeweils inclusive): ca. 160.000

     

    davon mit Waffen begangen: ca. 5.000

     

    davon mit legalen waffen: genau 6

     

    Ich wäre dankbar dafür, wenn die Verantwortlichen die Energie die sie in den populistischen kampf gegen die legalen Waffenbesitzer verschwenden in den Kampf gegen die illegalen Waffen einsetzen würde.

     

    Es ist doch viel einfacher an illegale Waffen zu kommen als an legale. Aber dieser kampf ist natürlich sehr mühsam und nicht so wunderbar populistisch.

  • R
    Remo

    Zu dem Artikel:

    Finde ich gut durchdacht und mal sachlich recherchiert.

     

    Zu den Gegnern dieses Artikel fallen mir nur einige Sachen ein zu sagen:

     

    - Waffenbesitzer in Deutschland sind nicht mit den USA zu vergleichen

    - Deutsche Waffenbesitzer sind die Gesetzestreuesten dieses Landes

    - die USA gesamt lassen sich nicht mit Deutschland vergleichen, wenn dann nur einige Bundesstaaten der USA (da jeder Bundesstaat sein eigenes Waffenrecht hat)

    - Nur weil mehr Menschen Zugang zu Waffen haben heißt das nicht, das gleich Chaos, Mord und Totschlag ausbricht

    - Mehr Gesetze und Regelungen, bedeutet auch immer ein Mehr an einschränkung der Freiheit

     

    Wann wollen wir die Freiheit komplett abschaffen nur um ein subjektives Mehr an Sicherheit zu haben?

  • IB
    Ich bin begeistert

    Vielen Dank, lieber Autor! Endlich hat mal jemand recherchiert, eingenständig gedacht und sich eine Meinung gebildet. UND: Die Schlussfolgerungen sind ALLE korrekt. Wunderbar, danke!!

  • S
    Scotsman

    @ Hartmann Ulrich:

    was Sie über GB schreiben entbehrt jeder sachlichen Grundlage und Kenntnis. Mir scheint, dass Ihre ideologische Denkweise die Fakten ersetzen muss. Richtig ist, dass es in GB kaum mehr Waffen in Privatbesitz gibt. Selbst Olympia-Kaderschützen müssen teilweise zum Training ins Ausland fahren. Fakt ist, dass mit dem Gun-Ban (erlassen nach einem Schulmassaker) privater Waffenbesitz kaum mehr möglich ist. Die Schusswaffenkriminalität hat seit-

    dem um ein Mehrfaches zugenommen. Zahlen sind öffentlich zugänglich, lesen Sie sich mal rein. Straftaten werden i.d.R. nicht mit legalen sondern mit illegalen Waffen begangen. Man hat die Legalwaffenbesitzer entwaffnet und entmuendigt. Illegalen Waffenbesitz kann man nicht verhindern. Gegen die sozialen Missstände die oft ursächlich fuer Straftaten sind, kann und will man nichts unternehmen. Nur Peudoaktivitäten und operative Hektik.

  • B
    balea

    Ich warte hier auf die längst überfällige Forderung nach der Freigabe von Handgranaten. Es gibt doch sicher zahlreiche Studien die nachweisen, dass durch den Besitz solcher Knallkörper wesentlich weniger Menschen zu Tode kommen als durch den unsachgemässen Gebrauch von Fritten mit Mayo.

    Und hätten Roma, Sinti und Juden damals jeder mindestens 3 Handgranaten pro Haushalt zur Verfügung gehabt, hätte es den Holocaust sicher nie gegeben....

  • J
    JürgenG

    ...und, liebe tazzen, freut ihr euch darüber, aus welcher Ecke ihr da Beifall bekommt?

    Ich wundere mich immer noch über euch.

  • VB
    v. Bikenfels

    Ausgezeichneter Artikel!

    Auch unser Grundgesetz gründet auf den Gedanken von John Locke. Das wurde im Laufe der Zeit leider völlig vergessen. Ich bin überzeugt, dass viele Verbotsfanatiker unter den Politikern, besonders die einer bestimmten Partei, noch nie etwas von diesem Philosophen gehört haben.

  • H
    heletz

    Symptomatisch scheint mit der Kommentar von Klaus Füller zu sein: Da werden die Verhältnisse in den USA mal eben vollkommen ignoriert und so getan, als ob die Forderungen den NRA irgendetwas mit D zu tun hätten. Die NRA fordert für Deutschland gar nichts, weil sie nämlich für Deutschland nicht zuständig ist. NOCH dürfen die US-Amerikaner ihre Gesetze und gesellschaftlichen Regeln selbst machen. Oder soll am deutschen Wesen wieder mal die ganze Welt genesen? Das hatten wir doch schonmal?

     

    Am Artikel selbst gibt es eigentlich nichts auszusetzen, dankenswerterweise werden die Unterschiede in europäischer und amerikanischer Denkweise endlich einmal thematisiert. Hobbes und Locke stehen dafür. Die allerdings kommen in der Schule leider nur sehr stiefmütterlich behandelt vor.

     

    Nett sind ja auch zum Teil andere Kommentare. Da steht im Artikel, es seien 10.078 Tote durch Schußwaffen (also legale und ILLEGALE zusammenegerchnet) und trotzdem redet ein user von 40.000. Da weiß man nicht, was man sagen soll.

     

    Offenbar gibt es in Deutschland die communis opinio, die Gewaltverbrechen nähmen in den USA ständig zu.

     

    Ein Irrtum.

     

    Auch im Jahre 2011 hat die Anzahl der legal besessenen Schußwaffen in den USA wieder zugenommen. Gleichzeitig ist die Anzahl der Gewaltverbrechen auf ein 42-Jahres-Tief gesunken

     

    Oder anders ausgedrückt: Noch nie gab es so viele legale Schußwaffen in den USA und gleichzeitig so wenige Gewaltverbrechen wie 2011 (Die Zahlen für 2012 kommen ja erst noch).

     

    Wer möchte, kann das gerne selbst anhand der Zahlen nachprüfen:

    http://www.fbi.gov/about-us/cjis/ucr/crime-in-the-u.s/2011/crime-in-the-u.s.-2011/tables/table-4

  • L
    Lord

    Ach, und noch etwas: Das Pseudo-"Argument" des Aufrechnens von Opferzahlen, die sich überhaupt nicht miteinander vergleichen lassen, ist nicht nur billig, sondern schlicht blöde. Was haben denn versehentlich erschossene Familienmitglieder, die der Schütze dummerweise für Einbrecher gehalten hat, mit jemandem zu tun, der nach 40 Jahren Kettenrauchen seine Lunge auskotzt und daran stirbt?

     

    Solche unsinnigen Zahlenspielereien hört man ansonsten nur an Stammtischen; so "argumentieren" Lobbyisten, aber keine Journalisten.

  • V
    Viktor

    Emotional stimme ich dem Autor absolut zu. Wer hätte nicht gerne eine Pumpgun zu Hause? Man kann sogar Bäume damit fällen! Das Problem ist nur, dass Pumpguns wohl nicht nur zum einfachen Fällen von Bäumen eingesetzt werden, sondern auch gegen die eigene Ehefrau oder den Kassierer in der Tankstelle oder den iPhone-Besitzer in der Seitenstraße. Natürlich geht das mit Messern auch, aber die Überlebenschancen sind mit einer Stichverletzung nun mal größer, als mit einem Pumpgun-Durchschuss.

     

    Wie der Autor richtig anmerkt, ist die soziale Lage das eigentliche Problem. Die Liberalisierung des Waffenrechts kann hier natürlich Abhilfe schaffen, in dem sich arme Menschen einfach gegenseitig abknallen. Dennoch glaube ich, dass die negativen sozialen Folgen von Waffengewalt größer als ihr Nutzen sind. Was sollen Kinder denn machen, wenn sie ohne Vater und Mutter aufwachsen müssen? Das kann die Lebenschancen gleich wieder minimieren. Auch wirkt sich der Tod von nahen Angehörigen meistens negativ auf die schulischen Leistungen aus. Deshalb lehne ich die Liberalisierung des Waffenrechts ab.

  • L
    Lord

    Wer oder was hat denn eigentlich die ganzen Waffenfetischisten in diese Kommentarspalte geführt? Der E-mail-Verteiler des DWJ? Die Jägerverbände, nebst Aufruf, möglichst viele lobende Comments zu diesem unsäglichen Pro-Totschieß-Artikel zu verfassen, um den Linken mal so ordentlich den Radetzkymarsch zu blasen? Ist ja ekelig.

  • A
    Andreas

    Ausgezeichneter Artikel!

     

    Was einige Realitäts-Resistenzler hier nicht wahrhaben wollen ist, dass Waffen keine Menschen töten.

     

    Menschen töten Menschen!!

     

    Das einzige was bei einer Entwaffnung unbescholtener Legal-Waffenbesitzer passieren würde ist, dass diese und deren Familien restlos der ausufernden Kriminalität ausgeliefert würden.

     

    Auch wenn sich hier viele aus Mangel an negativer Erfahrung wohl behütet vom Vater Staat fühlen.... der Schein trügt sage ich euch!

     

    Die Polizei verhindert keine Verbrechen, sie verwaltet sie nur. Wenn ihr die Polizeit ruft kommt diese vielleicht in 30-40 Minuten.

     

    So... und jetzt kommen Kasper wie Klaus Füller daher und werden beruhigend auf die Verbrecher einreden, in der Hoffnung dass selbige ihnen und ihren Kindern nix tun .... denn es gibt ja nur zivilisierte Verbrecher... nicht wahr?

     

    Alleine schon der Umstand dass man Verbrecher ohne Schusswaffen als zivilisierter ansieht als unbescholtene Legalwaffenbesitzer ist für mich ein Zeichen völligen Realitätsverlustes und Dekadenz.

     

    Derartige Menschen folgen nur ihren wirren Ideologien die sie und ihresgleichen in den letzten 40 Jahren schon nicht umsetzen konnten.

    Auf Logik und Argumente wird verzichtet... stattdessen gibts Emotionen und Hippie-Romantik.... als ob dies schon jemals ein Verbrechensopfer vor Schaden bewahrt hätte.

     

    Unfassbar!

  • F
    Für_Waffenscheine

    Bitte einen TICKER posten, wieviele Leute schon für den Artikel gespendet haben! Danke für den Artikel. Weiter so. Ergänzung zum Artikel: Waffenbesitz nur mit Waffenschein! (fürs Auto ist der Führerschein ja auch sinnvoll)

  • T
    Thomas

    Respekt! Liest man die Kommentare, so wird's einem gruselig ums Herz! Was nicht sein darf, kann nicht sein. Offensichtlich meiden viele Indoktrinierte die Fakten und Tatsachen. Oder noch einmal: Europa ist nicht Amerika. Aber, falls es noch nicht vergegenwärtigt wurde, in Nordamerika gibt's unterschiedliche Staaten mit unterschiedlichen Waffengesetzen. Alles soweit klar? Jetzt kommt's aber ziemlich dicke: Vergleicht man diese Nationalstaaten und Bundesstaaten miteinander, ergibt sich folgendes Bild: Bei unterschiedlichen sozio-ökonomischen Problemen Äpfel mit Birnen zu vergleichen, sollte einem zum eigenen Denken erzogenen Menschen nicht anstehen, weil's halt zu ideologisch indoktrinierten Ergebnissen führt. Und das geht zumeist auf Kosten der Sachlichkeit.

    Mir scheint, dass niemand verstehen will, das Freiheit primär immer GEGEN den Staat verteidigt werden muss. Und wenn Lehrer hier ihren Ängsten freien Lauf lassen, so ist dies sehr fragwürdig, denn mit dem Auto oder Fahrrad zu Schule fahren ist statistisch deutlich gefährlicher.

    Ich danken Ihnen für diesen kontroversen aber sachlichen Artikel. Respekt!!!

    PS: so richtig Ahnung über die nationalen & internationalen Waffengesetzgebungen haben die Kreischer nicht wirklich, gell?

  • M
    Merlin

    Chapeau! Ein in seiner neutralen Faktenbetrachtung und bürgerrechtlich toleranter Sichtweise ausgezeichneter und mutiger Artikel!

  • JJ
    ja ja

    Ich bin erstaunt,

    ein sehr sachlicher Bericht.

     

    In den Kommentaren wird England als Beispiel genannt.

    Dort hat es trotz des Waffenverbotes 2010 einen Amoklauf eines Taxifahrers mit 12 Toten und 25 zum Teil schwerverletzten gegeben.

     

    Auch im deutschen GG gibt es ein Widerstandsrecht.

    Art.20 Abs4

    "Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist."

     

    Nur wie soll das geschehen wenn es kein gleichgewicht der Kräfte gibt.

     

    Es stellt sich doch die Frage wie geht der Bürger und der Staat mit den Grundrechten anderer Bürger um, wenn z.b Asylsuchende noch während ihres Antragsverfahrens nacht von der Polizei aus ihren Häusern gezerrt wurden, in ein Flugzeug verbracht und abgeschoben wurden.

     

    Was machen wir also alle wenn staatliche Institutionen immer mehr die Kontrolle über sich verlieren, ich möchte hier nur einmal darauf hinweisen das die Republikaner (REP)in deutschland von Polizisten gegründet wurden und sich ganze Hundertschaften offen dazu bekannten.

     

    Es liegt in unserem Wesen die Attentäter vom 20 Juli 1944 zu ehren(weil sie ein Teil des Staates waren) aber das Leute wie der Tischler Georg Elser verdrängt werden.

    Es wäre für für millionen Menschen sicher besser gewesen es hätte damals kein so restriktives Waffenrecht gegeben und Herr Elser hätte den Herrn Hitler einfach erschossen.

    Denn der Staat, also die Justiz, die Polizei hatten ja nicht nur komplett versagt sondern waren treibene Kraft des damaligen Regimes.

     

    Auch die NSU Mörder hatten illegale Waffen, ihre Opfer wiederum wahren wehrlos.

    Die hätten sich sicherlich gerne verteidigt.

  • TN
    the nameless

    Was Grossbritannien angeht:

     

    Da hat ein gewisser Tony Blair aus populistischen Motiven im Wahlkampf 1997 ein Verbot von Kurzwaffen gefordert. Motiviert durch ein Massaker in einem Kindergarten, bei dem ein LWB mehrere Kinder und Erwachsene getötet hat. U.a. mit dieser Forderung hat Herr Blair die Wahl gewonnen und sein Gesetz eingeführt. Die Entwaffnung der LWB hat den englischen Staat über 300 Mio Pfund gekostet. So ein Massaker an Kindern ist seit damals nicht mehr passiert. Aber vor ein paar Jahren ist jemand mit einer doppelläufigen Schrotflinte durchgedreht und mehr als 10 Menschen getötet. Solche Schrotflinten sind in GB bis heute als Jagdwaffe erlaubt.

     

    Aber was viel wichtiger ist, es gibt zwar ein Verbot von Kw für die Bevölkerung. Nur heute gibt es viel mehr Morde mit illegalen Schusswaffen in GB. Vorallem in den Grossstädten unter Jugendlichen Gangs.

     

    Das sollte man dann aber auch dazu schreiben.

  • T
    tutnixzurSache

    Zum Beispiel Gandhi.

     

    Ist ihnen der eigentlich noch ein Begriff, Herr Thumfart? Meinen Sie etwa, der hat die Engländer in Südafrika und in Indien nur deshalb nicht über den Haufen geknallt, weil er gerade keinen Schießprügel zur Hand hatte?

     

    Sicher, Köpfe, Sichtweisen, Einstellungen zu verändern, das dauert länger und kostet mehr Energie als einfach nachzuladen und abzudrücken, wenn einem was nicht passt.

     

    "Verteidigung gegen die Staatsmacht" - das erklären sie zum Hauptanliegen der Waffenträger. Dann erzählen sie mir doch mal, wie oft das in den letzten - sagen wir mal rund 70 Jahren (seit dem Ende des 2. Weltkriegs) vorkam, dass sich ein solcher Amoklauf gezielt gegen hochrangige Staatsbeamte gerichtet hat, wie oft sah sich jemand gezwungen, sich gegen "das System" auf diese Weise zur Wehr zu setzen, weil es ihm - völlig unberechtigerweise natürlich - nachstellte und schikanierte?

     

    Und dann vergleichen Sie die Todesfälle durch Schusswaffengebrauch mit den Folgen von Rauchen, Fastfood und des motorisierten Verkehrs. Haben sich die Mordopfer eines Amoklaufes sich ihre Kugeln tatsächlich so ausgesucht, wie man sich einen Cheeseburger bestellt oder eine Kippe anzündet? Was sind das für unglaublich dumme und verharmlosende Bilder, die sie da produzieren und mit denen sich die ganz, ganz hohlen und latent gewaltbereiten Fundis unter den Waffennarren aufgewertet fühlen können.

     

    Bei soviel plump zusammengeschraubtem Schwachsinnn fehlt mir in ihrem Artikel aber die "letzte Konsequenz". Aufgrund der insgesamt unsichee werdenden Lage der Welt und der einseitigen Aufrüstung der meisten Regierungsapparate müssten Sie ihrer geneigten Leserschaft doch umgehend den Kauf schweren Gerätes empfehlen. "Der Nachbar parkt öfters gegenüber ihrer Einfahrt? Mit dem Leopard schaffen Sie schnell Abhilfe." - "Ihr Postbote bringt die Päckchen nicht mehr in den vierten Stock? Dafür gibt es doch ein schönes Sortiment an Handgranaten." - "Auf der Autobahn drängelt sich ständig jemand in ihren Sicherheitsabstand und in der Mittelspur macht keiner dieser Schleicher rechtzeitig Platz? Dafür gibt's doch Panzerfäuste." - Und bei Ärger mit Finanz- oder Ordnungsämtern empfehlen Sie dann den atomaren Erstschlag. Nur nicht zimperlich sein, in der Selbstjusti... - Verzeihung, "SelbstVERTEIDIGUNG" natürlich! - da muss man sich ja alle Optionen offen halten dürfen.

     

    Peinlich, peinlich. Ich halte das für den dümmsten taz-Artikel seit der steilen These "Vegetarier schuld am Klimawandel! Rettet die Erde durch MEHR Fleischkonsum!". Und der ist ja auch noch gar nicht mal sooo lange her.

  • G
    Gucksdtu

    Ich freue mich das die Taz zu diesem Thema offen und ohne paranoide Vorurteile an dieses Thema herangeht.

     

    So machner Kommentator hier sollte aber wegen seiner Paranoider Wahnvorstellungen mal ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

     

    Wenn ein liberales Waffenrecht gleichzeitig viele Tote bedeuten würden dann frage ich Sie warum sich die Schweizer und die Österreicher nicht schon längst alle selbst ausgerottet haben ?

     

    Der Vergleich viele Waffen = viele Tote ist blanker Schwachsinn und zigmal wiederlegt.

     

    Warum gab es in den 1960er Jahren keinen einzigen Amoklauf an einer deutschen Schule obwohl zig tausende unregistrierte Schusswaffen unverschlossen in den Wohnungen standen ?

     

    Wir haben definitiv kein Waffenproblem sondern vielmehr ein Gesellschaftsproblem.

     

    Und alle die immer nur mit "verbieten, verbieten, verbieten" argumentieren können sollten mal darüber nachdenken anstatt weiter unfug zu verbreiten.

  • P
    Palini

    Ich bin hocherfreut über diesen einmal nüchternen Artikel, zu einem sonst so ideologisch diskutierten Thema! Is mir 'n Euro wert. *Katschhiiiiiing*

  • SE
    Sehr erstaunt

    Ein auf Fakten basierter Artikel ohne ideologische Hetze, wie es leider so oft zu lesen ist.

    Vielen Dank dafür!

     

    Sehr erstaunt bin ich über die ach so intellektuellen Beiträge bei den Kommentaren.

    Anscheinend sind alle dieser Überzeugungsschreiber der unerschütterlichen Ansicht, daß sich bei einem liberalen Waffenrecht unsere Gesellschaft sofort selber "über den Haufen" schießen wird.

    Ein sehr armseliges Weltbild, Österreich oder die Schweiz leben uns seit Jahrzehnten das genaue Gegenteil vor ...

  • C
    cabu

    25.01.2013 15:30 Uhr

    von pro:

     

    Die Rechnung ist einfach: In einer Welt ohne Schusswaffen ist die Zahl der durch Schusswaffen getöteten 0.

     

    --------

     

    "Diejenigen die ihre Schwerter zu Pfugscharen gemacht haben, pflügen nun die Äcker derer, die ihre Schwerter behielten"

     

    Ergo:

    1. Böse gibt es immer!

    2. Der Staat benötig Mittel gegen die Bösen.

    3. Der Staat kann der Böse werden.

    4. Das Volk muß also Mittel gegen den Staat besitzen.

     

    Als Grundlage dient zB:

    GG Art. 20 4.

    Gegen jeden, der es unternimmt, die (verfassungsmäßige) Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

     

    Heile Welt mit rosa Watte ist WUNSCHDENKEN!

     

    carl

  • AF
    Andrew Forward

    Sehr guter Artikel!

    Was alle vergessen. Wir opfern für einen nicht einmal gesicherten geringsten Gewinn an Sicherheit einen riesigen Teil unserer Freiheit und Rechte. Rechte und Freiheiten für die das Blut unserer Vorfahren in grossen Mengen floss!

     

    By the way!!!! Mr. Obama hat offiziell (kann nachgelesen werden) beim US Militär anfragen lassen, ob es dem Schiessbefehl auf US Bürger Folge leisten würde!

    Noch Fragen?

    Ok, dann habe ich noch etwas.

    US Dienste, wie Homeland Security, Nationalguard und Polizei kaufen momentan riesige Mengen Munition (9mm/.223.308) ein. Inzwischen bekommt man kaum noch Munition in den USA und Hersteller in der EU haben volle Auftragsbücher.

    Da läuft es mir eiskalt den Rücken herunter.....

  • R
    Reinmar

    @"Hartmann Ulrich"

     

    Zitat Wikipedia:"Trotzdem stieg die Zahl von Straftaten mit Schusswaffen seit 1996 von 14.000 auf 21.500 in der Periode 2005/2006, ist aber seitdem auf 11.000 (2010/11) gesunken[17]. Zwar blieb die Zahl der Toten mit ca. 50 konstant. Mordversuche und Verletzungen stiegen jedoch zunächst bis Anfang der 2000er Jahre um 50 % an, sanken dann allerdings wieder deutlich"

     

    Und das nach! dem Kurzwaffenverbot in UK... aus welcher Phantasiewelt haben Sie denn ihre Behauptungen? Aus der grünen Welt mit dem Sonnenblümchen?

    Notorische Verbieter und Ich-hasse-alles-ausser-mir-selbst-Menschen sind eine Gefahr für die Öffentlichkeit. Mehr als jeder legale Schusswaffenbesitzer. Der hat nämlich durch vorgeschriebene Schulungen gelernt, damit umzugehen.

     

    Es ist fein, wenn politische Profilierer diesen Menschen ihre Knarren wegnehmen wollen. Und was ist mit den Kriminellen, denen Gesetze eh egal sind?

     

    Ein waffenloser Bürger ist mehreren Mächten hilflos ausgeliefert:

     

    1) Kriminellen, die sich nicht um Gesetze scheren

    2) Dem Staat selbst, der immer autoritärer und faschistischer wird. Wer seine Meinung sagt - siehe S21 - bekommt nen Polizeinüppel rein. Wer Heute in Uniform seine Mitmenschen verdrischt, der wird morgen auch auf sie schießen und sich hinter §§§ verstecken.

     

    Hatten wir schon, brauchen wir nimmer. Genauso wie Leute wie Sie, die zum einen keine Ahnung haben wovon sie reden - weil sie das eigene Denken verlernt haben. Zum anderen so voller Unsicherheit und Hass sind, dass sie anderen alles verbieten wollen.

     

    Nein Danke.

  • T
    TomCat

    Spätestens jetzt ist klar, dass wir von der restlichen

    gleichgeschalteten deutschen Presse verar... werden.

    Mutig, dass sich noch einer traut die Wahrheit zu schreiben.

  • P
    peacemaker

    Respekt, der allererste Artikel in einer deutschen Zeitung, der nicht gegen Jäger und Sportschützen hetzt, uns als Waffennarren diskreditiert und mit dem Satz endet, keine Waffen in privater Hand.

     

    Meine Hochachtung für den Mut, gegen den Mainstream zu schwimmen!

  • ME
    Max Ebersberger

    Ein toller und sachlich gut untermauerter Artikel. Gerne mehr!

  • RR
    Robin Renitent

    Was ist bloß mit der taz los? Zum Dritten mal in meinem Haßblatt # 1 ein Artikel der lesenswert ist. Ganz wundervoll, ich bin beeindruckt. Wenn das so weitergeht erschließt ihr euch neue Leserschichten.

     

    Davon abgesehen. Mir geht jedes Verbotsgesetz am Allerwertesten vorbei. Ich/wir werden doch nicht staatsbezahlten Subalternen vertrauen, die mit Ta-Tü-Ta-Ta angeschrubbt kommen. Die Knarren sind da und sie werden im äußersten Notfall auch eingesetzt. Danach sehen wir weiter.

     

    Es kann ja nicht sein, daß jeder Politaffe, jeder Juwelierladen, jeder Geldtransport und jede Bank geschützt wird, und zwar mit der Waffe, aber wir und unsere Kinder verstecken uns hinter Peace-Flaggen und wählen 110.

  • R
    Realist

    Großartiger und sachlicher Artikel! Weiter so!

  • H
    Hamburger

    Vilen Dank für diesen Artikel. Endlich mal eine sachlich, vernünftig recherierte Berichterstattung. Bislang habe ich von denjenigen, die sich über den Artikel aufregen, noch kein emotional unbelastetes, auf Fakten basierendes Gegenargument gehört. Normalerweise fehlt jetzt noch, dass jemand allen Waffenbesitzern den Tod wünscht, z.B. durch "gegenseitiges Abknallen", dann wäre die sachliche Ebene endlich verlassen. Leider geschieht dies bei den Waffengegnern aus irgendeinem Grund immer sehr schnell.

     

    Mir war der Artikel auch einen kleinen Beitrag wert. Weiter so!

     

    Mit besten Grüßen aus Hamburg

  • TH
    Till Heinz

    Respekt!

     

    Einen solchen Artikel hätte ich in der TAZ nie und nimmer erwartet.

     

    Die letzte Diktatur in Deutschland ist seit gerade mal etwas mehr als 20 Jahren Geschichte. Es leben noch Menschen, die auch die Diktatur davor noch selber erlebt haben. Wie man ausgerechnet in Deutschland angesichts zweier Diktaturen in jüngster Zeit ein Waffenverbot für Privatleute fordern kann, war mir schon immer ein Rätsel. Der Glaube, Waffen gehörten ausschließlich in die Hände von Uniformierten, ist entweder unhistorisch-naiv oder totalitär.

     

    Und für die Fraktion, die meint, man könne das Problem lösen, indem man Waffen komplett verbietet: Auch das ist von sagenhafter Blödheit. So schwer sind Schußwaffen nicht zu bauen, das Wissen ist in unzähligen Köpfen vorhanden.

     

    Als Jäger weiß ich übrigens, wie Schußverletzungen aussehen. Was in dem Kopf von jemandem los ist, der ohne mit der Wimper zu zucken 20 kleine Kinder erschießt, ist mir ein echtes Rätsel. Wir sollten uns meines Erachtens mal fragen, warum unsere liebe, friedliche und tolerante Gesellschaft offenbar immer mehr Monster produziert.

  • S
    Selbstverteidiger

    Ich hätte nicht gedacht, daß in DL ein Artikel erscheinen darf, der sich nicht völlig der geisteskranken politischen Korrektheit unterwirft und sich nach Fakten richtet.Die ewigen Entwaffnungsforderungen der hoplophoben Sozialromantiker grenzen ja ohnedies an Verbrecherbegünstigung.

     

    Gratulation an die taz und an den Schreiber des Artikels aus einem Land in dem Selbstverteidigung noch gesetzlich geschützt ist (Österreich).

  • L
    libra12

    Lieber Herr Thumfarth, ich glaube, du willst uns hier verarschen???

     

    Deiner Argumente eingedenk, die das Selbstverteidigungsrecht des "freien Bürgers" gegen die Regierung einfordern, sehe ich schon die Bild-aufgepeitschten Massen mit Sturmgewehren in der Hand gen Berlin ziehen, um den Grünen, Linken und den Sozis mal zu zeigen, dass ihnen Umweltgesetze, Beschränkungen im Autoverkehr oder Dosenpfand nicht gefallen.

     

    "Freie Fahrt für freie Bürger", jawoll! Warum nicht auch "freies Rumballern für freie Bürger"?

  • B
    BBF@TAZ

    So so, in GB gibt es "praktisch keine legalen Schußwaffen in Privathand mehr". Mit Verlaub Herr Ulrich, Sie verbreiten eine Lüge und ich fürchte Sie wissen das auch sehr genau.

     

    BBF

  • LM
    Little Mary

    Wie kann denn so ein beschissener Kommentar in einer allseits geachteten Tageszeitung landen? Von der Polemik abgesehen wimmelt der Aufsatz von falschen Tatsachenbehauptungen.Beispielsweise die Legende, dass Hitler die Waffengesetze verschärft habe: http://www.salon.com/2013/01/11/stop_talking_about_hitler/

     

    Oder dass Waffen an sich nicht töten, sondern Menschen: http://www.hsph.harvard.edu/hicrc/firearms-research/guns-and-death/

    Das Recht einer Militia auf Waffen ist auf der Angst begründet, dass die gerade gegründete amerikanische Nation wieder von den Briten zur Kolonie gemacht wird. Das wurde erst vor kurze vom Supreme Court dahingehend interpretiert, dass das Recht auch für Inidviduen gilt. http://www.newyorker.com/online/blogs/comment/2012/12/jeffrey-toobin-second-amendment.html

     

    Alles in allem ein unglaublich schlecht recherchierter Kommentar...

  • T
    TheBug

    Danke für diesen sachlichen Artikel. Das hat mich positiv überrascht.

     

    In den Kommentaren sieht man leider schon wieder den üblichen Beißreflex der Leute die besser wissen wie jeder zu leben hat und was gut und richtig ist in dieser Welt.

  • WM
    Will Munny

    @Klaus Füller,

     

    sie vertrauen darauf, dass ein Übeltäter genau wie Sie unbewaffnet ist und Ihnen höchstens Ihr Eigentum abknöpft, Ihnen selbst jedoch kein Leid zufügt. Dies ist Ihr gutes Recht und keiner zwingt Sie dazu, sich zu wehren.

    Ich dagegen vertraue bösen Buben weniger und würde mich durchaus gegen Einbrecher oder andere Gewalttäter, falls möglich, auch mit Waffengewalt zur Wehr setzen. Dies wiederum ist mein gutes Recht. Weshalb möchten Sie mir das verwehren?

  • J
    Joseph

    Vielen dank für diesen sachlichen Artikel, damit hätte ich bei der taz nicht gerechnet. Ich habe für diesen Artikel zum ersten Mal etwas gezahlt.

    Weiter so, lasst euch das Denken weder verbieten noch ausreden!

    Übrigens: Waffen töten und Besteck macht dick.

  • KT
    Katja T.

    "Ausdruck des Rechtsstaates ist das demokratisch legitimierte, staatliche Gewaltmonopol. Es sichert den Anspruch der offenen Bürgergesellschaft auf ein gewaltloses Miteinander. Kriminalität ist ein Verstoß gegen Zivilisation.

     

    Die offene Bürgergesellschaft zeichnet sich durch Freiheit in Sicherheit und Freiheit durch Sicherheit aus.

     

    Die Grenze der Freiheitssicherung ist überschritten, wo die Ordnung zum Selbstzweck wird. Letzter Maßstab hierfür ist deswegen nicht Effizienz, sondern Rechtsstaatlichkeit."

     

    Diese Grenze hat unser Staat mit seinen vielen Präventions-Gesetzen bereits des öfteren überschritten, u.a. auch vom Grundsatz-Verfasser.

     

    In den Anführungsstrichen steht einer der Grundsätze von 1997. Nachzulesen hier: http://www.fdp-bundespartei.de/files/363/wiesbadg.pdf

  • U
    Ulrich

    Applaus - solch einen gegen den Strom schwimmenden Artikel hätte ich von der TAZ garnicht erwartet. Zum Einen - solange Regierungen mit ihren - ja nicht zu verbietenden Waffen - Ihre Bürger und andere Menschen ums Leben bringen (in Afghanistan, Irak, Ex- Jugoslawien) - ja, man muß garnicht bis 1933 zurückgehen), ist eine "Entwaffnung" der Bevölkerung mindestens scheinheilig. Wer wirklich Menschen durch Verbote das Leben retten will, kann besser am Wochenende den individuellen Privatverkehr verbieten, da sterben zig mal mehr Menschen als durch legal besessene Waffen. Ach - das wäre ein Eingriff in die persönliche Freiheit ? Und, den Sportschützen ihr Gerät zu entziehen, etwa nicht ?

  • B
    B_Krainz

    Erwähnenswert wäre noch, dass die Gewaltkriminalität in den USA sich in den letzten 20 Jahren halbiert hat und auf dem niedrigsten Stand seit über 40 Jahren ist.

     

    Die Anzahl von Schusswaffen im Volk ist in dieser Zeit um zig Millionen gestiegen, in fast allen Bundesstaaten dürfen unbescholtene Bürger mittlerweile Lizenzen erwerben, um verdeckt Schusswaffen zu führen.

     

    Die höchsten Kriminalitäts- und Mordraten sind die Metropolen mit den restriktivsten Waffengesetzen, während es in den Bundesstaaten mit den angeblich so laxen Gesetzen diesbezüglich mit Deutschland, Österreich oder der Schweiz aufnehmen können.

     

    Wenn Waffenverbote einen Einfluss auf die Gewaltkriminalität hätte, wäre England das sicherste Land in der EU. Es ist aber das mit der höchsten Gewaltkriminalitätsrate.

     

    Ich hätte nie erwartet, ausgerechnet in der taz einen solchen Artikel zu lesen, mit dem man nicht wenige der StammleserInnen bestimmt eher verwirren dürfte.

     

    Respekt!

  • A
    aujau

    Ich wuerde nicht darauf wetten, dass die Masse der Bevoelkerung mit Waffen vernuenftig umgehen kann. Sonst saehe es doch in vielen Laendern der Welt (auch nach Revolutionen) erheblich besser aus. Deutschland wird ausgerechnet da keine bessere Ausnahme sein.

  • B
    Brothan

    WOW! Das ich DAS noch erleben darf ... 0:-)

    Ein Artikel in einer deutschen Tageszeitung (OK, deren Online Ressort), der mit Sachverstand und Wahrheit über privaten Besitz von Schusswaffen berichtet. Der Beitrag ist mir sogar ein extra Entgelt wert.

  • W
    wakeupeverybody

    Liebre Herr Füller,

     

    "Ich bin Lehrer, ich habe mit hunderten Pubertierenden zu tun und eine Phase des Erwachsenwerdens besteht auch darin, dass eigene Supermann-Phantasien an der Wirklichkeit zerschellen. Frustrationen, vereinzelt auch richtige psychische Ausnahmezustände, sind Teil des Prozesses."

     

    Ein Ansatz hierzu wäre den Jugendlichen bewusst zu machen dass Aggression und Gewalt zur menschlichen Natur gehört.

    Nur wenn es den Jugendlichen bewusst ist was mit Ihne passiert, sind diese in der Lage sich ihren Emmotionen so , mit Vernunft, zu stellen dass sich die Aggression nicht gegen andere Mitgeschöpfe richtet.

     

    Wenn Sie stattessen "Zwangspazifizierung" betreiben und die jungen Leute auch noch zusätlich in die moralische Zwangsjacke stecken die da lautet "Gewalt und Aggression sind böse und verwerflich, gute Menschen haben so etwas nicht!" dann lernen die Jugendlichen nicht mit sich selbst klar zu kommen, werden ein Sklave nicht erkannter Emmotionen und innerern Zwänge.

     

    So züchtet man potentielle Amokläufer!

    (Nicht durch den Privatbesitz von Waffen)

     

    Beste Grüsse,

    wakeupeverybody

  • T
    Tom

    Huch-

     

    die Gegner des Artikels werden aber persönlich...das ist ja beängstigent. die Beführworter des Artikels sind weitgehend freundlich und sachlich-verkehrte Welt?

     

    Na, da bin ich aber froh, dass die Gegner wenigstens keine Waffen haben wollen.

    Aber insoweit würden die Waffengesetze ja wohl sowieso greifen, denke ich.

  • W
    wakeupeverybody

    Lieber Herr aweinstein,

     

    "Natürlich muss man andauernd alles mögliche tun, um das Elend, und die Ungerechtigkeit in der Gesellschaft zu bekämpfen."

     

    Da gebe ich Ihnen vollkommen Recht!

     

    Leider sind die Menschen nicht so, wie Sie es sich vorstellen, es wird immer Zeitgenossen geben die versuchen sich einen Vorteil gegenüber ihren Mitmenschen zu verschaffen, auch gegen das Gesetz. Diese Zeitgenossen nennt man Kriminelle.

     

    Da die Politik und die Staatsverwaltung einen Auszug aus unserer Gesellschaft darstellen, finden Sie unter Politikern, Verwaltungsbeamten, Polizisten, ja sogar unter Richtern zumndest den Anteil Krimineller wie unter normalen Bürgern. Je weiter oben man in dieser Hirarchie sucht, desto mehr zweifwelhafte Zeitgenossen wird man finden, da in gewissen Positionen eine Dosis Machtstreben vorhanden sein muss um überhaupt dahin zu kommen, sprich der Wille andere Menschen zu kontrollieren.

     

     

    Welche der beiden Optionen würde das Problem lösen (nur theoretisch!)

    - durch Zauberhand verschwinden sämtliche Schusswaffen

    aus der Gesellschaft

    oder

    - durch Zauberhand verschwinden säntliche Kriminellen

    aus der Gesellschaft

     

    Gruss

  • A
    Andreas

    Tja, mit diesem Freiheitsgedanke kann sich der Obrigkeitshörige deutsche Michel halt einfach nicht anfreunden, wo kämen wir da hin für Freiheit und Eigenverantwortung einzustehen?

  • H
    H.L.

    "Dass die Macht aus den Gewehrläufen kommt..." - Glückwunsch! Jetzt ist die taz also wieder in den glorreichen RAF-Zeiten der 70er und 80er Jahre angekommen. - Geht's noch?

  • BT
    Beaufort T. Justice

    @Hartmann Ulrich

    Ihre Behauptung zu Großbritannien sollte Sie nochmal grundsätzlich überprüfen. Die Zahl der Schusswaffenopfer ist dort nach dem Kurzwafenverbot stark angestiegen. Die Anzahl der Tötungen mit Schusswaffen blieb konstant. Insgesamt ist eine Steigerung der Roheitsdelikte zu verzeichnen.

    Soll das ein Erfolg der Verbotspolitik sein?

    Und in die USA geblickt: DIe hohe Anzahl an Tötungen durch Schusswaffen ist auch dort auf Kriminelle mit illegalen Schusswaffen zurück zu führen. Daran ändert der Eingriff in den legalen Besitz gar nichts.

    In Deutschland ist die Beteiligung von legalen Schusswaffen zu vernachlässigen wie Sie im Bundeslagebild nachlesen können. Selbst bei den vorhandenen Starftaten sind die Straftaten gegen das Leben eine Randnotiz.

    Die Verbotshysterie ist und bleibt eben Hysterie ohne jeden Wert.

  • D
    Denker

    < Das beste überhaupt ist eine Gesellschaft ohne Waffen, weil eine Gesellschaft mit Waffen letztlich die Verlängerung des Faustrechts darstellt. >

     

    Das stimmt. Nur ist das eben nicht möglich und auch von den freiheitsfeindlichen Waffengegnern gar nicht wirklich gewollt. Es gibt zwei Gruppierungen, die man nämlich durch gesetzliche Waffenverbote nicht entwaffnet: gewöhnliche Verbrecher und Staatsbedienstete.

     

    Gewöhnliche Verbrecher scheren sich nicht darum, dass sie wegen illegalen Waffenbesitzes im Falle der Entdeckung vielleicht ein paar Monate länger sitzen könnte. Schland ist der beste Beweis: hier werden 98% aller mit Schusswaffeneinsatz begangenen Straftaten mit ohnehin _illegalen_ Waffen begangen, also solche, die illegal erworben und/oder illegal besessen wurden - darunter übringens 10% von Polizisten und Soldaten geklaute Waffen.

     

    Die andere Gruppierung, die von Waffenverboten durch die Freiheitsfeinde ausgenommen werden, sind die Bediensteten der Politiker, also Soldaten, Polizisten usw. Habe noch nie eine Forderung von vermeintlichen Waffengegnern gehört, diese Personen zu entwaffnen, dabei wäre das tatsächlich viel angebrachter, wie der Autor schon dargelegt hat. Die gefährlisten Massenmörder waren schließlich nie irgendwelche "Privatleute", sondern die Handlanger von Politiker - Polizisten, Soldaten etc.

  • F
    Funjet

    @ Hartmann Ulrich

    woher stammt denn die Erkenntnis, dass sich der Weapons Ban in Gross-Britannien positiv auf die Kriminalitätsstatistik ausgewirkt hat?

    Kurz googeln zeigt, dass die Schusswaffenkriminalität auf der Insel z.B. zwischen 2003 und 2009 um 89% zugenommen hat.

    Und nu?

  • V
    V.H.

    Endlich ein Artikel der die Diskussion um Waffen und Waffenrecht ernst nimmt statt einfach nur ideologiesierte Hetze zu betreiben.

     

    Fakt ist Verbote bringen nichts (zumindest nichts für die Bürger), das belegen fast alle Beispiele. Nach dem totalen Kurzwaffenverbot in England ist die Kriminalitätsrate, die Gewaltdeliktsrate und die Mordrate stetig gestiegen.

    In USA sanken diese in den Bundesstaaten die auf höchst richterliche Entscheidung den privaten Waffenbesitz wieder zulassen bzw. Verbote wieder aufheben mussten, drastisch. Klar dort gibt es nun keine Opfer mehr, wo sich ein Täter sicher sein könnte, dass es sich nicht doch wehren kann.

     

    Verbote hierzulande würden nur nur gesetzestreue Bürger die mehrfach auf Zuverlässigkeit etc. etc. etc. überprüft wurden entwaffnen. Kriminelle welche sich sowieso nicht an Gesetze halten, besorgen sich einfach illegal eine Waffe. Dank Europas offenen Grenzen ist dies einfacher denn je. Man schätzt den illegalen Bestand in Deutschland auf mindestens doppelt so hoch wie den legalen, nur da nützt eben kein Gesetz gegen.

     

    Der einzige Grund warum legale Waffen in Deutschland fälschlicher weise als Bedrohung für die Bevölkerung gesehen werden ist ein extremes Missverhältnis bei der Berichterstattung. Die extremst wenigen Taten mit legal besessenen Schusswaffen werden medial sehr reißerisch ausgeschlachtet, wohingegen viele Taten mit illegalen schnell wieder aus der Berichterstattung verschwinden oder gar nicht erst erwähnt werden, besonders wenn ausländische Mitbürger beteiligt waren. Ganz davon abgesehen dass die Taten mit Schusswaffen generell nur ein ganz geringen Teil der Gewaltkriminalität oder der Morde in Deutschland ausmachen, von denen die aller meisten mit illegal besessenen Waffen begangen werden. Und unter den sehr wenigen Taten bei denen legale verwendet wurden sind auch noch Dienstwaffen, bei weitem nicht nur Sport, Jagt und Sammlerwaffen.

     

    @ Knallschnecke

     

    Dein Kommentar zeigt, dass Du leider überhaupt nicht verstanden hast warum Waffen in Deutschland besessen werden. Sich gegenseitig abknallen will sich hier niemand. Es geht um Sport, Jagd, technisches Interesse, Freiheitsrechte, und im Dienstwaffenbereich natürlich um Selbstverteidigung.

     

    Im Übrigen der Bezug zu Politik und totalitären Regimen ist ganz klar herzustellen. Fast alle totalitären Regime haben weitgehende Waffenverbote! Nur in Demokratien etc. die vom freien mündigen Bürger ausgehen gibt es Waffenbesitzrechte auch für normale Bürger. Und eine freie Demokratie ist kein Selbstläufer, der Bürger muss immer aufpassen, dass diese erhalten wird.

    Vom Prinzip her sollte die Politik vor dem Bürger Angst haben nicht der Bürger vor der Politik.

  • A
    AntiFunt

    Nachtrag (tun wir so, als wäre der erste Kommentar genehmigt worden [danke dafür]):

     

    Ich find Heroin und Crack auch ziemlich ungut, so für Gesellschaft und Individuum - warum verbieten wir son Zeuch eigentlich nicht?

     

    Gruß an den Zensor.

  • A
    AntiFunt

    All die tapferen Widerständler, die der Meinung sind, Waffen hätten gegen Nazis nicht geholfen -

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Sobibor#Aufstand

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Warschauer_Aufstand

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Resistance

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Armee

     

    Mal im Ernst, wer will sich schon wehren - das bringt nur Unannehmlichkeiten.

     

    „Nichts als Pacifist zu sein – das ist ungefähr so, wie wenn ein Hautarzt sagt: ‚Ich bin gegen Pickel.‘ Damit heilt man nicht. “ Tucholsky, der alte Naziwaffennarr

     

    Naja, viel Glück beim nächsten Mal...

     

    Gruß an den Zensor.

  • SK
    Stefan Kunze

    "Die Freiheit eines Staates kann man an seinem Waffengesetz erkennen."

    Gustav Heinemann, Bundespräsident 1969-1974

  • CS
    Carsten Scherf

    Super! Endlich mal ein sachlicher, nicht hetzender Artikel über Waffenbesitz. Man kann die ansonsten sehr polemischen Hetzkampagnen ja nicht mehr hören.

  • S
    Stefan

    @neo:

     

    1. Gibt eskeinen Waffenbesitzschein und 2. ist die Aussage bezüglich der Minderheiten eine Lüge. Ob nun vorsätzlich von sich gegeben oder wegen unwissens sei mal dahin gestellt.

     

    @pro:

     

    Die Aussage das es deutlich weniger Tötungsdelikte ohne Schusswaffen gibt als mit, ist ebenfalls eine Lüge. Von den Delikten mit legalen Schußwaffen ganz zu schweigen.

     

    -------------

     

    Um es mal ganz allgemein zu sagen, Die PKS zeigt eindeutig das Legale Schusswaffen nicht deliktrelevant sind. Etwas anderes kann man nur aus idelogischen verbotsphantasien heraus behaupten.

  • G
    Günni

    Endlich ein vernünftiges Wort zum Thema. Ein Waffengesetzt das den Verkauf an Minderjährige und psychisch Kranke verhindert reicht völlig aus. Die einseitige Bewaffnung von Staat und Kriminellen wäre die größere Gefahr.

  • N
    nahab

    Aus dem Englischen? Die hier dargestellte Argumentation ist die gespiegelte Darstellung der in den USA seid Jahrzehenten angeführten Warnung vor strengeren Waffengesetzen. So muss sich ein Volk vor dem militarisierten Staat schützen können; hinkt hier das Argument jedoch durch das Fehlen von Forderungen nach gepanzerten Fahrzeugen, Legalisierung kugelsicherer Westen durchschlagende Munition, und das anschaffen von Luftabwehrraketen; oder wie stellt sich der Autor die nächste Demonstration vor, wenn Polizeieinsatzkräfte sich wieder entscheiden in eine Demonstration einzumarschieren. Sollten wir da nicht auch alle mit Helm, Schutzkleidung und Tränengas erscheinen?

    Die Verfolgung der Minderheiten in 1938 wäre anders verlaufen mit einem bürgerlichen Recht auf Waffentragen? Ich kann kaum glauben das die TAZ hier so etwas abdruckt; aber schon die Revolution in 1948 scheiterte nicht an ein Mangel an Waffen, sondern an revolutionierenden Bürgern und Arbeitern, die diese Waffen hätten abfeuern können. Aber das, bin ich mir sicher, weiß auch der Autor.

    Eine Minderheit von Waffengegnern sieht in dem Besitz der Waffe selbst die Ursache in den Amokläufen; sie sind sich aber bewusst, dass wir es, wie der Autor auch selbst erwähnt mit einem Auseinanderdriften der Gesellschaft zu tun haben. So braucht es nicht viel Verstand um einzusehen, dass die Flutung einer egoistisch, rassistisch, religiös und starrsinnig geprägten Gesellschaft mit Waffen für jedermann mitnichten zu irgendetwas Vorteilhaftem führen kann. Und so möchte ich dem Autor widersprechen: bis die unterliegenden Ursachen, nicht progressiv gelöst werden benötigt es ein Verbot von Waffen. Wenn dann die tiefer liegenden Ursachen gelöst sind wird sich der Autor und die Waffenindustrie damit abfinden müssen, dass emanzipierte und aufgeklärte Buerger keine Waffen tragen wollen.

  • K
    Knallschnecke

    Wenn man die Kommentare hier leist, dann drängt sich einem der Eindruck auf daß ein großer Teil des Pöbels nur drauf wartet sich gegenseitg über den Haufen schießen zu können und dabei das gute Gefühl zu haben das unter einem legalen Deckmäntelchen zu tun.

     

    Gut, knallt Euch alle ab, ich nehme nur 20 € pro Stunde für die Mithilfe die Reste wegzukehren. Mit Vergnügen.

  • R
    Renegade

    Endlich mal ein sachlicher Artikel, der sagt, worum es wirklich geht. Freut mich, dass die taz sich wieder als kritisches Medium zu Wort meldet und nicht nur den (linken) Mainstream nachplappert und realistisch bleibt, anstatt Politikforderungen auf irgendwelchen naiven Ideologien aufzubauen (in einer Welt ohne Schusswaffen wird niemand erschossen... stimmt wohl, aber wie ja bspw. zahlreiche Massaker und Völkermorde zeigen, braucht man die nicht, wenn man es sich in den Kopf gesetzt hat, jemanden ins Jenseits zu schicken...).

     

    Eines Tages, wenn unsere Länder ihren Weg zur erneuten Tyrannei beendet haben, und falls dann noch irgendwer die Möglichkeit hat, sich gegen den bewaffneten Polizei- und Militärstaat zu verteidigen, wird vielleicht auch der Rest die Sache mit den Waffen etwas anders sehen.

     

    Und zu pessimistisch? Die founding fathers würden wahrscheinlich in den USA jetzt schon schießen, und auch hier in Deutschland ist ja von unseren gottgegebenen Rechten eigentlich nichts mehr übrig, nur der Name bleibt und jetzt sind es Rechte aus der Gnade des Staates... Diktatur im Westen kann es nicht mehr geben? Nun ja, nach der Aufklärung hatte man ja ein Schlachtfest wie den ersten oder zweiten Weltkrieg auch nicht mehr erwartet...

  • E
    E.D.

    Da stimme ich dem Autor überwiegend zu. Endlich mal eine sachliche Betrachtung. Ansonsten liest man in Deutschland nur ideologische Hetzartikel, die zudem keinerlei Sachkenntnisse aufzeigen.

  • BL
    Bernd Lessing

    Ein grandioser Artikel, der vor allem eines zeigt: "Links" im Sinne der Menschen und der Menschlichkeit muss sich vor allem gegen totalitäre Herrschaft wehren. Das eint Linke und Liberale! Diejenigen "Linken", die den Gedanken des Autors ablehnend gegenüberstehen, sind nicht links im Sinne einer philantropischen Weltsicht, sondern links im Sinne von Stalin, Mao und Honnecker.

  • KF
    Klaus Füller

    Nur drei Bemerkungen zu diesem unsäglichen Artikel

     

    Wer meint, die europäischen Juden hätten bewaffnet wesentlich größere Überlebenschancen gehabt, ignoriert alles Wissen über den "autoritären Charakter". Wahrscheinlich hatten ja tatsächlich tausende der ausgegrenzten Bürger Jagdwaffen in Ihrem Besitz uns sich nicht mit ihnen gewehrt, sondern sie abgegeben, als die Anweisung dazu kam. Das Argument geht vollständig daneben.

     

    Ich bin Lehrer, ich habe mit hunderten Pubertierenden zu tun und eine Phase des Erwachsenwerdens besteht auch darin, dass eigene Supermann-Phantasien an der Wirklichkeit zerschellen. Frustrationen, vereinzelt auch richtige psychische Ausnahmezustände, sind Teil des Prozesses. Soll ich mich nun darauf verlassen, dass in wirklich allen Familien "verantwortungsvoll" mit Waffen umgegangen wird und der Pubertent keinesfalls mit der Waffe aus dem Nachttisch ausflippt? Oder soll ich mich bewaffnen, wie es die NRA will?

     

    Kein ernsthaftes gesellschaftliches Problem lässt sich heute mit der Macht der Gewehrläufe beheben, oder sollen die Milizen aus dem Odenwald ins Frankfurter Bankenviertel einrücken und das Ende der Austeritätspolitik erzwingen. Weiterhin missbraucht der Artikel den Begriff "Vertrauen". Mein Vertrauen in die Mitmenschen, ja selbst in den durchschnittlichen Einbrecher, besteht darin, dass er eben keine Tötungsinstrumente verwendet; selbst der Einbrecher kann sich darauf verlassen, dass ich ihn nicht zu töten versuche, wenn ich ihn in meinem Wohnzimmer antreffe. Das nennt man Zivilisation und die paranoide Haltung vieler der amerikanischen Waffenbesitzer (was ja nur 40% der Haushalte sind), verharrt in einer vor-zivilisatorischen Wildwest-Haltung.

  • S
    schnuppe

    Normalerweise bin ich gute Artikel von der taz gewohnt. Dieser hier ist in seiner Denkweise ziemlich daneben. Muss wohl ein Ausreißer sein.

  • HU
    Hartmann Ulrich

    Soll das ein Witz sein? Hier fordert einer privaten Waffenbesitz nicht zur Verteidigung gegen Verbrecher sondern gegen den Staat, und scheut sich nicht, mit dem Holocaust zu argumentieren. Ich glaube, nicht einmal die Tea Party geht so weit. Natürlich kann er nur hypothetische Beispiele für die segensreiche Wirkung von Schußwaffen in Privathand anführen, denn die Fakten sprechen eine andere Sprache. Man blicke nur nach Großbritannien, wo es praktisch keine legalen Schußwaffen in Privathand mehr gibt. Aber daß dadurch die Todesfälle durch Schußwaffen viel weniger geworden sind, zählt für den Verfasser wohl eh nicht, weil sie für ihn eine quantité négligeable sind, die man in Kauf nehmen muß. Ich möchte diesem Herrn nicht begegnen.

  • L
    Lawido18

    Ich glaubs nicht, ein sachlicher, neutraler und dazu sogar noch ziemlich anständig recherchierter Bericht in der TAZ zum Thema Waffenrecht...

    Scheinen Argumente und Fakten mal über Ideologien der rot-rot/roten und grünen Eiferern zu triumphieren???

    Na, die Hoffnung stirbt zuletzt...

  • R
    Rezan

    Der Herr Journalist scheint recht gut in die Amerikanische Kultur verwurzelt zu sein.

    Hier in Deutschland zumindest leben wir nicht im Wilden Westen und haben das Gefühl uns mit Sturmgewehren gegen Einbrecher und Immigranten wehren zu müssen.

    Das nämlich suggeriert die NRA und die Waffenlobby in den USA gerne: "die bösen Mexikaner wollen uns unser hart verdientes Geld stehlen"; "nimm dich vor dem Araber mit dem Turban in Acht, der sprengt sich gleich in die Luft"...

     

    Für mich ist das nichts als Wilder Westen, beeinflusst durch Rassismus und der schier unbegrenzten Möglichkeit an Waffen zu kommen.

     

    Das Menschen durch Fremdeinwirkung mit Feuerwaffen weit weniger sterben als durch Verkehrsmittel und Krankheiten ist für mich absolut kein Argument! Das eine ist mit dem anderen Nicht aufzuwiegen. Sind durch Waffenregulierungen weniger Tote zu erwarten? Wenn ja, warum dann nicht regulieren?

     

    Dem Argument die Sozialen Probleme seien die eigentliche Ursache, nicht das eigentliche Abdrücken des Abzugs, stimme ich zu. Aber soll man deswegen nicht an mehreren Fronten arbeiten können? Waffen regulieren und wenn Möglich soziale Probleme bekämpfen, das sollte Hand in Hand gehen!

     

    Wilkommen in 2013!

     

    Gruß, Rezan

  • A
    Aha...

    ...und eigentlich leben wir im 17. Jahrhundert, werden von herrschsüchtigen Monarchen regiert, gegen die wir unsere noch vorhandene Freiheit nur mit Waffengewalt verteidigen können... Quatsch.

     

    Auch wenn das amerikanische Demokratieverständis (wie auch das der deutschen) äußerst krude ist, um sich derartige Denkweisen anzulegen, bzw diese beizubehalten, bedarf es schon ein hohes Maß an Ignoranz gegenüber der derzeitig primär vorherschenden Staatsformen in der westlichen Welt. Wir sind ja nicht mehr im 17. Jahrhundert und werden von herrschsüchtigen Monarchen regiert...

     

    Außerdem: wenn ein Volk sich auflehnt,dann tut es das so oder so. Ob mit Waffen oder Steinen, oder gar ohne Gewalt. Nur ist die Zahl der Opfer einer Revolution relativ mit der tötlichkeit ihrer Werkzeuge. Waffen töten, mehr Waffen, egal auf wessen Seite, töten mehr.

     

    Erfahrungsgemäß töten Waffen also nur. Und Situationen in denen getötet wird können nur verhindert werden, in dem man ihnen die Grundlage nach Möglichkeit entzieht, das Werkzeug zum töten ist hierbei elementar.

  • W
    White

    Ein guter Artikel, der für mich jedoch eine große Schwachstelle hat: Waffen wirken in Verbindung mit Gewalt als Multiplikator. Gesellschaftliche Probleme werden durch ein Verbot nicht gelöst, aber mit Waffen wirken sich sich extremer auf die Gesellschaft aus. Deshalb sollte neben der Einschränkung des Waffenbesitzes immer auch der Versuch einhergehen die gesellschaftlichen Probleme, die dahinter liegen zu bekämpfen. Die Einschränkung des Waffenbesitzes finde ich aus den genannten Gründen trotzdem legitim.

  • L
    leChat

    Guter Artikel, ich sehe das größtenteils ähnlich. Aber ganz so einfach ist es dann leider doch nicht.

    Eine psychologische Prüfung würde ich z.B. ganz klar befürworten - bzw. sollte man, bevor man sich eine Waffe kaufen darf, dafür auch eine Art Führerschein erwerben. Mit Gutachten, Einführung, theoretischer und praktischer Prüfung einschliesslich Erstversorgung bei Schusswunden etc., eben genau wie beim Auto. Das darf nämlich auch nicht jeder einfach so fahren weil es für sich eben auch eine Waffe sein kann.

    Und dann darf man auch nicht vergessen: Kein anderes Werkzeug erlaubt es einem, in kurzer Zeit so schnell und so einfach so viele Menschen töten zu können wie bei diversen Amokläufen geschehen. Ausser Bomben und Verkehrsflugzeuge vielleicht, aber es ist deutlich einfacher, eine Waffe auf jemanden zu richten und den Abspann zu betätigen. Das kann jedes Kleinkind, genau das ist auch das Problem an Schusswaffen.

    Nichts ist so gefährlich in der Hand eines Menschen wie eine geladene Waffe.

    Und den einzigen Nutzen und Zweck, den eine Schusswaffe hat, ist Lebewesen töten.

  • T
    tommy

    "Trotzdem ist es gefährlich, einzelne Geisteskranke dafür zu instrumentalisieren, ein Gewaltmonopol zu verfestigen, das im Ernstfall unüberwindlich sein könnte. "

     

    Finde ich nicht so ganz überzeugend; im Ernstfall hätten auch größere Mengen von Bürgern mit Sturmgewehren keine Chance gegen das US-Militär mit seinen Drohnen, daisy cutters und sonstigem Kriegsgerät. Solange die Armee loyal bleibt, würde sich der Staat auch in den USA gegen seine Bürger durchsetzen; da die US-Armee zunehmend ein eigenes System mit wenig Kontakt zur Restgesellschaft darstellt, hätten viele Soldaten wohl auch keine Skrupel, auf Landsleute zu schießen.

    Ansonsten aber ein guter Artikel, der eine nötige Korrektur zu dem Einheitsbrei darstellt, der in den deutschen Medien zu diesem komplexen Thema ansonsten abgesondert wird.

  • PG
    Peter Gedöhns

    Wow, vielen Dank!

     

    Welch Wohltat, endlich einmal einen unaufgeregten Artikel zu diesem Thema zu lesen. Man sollte diesen Text jedem (grünen) Schreihals unter die Nase halten - nein: um die Ohren hauen! - wenn wieder hyperventilierend und dazu noch völlig an den Fakten vorbei (Stichwort PKS) Verbotsforderungen erhoben weden. Ideologie statt Kompetenz scheint oft das Motto zu sein.

     

    Nochmals: VIELEN DANK!!

  • T
    temper

    Ah, Guerilla-Romantik. Revolution steht vor der Tür (mindestens). Soso. Ich denke der Mensch hat eher ein Anrecht auf Zonen ohne Waffen als alles andere. Sorry, aber der Artikel ist stroh-doof. Wie wär es mal damit, die eigene patriarchale Gesinnung zu überprüfen und sich über Schwanzersatz Gedanken zu machen? Ach ja, der Faschismus steht ja schon im Hausflur, ich bin ja so naiv. Muss wohl daran liegen, dass mich die ganze mögliche Kommunikation und die Masse der Leute die ernsthaft aufpassen, geblendet haben. Es gibt ja eigentlich wirklich immer noch nur Gleichschaltung und Volksempfänger und eine riesigen Masse an kaputten hörigen Idioten, die ob der pädagogischen Maßnahmen zu nichts anderem fähig sind als Barbarei, da muss man natürlich ne Waffe im Nachtschrank haben, damit man wenigstens die richtigen abknallen kann, wenn die Falschen abgeknallt werden sollen...

  • M
    Michael

    Herr Thumfart,

     

    dies ist der erste (und vermutlich auch einzige) klare und vernünftige Artikel zu diesem Thema. Chapeau!

     

    Wir hatten auch einmal ein Wehrrecht, dann erzählte man uns es sei eine Wehrpflicht und schließlich apllaudiert der Bürger, wenn er die Mitbestimmung an staatlicher Gewalt abgibt und diese in die Hände einer abgeschotteten Kaste übergibt.....

  • I
    Ihfgh

    "Trotzdem ist es gefährlich, einzelne Geisteskranke dafür zu instrumentalisieren, ein Gewaltmonopol zu verfestigen, das im Ernstfall unüberwindlich sein könnte. "

    Ich stimme soweit zu, dass ein strengeres Waffengesetz nicht viel bringen wird, so lange die soziale Ungleichheit weiterbesteht.

    Aber glaubt Thumfart ernsthaft, dass ein paar Hillbillies mit Sturmgewehren einen Staat mit ausgebildeter Armee, Luftwaffe, Panzern und Atomwaffen in die Knie zwingen könnten? Konsequenterweise müsste dann jeder Bürger mit Atomwaffen und Panzern ausgerüstet werden um Waffengleichheit wiederherzustellen.

    Der liberale Umgang mit waffen in den USA ist auch nicht so sehr Ausdruck von persönlcher Freiheit, sondern stammt aus einer Zeit als es noch kein stehendes Heer gab und diese Aufgabe von "Freiwilligen" übernommen wurde. Stefan Frank schreibt dazu in der aktuellen konkret:

    "Die Waffengesetze im kolonialen Amerika waren also nicht in erster Linie Verbriefungen individueller Rechte, sondern eine Art Wehrpflicht."

  • S
    Siegfried

    Viel besser kann man es gar nicht auf den Punkt bringen!

  • H
    hansibar

    Sehr gewagt zu behaupten, die 48er "Revolution" und die Zeit des NS wären anders verlaufen, wenn es liberalere Waffengesetze gegeben hätte. Auch bezweifle ich, dass die USA es nur geschafft haben, ihre demokratische Grundordnung über 250 Jahre aufrechtzuerhalten, weil die Bevölkerung dort noch ordentlich in Waffen steht. Mag sein, die Monopolisierung der Gewalt durch den Staat hat etwas Totalitäres. Doch die liberale Utopie eines selbstbestimmten und wehrhaften Gemeinwohls gegenüber einer zur Tyrannei strebenden politischen Elite, ist ideologisch eingefärbt und trägt all den kleinen Tyrannen innerhalb der Gesellschaft keine Rechnung. Ebenfalls setzt diese Perspektive voraus, es gäbe eine "gute" oder "schlechte" Regierung. Und auf der anderen Seite objektiv rational denkende Bürger, die ein Recht auf Selbstverteidigung haben. Doch dieser rational denkende und am Gemeinwohl orientierte Citoyen ist eine Erfinung des bürgerlichen Liberalismus und existiert nicht. Vielmehr konstruhieren sich die Subjekte eigene soziale Realitäten, in denen z.B. der Unterschied zwischen Selbstverteidigung und heimtückischem Mord verwischt.

  • TW
    Tomas Weihrauch

    noch gar kein sturm der entrüstung bei der taz-leserschaft? noch keine abokündigungen?

    hoffentlich kommt noch was...

  • S
    Stephan

    Ja, als (legaler) Waffenbesitzer mag ich voreingenommen sein. Mir jedenfalls gefällt, dass der Autor den Logik-Automatismus durchbricht, dem zufolge nach jeder Gewalttat, jedem Amoklauf der Waffenbesitz weiter eingeschränkt werden soll. Ursache und Wirkung haben da oft nichts miteinander zu tun. Und dass legaler Waffenbesitz durchaus auch andere Aspekte aufweist als nur Hinterwäldlertum, latente Gewaltbereitschaft und brutales Töten von armen Bambis begegnet mir zunm ersten Mal in der Medienlandschaft: gut gemacht!

  • PG
    Peter Grundmann

    Endlich mal ein sachlich und gut recherchierter Artikel. Alle Achtung dem Redakteur.

  • D
    Dochbär

    Aber jugendliche Amokläufer, die mit den Knarren ihrer Eltern rumballern verhindert man eben doch mit einem Schusswaffenverbot. Das hat weder was mit Schwarzmarkt noch mit Milizen und Revolutionen zu tun.

  • S
    Stugots

    Super Artikel! Hätte ich von der TAZ nicht erwartet!

  • N
    noname

    Lieber Johannes, was für ein verquaster Artikel. Könnte aus der Feder eines Bürgermeisteramtsanwärters von Kleinquarkenbüttel, nordwestlich von Husum, sein.

    Waffen töten nicht, schon klar. Da sollte man lieber die Waffenbesitzer verbieten? Beim Kampfhund läuft das Problem ja bekanntlich auch am anderen Ende der Leine.

    Das beste überhaupt ist eine Gesellschaft ohne Waffen, weil eine Gesellschaft mit Waffen letztlich die Verlängerung des Faustrechts darstellt. Wer am schnellsten zieht bzw. am effektivsten zielt oder aber einfach nur die meisten Waffen hat.

    Gegenüber unbewaffneten ist der Waffenträger immer im Vorteil, kann er einen Disput immer in seinem Ermessen beenden.

    Das Gegenteil, alle sind bewaffnet....schau in die USA. Gehts noch?

  • DU
    Der Uli

    Genau:

    Weil Papa Staat Waffen hat, brauch ich auch welche. Weil ich dann schießen kann, wenn es Fernsehverbot gibt.

    Außerdem muss ich Waffen haben, wenn der Fanclub der feindlichen Mannschaft mal wieder herkommt, weil die Polizisten erschießen die ja nicht. Überhaupt, man muss sich wehren können gegen Unrecht: Kein Bier im Stadion und Bengaloverbot, EEG, Tempo 30 ...

     

     

    was fur eine gequirlte liberale Scheiße.

  • P
    pong

    Super geschrieben, vielen Dank. Schön, mal eine andere Position kennenzulernen als die, die Tag für Tag runtergebetet wird. Und eine, deren Argumente ich sehr plausibel finde.

  • BH
    Bernhard Hachleitner

    Weil Herr Thumfart weiß, dass seine Argumente schwach sind, stellt er eine abstruse Verbindung zum Nationalsozialismus her. Abgesehen davon, dass Juden schon ab 1933 systematisch entwaffnet wurden und nicht erst mit dem Reichswaffengesetz: Er glaubt doch nicht ernsthaft, Bewaffnung hätte den Juden, Sinti etc. gegen die Nazi (und die übrigen Antisemiten) geholfen?

    Das ist schlicht eine unfassbare Verharmlosung der NS-Vernichtungspolitik.

  • B
    Bruno

    So ein Artikel in der taz?! Unglaublich.

    Die taz kann sich damit rühmen die einzige Zeitung in Deutschland zu sein, die das Motto "Keine Waffen, keine Massaker" hinterfragt und überlegt, was den USA wirklich helfen könnte. Bei ca. 270 Millionen Schusswaffen in Privatbesitz ist der Ruf nach einem Schusswaffenverbot in den USA schlichtweg ein Witz. Da könnte man auch gleich Tsunamis mit der Forderung zu verhindern suchen, im Pazifik das Wasser abzupumpen ("Kein Wasser, keine Tsunamis").

     

    Wenn die USA die Anzahl von ca. 40.000 Schusswaffenopfer pro Jahr verringern wollen, benötigen sie ein umfassendes Programm. Man kann nur hoffen, dass die unter der Leitung von Joe Biden ins Leben gerufene Kommission nicht im Sande verläuft und es damit bei Obamas Symbolpolitik bleibt. Wenn die USA im Jahr nach einem beschlossenen Maßnahmenpaket eine Verringerung der Anzahl von Schusswaffenopfern um 5% erreichen, wäre das ein nahezu unglaublicher Erfolg.

     

    Man kann die Anstrenung und den Ernst, den diese Aufgabe erfordert damit abschätzen, in dem man sich bewusst macht, welchen Aufwand es in bedeutete die Anzahl der Todesopfer im deutschen Straßenverkehr vom Höchsstand im Jahr 1967 (ca. 21 Tausend) auf den heutigen Stand zu drücken.

     

    Die USA haben hier eine Mammutaufgabe vor sich, die Jahrzehnte dauern wird - vorausgesetzt die USA erkennen dies wirklich als ihre Aufgabe an und gehen sie an.

  • A
    alf

    ...wenn mensch sich gegen feindliche regimes verteidigen muss, wie 38 nicht geschehen...dann brauch er auch automatische schusswaffen, und panzer! wie würde die gesellschaft denn aussehen? wie verhalten sich die leute, wenn alle bewaffnet sind? werden wir netter zueinander?

  • B
    Benjamin

    Großes Lob an den Autor. Man kann nur hoffen, dass viele Leute diesen Artikel lesen und einsehen das die Waffen nicht das Problem sind. Es gibt doch nichts schlimmeres als einem bis an die Zähne bewaffneten Staat mit Forke und Kuchenmesser entgegen zu treten, sollte er sich gegen das eigene Volk stellen.

  • TN
    the nameless

    Die "böse " Wahrheit und das von der taz.

     

    Meine Hochachtung.

  • K
    Karl

    @ Redaktion

     

    Respekt diesen Artikel zu bringen!

     

    War nach den ganzen, polemischen und nicht wirklich sachlichen Artikeln ja fast nicht mehr zu erwarten.

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • F
    FaktenStattFiktion

    Fundierte Sachkentniss - Donnerwetter! Der erste Artikel, für den ich der taz tatsächlich etwas zahle.

     

    Herzlichen Glückwunsch, es geht also doch.

  • P
    pro

    "Dabei machen die Opfer von Morden mit Schusswaffen nur jeweils einen Bruchteil derjenigen Toten aus, die auf die Konten von Verkehr, Selbstmord, Tabak und Fastfood gehen. 2010 etwa gab es in den USA 11.078 Tote durch Fremdeinwirkung mit Feuerwaffen, 37.961 durch Verkehrsunfälle, 38.364 durch Selbstmorde, 158.318 durch Lungenkrebs und 780.213 durch die häufigsten Herzgefäßkrankheiten. Wäre es da nicht sinnvoller, McDonald’s zu verbieten? "

     

    Das liest sich gerade so, als wären 11.078 so wenig, dass man die Zahl eigentlich vernachlässigem kann. Meine Meinung: 11.078 sind 11.078 zu viel und strengere Waffengesetze können dabei helfen, diese Zahl zu verringern. Sicherlich liegen die Ursachen, warum die Menschen andere erschießen nicht an den Waffen. Verbietet man jedoch diese, wird es deutlich schwieriger großes Unheil im blinden Affekt anzurichten.

     

    Die Rechnung ist einfach: In einer Welt ohne Schusswaffen ist die Zahl der durch Schusswaffen getöteten 0. Sicher: Man kann jemanden auch ohne zu erschießen mit den bloßen Händen oder mit einem Schraubenzieher umbringen. Nur ist dies deutlich schwieriger und kann besser behandelt werden und wird auch nicht so oft gemacht.

     

    Gesellschaftliche Probleme löst man nicht durch Verbote. Eindämmen und begrenzen kann man sie damit jedoch sehr wohl.

  • S
    sigibold

    Ach du lieber Johannes!

     

    Für mich kann ich nur sagen, das Abgeordnetenhaus und Der Reichstag sind keine Stunde öffentlicher Nahverkehr entfernt. Ich bin manchmal wirklich froh, dass es mir NICHT so einfach möglich ist ein Sturmgewehr zu erwerben....

     

     

    sigibold

  • J
    JürgenG

    Finde ich prima, dass in der taz auch völlig Verwirrte schreiben dürfen.

  • JM
    Jens Manke

    Vielen herzlichen Dank für diesen Vernünftigen Artikel, hat mich wirklich entspannt.

  • N
    Neo

    Ihre Argumentation uterliegt einem logischen Fehler!!!!

    Tipp: WDR Dokumentation die story "Waffen sind mein Leben"!

     

    Neo, die Unbestechlichen

     

     

    PS.: Übrigens haben meines Wissens Minderheiten, wie in Ihrem Artikel genannt überhaupt keine Möglichkeit legal an einen Waffenbesitzschein zu gelangen (wegen Mitglieder Zusammensetzung Schützenverein, Schießsportler)

  • I
    inge

    kann ich mich da nur für eins entscheiden? keine waffen oder solzialer frieden?

  • V
    vic

    Und ich bleibe dabei.

    Wenn Konflikte nur noch mit Waffengewalt zu lösen sind, wurde im Vorfeld sehr viel versäumt.

    Viele Waffen = viele Todesopfer.

    Ein klares Contra von mir.

  • JS
    Juliet Sierra

    Endlich mal jemand, der sich nicht den Horrortheorien und dem machtgierigen, semistalinistischen Populismus einer gewissen Partei anschließt.

     

    Glückwunsch, TAZ! Hätte ich nicht erwartet.

  • H
    Hans

    Sollte es wahr sein? Kann es wirklich stimmen? Ich musste mir die Augen reiben! Es schreibt ein Journalist endlich mal die Wahrheit und zwar genau auf den Punkt. Ohne viel Geschwafel und Gehetze! Ein absolut sauberer Artikel den ich nur Unterschreiben kann! BRAVO!

  • A
    aweinstein

    Sie sind ein Klugschwätzer sonder gleichen.

     

    Natürlich muss man andauernd alles mögliche tun, um das Elend, und die Ungerechtigkeit in der Gesellschaft zu bekämpfen.

     

    Aber dieses Muster "bevor man X tut, sollte man erst mal Y tun" führt dazu, dass man gar nichts tut.

     

    Sturmgewehre verbieten, sofort. Und dann den nächsten Schritt, und dann den nächsten...