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Pro & KontraSind Kaufprämien für E-Autos sinnvoll?

Die Bundesregierung will mehr E-Autos auf die Straßen bringen. Der Verkauf geht schleppend voran, eine Kaufprämie könnte das ändern.

Elektroauto: kommt beim Autofahrer noch nicht gut an Foto: dpa

JA

Für Anhänger eines möglichst ökologischen Verkehrs ist ein Plädoyer für Elektroauto-Kaufprämien nicht leicht. Denn eine Welt, die vor allem auf Fahrrad, Bus und Bahn ausgerichtet ist und darum weitgehend ohne Autos mit ihrem hohen Platzbedarf, ihrem Ressourcenhunger und ihrer Unfallträchtigkeit auskommt, wäre natürlich die bessere Lösung. Doch diese ist in Deutschland derzeit leider wenig realistisch – und weltweit erst recht. Wir müssen uns also darauf einstellen, dass es Autos bis auf Weiteres gibt. Die Aufgabe von Verkehrspolitik muss darum sein, dafür zu sorgen, dass diese so umweltfreundlich sind wie möglich.

Vor allem der Klimaschutz zwingt zum Handeln: Damit Deutschland, wie in Paris zugesagt, bis zur Mitte des Jahrhunderts vollständig aus der Nutzung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas aussteigen kann, muss auch der Verkehr komplett klimaneutral werden. Dafür gibt es drei Möglichkeiten: Sprit aus Pflanzen, mittels Strom erzeugte synthetische Kraftstoffe sowie Elektromotoren mit Batterien, die mit Ökostrom geladen werden. Die erste Option ist ökologisch wie ethisch höchst umstritten und im erforderlichen Ausmaß nicht verfügbar; die zweite ist technisch noch nicht ausgereift.

Elektromobilität ist also die derzeit beste Lösung für einen klimafreundlichen Verkehr. Doch wie die meisten neuen Technologien hat sie es schwer, sich am Markt durchzusetzen. Die E-Autos sind derzeit – trotz steuerlicher Vorteile und billiger Antriebsenergie – noch zu teuer, um für Privatleute attraktiv zu sein. Zudem ist die Infrastruktur zum Aufladen unzureichend und das Angebot an Fahrzeugen sehr begrenzt. All das wird sich nur ändern, wenn Elektroautos eine kritische Masse erreichen. Und dazu braucht es einen Anreiz von außen.

Elektroautos

Eine Million Elektroautos soll bis zum Jahr 2020 auf deutschen Straßen unterwegs sein, so will es die Bundesregierung. Von diesem Ziel ist sie aber meilenweit entfernt: bislang sind es erst 30.000, viele davon bei gewerblichen Car-Sharing-Anbietern. Für den privaten Durchschnittskunden sind diese Fahrzeuge ein Ladenhüter. Der Grund: zu teuer, zu geringe Reichweite, zu lange Ladezeiten.

Um den Verkauf der Fahrzeuge anzukurbeln, ist nun eine Kaufprämie im Gespräch. 5.000 Euro soll nach dem Willen von SPD-Umweltministerin Barbara Hendricks jede Privatperson bekommen, die ein reines Elektroautos oder einen sogenannten Plug-in-Hybrid kauft, der teils mit Benzin, teils elektrisch fährt; für Firmen sind 3.000 Euro oder bessere Abschreibungsmöglichkeiten im Gespräch.

Doch dagegen gibt es noch Widerstand – unter anderem vom Finanzminister, der weder Einnahmeausfälle noch Steuererhöhungen zur Gegenfinanzierung akzeptieren will. Am Montagabend soll eine Runde von Staatssekretären aus dem Verkehrs-, dem Wirtschafts-, dem Finanz- und dem Umweltministerium im Kanzleramt zusammenkommen, um über eine Lösung zu beraten; spätestens im Februar soll die vorliegen.Auch die Grünen wollen die Elektromobilität im Straßenverkehr mit einer staatlichen Kaufprämie für die Anschaffung von solchen E-Fahrzeugen fördern. Darüber hinaus soll es nach ihren Vorstellungen besondere Anreize für Busse, Nutzfahrzeuge sowie Taxis und andere Fahrzeugflotten im innerstädtischen Bereich geben. „Die deutsche Autoindustrie muss raus aus der Dieselfalle“, sagte der Co-Chef der Grünen-Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, zur Begründung. Die Grünen wollten weg vom Öl im Straßenverkehr in den nächsten 20 Jahren. (Richard Rother)

Eine zeitlich befristete Kaufprämie ist dafür ein effektives Instrument. Wie sehr die Deutschen sich von staatlichen Geldgeschenken beeinflussen lassen, hat der Run auf die – ökologisch höchst zweifelhafte – „Abwrackprämie“ im Jahr 2009 bewiesen. Und dass Elektroautos gekauft werden, wenn es finanziell attraktiv ist, zeigt sich in Norwegen: Dort entfällt auf Elektrofahrzeuge die 25-prozentige Mehrwertsteuer – mit der Folge, dass inzwischen jeder vierte neu zugelassene Wagen elektrisch fährt.

Eine feste Kaufprämie von 5.000 Euro, wie in Deutschland derzeit diskutiert, ist eine noch bessere Lösung als die Mehrwertsteuerbefreiung. Denn sie verbilligt preiswerte Kleinwagen prozentual stärker als teure Luxuswagen – wobei ohnehin zu diskutieren wäre, ob die von der Förderung nicht ausgenommen werden können. Auch ansonsten kommt es entscheidend darauf an, wie die Prämie gestaltet wird. Bezahlt werden sollte sie nur für Fahrzeuge, die überwiegend elektrisch angetrieben werden – und nicht für Hybridfahrzeuge, bei denen der Elektromotor nur gelegentlich zum Einsatz kommt. Um eine Belastung der öffentlichen Haushalte zu verhindern und zugleich die Kaufprämie wirksamer zu machen, muss sie zudem über eine zusätzliche Belastung fossil angetriebener Fahrzeuge finanziert werden: entweder durch einen Aufschlag auf die Mineralölsteuer oder durch einen Kfz-Steuer-Aufschlag für Spritschlucker.

GegnerInnen von Elektroautos argumentieren oft, dass diese beim derzeitigen deutschen Strommix kaum klimafreundlicher sind als konventionelle Fahrzeuge und dass die Batterieproduktion sehr energie- und ressourcenintensiv ist. Beides stimmt – aber für beides sind Lösungen in Sicht. Der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Strommix wird weiter steigen – und damit auch der Klimavorteil von E-Autos. Und bei Batterien hat es in Sachen Effizienz und Recycling in den letzten Jahren schon große Fortschritte gegeben; je größer der Markt wird, desto mehr wird sich diese Entwicklung verstärken.Eins steht natürlich trotzdem fest: Am ökologischsten ist es, gar nicht Auto zu fahren. Darum darf die Förderung der Elektromobilität kein Ersatz sein für eine Verkehrspolitik, die weg vom Auto führt. Aber eine sinnvolle Ergänzung ist sie allemal. (Malte Kreutzfeldt)

Der Autor ist Redakteur im Ressort Wirtschaft + Umwelt. Er nutzt überwiegend Fahrrad und Bahn, ab und zu aber auch ein Auto.

NEIN

Was geht es den Staat an, wenn sich ein Bürger ein Auto kauft? Mit anderen Worten: Warum sollten gemeinschaftlich erwirtschaftete Steuergelder für den privaten Konsum Einzelner ausgegeben werden? Eine Kaufprämie für Elektroautos bringt weder Gesellschaft noch die Umwelt voran. Denn E-Autos tragen nicht zum Klimaschutz bei, auch wenn die Motoren kein CO2 ausstoßen, keinen Feinstaub und keine Stickoxide in die Luft pusten.

Lassen wir mal kurz die Frage außer Acht, woher der Strom in den Plug-in-Autos stammt, also ob die Autos grünen Strom oder Kohlestrom aus der Steckdose ziehen und dann ja doch CO2-Emissionen verursachen. Denn selbst wenn die E-Autos nur mit Wind oder Sonne fahren, befördern sie nicht den ökologischen Umbau der Wirtschaft. Sie verschleppen vielmehr die notwendige Umstrukturierung der Automobilwirtschaft und verzögern den zukunftsfähigen Ausbau eines umweltverträglichen Verkehrssystems. E-Autos tragen nicht zur angestrebten Dekarbonisierung des Verkehrs bei – sie vergrößern die Probleme.

Die beginnen bei den Konzernen. Die Null-Emissionen der Elektroautos sind ein taktischer Zug der Autohersteller, um die Emissionsvorgaben der EU für den Verbrauch all ihrer Modelle zu erreichen, also ihrer Flotte. Mithilfe der Null-Emission von E-Autos in der Produktpalette wollen sie die Vorschriften der EU über den CO2-Ausstoß für die gesamte Flotte erreichen.

Für jedes CO2-frei fahrende E-Auto in der Produktpalette können VW, BMW und die anderen Autobauer dann mehr PS-starke Geländewagen, Limousinen und Sportwagen verkaufen. Und nur mit großen Autos und starken Motoren verdienen sie Geld. Abgasarme Kleinwagen stärken nicht die Rendite, müssten aber dringend entwickelt werden, um den Massenmarkt mit Zwei-Liter-Autos zu versorgen. Denn nur effiziente Kleinwagen, die niedrige CO2-Grenzwerte einhalten, vereinen individuelle Mobilitätswünsche und die Ziele der Klimapolitik. Die Technik der abgasarmen Verbrennungsmotoren ist weiter entwickelt als die E-Technik.

Mit den Steuermilliarden würde ein energieintensiver Parallelsektor aufgebaut, der zur weiteren Naturzerstörung weltweit beiträgt. Die Batterien und High-Tech-Gimmicks in den Elektoautos verschwenden Ressourcen, die wir für wichtigere Anwendungen brauchen, als damit in der Gegend herumzufahren und von unterwegs in den heimischen Kühlschrank zu schauen, wie Volkswagen kürzlich bei seinem Entwicklungsmodell Budd-e vorstellte.

In Zukunft wird also nicht nur weiter Erdöl in der Arktis gefördert, sondern auch seltene Erden in den letzten unbebauten Gebieten an Land. Wichtigster Bestandteil in den bislang vorherrschenden Batterien ist Lithium und die größten Lithiumvorkommen liegen in der einzigartigen Natur des Altiplano in Bolivien. Die Entwicklung und Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien beherrschen asiatische Unternehmen.

Bleiben wir noch in der Wirtschaft. Die amerikanische Chemieindustrie glaubt auch ohne deutsche Kaufprämie an die Elektromobilität. Für mehr als 6 Milliarden Dollar hat 2014 der US-Chemiekonzern Albemarle die Firma Rockwood übernommen, Weltmarktführer für die Lieferung von Lithium. Bislang gelangt das hauptsächlich in Laptops und Handys, doch bis 2025 rechnen die Unternehmen damit, dass Lithium hauptsächlich in Elektroautos verbaut wird.

Um das in Deutschland voranzutreiben, hat der deutsche Arm von Rockwood in Berlin das Forum Elektromobilität gegründet. Der Lobbyverein veranstaltet regelmäßig alle möglichen Tagungen zur E-Mobilität in Berlin. Dem Unternehmen ist jede Unterstützung aus der Politik recht, auch eine Kaufprämie für E-Autos. Wirtschaftlich ist die eigentlich sogar überflüssig. Die Unternehmensberatung Bain & Company geht davon aus, dass die noch horrenden Preis der Batterien bis 2022 sinken und der Kostenvorteil von herkömmlichen Motoren dann verschwindet. Das ist in sechs Jahren.E-Autos schützen nicht das Klima, sie verzögern die Modernisierung des veralteten Verkehrssystems und sind wirtschaftlich unnötig. Eine Prämie ist reine Geldverschwendung. (Ulrike Fokken)

Die Autorin ist Reporterin der taz. Sie fährt einen abgasarmen Kleinwagen.

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30 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Wie viele davon ausgehen, mit Elektroautos wäre die Welt zu retten. Dabei krtisieren auch noch viele, dass sie nicht bereit sind, so viele Kompromisse bei der Reichweite einzugehen. Kompromisse? In erster Linie fungiert das Elektroauto wohl als Ausrede, mit grün gewaschenem Gewissen die bisherige Lebensweise annähernd eins zu eins beizubehalten. Doch was für gigantische Mengen an Strom würde es kosten, alle Autos auf Elektroantrieb umzustellen?

     

    Der jährliche Bruttostromverbrauch Deutschlands lag zuletzt bei ca. 600TWh.

    Der Energieverbrauch für den PKW-Verkehr betrug im Jahr 2013 ca. 460TWh, für den gesamten motorisierten Straßenverkehr sogar ca. 680TWh, gut gerechnet. Das hieße mehr als eine Verdoppelung des gesamten Stromverbrauchs.

    Nun sind Elektromotoren tatsächlich deutlich effizienter als Verbrennungsmotoren. Selbst wenn wir voller Optimismus davon ausgingen, dass die Fahrzeuge nur noch 50% des jetzigen Verbrauchs hätten, hieße das noch immer, dass alleine für die PKW's der gesamtdeutsche Stromverbrauch um 40% ansteigen würde, für den gesamten motorisierten Straßenverkehr sogar um 50%! Mit anderen Worten: Mehr als das, was bis jetzt an erneuerbaren Energien in Deutschland produziert wird, ginge nur für die Autos drauf, wir müssten mit der Energiewende quasi noch einmal von ganz vorne anfangen. Dabei beschweren sich schon jetzt Naturschutzverbände über die massiven negativen Einflüsse der Windkrafträder. Auch brauchen Solarpanels und Windkrafträder in der Herstellung und Entsorgung viel Energie und andere Ressourcen. Es wird niemals klimaneutralen Strom geben.

     

    Ein Elektrofahrrad braucht selbst gut gerechnet nur ca. ein 30tel des Stroms eines Elektroautos, ein normales Fahrrad oder ein Velomobil gar keinen. Elektroautos dürfen nur in unersetzbaren Bereichen eine Alternative sein, denn auch all die anderen bekannten Autoprobleme bleiben damit noch immer genau die gleichen, nur Lärm und Smog würden etwas aus den Städten gehalten.

    • @to_bias:

      Elektrofahrräder sind doch eher eine Spielerei, noch dazu eher unnötiger Luxus bis zu einem Alter, in welchem man nicht mehr mit eigener Muskelkraft voran kommt.

  • Achja, Städter unter sich, die allen anderen verbieten möchten, was sie selbst gerne machen.

    Sorry, ich hab ca. 50km Fahrtweg zur Arbeit; wie oder eher warum sollte ich diese mit eBike etc. zurücklegen?

    Zudem: Auf dem Land wird der Nahverkehr in den letzten Jahren kontinuierlich ausgedünnt, und zwar immer schön an den wichtigsten Umsteigepunkten. Es ist schon schwierig hier keine Absicht unterstellen zu wollen, wenn die Bahn wirklich JEDEN Umsteigezug und jeden Bus so planen, dass ein "Durchfahren" nicht mehr möglich ist, sondern man immer ne halbe Stunde Aufenthalt hat, weil der Anschlusszug/-bus plötzlich 5 Minuten, bevor der eigene Zug kommt, losfährt. Außerdem nutzt es die Bahn schon jetzt gnadenlos aus, dass sich ihre Kunden kaum wehren können, mehrere Fahrkartenpreiserhöhungen im Jahr bei zeitgleichem Serviceabbau sind hier die Folge. Das Streckennetz ist in weiten Teilen vollkommen marode weil die Bahn hier Instanthaltung spart. Ein Großteil der Züge, die verkehren, sind Sanierungsfälle, da sind kaputte Bremsen, Lichter, WCs noch die geringsten Übel. Es wurden ganze Gemeinden in den letzten Jahren vom Bussystem abgeschnitten; dort fährt außer zwei Schulbussen tagsüber nichts mehr und am Wochenende gar nichts.

    Dies alles hat in den letzten Jahren verstärkt dazu geführt, dass hier mehr und mehr Leute vom Zug auf den PKW umgestiegen sind. Und dagegen sollte man etwas unternehmen, statt ständig neue und vollkommen unrealistische Nebeldebatten zu zünden, wo sich Stadtbewohner, die halt auch nur einen Teil der Bevölkerung ausmachen, ihre Weltansichten um die Ohren hauen.

  • Offenbar eine reine Diskussion unter "Städtern".

     

    Hätte ich all meine Wege, vor allem der tägliche Weg zur Arbeit von aktuell knapp 50 km (einfache Strecke) innerorts zu bewältigen, bräuchte ich kein Auto.

     

    Ja klar wird man mir jetzt vorhalten, soll ich doch (a) zur Arbeitsstelle ziehen oder (b) mir vor Ort eine Arbeit suchen.

     

    Nur kommt (a) für mich nicht in Frage, da der Arbeitsplatz an einem großen Flughafen liegt und (b) scheidet im strukturschwachen Gebiet aus. Also fahren wir immerhin täglich zu zweit und zwei- bis dreimal die Woche auch zu dritt mit dem PKW zur Arbeit, auch weil das (Hin und Rück zusammengerechnet) im Durchschnitt drei Stunden Zeitersparnis pro Tag bringt.

     

    Mit einem e-Auto inklusive heimischer Solarstromanlage wäre ich völlig autonom, tagsüber wird Solarstrom gespeichert, mit dem nachts das Auto aufgeladen wird. Die Ladung reicht für den Tagesbetrieb. Allein die "Anschubfinanzierung" wäre enorm. Daher kann ich die Frage nach einem Zuschuss nur mit "JA!" beantworten.

    • @cursed with a brain:

      "tagsüber wird Solarstrom gespeichert, mit dem nachts das Auto aufgeladen wird" Zweimal umladen macht irgendwie wenig Sinn, ist nur die Folge von Abgaben/Umlagen und der ggf. fehlenden Lademöglichkeit am Arbeitsplatz.

      • @meerwind7:

        Die Sonne wirft jedes Jahr das 10.000fache dessen auf die Erde, was die gesamte Menschheit in dieser Zeit an Energie verbrauchen kann.

         

        Das macht jede Diskussion über "Wirkungsgrade" überflüssig, denn diese Energie, die noch wenigstens die nächsten 4-5 Mrd. Jahre zur uneingeschränkten Verfügung stehen wird, ist damit praktisch unbegrenzt.

         

        Hauptsache der Speicher ist groß genug um die Autobatterie wieder aufzuladen.

    • @cursed with a brain:

      Sehr wenig durchdacht scheint mir die vorgetragene "Gegenposition". Abgasfreie e-Autos helfen der Autoindustrie also lediglich, ihre Spritschleudern weiter zu vermarkten, Frau Fokken... und abgasarme Benziner, wie der den Sie fahren, etwa nicht? Die "Verschleppung der notwendigen Umstrukturierung der Automobilwirtschaft" ist politisch so gewollt und keine implizite Folge des Elektromobils. Sie muss daher politisch bekämpft werden und nicht durch Behinderung der e-Autos. Ihrer ebenso zynischen wie absurden Argumentation zur Folge müssten sie konsequenterweise den größten erhältlichen Spritschlucker fahren, damit die böse Autoindustrie nur möglichst schnell an ihre CO2-Ausstossgrenze getrieben wird. Das ist Kindergartenniveau, aber keine Analyse.

       

      Auch was Ihnen zum Ressourcenverbrauch einfällt, ist da nicht besser. Alle 12 Monate das neueste Smartphone (ich hab keines), spätestens im Drei-Jahres-Rhythmus die neueste Generation Rechner/Laptop/Tablet (mein aktueller Rechner ist 5 Jahre alt, mobilen Krempel habe ich nicht), das scheint Ihnen keines kritischen Blickes würdig. "Ist halt so, hab ich selbst ganz gerne" meine ich da durchdie Zeilen schimmern zu sehen. Aber Batterien für Autos, die dann zehn Jahre halten statt ein oder zwei, das ist dann in ihren Augen ein unverzeihlicher "Umweltfrevel"...

       

      Es mag valide Argumkente gegen e-Autos geben. Gefunden habe ich bei Ihnen nicht ein einziges.

  • Statt Wohlhabenden ihr "Spielzeug" zu finanzieren, sollte lieber die Mineralölsteuer erhöht werden um den Gesamtverbrauch zu senken.

    Ein besserer ÖPNV oder moderne Konzepte für die Fläche (Bürger/innen-Bus usw) ist nützlicher.

     

    5000€ sind verdammt viel Geld und der feuchte Taum der Autoindustrie.

     

    Das geht gar nicht - in der Zeit des Sparens überall.

    Der Individualverkehr mit Kfz muß teurer werden - nicht subventioniert.

    • @austenjane:

      Zunächst mal sollte allen Großstadtbewohnern untersagt werden, ein KFZ zu besitzen. Denn die haben ja die ÖPNV-Infrastruktur vor der Haustür.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @austenjane:

      Ich stimme Ihnen völlig zu: Individualverkehr muss viel teurer werden. Nur so werden viele Pendler in die Züge steigen - und mein 5er BMW hat endlich Platz auf der Autobahn. Freude am Fahren nur für Leute mit genug Geld.

  • Ich werde im Frühjahr mit Freude meine Oldtimer-Motorräder wieder in Betrieb nehmen. Mit offenen Ansaugtrichtern und ordentlich Rumsdibums aus den Auspuffen. Wird herrlich, damit durch die Landschaft zu brausen, im Wissen, dass man als Konsumverweigerer mehr Gutes für die Umwelt tut, als die Ökohipster von sich zu träumen wagen.

  • Wir sind voll öko, bei uns kommt der Strom aus der Steckdose, gell.

     

    "Sind Kaufprämien für E-Autos sinnvoll?"

     

    Nein. Sie sind Wettbewerbsverzerrung. Wenn die Regierung keine Verbrennungsmotore mehr will, soll sie sie verbieten. Im Übrigen sind Elektroautos gar nicht umweltschonender. Es ist reine Augenwischerei. Es geht wieder mal nur darum, eine profitgeile Lobby zu befriedigen.

  • Freiwilligkeit fährt besser!

     

    Kaufprämien sind Zwangsmaßnahmen, (auch) der Pedelec-Fahrer würde mit zwangsweise bei ihm eingezogenen Steuern das Elektro-Auto seines Nachbarn mitfinanzieren.

     

    Freiwillige Maßnahmen und Demokratie funktionieren besser:

     

    1. Die Mehrheit entscheidet über die Nutzung der öffentlichen Verkehrswege. Beispielsweise möchte im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg die Mehrheit konventionelle Autos aussperren, vgl. http://www.j-fa.de . „Die Straßenverkehrsbehörden können die Benutzung bestimmter Straßen ... beschränken oder verbieten ... zum Schutz der Wohnbevölkerung vor Lärm und Abgasen“ (§45 StVO).

     

    2. Jede/r einzelne entscheidet dann über die eigene Verkehrsteilnahme, also ob er/sie außerhalb des Bezirks parkt, mit seinem Stinker-Auto woanders hinfährt, ein anderes Verkehrsmittel verwendet oder eben die freiwillige Entscheidung trifft, mit einem unsubventionierten Elektro- oder Hybridauto die nur noch dafür freigegebenen Straßen in Friedrichshain-Kreuzberg zu nutzen.

     

    Kein Zwang, keine übergangene Mehrheit.

     

    Die Vorgaben für den Flottenverbrauch und die Bewertung der Elektroautos mit 0 Liter/100 km sind schon genug staatliche Bevorzugung. Übrigens sind Elektroautos bei vergleichbaren Anschaffungspreisen wesentlich leichter als Benzin-Fahrzeuge, und das ohne störende Vibrationen und Lärm des Motors. Auch diesen Vorteil würde eine 5000 €-Subvention in Frage stellen.

  • 1.) E-Mobilität funktioniert bereits. Es sind inzwischen Millionen e-bikes und Pedelecs verkauft. Deswegen finde ich, dass eine Subventionierung von e-Autos unnötig ist.

     

    2.) Wenn schon Subventionen für e-Mobilität, dann alle Nutzer. D.h. auch für Käufer von e-Bikes und Pedelecs und für Nutzer von U- und Strassenbahnen.

     

    Und für die 5.000€, die so im Gespräch sind kaufe ich mir dann ein richtig geiles e-Bike. Da können die Autokäufer nur staunen und neidisch werden, sodass die Subvention dann wirklich ihren Zweck erfüllt.

    • @bicyclerepairman:

      U-und S-Bahn werden doch schon massiv subventioniert genau wie die Deutsche Bahn mehrere Milliarden im Jahr kriegt... Der Ausbau des Nahverkehrs ist zwar wichtig, aber er wird doch sowieso schon von der Allgemeinheit (also den jeweiligen Städten mit Zuschüssen von Bund und Land) getragen.

  • Besser als jährlich 7 Mrd Euro Subventionen für Dieselautos. Streicht man diesen 18 Ct je l Vorteil bei der Mineralölsteuer den Diesel ggü Benzin hat so lassen sich bei 5000 Euro mind 1,4 Mio Elektroautos finanzieren. Jährlich!

    Der Verkehrslärm könnte langfristig abgeschafft werden. Ladesäulen sollten verpflichtend mit echtem Ökostrom versorgt werden.

    • @Joachim1960:

      Dann sollte man aber ebenso die Kompensation dieser 18 ct über die höhere Diesel-PKW-Steuer abschaffen, sonst bleibt es kein Nullsummenspiel.

       

      Und ob es am Ende günstiger ist, das Diesel in der Raffinerie zu Benzin aufzubrechen?

  • Wir leben in der Marktwirtschaft. Wenn E-Autos konkurrenzfähig sind, dann setzen sie sich auch durch. Manche Beiträge erscheinen mir zu sehr aus der Brille des Großstadtbewohners gesehen. Ich selbst lebe auf dem Land, dort wo der ÖPNV nur 2 mal am Tag vorbeikommt. Da ist der Verweis auf Bus und Bahn eher lächerlich. Das Laden der E-Autos mit Ökostrom ist ebenfalls ein Wunschtraum. Die Produktionsspitze von EE ist Mittags, das Aufladen des E-Mobils erfolgt aber in der Regel nachts.

    Nein, viel wichtiger als die Förderung von E-Autos ist die Entwicklung von Speichertechniken. Hier meine ich nicht ein paar kWh im Haushalt, sondern TWh für die Republik.

    • @Thomas Ebert:

      Auch Marktwirtschaften haben Markteintrittsbarrieren, so daß sich eigentlich bessere Techniken nicht durchsetzen können.

       

      Zum Beispiel hat ein Jeder die Lage der sich in Spuckreichweite befindlichen Tankstellen im Kopf. Wo aber ist die nächste Ladestation? Timbuktu? Könnte hinkommen ...

    • @Thomas Ebert:

      An sonnigen Sommertagen ist die Produktionsspitze von EE Mittags, daher sollte es auch in Arbeitsplatznähe Lademöglichkeiten geben.

      In der Tat: Trotz des niedrigeren Stromverbrauchs des nachts reicht der Windstrom bislang bei weitem nicht für Bedarfsdeckung aus.

  • Hab mir grade die Liste der 2015 erhältlichen Kleinwagen angegugt. Es fällt auf:

    alle etwa doppelt so teuer wie die herkömmlichen Modelle und unter oder etwa bei 200 km Reichweite bei max 140 kmh.

     

    Auf Deutsch: teurer Schrott für Reiche die sich ein gutes Gewissen kaufen wollen.

    • @Dideldidum:

      Zumindest nichts für Leute, die mit 200 km/h den Ikea-Einkauf mit nach Südspanien in den Urlaub nehmen wollen, und das ist ja nun mal die einzige Aufgabe von deutschen Autos.

      • @Bodo Eggert:

        Will ich meine Mutter besuchen brauch ich ca 160km Reichweite. Meinen Bruder in München oder meine Schwester in NRW kann ich schon vergessen bei allen gefundenen Modellen.

        Also nochmal, Kleinwagen mit reiner Nahverkehrsreichweite, langsam und teuer. In Frankfurt brauch ich das Auto nicht für alles andere ist es nutzlos. Die Dinger sind was für Leute die es nicht weit bis zur Arbeit haben und sowieso zuviel Geld.

        • @Dideldidum:

          Ich habe auch nur Motorrad und - falls ich mehr transportieren will - Fahrrad mit Hänger. Am Ende lohnt sich das.

           

          Mutti wohnt 74 km weg, das heißt wenn ich ansonsten ein Auto bräuchte, würden echte 170 km auch dann OK sein, wenn ich bei ihr nicht laden könnte.

        • @Dideldidum:

          "Will ich meine Mutter besuchen brauch ich ca. 160km Reichweite."

          >> Hat die Mutter keine Steckdose oder wohnt sie 160 km entfernt? Wenn letzteres: Nehmen Sie einen Hybriden.

           

          "Meinen Bruder in München oder meine Schwester in NRW kann ich schon vergessen bei allen gefundenen Modellen."

          >> Nach Mü. mit dem Zug, für NRW reicht ein Schnellladestop.

           

          "Also nochmal, Kleinwagen mit reiner Nahverkehrsreichweite" (na und?), "langsam" (reicht im Nahverkehr ja auch) "und teuer" (wenn Sie für denselben Preis Ihres jetzigen Autos ein Elektroauto kaufen, ist es auch nicht teurer - vielleicht ist das dann eben ein Nahverkehrs-Kleinwagen, wenn es für einen Tesla nicht reicht.)

           

          "In Frankfurt brauch ich das Auto nicht ... Die Dinger sind was für Leute die es nicht weit bis zur Arbeit haben" >> Im Gegenteil, eher für Leute mit relativ weitem täglichen Arbeitsweg (z.B. 20-50 km), aber entweder wenigen Langstreckenfahrten oder mit Zweitwagen im Haushalt .

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    Hoffentlich kommt für Elektro-Autos auch so eine Art Erneuerbare-Energien-Gesetz. Ich fände es toll, wenn alle Bürger*innen mein neues Auto finanzieren.

  • Kaufprämien für E-Autos?

    Meine Meinung: rausgeschmissenes Geld.

    Ich bin für eine Kaufprämie für Elektrofahrräder am besten in Kombination mit der Stilllegung eines Pkw. Hier könnte man mit relativ geringen Prämien viel erreichen. Man könnte z.B. den Kauf eines solchen Fahrzeugs mit 200 bis 300 Euro fördern und zusätzlich für jeden stillgelegten Pkw und der Verpflichtung gleichzeitig keinen neuen Pkw zu kaufen eine bestimmte Prämie auszahlen.

    Leider ist solch ein Gedanke in unserer immer noch konsumgläubigen Gesellschaft noch lange nicht Mainstream.

  • Die Aussage das E-Autos keinen Feinstaub produzieren ist einfach falsch. Zum Bremsen braucht man auch hier Bremsen undvzusammen mit Reifenabrieb entsteht auch hier einiges an Feinstaub. Und der prozentuale Anteil ist durch Verringerung der von Motoren erzeugten Feinstaubemissionen relativ hoch. Des Weiteren muss man berücksichtigen das vor allem sehr kleine Partikel, die Lungengängig sind, gefährlich sind und weniger große die man optisch zwar stärker wahrnimmt aber dem Körper weniger schaden können da sie von den Schutzmechanismen des Körpers besser abgefangen werden.

    • @Hans Meier:

      Stimmt, auch Fahrräder erzeugen Bremsstaub.

       

      Elektroautos haben den Vorteil, daß sie elektrisch bremsen und Energie daraus zurückgewinnen. Das könnte doch die Belastung ebenfalls reduzieren?

  • Gebt mir einen Zuschuss für ein Pedelec, dann fahre ich mit dem Rad zur Arbeit.