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Polizeiaktion im Hambacher ForstKohle-Gegner fühlen sich schikaniert

Eigentlich müsste der Konflikt um den Hambi entschärft sein, weil der Wald erhalten bleiben soll. Dennoch griff jetzt die Polizei wieder ein.

Hambi: Waldarbeiter inspizieren einen Dreifuß, bevor er abgerissen wird Foto: Marius Becker/dpa

Kerpen dpa | Die Polizei hat am Dienstag einen Einsatz im Hambacher Forst begonnen. Dabei würden mehrere Hundertschaften eingesetzt, sagte ein Polizeisprecher. Es gehe nicht um die Räumung von Baumhäusern, sondern um die Beseitigung von Barrikaden, die die Einsatzwege versperrten.

Waldbesetzer hätten teilweise bis zu 15 Meter hohe Strukturen aus Baumstämmen mit Plattformen auf den Waldwegen errichtet. Dies könne die Polizei nicht hinnehmen, da die Wege für Streifenwagen, Rettungsfahrzeuge oder Feuerwehrautos frei bleiben müssten, sagte der Sprecher. Der Wald war 2018 zum Symbol des Kampfes zwischen Klimaschützern und Kohlebranche geworden.

Die Zahl der Waldbesetzer schwankt nach Polizeiangaben stark, bewegt sich aber ungefähr um die Marke von 100 Personen. Sie kämen aus einem breiteren politischen Spektrum, unter anderem aus der anarchistischen und aus der Umweltszene. Die Waldbesetzer haben an die 100 neue Baumhäuser errichtet. Diese reichen von einfachen Konstruktionen aus Paletten und Planen bis zu mehrstöckigen Hütten mit Fenstern, Dächern und Solartechnik. Bei dem Einsatz am Dienstag solle aber nicht gegen Baumhäuser vorgegangen werden, betonte der Polizeisprecher.

Das Anti-Kohle-Bündnis „Ende Gelände“ verurteilte die Polizeiaktion als unnötige Provokation. „Das sieht nach einem typischen Fall von polizeilicher Schikane aus“, sagte „Ende Gelände“-Sprecherin Ronja Weil. „Wir solidarisieren uns mit den BesetzerInnen.“ Die Barrikaden stellten für niemanden eine Gefahr dar.

RWE baggert weiter

Auch wenn im Rahmen des Kohle-Kompromisses die Erhaltung des Waldes vereinbart worden sei, bleibe seine Zukunft gefährdet. „Es wird immer wieder von RWE weitergebaggert, da gibt's immer wieder Provokationen“, sagte Weil. „Ende Gelände“ ist nicht selbst an der Besetzung des Waldes beteiligt, unterstützt die Waldbewohner aber.

Der Wald zwischen Köln und Aachen sollte ursprünglich für den fortschreitenden Tagebau gerodet werden. In einem der größten Polizeieinsätze der nordrhein-westfälischen Geschichte wurde der Wald im Herbst 2018 geräumt. 86 Baumhäuser wurden zerstört.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) argumentierte, es dürfe keinen rechtsfreien Raum geben. Schließlich verständigten sich Bund, Länder und Energiekonzerne jedoch Anfang dieses Jahres im Zuge der Kohle-Einigung darauf, dass der Wald doch erhalten bleiben soll.

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5 Kommentare

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  • > Es gehe nicht um die Räumung von Baumhäusern, sondern um die Beseitigung von Barrikaden, die die Einsatzwege versperrten.<

    um dann die Räumung in der nächsten Überraschungsaktion hinter sich zu bringen.

  • Wie kann der Eigentümer eines Grundstückes provozieren?

  • PS. Heuchelei

  • Fürs Klima wird kaum etwas getan, auf den Straßen sind die Verbrenner wieder unterwegs als gäbe es kein Morgen. Der Lufthansa wird ohne Verbot von Inlandflügen 9 Milliarden hingeworfen.



    Aber gegen die Klimagegner wird viel getan. Was Laschet und Reul da anstellen, erinnert stark an die letzten Jahre der DDR, wo die Stasi immer noch die Bürgerbewegung mit plumpen Aktionen provozierte. Aber beim Kindermissbrauch haben sie alle jahrelang weggeguckt.



    So eine CDU ist unwählbar, sie war es, die der Klimakatastrophe über die überflüssige Braunkohle und anderen ihnen heiligen Umweltverpestern den Weg bereitet hat, lange zusammen mit der Kohle-SPD.



    Genauso wie die Staaten einen Massenaufstand gegen Trump brauchen, ist auch hier endlich ein Aufstand gegen die alte Garde nötig. Barbed wirecard zeigt, wie heruntergekommen dieses Land eigentlich ist: Voller schöner Worte, die sich am Ende alle als Lügen und Heuchlerei entpuppen.

  • "NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) argumentierte, es dürfe keinen rechtsfreien Raum geben."

    Ganz meiner Meinung, Herr Reul! Schaffen Sie endlich RWE ab, mitsamt der ganzen Lobbynetzwerke die unsere Politik vergiften. Null toleranz für kriminelle Vereinigungen.