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Demonstranten stehen bei einer Kundgebung von Fridays for Future mit einem Transparent mit der Aufschrift "1,5C sind möglich" vor dem Bundeskanzleramt.
Bleiben fordernd: Fridays for Future will die Politik nicht mit Kompromissen durchkommen lassen Foto: Christophe Gateau/dpa

Podcast „Die Querulant_/:*innen“ Boomer und Millenials

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Die Querulantinnen sprechen mit Leonie Bremer und Renate Künast über den Zwist der Generationen und über das Klima.

Berlin taz | Als sich die grüne Politikerin Chlöe Swarbrick vor einem Jahr im Neuseeländischen Parlament für einen Gesetzentwurf einsetzt, der eine CO2-Neutralität Neuseelands bis zum Jahr 2050 vorsieht, stört ein älterer Parlamentarier ihre Rede mit einem Zwischenruf. Sie kommentiert das trocken mit „Ok, Boomer“. Das Gesetz zur Klimaneutralität geht im Anschluss durch.

#OkBoomer bezeichnet auf Twitter oder Instagram einen Dialogabbruch immer dann, wenn die jüngere Generation auf Maßregelungen durch Ältere trifft. Die Haltung dahinter ist: Was habt ihr uns schon zu sagen? Babyboomer sind in Westdeutschland die zwischen 1955 und 1969 Geborenen.

Der Generationenkonflikt zwischen „Generation Greta“ und den Babyboomern ist Kern des Straßenrufs der Fridays for Future Aktivist*innen: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns unsere Zukunft klaut.“ Wer klaut wem was? Geht es wirklich um jung versus alt?

In der neuen Episode von „Die Querulant_/:*Innen“, dem Podcast der taz über Identität und Linke, sprechen Leonie Bremer, FFF-Aktivistin und Renate Künast von den Grünen über Klimagerechtigkeit, politische Mehrheiten und radikale Ansätze.

„Ich gehöre zu denen, die in dieser Boomergeneration nicht Mainstream waren,“ sagt Renate Künast. 1979 trat sie der Alternativen Liste in Westberlin bei, die 1983 mit den Grünen fusionierte. Für die Grünen sitzt die 64-Jährige seit 2002 im Deutschen Bundestag. Sie findet, den Druck von Fridays for Future brauche es schon, aber es brauche auch Mehrheiten für Veränderung.

„Die politischen Kämpfe sind nicht fertig, wenn du glaubst, ein einzelner Reformschritt wäre das Ende. Dann fangen wir erst an,“ sagt Künast im Gespräch. „Ich muss heute nehmen, was geht und morgen muss ich weiterkämpfen. Mein Job ist es, Mehrheiten zu kriegen.“

Unter den Fridays for Future-Aktivist*innen gibt es manche, die einen ähnlichen Weg wie Künast einschlagen wollen und 2021 für den Bundestag kandidieren. Leonie Bremer bleibt auf der Straße. Die 1997 Geborene ist eine der Spre­che­r*in­nen von Fridays for Future und sagt im Podcast: „Ohne Druck auf der Straße ändert sich im parlamentarischen System nichts – und andersrum.“

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Im Grundsatzprogramm der Grünen steht jetzt, dass es notwendig sei, „auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen.“ Bremer findet das „ganz nice“, „aber für uns heißt das jetzt nicht weniger Arbeit.“ Man müsse den Grünen doch sehr genau auf die Hände schauen, ob sie das 1,5-Grad-Ziel als Regierungspartei ab kommendem Jahr wirklich ernst nehmen.

In Richtung 2021 blickt auch Renate Künast. Zuletzt war etwas Unmut aus den Reihen der Grünen Jugend in Berlin zu hören, ob die gestandene Politikerin auf der Landesliste nicht Platz für jüngere Kan­di­da­t*in­nen machen sollte. Künast kontert mit Blick auf eine Regierungsbeteiligung: „Es ist eine Kompetenz, Erfahrung zu haben oder schon mal regiert zu haben. Ich bringe Beharrlichkeit mit.“

„Die Querulant_:/*Innen“ erscheint in insgesamt sechs Episoden immer sonntags auf Spotify, iTunes, Deezer und Podigee. Es moderieren Katrin Gottschalk, stellvertretende Chefredakteurin der taz und Ebru Taşdemir, Chefin vom Dienst in der taz Berlin. Gäste waren bisher die Publizistinnen Annett Gröschner und Nora Bossong, die Wissenschaftler Aladin El-Mafaalani und Anatol Stefanowitsch, taz-Kolumnist*in Hengameh Yaghoobifarah und andere.

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1 Kommentar

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  • Also ich bekennendes Mitglied der Null-Bock-Generation, finde aber die Botschaften um FFF herum sehr gut.