Plastiktüten-Verbot: AKK kritisiert Plan von Schulze
Umweltministerin Svenja Schulze will Plastiktüten verbieten. CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer fordert, Konsumenten die Entscheidung zu überlassen.
Das scheint für Schulze keine Option mehr zu sein. Sie sei bereits mit dem Handel in Gesprächen darüber, was an weiterführenden Maßnahmen möglich sei, sagte Schulze und betonte, dass sie dafür sei, „dass wir rauskommen aus dieser Wegwerfgesellschaft und dass wir insgesamt weniger Plastik haben“.
Die mit dem Handel besprochenen Maßnahmen beträfen etwa die Wahlmöglichkeit für Konsumenten, in Geschäften auf Plastikverpackungen verzichten zu können. Die EU habe hier sehr lange Übergangszeiträume beschlossen. Man müsse sehen, was man schneller erreichen könne. Einen Zeitplan nannte die Umweltministerin nicht. Die EU verbietet bestimmte Einweg-Plastikprodukte ab 2021. Im Handel und bei Unternehmen sind Verbote umstritten.
Auch CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer ist skeptisch. Die Union wolle grundsätzlich mit „Freiwilligkeit und Einsicht“ starten und „erst, wenn das nicht geht, über Verbote reden“, sagte sie. Im Einzelhandel erlebe man derzeit, dass die Bepreisung von Plastiktüten und das teilweise gestrichene Angebot an Tüten bereits einen positiven Effekt hätten. „Das sollten wir weiter unterstützen.“
Schulze sagte, es sei zudem wichtig, dass man mit der internationalen Basler Konvention erreicht habe, dass verschmutzter Plastikmüll nicht mehr exportiert werden dürfe. „Der Müll, der hier produziert wird, muss auch hier wieder recycelt werden.“ Es sei wichtig, dass Plastik als Rohstoff gehandelt werden könne. Nach China hatten in den vergangenen Monaten auch andere asiatische Länder angekündigt, dass sie keinen Plastikmüll mehr aus Europa oder den USA annehmen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
BGH-Urteil gegen Querdenken-Richter
Richter hat sein Amt für Maskenverbot missbraucht
Sensationsfund Säbelzahntiger-Baby
Tiefkühlkatze aufgetaut