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Pilotprojekt MülltrennungWoran Recycling in Syrien noch hakt

Al-Hasaka will künftig Müll recyceln. Doch bei dem Politprojekt in Syrien zeigen sich erste Probleme.

Dort wird der Müll getrennt und recycled – zumindest im Rahmen eines Pilotprojektes im Gouvernement al-Hasaka. Seit September vergangenen Jahres sind insgesamt 300 Haushalte dazu angehalten, ihren Hausmüll zu sortieren. Laut Rovind Abdo, Leiterin der Umweltabteilung in dem Gouvernement, „ist das Projekt zu 80 Prozent erfolgreich“.

Eine Bewohnerin des Viertels, die anonym bleiben möchte, sagt, sie sei sehr dankbar dafür, dass der Müll hier nun getrennt werde und das dies dazu geführt habe, dass auf den Straßen weniger Müll rumliege. Sogar das Ungeziefer werde weniger. „Das Projekt ist gut organisiert“, sagt sie, „ich weiß, wann der Müll abgeholt wird.“

Das sehen nicht alle Bewohner des Viertels so. Issam Hesso, der in der Nachbarschaft ein kleines Geschäft betreibt, sagt: „Bei mir hat noch niemand an der Tür geklopft, um den Müll abzuholen, geschweige denn mich daran erinnert, den zu sortieren.“

Martyr Sarhad, dem ein Lebensmittelladen im Viertel gehört, meint: Gerade in der Kommunikation gebe es noch Luft nach oben. „Viele haben einfach vergessen, ihren Müll zu sortieren. Schauen Sie! Die Tonnen für die unterschiedlichen Abfälle stehen da. Aber sie sind allesamt leer.“ Warum das so ist? Sarhad geht mit seinen Nachbarn hart ins Gericht: „Faulheit!“ Die meisten im Viertel halten Mülltrennung für eine gute Sache, denn der Erfolg ist sichtbar: Auf den Straßen liegt weniger Abfall herum.

Das, was getrennt worden ist, wird von sechs eigens dafür geschulten Arbeitern in einer Art Recyclinghof noch einmal sortiert. Nicht recycelbare Abfälle wie Windeln werden entsorgt.

Die Tonnen für die Abfälle stehen da. Aber sie sind allesamt leer

Martyr Sarhad, Ladenbetreiber

Abdo weiß: Die große Schwierigkeit ist, die 20 Prozent der Bevölkerung zu erreichen, die sich dem Sortieren bisher verweigern. Deren Widerstand sei vor allem darauf zuzuführen, dass der Müll nicht immer pünktlich abholbereit sei, sagt sie. Für das Problem hat sie sich eine praktische Lösung ausgedacht: Die Zeit, zu der der Müll abgeholt werden soll, wurde nun von acht auf neun Uhr morgens verschoben – eine angenehmere Uhrzeit.

Sherin Hussein, Amouda, Syrien

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1 Kommentar

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  • Mülltrennung (mit optionalem Recycling) und Müll auf den Straßen sind irgendwie zwei komplett unterschiedliche Paar Schuhe. In Brasilien wird auch kein Müll getrennt, trotzdem gibt es ein gut funktionierendes Abfallsystem. Zum Beispiel "Abfallkörbe" aus Metallgitter, in welchen die Müllsäcke gelegt werden. So kommen die Ratten nicht ran.

    Syrien braucht kein Recyclingsystem; und schon gleich gar nicht so ein teures und sinnfreies wie Deutschland. Wir trennen ja nur brav den Müll, damit er sich kostengünstiger bzw. effizienter verheizen lässt. Selbst Recycling-Glas ist bei den Verwertern nicht beliebt, da durch zu viel Vermischung der Farben fast nur noch Braunglas machbar ist. Das selbe bei Papier/Pappe.