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Photovoltaik in Deutschland100 Gigawatt Sonnenleistung

Der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen kommt gut voran. Es fehlen aber Stromspeicher, um Angebot und Nachfrage beim Ökostrom besser abzustimmen.

Es gibt immer mehr Solaranlagen in Deutschland Foto: Bodo Schackow/dpa

Berlin taz | Die Solarkraft hat in Deutschland eine markante Schwelle überschritten: Wenn alle Photovoltaik-Anlagen auf voller Auslastung laufen, gibt es eine Leistung von 100 Gigawatt. Das hat der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur hochgerechnet.

Alleine im Jahr 2024 gingen rund eine Million Anlagen mit einer Erzeugungskapazität von 17 Gigawatt neu in Betrieb. Freilandanlagen hatten daran einen Anteil von 6,3 Gigawatt, auf Firmendächern wurden 3,6 Gigawatt installiert, 6,7 Gigawatt entfielen auf kleine Dachanlagen unter 30 Kilowatt.

Ungebrochen ist der Boom bei Steckersolargeräten, auch Balkonkraftwerke genannt. Deren neu installierte Leistung hat sich nach Angaben des BSW Solar gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Mit 0,4 Gigawatt erreicht sie trotzdem nur gut zwei Prozent Anteil an den neu installierten Kapazitäten.

Die Höchstleistung ist nur eine theoretische Größe. Die maximale tatsächliche Erzeugung lag im Jahr 2024 nach Zahlen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme bei 52,4 Gigawatt – zu einem Zeitpunkt Ende Juni, als rund 91 Gigawatt an Modulleistung installiert waren.

Praktisch genutzte Leistung geringer

Dass die tatsächliche Leistung stets deutlich hinter der theoretisch verfügbaren Leistung zurückbleibt, liegt vor allem daran, dass die Anlagen von der Himmelsrichtung und ihrer Neigung her unterschiedlich ausgerichtet sind. So können niemals alle Anlagen gleichzeitig ihre Höchstleistung bringen.

Aus Sicht des Stromsystems ist das durchaus sinnvoll. So kann ein Teil der Anlagen vor allem die Morgensonne, ein anderer Teil die Abendsonne einfangen. Als Faustregel kann man von bis zu 60 Prozent zeitgleicher Erzeugung ausgehen.

Im Sommer dürfte der Strom aus Photovoltaik-Anlagen bereits stundenweise die Nachfrage in Deutschland überschreiten, die mittags am Wochenende unter 50 Gigawatt liegen kann. Das dürfte ab Frühjahr dazu führen, dass es an der Strombörse reichlich Mittagsstunden mit Strompreisen unter null gibt, sodass Stromerzeuger fürs Einspeisen ins Netz Geld bezahlen statt bekommen.

Schon im Jahr 2024 gab es 457 solcher Stunden, was den Vorjahreswert um rund 50 Prozent übertraf. Helfen können Stromspeicher, in denen überschüssiger Strom lagern könnte, bis er gebraucht wird. Da der Photovoltaik-Ausbau – Ziel für 2030 sind 215 Gigawatt – deutlich schneller vorangeht als der Bau von Speichern, dürften die Zeiten mit negativen Börsenpreisen allerdings erst noch weiter zunehmen.

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35 Kommentare

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  • Ergänzend zu diesem Artikel empfehle ich den nachfolgend verlinkten Artikel im PV-Magazine zu lesen, einer Internetseite auf der es um das Thema PV geht. Was da ein Experte schreibt ist schon ziemlich gruselig, vor allem die von ihm für möglich gehaltene regionale Stromabschaltung (Brownout) wegen zu viel Solarstrom schon zu Ostern 2025:



    www.pv-magazine.de...selbstverzwergung/

  • Es fehlen aber Stromspeicher, um Angebot und Nachfrage beim Ökostrom besser abzustimmen.



    ----------



    Reichlich geschönt, dieses "Aber".



    Die fehlenden Speicher werden ab sofort bei steigendem EE-Anteil im Strommix zur existenziellen Frage.



    Weil der (fossile) regelbare Strom weniger wird, bei steigendem volatilem EE-Strom.



    Wir sind jetzt schon - bei 60% EE-Anteil - an dem Punkt angelangt, dass wir bei Dunkelflaute den fehlenden Strom nicht mehr durch Backup-KWs (Gas, Kohle, AKWs) ausgleichen können. Das heisst, wir sind auf Stromimporte angewiesen, um einen Blackout zu verhindern. Wie war das nochmal mit der Energiesicherheit? Abhängigkeit vom Ausland? Und nebenbei: Wenn Nachbarländer Strom nach D exportieren, dann machen die das nicht um Geld zu verdienen, so wie die ganzen Ölländer. Da sollte man nicht auf Verlässlichkeit hoffen. Die ganze Energiewende hat den Aspekt der Unabhängigkeit (vom Öl). Das Gegenteil trifft zu , da wir auch bei Hellbrise dasselbe Problem haben: Wir müssen zwingend den zuviel produzierten Strom loswerden. Und wie wird das alles bei 80% oder 90% EE-Anteil im Strommix?



    Fragen...



    Sind längst bekannt, hat man nur leider negiert....

    • @menkfiedle isibisi:

      Sie sollten wissen, dass Stromspeicher für die Energiemengen, die wir für eine windlose oder windarme Sommernacht oder gar für solche Dunkelflauten wie die bisher 3 in diesem Winterhalbjahr nicht realisierbar sind. Das geht weder mit Batterien, die unbezahlbar wären und schon an den nicht ausreichend lieferbaren Rohstoffen scheitern würden noch geht es mit Pumpspeicherkraftwerken, für die bei uns die Topologie gar nicht geeignet ist. Andere Techniken sind zwar vorgeschlagen, aber bisher fern jeder Realisierung und wohl auch nur für Bruchteile der benötigten Energiemenge machbar.

    • @menkfiedle isibisi:

      Eines ist klar: Speicher müssen her! Für Solar reichen erst mal die Speicher, die uns durch die Nacht bringen. Das ist bei den ewig fallenden Batteriepreisen schon am Horizont der Machbarkeit.



      Ich finde allerdings das Gejammer über Strom Im- und Exporte nicht sinnvoll. Genau das ist die Basis für das stabilste Stromnetz der Welt. Und das haben wir in Europa.



      In den USA als Beispiel ist das Netz deutlich instabiler. Der Netzverbund der US-Bundesstaaten ist deutlich viel, als das, was wir in Europa haben. Wenn es dort zu Schwingungen und Ausfällen kommt, versteigt man sich gerne mal in esoterische Erklärungen. Im europäischen Netz wird in solchen Fällen einfach ein anderer Verbindungsweg geschaltet und alles ist wieder OK.

      • @Jörg Schubert:

        Um eine Dunkelflaute zu überstehen, brauch es eine Speicherkapazität von nicht unter 20TWh. Die werden Sie mit herkömmlichen Batterien nicht mal zu 10% abdecken können. Derzeit haben wir nicht mal 1%. Und das "stabilste Stromnetz der Welt" ist es nur, weil Schwankungen im %-Bereich ausgeglichen werden müssen. Dass ein oder mehrere Länder bei Dunkelflaute über 2 Wochen total ausfallen und die Nachbarländer einspringen sollen, ist eine Idee aus der Mottenkiste, die seit 10 Jahren tot ist. Weil unrealistisch. Garnichts ist also OK. Im Gegenteil, wenn wir so weiter machen wie bisher, also uns einem Problem erst dann stellen, wenn es akut ist, wird es im Desaster enden. Die Grünen unterschätzen das Problem Energiewende massiv. Vom Ende her gedacht, brauch es völlig andere Lösungen und vor allem erst einmal ein völlig anderes Denken mit anderen Lösungsansätzen.

  • Es ist immer wieder lustig zu lesen,wie manche Leute meinen, das Speicherproblem der Erneuerbaren mit ein paar Akkuleinchen lösen zu können [1]. Da bestehen anscheinend nur ziemlich rudimentäre Vorstellungen bezüglich der erforderlichen Kapazitäten...



    Zu ersetzen wären ja u.a. sämtliche Speicher, auf die die Konventionellen zurückgreifen, z.B. die 250 TWh Gasspeicher in Deutschland, die Braunkohle, die man entsprechend dem Bedarf aus dem Boden holen kann, nicht zu vergessen Öltanks und die "Strategische Ölreserve".



    Die entsprechenden Speicherkapazitäten sind in Deutschland nur mit Kohlenstoffverbindungen zu realisieren. Länder mit ordentlich Wasserkraft sind da besser dran.



    Akkus sind ein nettes Zubrot, geeignet, tageszeitliche Schwankungen teilweise auszugleichen. Mehr aber auch nicht. Damit sie einigermaßen bezahlbar bleiben, müssten sie mindestens 200 Vollzyklen/Jahr machen, selbst wenn die derzeitigen Preise auf ein Zehntel fallen sollten.



    [1] Besonders lustig wird es, wenn sie die Akkus auch noch auf Rädchen stellen und sie in der Gegend herumfahren wollen. Dann werden die sowieso schon teuren Akkus noch 2-3 mal so teuer... :-)

    • @sollndas:

      "Die entsprechenden Speicherkapazitäten sind in Deutschland nur mit Kohlenstoffverbindungen zu realisieren"



      Äh nö, Stickstoffverbindungen wie NH3 gehen auch. Klammern Sie sich doch nicht immer so an die Vergangenheit fest! Energietechnologie ist das neue heiße Ding. Die Entwicklung geht derzeit fast so schnell wie die der Computer in den 90ern und der Smartphones in 2010+.



      Wie können heute nicht mal ansatzweise abschätzen, ob es Batterien auf Protonen/Natrium/Aluminium/Kalzium/Schwefel/Silizium oder sonstiger Basis geben wird. Wir wissen auch nicht wirklich, ob es tatsächlich gigantische Wasserstoffreserven in tieferen Erdschichten gibt und wie wir diese nutzen können. Wir wissen nichts. Wie können Sie auf dieser Basis des "nicht Wissens" solche Aussagen abgeben?

      • @Jörg Schubert:

        "...Stickstoffverbindungen wie NH3 gehen auch."



        Muhahaha. Wissen Sie, was Ammoniak ist? Haben Sie schon mal, z.B. im Labor, mit flüssigem Ammoniak gearbeitet? Oder waren Sie wenigstens schon mal auf einem Autobahnpissoir?



        Meine Aussagen treffe ich u.a. auf Grund meiner Berufserfahrung als Produktentwickler. Es geht um Handhabung, Energiedichte, Lager- und Transportfähigkeit, Realisierbarkeit bzw. Vorhandensein der benötigten Infrastruktur, und das alles im Rahmen der zur Verfügung stehenden Finanz- u.a. Mittel.



        Wenn das Produkt termingerecht fertig sein soll, bleibt keine Zeit, auf irgendwelche Wundertechnologien zu hoffen.

        • @sollndas:

          Klar weiß ich was Ammoniak ist. Es wird trotzdem ernsthaft als Schiffsantrieb in Erwägung gezogen.



          Das Produkt, das bis 2050 fertig sein muss, heißt Klimaneutralität. Das dürfte den typischen Produktentwickler (bin ich übrigens auch) einigermaßen (über-)fordern. Wenn sich der Schimmer einer Möglichkeit auftut, sollte sie geprüft werden. Und das muss auf Basis von Zahlen, Daten, Fakten passieren - nicht auf Basis von Glaube und Meinung.

          • @Jörg Schubert:

            Ja, ich weiß, dass für NH3 ernsthaft... Fördergelder verbrannt werden :-)



            (Wie für viele andere "innovative" Ideen auch, die bei einer ordentlichen Variantenbewertung von vornherein rausgeflogen wären).



            Wobei Maersk inzwischen doch lieber auf Biomethanol setzt [1]...



            [1] www.vesselfinder.c...d-fleet-Ane-Maersk

      • @Jörg Schubert:

        "Wir wissen nichts."



        --------



        Wenn wir also nichts wissen, aber dennoch auf die Supertechnologie angewiesen sind, die wir nicht "ansatzweise" kennen, um mit Wind- und Sonnenstrom dieses Land versorgen zu können:



        Ist das nicht fahrläsig? Danger seeking sozusagen.



        Zumal es günstigere und erprobte Alternativen gibt, wie CCS (besser CCU) oder Atomkraft.

        • @menkfiedle isibisi:

          Übrigens hat ich gar nicht so viel gegen Atomstrom. Mein Auto fährt auch damit.



          Was mir aber nicht gefällt ist, die Nebenkosten von meinen Steuergeldern zu bezahlen. Bestes Beispiel ist Frankreich. Der Staat muss regelmäßig den eigenen Energiekonzern EDF unterstützen. EDF produziert dann billigen Strom. Überschüsse können auch wir billig kaufen - auf Kosten der Steuerzahler in Frankreich. Super Deal!



          Und was blüht Frankreich in naher Zukunft? So etwa 50 Atomwracks müssen abgerissen und zu heutigen Kosten neu gebaut werden. Na dann viel Spaß!

          • @Jörg Schubert:

            Unsere Kommentare überschneiden sich gerade.



            Nur ein Aspekt zu Ihrem von heute 11:00h:



            Gegen die Atomkraft argumentieren Sie mit den (zu hohen Kosten). Bei der deutschen Energiewende sind Ihnen die Kosten vollkommen egal. Schon aufgefallen?

        • @menkfiedle isibisi:

          Haben sie das absichtlich missverstanden? Wir wissen nicht, was sich als massentaugliche Lösungen etablieren wird, da sich immer wieder neue Möglichkeiten auftun. Da wird das Bessere das Gute schlagen. Es geht schon längst mit den heute verfügbaren Mitteln. Das ist nur eine Kostenfrage. Da machen neuere Entwicklungen Hoffnung.



          Wer hat Ihnen denn erzählt, dass Atomkraft günstig sei? Irgend so ein russischer Brennstabverkäufer vielleicht?



          Vielleicht der, der Ihnen auch zu CCS rät, weil man damit Unmengen Atomkraft verbrauchen kann?



          Aber da gilt wohl der gute alte Persilspruch: Da weiß man, was man hat.

          • @Jörg Schubert:

            Nochmals zur Atomkraft:



            Bayerns Strom war in 2010 zu 80% CO2-frei.



            Frankreichs Strom ist es heute zu etwa 90%.



            Allein wegen der Atomkraft.



            Aber in D schaltet man AKWs ab....



            Was dazu führt, dass F bei den CO2 Emissionen pro Kopf und Jahr bei unter 5 Tonnen liegt, ganz ohne eine Energiewende.



            D liegt bei etwa 9 Tonnen, nach massiven Anstrengungen und Kosten der Energiewende.



            Sehen Sie sich mal die Entwicklung des Strommix in D über die letzten 20 Jahre an: Da werden Sie feststellen, dass man eigentlich nur Atomkraft durch Wind- und Sonnenstrom ersetzt hat. Man hat also CO2-freien Strom durch CO2-freien Strom ersetzt. Mehr ist noch nicht passiert. Da fragt man sich schon, was soll das, da ja nach FFF der Erdüberhitzung droht.

            • @menkfiedle isibisi:

              Möglicherweise war diese Reihenfolge nicht so elegant.



              Aber jetzt ist der Zug abgefahren. Neubau ist extrem langwierig und teuer und eben nicht CO2 frei. Auch Versuche mit SMRs scheitern an den Kosten. Das Problem mit dem strahlenden Dreck ist nicht mal ansatzweise gelöst. Gute Strompreise sind nur darstellbar, wenn massiv subventioniert wird. Und dann ist da noch das Problem, dass ohne Russland derzeit kein KKW zu Laufen zu bringen ist. Bei all diesem Ärger: Es geht doch anders! Warum sollte man das nicht machen?

              • @Jörg Schubert:

                Was soll hier an den Kosten "scheitern"?



                Was heisst das - scheitern??



                Nochmals:



                Wieso sind Ihnen zu AKWs die Kosten das Hauptargument, zur sonstigen Energiewende aber nicht?



                Die Frage haben Sie noch nicht beantwortet.



                Wenn Sie 50 AKWs für 1 Billion Euro bekommen (sollte etwa hinkommen - damit wäre die komplette Energiewende gegessen), dann ist das 1/10 bis 1/6 der Kosten der heute geplanten Energiewende. Also im Vergleich "günstig". Nur mal so als Denkanstoss (CCS ist übrigens noch "günstiger"...)



                Neuste AKW-Entwicklungen verwerten den atomaren "Dreck" als Brennstoff. Wenn man das Endlagerproblem entschärfen möchte, sollte man möglichst viele dieser AKWs bauen, um diesen "Dreck" zu verbrennen. Und dass ohne Russland "derzeit kein AKW zu Laufen zu bringen" ist, ist ein Märchen der Anti-Atom-Lobby. Ich habe auch nicht gesagt, das es "nicht anders geht". Ich habe gesagt, dass es unrealistisch ist, nur mit Wind- und Sonnenstrom ein Industrieland betreiben zu wollen. SIE beharren darauf, dass es "nicht anders geht" als nur mit Wind- und Sonnenstrom. Aber dennoch nochmals vielen Dank für die Diskussion.

          • @Jörg Schubert:

            Eigentlich wollte ich Ihnen erklären, dass wir ein krasses Problem bei der Energiewende haben:



            Viel zu hohe Kosten, also "unbezahlbar", wirtschaftlich (Fachkräfte) nicht realsisierbar, politisch nicht durchsetzbar (wieviele WKAs und PV brauchen wir am Ende nochmal?). Fehlende Speicher und das Problem der Stromüberschüsse können der Energiewende den Garaus machen. Weil eine bezahlbare technische Lösung nicht in Sicht ist. Nur allein deshalb. Wobei jeder einzelne der o.g. Punkte von dieser Kategorie ist.



            Und Sie sagen mir, alles kein Problem.



            Weil wir ja so innovationsfreundlich sind.



            Nein, das sind wir eben nicht. Fragen Sie mal den Mittelstand, was der von der Wirtschaftspolitik des Herrn Habeck hält.



            CCS und AKWs wären heute verfügbar, aber die will man aus ideologischen Gründen nicht (weil böse-nur Wind und Sonne gut). Spätestens die Ampel hätte zur Erkenntnis kommen müssen, dass die letzten 6 AKW weiter laufen sollten - nicht wäre kostengünstiger gewesen - aber man ersetzt laufende Kraftwerke durch EE - und verschärft damit das Speicher- und Übererschussproblem der EE.



            Pardon, Sie sehen das alles durch die rosagrüne Brille, völlig unrealistisch mMn.

            • @menkfiedle isibisi:

              ;-) Ich werde definitiv nicht im Mittelstand fragen. Deren Wünsche sind doch klar: Energie wollen sie geschenkt, Steuern nicht bezahlen und Rohstoffe sollen gefälligst frei Haus vor der Tür abgeladen werden.



              Und meine rosarote Brille sagt mir, dass mangelnde Innovationsbereitschaft der Anfang vom Ende ist. Jedenfalls in einem Land wie dem unseren. Das kann man schon sehr deutlich an der Autoindustrie sehen.

          • @Jörg Schubert:

            Es geht schon längst mit den heute verfügbaren Mitteln. Das ist nur eine Kostenfrage.



            ----------



            Nein geht es nicht. Zu 10% des Bedarfs vielleicht. Zu den restlichen 90% des Bedarfs geht es nicht.



            Alles andere ist in die Tasche geschwindelt.



            Und dieses "Nur" zum Thema Kosten:



            Die Energiewende wird - so wie sie heute geplant ist - zwischen 6 und 10 Billionen Euro kosten. Wer soll das bezahlen? Die Industrie und die Privaten über noch höhere Energiepreise? Und welche Fachkräfte sollen die Millionen Arbeitsstunden wegarbeiten? Diejenigen, die bei der Sanierung der Brücken, Schulen, Bahn, BW, Digitalisierung ohnehin schon fehlen?



            Und beim Thema AKWs und CCS argumentieren sie ideologisch. Verbunden mit dem immer gern genommenen Kniff, den Träger der anderen Meinung (also mich) persönlich anzugehen.



            Atomkraft ist als steuerbarer Baustein im EE-Gesamtsystem kostenkünstig. Gesamtheitlich betrachtet.



            Die Kosten von CCS liegen bei etwa 60 Euro für die Tonne CO2-Vermeidung. Bei der Wärmepumpe sind es 1000 Euro. Nur mal zum Vergleich. Und CCS hat mit Atomkraft rein garnichts zutun.

            • @menkfiedle isibisi:

              Zu genannten Zahlen bitte ich um Quellennachweise. Und bitte keine Links auf "EIKE", "Vernunftkraft" oder ähnlicher Schwindelpropaganda. Wenn so etwas Ihre Quellen sein sollten, wundert mich nichts mehr. Ich kann die Kosten- und CO2-Bilanz einer Wärmepumpe selbst rechnen. Was Sie da präsentieren geht nur dann auf, wenn man die WP 20 Jahre lang mit 100% Kohlestrom betreibt. So sieht einer der üblichen Rechentricks aus.

              • @Jörg Schubert:

                "Was Sie da präsentieren geht nur dann auf, wenn man die WP 20 Jahre lang mit 100% Kohlestrom betreibt. So sieht einer der üblichen Rechentricks aus."



                Einer der üblichen Rechentricks ist, die Rückwirkung des Stromverbrauchs auf die Zusammensetzung des Strommix zu vernachlässigen. Was zu vollkommen falschen Ergebnissen führt.

              • @Jörg Schubert:

                Quelle? Gern: Hören und Sehen Sie bei Prof. F. J. Radermacher und Global Energy Solutions (GES) rein. Gibt ein halbstündiges Video auf youtube dazu. GES stellt hier ein Konzept vor, das weltweit machbar ist, zahlbar ist, UND die Schwellenländer aus der Armut holt. Bei den Kosten der Wärmepumpe bei Altbauten muss man die Kosten der energetischen Sanierung der kompletten Aussenhülle miteinkalkulieren, alles andere ist Humbug. Ich weiss wovon ich rede. Ich bin Architekt mit eigenem Büro.



                Und gehöre somit zum Mittelstand (also diesem Stand zugehörig) finanziell aber schon lange nicht mehr. Finanziell hat mir Corona und danach Habeck mit seiner Wirtschaftspolitik das Licht abgedreht. So wie fast der gesamten Wohnungswirtschaft. Übrigens sind die Wohnungsbauzahlen geschönt, da ist ganz viel öffentliche Hand dabei, wenn man nur die private Wohnungswirtschaft ansieht, sehen die Zahlen noch katastrophaler aus. Heute ein Mietshaus (also für den Mietmarkt) zu bauen, können Sie komplett vergessen, macht keiner mehr.



                Das ist vielleicht der Unterschied zu Ihnen:



                Ich muss rechnen, aufs Geld schauen. Dass das was geplant ist, auch realisierbar ist.



                Aber vielen Dank für die Diskussion.

  • "...dürften die Zeiten mit negativen Börsenpreisen allerdings erst noch weiter zunehmen."



    Die "negativen Börsenpreise" kosteten schon 2024 ca. 10 Milliarden Euro zum Fenster hinaus geworfenes Geld [1]. Sie wären vermeidbar gewesen, durch entsprechende Abregelung auf den tatsächlichen Stromverbrauch. Technisch kein Problem, aber die rechtlichen Regelungen wurden versiebt. Anscheinend kam es Habeck auf ein paar Milliarden mehr oder weniger nicht so drauf an.



    [1] taz.de/Zahl-des-Tages/!6016282

    • @sollndas:

      Von dem "zum Fenster hinaus geworfenes Geld" profitieren vor allem die, die mit fester Vergütung einspeisen. Wie war das noch mal mir Ihrer BP Solar?



      Der Unterschied ist lediglich der, dass früher der überteuerte Strom privater Solaranlagen aus der EEG-Umlage - also über den dem Strompreis finanziert wurde. Heute passiert das mit Steuergeld. Sie profitieren also indirekt ein klein wenig weniger. Klarer Grund zu meckern!

      • @Jörg Schubert:

        Bitte nochmal lesen, was ich geschrieben habe. Ich rede nicht von der Einspeisevergütung (die kann von mir aus weiter bezahlt werden), sondern von den Entsorgungskosten, die nur wegen Habecks Schusseligkeit entstehen.



        BTW: Ich profitiere nicht "ein klein weniger", sondern überhaupt nicht. Ich bekam für meine Inselanlage nie eine Einspeisevergütung noch sonst irgendwelche Subventionen. Ich habe keinen Netzanschluss.

        • @sollndas:

          Inselanlage? Wow, hääte ich auch gerne. Sorry, habe ich nicht gewusst.



          Dennoch: "Entsorgungskosten" entstehen immer dann, wenn der aktuell gehandelte Preis unter fest garantierte Einspeisevergütungen fällt. Dafür muss der Preis gar nicht negativ werden. Was man Habecks Behörde ankreiden kann ist, dass sie die Strompreisentwicklung schlecht vorhergesagt hat. Der Strom war letztes Jahr schlicht zu billig. Und genau deswegen muss bei Festvergütung nachgeschossen werden. Wäre der durchschnittlich gehandelte Preis über 11-12 Cent geblieben, sähe die Situation ganz anders aus.



          Also für mich ist die Situation klar: Ich verbrauche jährlich 6 MWh im Auto. Billiger Strom hat für mich mehr Wert als das, was an Steuergeld drauf geht.

  • Wiedereinspeisung nicht doppelbesteuern, und ansonsten ist der Markt nun endlich da, die Technologien gehen explosionsartig nach oben. Bei Strom den Netzbetreibern Druck für die Erneuerung der Leitungen machen, ansonsten geht es eher schon mehr darum, zeitig bei Wärme, Bauen, Verkehr ... endlich die Weichen zu stellen.

    • @Janix:

      Das denke ich auch. Speichertechnologie ist so wichtig, dass sie komplett steuerfrei gestellt werden sollte.



      Noch wichtiger wäre die Befreiung von Netzumlagen. Diese wären bei Speichern absolut unfair, weil sie die Netze eher ent- als be-lasten. Beispielsweise könnte Speicher an den Dorftrafos die Belastung des Mittelspannungsnetzes über den Tag verteilen. Bei richtiger Auslegung spart das Unmengen Kabelquerschnitt.

  • Das sind gute Nachrichten!



    Es zeigt sich, dass die Förderung der Ampel erfolgreich war.



    Es ist natürlich sinnvoll, nun Speicherkapazitäten entsprechend auszubauen. Hier ist eine schnelle Lösung mehr Elektromobilität. Da viele Menschen mit dem Auto zur Arbeit fahren, könnten die Akkus der Fahrzeuge in der Spitzenproduktion der Photovoltaik Anlagen aufgeladen werden.



    Nutzung von Wasch-, Spülmaschinen und Trocknern ist auch für Privatpersonen in der Mittagszeit sinnvoll.



    Es ist schon Einiges möglich, bevor der Ausbau kommt.



    Bezüglich der kommenden Wahlen sei daran erinnert, dass die letzte CDU /FDP Regierung für die Pleite der Deutschen Solartechnik Produzenten verantwortlich war.



    Mit einem möglichen Merzelmann als Kanzler sind ähnlich wirtschaftsschädliche Rückschritte zu erwarten. Es bleibt mir ein Rätsel, warum sich die Grünen als FDP Surrogat an die CDU Heranwanzen. Wie in NRW und Schleswig Holstein zu sehen, ist in schwarz grünen Koalitionen wenig grün erkennbar (Beispiel Naturschutzgebiete).



    Für eine nachhaltige, soziale Zukunft gilt es bei dieser Wahl zu werben. Jetzt schon auf Pöstchen zu schielen dient weder der Zukunft der Natur, noch deren BewohnerInnen.

    • @Philippo1000:

      Zwei Aspekte:



      Elektromobilität: Selbst wenn alle 46 Mio PKWs in Deutschland E-PKWs wären, würden deren Batterien für 1h reichen, um Deutschland mit Strom zu versorgen. Realistisch betrachtet. Kann man mit ein paar Infos und Physik 8. Klasse auch selbst ausrechnen. Eine ausgewachsene Dunkelflaute dauert aber schon mal 360h..... Und dass Deutschlands Individualverkehr über Wochen lahmgelegt wäre, ist nur ein weiterer Aspekt.



      Was wollen Sie mit Spülmaschinen etc. zur Mittagszeit?



      Strom verbrauchen, wenn es das Wetter günstig ist?



      Um wieviel MWh p.a. würde man das Stromnetz entlasten?



      Im Promillebereich.



      Und dass es notwendig wäre, Werktags die Mittagspause zuhause zu verbringen, anstatt im Bereich der Arbeitsstätte, würde nur weiteren Verkehr erzeugen, der die Entlastung mehr als zunichte macht.



      Kann es sein, dass auch Sie das Problem der Energiewende massiv unterschätzen?

    • @Philippo1000:

      Nun ja, in der Regierung haben Grüne definitiv mehr Einfluss als in der Opposition.



      Was ein kleinerer Koalitionspartner in der Regierung bewirken kann, hat die FDP in den letzten drei Jahren eindrucksvoll demonstriert.

      • @Jörg Schubert:

        Äh, Moment mal. Machen wir doch mal Mathe 10. Klasse: Der Stromverbrauch über das ganze Jahr 2023 betrug 467 TWh. Das macht grob 1,3 Terawattstunden pro Tag.



        E- Autos haben - im Schnitt und vorsichtig angesetzt - etwa 40 kWh im Akku. Das sind 40.000 Wh * 46 * 1000 * 1000 = 1,84 TWh. Es reicht also für deutlich mehr als einen Tag.



        Mal ehrlich: Wie konnten Sie sich um einen Faktor von mehr als 30 Verschätzen? Liegt das an Ihren Quellen?

  • Auch bei einer Verdopplung der installierten Leistung würde der erzeugte Solarstrom nur selten den Stromverbrauch, wie er heute ist, überschreiten. Es kann dann wirtschaftlich sinnvoller sein, diesen Überschuss an Erzeugungspotential abzuregeln, als ihn für die Nacht zu speichern.

    Eher wird umgekehrt ein Schuh draus: Den Strombedarf in den anderen Tagesstunden kann man vorzugsweise mit gespeichertem Strom aus der Mittagszeit decken, wenn zu dieser Zeit genügend erzeugt wird.

    Wichtiger freilich ist es, variable Stromerzeugung zu verschieben - z.B. keine Strom-Einspeisung aus Biogas mehr bei reichlichem Solar- und Windstromangebot - und variable Stromverbraucher nutzen - einschließlich Wärmeerzeugung, und zwar auch zur anschließenden Wärmespeicherung. Das scheitert aber an zu hohen Abgaben und Umlagen auf den Stromverbrauch (Stromsteuer, Konzessionsabgaben, KWK-Umlage für fossile Stromerzeugung) und geplanten Abgaben auf die Stromerzeugung (z.B. in Bayern im Gesetzgebungsverfahren mit 0,3 Cent/kWh).

    • @meerwind7:

      Ich denke, bei Biogas treffen sie einen wesentlichen Punkt. Es lässt sich viel leichter speichern als Strom. Es wäre also besser, Biogas einzuspeichern, als sofort zu verstromen.