Opfer durch Streumunition: Es trifft meist Zivilist*innen
Vor allem im Krieg in der Ukraine haben Streubomben 2022 Menschen verletzt oder getötet. Im vergangenen Jahr gab es die meisten Opfer seit 2010.
Demnach setzten sowohl Russland als auch die Ukraine die Munitionsart ein. 95 Prozent der Betroffenen seien Zivilist*innen gewesen. Zudem machten das Militär in Myanmar und Syrien 2022 von Streumunition Gebrauch.
Im Jahr davor, also 2021, gab es nach dem Bericht der Kampagne deutlich weniger Opfer: 149 wurden weltweit durch Streumunition verletzt oder getötet. 2022 gab es außer in der Ukraine auch Opfer unter anderem in Aserbaidschan, Irak, Syrien und Jemen.
Streumunition besteht aus vielen kleinen Sprengsätzen. Sie wird in Behältern aus Raketenwerfern oder Kampfflugzeugen abgeschossen und verteilt sich über große Flächen. Was nicht direkt explodiert, bleibt als Blindgänger am Boden und kann Jahre später noch hochgehen. Das kann Bäuer*innen auf Feldern oder Kinder auf dem Weg zur Schule treffen. Weltweit sind die meisten Opfer Zivilist*innen.
Abkommen gegen Streumunition
Weder Russland noch die Ukraine, Myanmar, Syrien oder die USA gehören zu den 124 Vertragsstaaten des Übereinkommens von 2010. Diese ächten die Waffen, versprechen die Zerstörung von Beständen und helfen, verseuchte Gebiete zu reinigen.
Russland und die Ukraine setzten 2022 ältere Bestände von Streumunition ein. Im Sommer 2023 haben die USA mit der Lieferung neuerer Modelle dieser Munition an die Ukraine begonnen.
„Es ist skrupellos, dass Zivilisten 15 Jahre nach dem Verbot dieser Waffen immer noch durch Angriffe mit Streumunition sterben“, sagte Mary Wareham von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, die den Bericht zusammengestellt hat. Die Vertragsstaaten tagen vom 11. bis 14. September in Genf zu einer Überprüfungskonferenz.
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