Olympische Winterspiele in Peking: NGOs fordern Boykott
Menschenrechtsorganisationen haben weitere Länder zum Olympia-Boykott aufgerufen. Eine Teilnahme würde Chinas „Gräueltaten“ legitimieren.

Die 24. Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis 22. Februar 2022 in Peking statt. Von zahlreichen Nichtregierungsorganisationen wird China vorgeworfen, Angehörige von Minderheiten, politisch Andersdenkende sowie Journalisten und Blogger systematisch zu unterdrücken.
Den Angaben zufolge haben mehrere Regierungen, darunter Australien, Kanada, Japan, Litauen, Großbritannien und die USA, als Reaktion auf die Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung einen diplomatischen Boykott der Spiele angekündigt. Sie werden keine hochrangigen Vertreter zu den Eröffnungs- und Abschlussfeierlichkeiten entsenden.
Renee Xia, Direktorin von Chinese Human Rights Defenders, sagte: „Dass die Olympischen Winterspiele in Peking stattfinden, ist ein Signal an die Welt, dass die Regierung von Xi Jinping unproblematisch ist. Wenn die Welt eine solche katastrophale Menschenrechtssituation ignoriert, wird es für die Opfer noch schwieriger, für Gerechtigkeit zu kämpfen.“
Kritik an Übergriffen und Zensur
Human Rights Watch erklärte weiter, dass unter Präsident Xi Jinping die chinesischen Behörden massive Übergriffe gegen Uiguren, Tibeter, andere ethnische Gruppen und Anhänger aller unabhängigen Glaubensrichtungen verübt hätten. Sie hätten die unabhängige Zivilgesellschaft quasi abgeschafft, indem sie Menschenrechtsaktivisten, Feministinnen, Rechtsanwälte und Journalistinnen und andere verfolgten.
„Die Regierung hat die einst blühende Zivilgesellschaft in Hongkong ausgehöhlt, die technologiegestützte Überwachung ausgeweitet, um das Recht auf freie Meinungsäußerung, Vereinigungsfreiheit und friedliche Versammlung erheblich einzuschränken, und den Einsatz von Zwangsarbeit unter Verletzung des Völkerrechts zugelassen“, kritisierte die Menschenrechtsorganisation.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator