Neues Werbemodell: Twitter favorisiert "promoted Tweets"
Das Online-Netzwerk Twitter weitet die Werbung aus, vorsichtig und mit einem genauen Blick auf die Nutzerreaktionen. Auch ein Werkzeug zur Auswertung ist geplant.
NEW YORK/BERLIN dpa/taz | Auf der Suche nach einem tragfähigen Geschäftsmodell zeigt Twitter seinen Nutzern jetzt mehr Werbung. Das Online-Netzwerk weitet sein Experiment mit sogenannten "promoted Tweets" aus - Twitter-Nachrichten, die bezahlte Anzeigen sind.
Bisher tauchten sie im Nachrichten-Strom von Nutzern auf, wenn man der Twitter-Präsenz des Unternehmens folgte. Jetzt sollen einige Nutzer diese Tweets auch zu sehen bekommen, wenn sie die Mitteilungen der Firma zwar nicht abonniert haben, aber zu deren relevanter Zielgruppe gehören könnten.
Seit Dienstag sind die Tweets einer Reihe von Firmen und Angeboten, darunter Pepsi, Yahoo und Microsofts Spielkonsole Xbox, in ausgewählten Twitter-Profilen zu sehen. Man werde die Reaktionen dieser Nutzer aufmerksam im Auge behalten und die Funktion erst danach auf mehr Mitglieder ausweiten, teilte ein Sprecher dem PC Magazine am Dienstag mit.
Nach dem Start von Twitter im Jahr 2006 verzichteten die Gründer anfangs auf Werbung, um die Nutzer nicht zu verschrecken. //support.twitter.com/articles/495998-was-sind-promoted-tweets:Zuletzt experimentierte das Netzwerk mit unterschiedlichen Werbemodellen - mit wechselndem Erfolg.
Mit einem Balken in der Smartphone-App erlitt Twitter ein Fiasko, weil die Nutzer extrem genervt waren. Nach wenigen Wochen wurde der schwarze Balken wieder abgeschafft. Die bezahlten Tweets wurden bisher meist nicht als störend empfunden, unter anderem weil sie von einem Unternehmen kamen, für das man sich ohnehin interessierte.
Twitter hat inzwischen 50 Millionen Nutzer pro Tag und mehr als 100 Millionen, die sich mindestens einmal im Monat einklinken. Die Twitter-Investoren wollen allerdings auch sehen, dass daraus Geld machen lässt. Am Dienstag kündigte Twitter auch ein Auswertungswerkzeug an, das Website-Betreibern anzeigen soll, wie viele Besucher auf ihr Angebot kamen.
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