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Neues Gesetz in DänemarkE-Roller nur mit Helm

In Dänemark gilt seit dem 1. Januar eine Helmpflicht beim Fahren mit Elektroscootern. Auch in Deutschland wird das gefordert.

Sehen harmlos aus, bergen aber ein hohes Unfallrisiko: E-Roller Foto: Ringo H.W. Chiu/ap

Stockholm taz | Der Präsident der Deutschen Verkehrswacht, Kurt Bodewig, forderte sie zum Jahreswechsel für Deutschland, in Dänemark ist sie seit 1. Januar Gesetz: die Helmpflicht beim Fahren mit dem E-Roller.

Eigentlich sollte sie schon vor einem Jahr eingeführt werden, doch wegen hoher Corona-Inzidenzwerte und der Unsicherheit darüber, ob ein gesteigertes Ansteckungsrisiko besteht, falls mehrere Personen nacheinander den gleichen Helm benutzen, war das Inkrafttreten des Gesetzes um ein Jahr verschoben worden.

Mittlerweile gebe es noch mehr Studien, die die Notwendigkeit einer Helmpflicht beweisen, und es sei auch klar geworden, dass man sich auf eine Einsicht seitens der Ausleihbranche nicht verlassen könne, konstatierte Transportminister Benny Engelbrecht nun: Diese verhalte sich verantwortungslos. Es sei deshalb unumgänglich geworden, die Nutzer mithilfe gesetzlicher Vorschriften zu schützen.

Die Regierung verweist zur Begründung auf Untersuchungen der dänischen Verkehrsbehörde Færdselsstyrelsen mit den Erfahrungen zu den seit Juli 2018 in Dänemark zugelassenen „el-løbehjul“. Diese zeigten im Vergleich zum Radfahren ein mindestens siebenfach höheres, andere Studien ein bis zu zehnfach höheres Schadensrisiko. Engelbrecht: „Es ist also deutlich gefährlicher, E-Roller zu benutzen.“

Auch ein höheres Unfallrisiko für E-Räder

Die Verkehrssicherheitsorganisation Rådet for Sikker Trafik begrüßt den Schritt der Regierung, hält ihn aber für halbherzig. Die Untersuchungen, auf die man sich beziehe, zeigten nämlich auch ein höheres Unfallrisiko für E-Räder im Vergleich zu normalen Fahrrädern. „Die beschleunigen schneller und fahren generell schneller“, sagt deren Direktor, Mogens Kjærgaard Møller: Logisch wäre deshalb eine generelle gesetzliche Helmpflicht für alle motorgetriebenen Fahrzeuge.

Man hätte Informationskampagnen eine größere Chance geben sollen, bevor man eine Helmpflicht verordnet, meint dagegen Mogens Kjærgaard Møller von der Ausleihfirma VOI. Seine Firma habe beispielsweise reduzierte Preise für Nutzer eingeführt, die einen Helm verwenden: Und ein Gesetz bedeute ja nicht automatisch, dass die Leute nun auch Helme aufsetzen würden.

Dabei drohen bei Verstößen mit umgerechnet 90 bis 180 Euro nun die gleichen Geldbußen wie beim Überschreiten der Geschwindigkeit von 20 km/h, dem Fahren mit mehr als einer Person, dem Fahren auf dem Bürgersteig oder dem Überschreiten der Alkoholgrenze von 0,5 Promille.

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8 Kommentare

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  • Das Argument der Studien ist durchaus sehr ernst zu nehmen, das war in anderen Zusammenhängen der Verkehrssicherheit und der Prävention immer für einschneidende Veränderungen der Gesetzeslage schlagkräftig. Helmpflicht für RadfahrerInnen, kein Problem in Neuseeland. Problem mit der Frisur: Wer sich darum sorgt, kann einen (leider teuren) Airbagschal tragen. Platznot in der Tasche: Neue faltbare, aber sichere Helme sorgen für Abhilfe. Der Helm schützt nicht nur die Kopfhaut sondern die größte Entwicklung der Evolution des Homo sapiens: Die Denk-Eigenschaften zur geplanten Prävention haben Menschen zu konkurrenzlosen GeneralistInnen gemacht, leider oft auch zu abgekoppelten IndividualistInnen. Kooperation und vernetztes Denken, hier könnten KI und eine neue Technologie helfen, ForscherInnen arbeiten daran, bevor der Arzt/ die Ärztin kommen muss. Wenn FußgängerInnen Helme tragen, aus Angst vor anderen VerkehrsteilnehmerInnen, ist irgendwas richtig falsch gelaufen. Die meisten VerkehrsteilnehmerInnen haben Helmerfahrung, als Kind. Kein schlechter Start zum Umdenken und Umlenken.

  • "Die Untersuchungen, auf die man sich beziehe, zeigten nämlich auch ein höheres Unfallrisiko für E-Räder im Vergleich zu normalen Fahrrädern. „Die beschleunigen schneller und fahren generell schneller“, sagt deren Direktor, Mogens Kjærgaard Møller: Logisch wäre deshalb eine generelle gesetzliche Helmpflicht für alle motorgetriebenen Fahrzeuge."

    E-Räder(Pedelecs) sind sowieso zu (vorsichtig)geschätzt 90% aller Fälle überflüssig,da sie von völlig gesunden Personen ,die keinerlei orthopädischen oder sonstigen Einschränkung unterliegen, benutzt werden. Der E-Antrieb ist ,ähnlich wie beim PKW ,ein Verkaufsargument,der beim Rad zusätzlich pervers ist. Denn dadurch erhöht sich der CO2 Abdruck schon bei der Herstellung enorm (Akku) und verbraucht zusätzlich Energie,während der die gesundheitsförderne Aspekt sich deutlich verringert.

    • @Mustardmaster:

      "E-Räder(Pedelecs) sind sowieso zu (vorsichtig)geschätzt 90% aller Fälle überflüssig,da sie von völlig gesunden Personen ,die keinerlei orthopädischen oder sonstigen Einschränkung unterliegen, benutzt werden. "



      Das ist eine ziemlich pauschale Beurteilung. Es kommt erstmal auf den Einsatz an. Wenn ein gesunder Mensch mit dem E-Bike statt mit dem Auto zu Arbeit fährt, ist das ein Fortschritt. Vielleicht sind auf dem Weg Steigungen und der Mensch möchte nicht verschwitzt im Büro ankommen. Jedes E-Bike, dass einen PKW versetzt, ist positiv. Da muss ich keine körperlichen Einschränkungen haben.



      Als Sportgerät ist das was anderes, da sollten tatsächliche etliche E-Biker besser das herkömmliche Rad benutzen.

  • So nebenbei bemerkt ist das Geschäftsmodell damit mausetot.



    M-A-U-S-E-T-O-T



    Denn es lebt von der Spontanität mal eben ein Stück mit diesem coolen Roller zu fahren ... und dazu passt ein Helm wie ein Regenschirm auf dem Bahnhofsklo...

  • ich hab so ein dings, weil ich mir den öpnv nicht leisten kann. kostet halb so viel wie ne bvg-jahreskarte. finds ziemlich ungeil, dass ich kollateral gegängelt werden soll weil diese profitorientierten öffentlicher-raum-privatisierer die gehwege zuspammen. ich hätte nix dagegen wenn die freefloat-vermietung rigoros verboten würde.

    • @yetzt:

      Wies fahren sie nicht Rad? Ist in etwa genauso schnell und deutlich gesünder, nicht nur für sie.

  • In meinen Augen unbedingt notwendig. Dazu schärfere Kontrollen - letzt hätte mich in Berlin fast ein E-Scooter mit 2(!) Leuten auf dem Gehweg niedergemäht. Wenig lustig.

    • @Holger Steinebach:

      Die Helmpflicht für Scooterfahrende hätte ihnen da wohl eher geschadet.