Neonazi David Köckert festgenommen: Möchtegern-Wolf hinter Gittern
Bei der rechten Kundgebung in Köthen fiel er mit einer Hetzrede auf. Nun wurde Köckert wegen Sozialbetrugs festgenommen.
Für Köckert folgten Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Am Dienstagmorgen aber wurden dem 39-Jährige vorerst andere Vergehen zum Verhängnis. Wegen des Verdachts der schweren räuberischen Erpressung, des Verstoßes gegen das Waffengesetz und Sozialversicherungsbetrugs durchsuchte das Landeskriminalamt Thüringen mehrere Wohnungen, darunter die von Köckert. Die Beamten nahmen ihn und einen weiteren Mann schließlich fest. Gegen einen dritten Verdächtigen wird ermittelt.
Laut Staatsanwaltschaft Gera wird Köckert der Besitz illegaler Waffen vorgeworfen. Zudem soll einer der drei Männer Anfang August in Gera einen Pizzaboten überfallen und dessen Bargeld geraubt haben.
Zwei Beschuldigte sollen zudem für die Mitarbeiter ihrer Tätowierstudios „seit geraumer Zeit“ zu niedrige Sozialversicherungsbeiträge abgeführt haben. Die Summen seien „erheblich“, so die Staatsanwaltschaft. Bei den Durchsuchungen seien neben Datenträgern auch Schlagringe und Pyrotechnik gefunden worden.
Von der AfD zur NPD zu den Republikanern
Köckert gehört zu den derzeit schillerndsten Figuren der rechtsextremen Szene. 2015 gründete der 39-Jährige den Thüringer Pegida-Ableger „Thügida“ mit. Zuvor war er erst Mitglied der AfD, dann der NPD. Heute mischt Köckert bei den Republikanern mit.
Und immer wieder fiel er mit derben Reden auf. Köckert geißelte eine angebliche „Asyldiktatur“ in Deutschland, nannte Angela Merkel eine „bucklige Brotspinne“ und drohten Journalisten, diese könnten sich bald „im dunklen Kellerverlies wiederfinden“.
Zuletzt hatte Köckert eine Demonstration gegen den AfD-Rechtsaußen Björn Höcke angekündigt, weil dieser sich angeblich zu sehr von Flüchtlingsgegnern abgrenze – diese dann aber doch wieder abgesagt. Nun ist vorerst Schluss mit Köckerts Demo-Rundreisen: Er sitzt hinter Gittern.
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