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Nancy Faeser beim Hessengipfel der SPDVon Kampfliedern und Ritterrüstungen

Nach 24 Jahren CDU-Herrschaft will Faeser die hessischen Sozis an die Macht bringen. Beim Parteigipfel gab sie sich siegessicher.

Hat künftig eine politische Doppelrolle als Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin: Nancy Faeser Foto: Hannes P. Albert/dpa

Friedewald taz | So gut war die Stimmung bei den hessischen Spzialdemokraten lange nicht mehr. Zwei Stunden nach Mitternacht erklang in der Bar des Nobelhotels „Prinz von Hessen“ die Internationale. „Völker hört die Signale, auf zum letzten Gefecht!“ Die hesssische SPD stimmt sich auf die Landtagswahl im Oktober ein. Am frühen Freitagabend hatten die Parteigremien auf dem traditionellen „Hessengipfel“ einstimmig die Bundesinnenministerin Nancy Faeser zur Spitzenkandidatin für die hesssische Landtagswahl am 8. Oktober nominiert.

Nach 24 Jahren auf den harten Oppositionsbänken des Landtags soll „Nancy“ die CDU aus der Staatskanzlei am Wiesbadener Kochplatz vertreiben. Mit stehenden Ovationen, Blumensträußen und Umarmungen dankten Delegierte aus dem ganzen Bundesland Faeser für die Bereitschaft, auch künftig als Bundesinnenministerin auf der Berliner Bühne Flagge zu zeigen – und gleichzeitig in Hessen für einen Neuanfang zu kämpfen.

Noch vor ihrem Aufbruch in die hessische Provinz hatte sich Faeser in Berlin am Nachmittag erklärt. Dass sie antreten würde, kam nicht überraschend. Die euphorische Stimmung, mit der der traditionell durch Flügelkämpfe geschwächte Landesverband diese Bewerbung aufnahm, hingegen schon. Beim Absacker in der Bar intonierte denn auch der harte Kern der Delegierten noch Stunden nach dem Sitzungsmarathon textsicher Kampflieder der Arbeiterbewegung.

Die künftige Doppelrolle einer wahlkämpfenden Ministerin, die KritikerInnen von CDU, AfD und Ampelkoalition problematisiert hatten, sehen ihre GenossInnen als Chance. „Die Kritik zeigt: Auch die politische Konkurrenz nimmt Nancys Kandidatur in Hessen ernst“, so der Tenor der nächtlichen Sause.

Altbekanntes im Rittersaal

Im „Rittersaal“ des landgräflichen Schlosses hatte Faeser zuvor wiederholt, was sie bereits in Berlin erklärt hatte. „Nach 25 Jahren CDU braucht Hessen frischen Wind. Hier anzutreten ist mir Herzenssache!“ Als Themen nannte sie alte SPD-Inhalte und Allgemeinplätze: Gute Arbeit, gerechte Löhne, eine konsequente Klimapolitik und die soziale Gerechtigkeit. „Ich habe Politik nie nur vom Schreibtisch gemacht“, an ihrem Politikstil werde sich auch nichts ändern.

Für die Krönungsmesse im Schlosshotel hatte Faeser prominente Genossinnen eingeladen: Malu Dreyer, seit zehn Jahren Ministerpräsidentin in Rheinland-Pfalz, und Anke Rehlinger, die bei der Landtagswahl im Saarland vor einem Jahr trotz des holprigen Starts der Berliner Ampelregierung eine absolute Mehrheit für die SPD erreicht hatte. „Seit 1999 hat die CDU das Saarland regiert, jetzt nicht mehr!“, sagte die Saar-Ministerpräsidentin.

Als Wirtschaftsministerin einer großen Koalition habe Rehlinger ebenfalls aus einem Amt für ihr jetziges kandidiert. Die Kritik an der vermeintlichen Doppelrolle einer wahlkämpfenden Innenministerin wies sie zurück: „Diese aufgeregte Debatte darf nicht den Blick auf die Themen verstellen“, riet sie den hessischen GenossInnen.

Dreyer beglückwünschte die hessische SPD, „meine zweite Familie“, zu einer „idealen Kandidatin mit einem klaren Kompass“. Sie wünschte Faeser Erfolg, obwohl mit ihrer Wahl zur Ministerpräsidentin eine kompetente Innenministerin verloren gehe. Auch Dreyer habe bei ihren Wahlkämpfen stets beiden Rollen gerecht werden müssen – die der Regierungschefin und der Wahlkämpferin. „Sie hat die Kraft, noch einen draufzulegen“, attestierte Dreyer Faeser, die sie im Herbst in der Riege der bisher vier SPD-Ministerpräsidentinnen aufnehmen möchte.

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7 Kommentare

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  • Nicht alles in einen Topf werfen. Ich fand die Nahles einmal nicht schlecht (hatte sie übrigens 1999 vor dem Capitol in Havanna gesehen, da war sie noch anders drauf). Aber mit wem sie sexuell aktiv war, ist mir total schnurz. Kann mir vorstellen, dass es mit jemandem von außerhalb des eigenen Bubbles besonders erotisierend ist; das zumindest war meine Erfahrung.

    • @resto:

      Sorry - aber Sie reduzieren wien Lehrer - die hier kolportierte Replik eines kölschen Edelkraten - auf ihr Erbsenzählniveau & bringens um die kluge sozialdefätistische Dimension!



      De Jung - wußte - anders als Ihr‘s - ganz genau - was ihm als “Doppelzüngigkeit“ stank. Ihre sexuelle Präferenz - war ihm Anlaß. Ansonsten aber völlig wumpe!



      Na aber Si’cher dat. Dat wüßt ich ever. Da mähtste nix. Normal Schonn.



      & Kölle! Get it? Fein.



      Nö. Klar - da is nix pc! Nö! Wozu auch.

      • @Lowandorder:

        Wer is'n hier der Lehrer?

    • @resto:

      War Antwort auf LOWANDORDER.

  • Na Servus - de blinde Hesse.

    Booey - “Nancy“ - Gelle.



    Da weißte nicht. Ob de weinen oder lachen sollst!



    Ne Perle aus der beinharten Wirtschaftskanzlei Görg Ffm!



    Einstimmig wählen! Aber anschließend textsicher Arbeiterlieder gröhlen!



    Vermutlich um die bösen Geister der Altvorderen zu verscheuchen! Gelle.



    Aber das - hat in der alten Tante SPD - “hier können Familien Kaffee kochen“ (Tucho) - Ja längst Tradition •

    kurz - “Wer hat uns verraten? SPezialDemokraten!“

    unterm—- zB aus dem Skat —



    Andrea Nahles - die grad fein versorgt durch die Gazetten geistert!



    Stehste harmlos 🚲 anne Nord-Süd-Fahrt via WDR!



    & Däh! - Volkers 👄 - zu SPezialDemokraten



    Sie. Maggie Thatcher-Presswelle/Rosner-Kostüm haucht:



    “Hach - die Nahles - das ist mir mal eine!“



    Er: “Höer mir auf mit dieser Eifelelse!



    Die Faust recken. Aber mit nem VW-Vorstand ficken!“



    Es wurde zum Glück grad grün & der Edelkraat mit Silberlocke&Schauz im eierschalenen Staubmantel entschwand!



    &



    Ich suchte - nicht vor Lachen vom 🚲 zu fallen.

    So geht das ©️ Kurt Vonnegut



    “Sei vorsichtig, was du vorgibst zu sein, denn du bist, was du vorgibst zu sein.“



    Was für Fancy Nancy ja nun wahrlich wie Arsch auf 🪣 paßt! Gelle.

    Na Mahlzeit

  • Multitasking ist nicht Jedermanns Sache-



    bei Frauen klappt das oft besser...



    Wie in anderen Berichten schon mitgeteilt wurde, sind beispielsweise MinisterpräsidentInnen eines Landes ebenfalls in der Rolle, einem Amt gerecht zu werden und außerdem Wahlkampf zu führen. Es ist mir nicht erinnerlich, dass dieser Umstand jemals kritisiert worden wäre. Somit entlarvt sich die Kritik an Frau Faeser als reine Parteipolitik der politischen GegnerInnen und MitkonkurrentInnen.

    • @Philippo1000:

      Na logo. Vorneweg die Heute Show - wa!



      www.zdf.de/comedy/heute-show



      Oliver Welke - mit deine “reine(n) Parteipolitik der politischen GegnerInnen und MitkonkurrentInnen.“ Woll.



      Komm du nochmal bei Philipp aaf Klo 🚽 Wasse dringe! Gelle.