Name gesucht: Irgendwas mit Frauen
Die Uefa will mit mehr Wettbewerben mehr Geld machen. Doch eine Namensidee für die neue europäische Liga im Frauenfußball fehlt.
A n eine bemerkenswerte Grenze ist die Uefa gestoßen. Beinah jede Woche kündigt der Fußballverband bekanntlich neue europäische Wettbewerbe an, in denen sich Männer und Frauen, Nationalteams und Klubmannschaften messen sollen. Wofür? For the good of the game natürlich, korrekt übersetzt: für das Wohl der Uefa.
Die Grenze, an die die Uefa allerdings nun gestoßen ist, lautet: Ihr fallen keine Namen mehr für ihre Wettbewerbsideen ein.
Schon im Dezember 2023 beschloss der Verband, dass es unter der Women’s Champions League ab 2025 einen weiteren Wettbewerb geben soll. Für die Frauen soll also eine ähnliche Geldmaschine installiert werden, wie sie sich bei den Männern Europa League nennt.
Der Beschluss steht, aber, so musste Nadine Keßler, geschäftsführende Direktorin Frauenfußball bei der Uefa, zugeben: „Es tut mir leid, es ist mir sogar ein bisschen peinlich: Wir haben noch immer keinen guten Namen für den Wettbewerb gefunden.“
Nadine Keßler, Uefa
Aus der Not machen Keßler und ihre Kollegen und Kolleginnen bei der Uefa zwar nicht gerade eine Tugend, aber immerhin doch die Simulation von Teilhabe: „Schickt uns bitte eure Ideen an all die Uefa-Accounts.“
Okay, mit ein paar Ideen können wir aushelfen. „League with no name“ wäre doch schön. Oder, schaut man sich die Richtung an, in die bisherige Vermarktung des Frauenfußballs ging, wäre auch „Pink Cup“ denkbar.
Hat man jedoch eher die sportliche und ökonomische Bedeutung im Blick, könnte der Wettbewerb auch „Pokal der Verliererinnen“ heißen, wobei dieser Name vermutlich für ein bestimmt schon in den Blick genommenes weibliches Pendant für die Conference League der Männer reserviert ist.
Cheap Division und BiBaBuZe
Unter Vermarktungsgesichtspunkten wäre eher schon „Der einzige europäische Fußballwettbewerb, zu dem es an den Stadionkassenhäuschen stets günstige Tickets gibt“ ein ehrlicher Titel. Für den Fall, dass dies noch zu sperrig klingt, könnte ja ein griffiges „Cheap Division“ Verwendung finden.
Wenn das beim Publikum ankommt, lässt sich das ja dann auch national nutzen, in Deutschland etwa als „Bi-Ba-Bu-Ze“, also „Billig-Ball-Bundesliga-Zentralvermarktung“. Aber das, liebe Fußballfreunde und -freundinnen, ist Zukunftsmusik.
Gesammelt werden sollten die Namensideen allerdings schon, weil ja dieser neue Wettbewerb nur ein „Meilenstein in der Professionalisierung“ (Nadine Keßler) sein wird. Soll heißen: Es werden noch Meilensteine auf Meilensteine folgen auf dieser von der Uefa geteerten Straße zur völligen Fußballübersättigung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Anschlag in Magdeburg
Auto rast in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Vieles deutet auf radikal-islamfeindlichen Hintergrund hin
Fragestunde mit Wladimir Putin
Ein Krieg aus Langeweile?
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen
Wahlprogramm von CDU und CSU
Der Zeitgeist als Wählerklient