piwik no script img

Nachrichten zur CoronakriseFrühere Moderna-Lieferung für Deutschland

Die EU-Kommission vereinbart mit dem Konzern, dass Lieferungen für Deutschland vorgezogen werden. Frankreich schränkt Reisen nach Großbritannien ein.

Eine Ärztin zieht eine Spritze mit dem Moderna-Impfstoff auf Foto: reuters

Lauterbach lobt Impftempo

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lobt das gegenwärtige Tempo der Booster-Kampagne in Deutschland. Die Booster-Impfung sei „zentraler Baustein“, um die Omikron-Variante zurückzudrängen, sagt Lauterbach in Berlin. „Wir müssen also sehr schnell sein.“ Glücklicherweise gebe es in Deutschland derzeit „eine große Bereitschaft“ zur Booster-Impfung. (rtr)

Impfstofflieferungen für Deutschland werden vorgezogen

Die EU-Kommission vereinbart mit Pharma-Konzern Moderna, dass Impfstofflieferungen für Deutschland vorgezogen werden. Im Dezember erhalte Deutschland danach zehn Millionen Impfdosen mehr als geplant, heißt es in einem Statement. Im ersten Quartal sollen 25 Millionen Impfdosen mehr ausgeliefert werden. (rtr)

EU-Gipfel empfiehlt Boostern

Im Kampf gegen die hoch ansteckende Corona-Variante Omikron setzt die EU auf beschleunigte Auffrischungs-Impfungen. Die europäischen Staats- und Regierungschefs nahmen am Donnerstag bei ihrem Brüsseler Gipfeltreffen gemeinsame Schlussfolgerungen zur Corona-Pandemie an, wie der Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel auf Twitter mitteilte. Darin heißt es: „Impfungen für alle anzubieten und Booster-Dosen bereitzustellen, ist entscheidend und dringend“.

Eine allgemeine Impfpflicht in der EU zeichnet sich demzufolge bisher nicht ab. Deutschland wie Österreich haben eine solche Maßnahme auf den Weg gebracht, in Deutschland soll in Kürze der Bundestag darüber abstimmen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte die Debatte kürzlich für ganz Europa als notwendig bezeichnet. (afp)

Frankreich beschränkt Reisen nach Großbritannien

Frankreich schränkt den Reiseverkehr von und nach Großbritannien erheblich ein. Zur Begründung verweist die Regierung auf die rasant steigenden Corona-Fallzahlen in Großbritannien im Zuge des Auftauchens der Omikron-Variante. Von Frankreich nach Großbritannien dürfen demnach nur noch britische Staatsangehörige reisen, die auf dem Weg nach Hause seien. Ausnahmen gelten zudem für Lkw-Fahrer sowie für Menschen, die zur Bestattung eines nahen Verwandten oder etwa aus medizinischen Gründen nach Großbritannien müssten.

Nach Frankreich einreisen dürfen nur noch französische Staatsangehörige oder Ausländer mit ständiger Aufenthaltgenehmigung sowie Menschen, die wichtige Arbeit verrichten oder Zwischenstopps einlegen, die höchstens 24 Stunden dauern. Voraussetzung für die Einreise aus Großbritannien ist außerdem ein negativer PCR-Test oder ein Antigen-Test, der nicht älter als 24 Stunden ist. Nach der Einreise besteht eine siebentägige Pflicht zur Selbst-Quarantäne, die nach 48 Stunden beendet werden kann, wenn ein in Frankreich gemachter Test negativ ausfällt. (rtr)

Omikron erstmals in Polen und Neuseeland registriert

Die neue Omikron-Variante ist nun auch erstmals in Polen nachgewiesen worden. Behörden im südlichen Katowice hätten den ersten Fall gemeldet, zitiert die Nachrichtenagentur PAP den stellvertretenden Gesundheitsminister Waldemar Kraska.

Auch Neuseeland meldet seinen ersten Omikron-Fall. Die infizierte Person sei aus Deutschland über Dubai eingereist und befinde sich in einer staatlichen Quarantäneeinrichtung in Christchurch, teilt der Chef der Gesundheitsbehörde, Ashley Bloomfield, mit. (rtr)

Bundestag verlängert Corona-Hilfen

Der Bundestag hat einer Verlängerung des milliardenschweren Corona-Hilfsfonds für größere Unternehmen zugestimmt. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) war bisher bis Ende 2021 befristet und läuft nun bis zum 30. Juni 2022. Dafür stimmten am Donnerstag die Ampel-Fraktionen SPD, Grüne und FDP sowie die Union. AfD und Linke enthielten sich. Der Bundesrat muss noch zustimmen. (dpa)

Teile der FDP-Fraktion gegen Impfpflicht

In der Debatte um eine Impfpflicht gegen das Coronavirus liegt im Bundestag der Entwurf für einen ersten Antrag vor. Das von mehr als 20 FDP-Abgeordneten unterschriebene Papier spricht sich klar gegen eine solche Pflicht aus. Nach dem Entwurf soll der Bundestag bekräftigen, „dass es in der Bundesrepublik Deutschland keine allgemeine Impfpflicht gegen Sars-CoV-2 geben wird“. Der Bundestag verbinde dies „mit dem Appell, dass sich weiter möglichst viele Menschen bestmöglich gegen Covid-19 schützen, indem sie die empfohlenen Angebote einer Coronaschutzimpfung wahrnehmen“.

Prominentester Unterzeichner des Antragsentwurfs, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt, ist Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki. Die Bundesregierung wird darin unter anderem gebeten, „die Anstrengungen unterhalb des Grundrechtseingriffs einer Impfpflicht oder sog. 2G-Maßnahmen zu intensivieren“. Vorgeschlagen werden beispielsweise „mehrsprachige Aufklärungs- und Werbespots und eine breite, von relevanten gesellschaftlichen Akteuren wie Kirchen, muslimischen Verbänden, Gewerkschaften, Sportvereinen mit getragene Kampagne für das Impfen“.

Die Bundesregierung wird ferner dazu angehalten, weitere niedrigschwellige Impfangebote aufrechtzuerhalten und zu intensivieren, etwa Impfaktionen bei Großveranstaltungen oder zu Kernzeiten vor Baumärkten und in Einkaufszentren. Zu prüfen sei zudem das persönliche Anschreiben mit dem Angebot eines Impftermins für jeden Bürger und jede Bürgerin.

In dem Antragsentwurf wird auch auf die Impfpflicht gegen Pocken und Masern hingewiesen. In beiden Fällen sei bei einer planmäßigen Impfung der Bevölkerung ein Stopp der Ausbreitung zu erwarten oder bereits erwiesen. „Ähnliche Zielmarken – also ein Erlöschen der Übertragung von Sars-CoV-2 – sind mit den derzeit zur Verfügung stehenden Impfstoffen nicht definierbar, weil nicht erreichbar“. (dpa)

Neuer Impfrekord in Deutschland

Die Corona-Impfungen in Deutschland haben am Mittwoch einen Tagesrekord erreicht. Gespritzt wurden 1,496 Millionen Dosen, wie aus Meldedaten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Donnerstag hervorgeht. Darunter waren fast 1,3 Millionen Auffrischimpfungen und 97.400 Erstimpfungen. Bisheriger Rekord-Impftag in der Pandemie war der 9. Juni mit 1,43 Millionen gespritzten Impfdosen.

Insgesamt ist nun auch die Marke von 70,0 Prozent aller Einwohner mit vollständigem Grundschutz erreicht. Die dafür meist nötige zweite Spritze haben den Angaben zufolge nun mindestens 58,2 Millionen Menschen bekommen. Eine zusätzliche Booster-Spritze zur Auffrischung haben nunmehr mindestens 22,9 Millionen Menschen oder 27,6 Prozent der Bevölkerung bekommen. (dpa)

Lauterbach: Schon jetzt wird Impfstoff knapp

Bei der Impfkampagne gegen das Coronavirus ist nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der Biontech-Impfstoff bereits derzeit knapp bemessen. Innerhalb der nächsten drei Wochen könnten in Deutschland etwa 3,2 Millionen Dosen Biontech ausgeliefert werden, sagte Lauterbach am Mittwochabend im ZDF. „Das ist aber viel weniger als das, was die Ärztinnen und Ärzte jede Woche abrufen.

Der neue Minister hatte zuvor schon vor einem Mangel an Impfstoff im ersten Quartal 2022 gewarnt. Aus der Union sowie auch von Haus­ärz­t:in­nen kam deshalb Kritik. Am Nachmittag wollte Lauterbach zusammen mit dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, unter anderem über die Impfstoffversorgung Anfang 2022 informieren.

„Wir können in der nächsten Woche 1,2 Millionen Dosen Biontech für ganz Deutschland ausliefern, in der Woche darauf 800 000 Dosen und dann noch einmal 1,2 Millionen Dosen“, sagte Lauterbach in der Sendung „Markus Lanz – Das Jahr 2021“. „Das sind schon Reserven. Wir schütten hier alles aus. Denn die Kampagne muss ja laufen so gut, wie sie kann.“ Für 2,2 Milliarden Euro will die neue Bundesregierung nun mehr als 90 Millionen Dosen Biontech-Impfstoff nachkaufen.

Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung (Donnerstag) ist Grund für den Mangel, dass Deutschland und die EU im Frühherbst eine Bestelloption über mehrere Millionen zusätzliche Dosen Biontech verstreichen ließen. Mögliches Lieferdatum wäre der Januar 2022 gewesen, so das Blatt. Weder der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) noch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hätten auf zusätzlichen Impfstoff gedrängt.

Aus der CDU kam der Vorwurf, Lauterbach rufe „Feuer“, um dann Feuerwehr zu spielen. Der SPD-Politiker betonte, die Mitteilung über Impfstoffknappheit sei kein Vorwurf gegen Vorgänger Jens Spahn (CDU). Über das ganze Jahr hinweg sei auch genug Impfstoff vorhanden gewesen – aber nicht für eine sehr schnelle Boosterkampagne. „Ich versuche jetzt, notfallmäßig Impfstoff aus osteuropäischen Ländern zurückzukaufen.“ Das dorthin gelieferte Serum könne zum Teil nicht verimpft werden.

Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, kritisierte Lauterbachs Öffentlichkeitsarbeit. „Die einen bekommen Angst, dass sie nicht mehr geboostert werden können“, sagte Weigeldt der Funke-Mediengruppe. „Die anderen nehmen Abstand von der Impfung, weil sie das Gefühl haben, es bringt nichts, sich darum zu bemühen.“ Das helfe nicht. Der Sozialverband VdK forderte, bei einem absehbaren Mangel an Impfstoffen jetzt schon Risikogruppen bei der Booster-Impfung vorzuziehen. (dpa)

Ärz­t:in­nen machen Druck bei Impfstoff-Beschaffung

Wegen der Warnung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor einem Impfstoffmangel fordert Ärztepräsident Klaus Reinhardt die Ampel-Koalition auf, die Impfstoffbeschaffung und -verteilung auf den neuen Krisenstab im Kanzleramt zu übertragen. „Der Krisenstab sollte bestenfalls die Verantwortung für den gesamten Prozess von der Bestellung bis zur Auslieferung der Impfstoffe übernehmen“, sagt Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).

Entscheidend sei nicht, was in den Bestellbüchern stehe, sondern was am Ende bei den Ärz­t:in­nen vor Ort ankomme. Und das reiche im Moment nicht aus, um kurzfristig alle, die es wollten, zu impfen. „Die Lage ist ernst.“ Die neue Bundesregierung müsse sich jetzt darauf fokussieren, gemeinsam mit dem Krisenstab unter General Carsten Breuer die Impfstoffbeschaffung und -verteilung in Deutschland endlich in den Griff zu bekommen.

Auch der Verband der Kinder- und Jugendärzte beklagt die mangelnde Versorgung mit Corona-Impfstoffen. „Das ist ein Skandal und widerspricht dem Sinn der Impfkampagne“, sagt Verbandssprecher Jacob Maske der Zeitung „Augsburger Allgemeinen“. In den Praxen käme zu wenig Serum an und das auch noch unregelmäßig. Er ruft Lauterbach auf, das Problem schnell anzupacken. Lauterbach fürchtet allerdings, dass sich im neuen Jahr die Verfügbarkeit der Impfstoffe verschlechtern könnte. (rtr)

Zahl der Neuinfektionen sinkt weiter

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 56.677 Corona-Neuinfektionen. Das sind 13.934 Fälle weniger als am Mittwoch vor einer Woche, als 70.611 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 340,1 von 353 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Ein­woh­ne­r:in­nen sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

522 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 107.202. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 6,67 Millionen Corona-Tests positiv aus. (rtr)

EU sichert sich neue Covid-Medikamente

Die Europäische Union (EU) sichert sich eine halbe Million Einheiten neuentwickelter Covid-Medikamente auf Antikörperbasis. Die EU-Kommission habe konkrete Verträge mit drei Pharmakonzernen über die Lieferung von Therapeutika mit monoklonalen Antikörpern geschlossen, berichtet die Zeitung „Augsburger Allgemeine“ aus einer Antwort von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Europaabgeordneten Moritz Körner.

Mit dem Hersteller Hoffmann-La Roche sei die Lieferung von 55.000 Dosen des Mittels Regn-Cov2 vereinbart, mit GlaxoSmithKline 220.000 Dosen des noch nicht zugelassenen Medikaments Sotrovimab und mit Eli Lilly 220.00 Dosen eines Kombinations-Präparats aus Bamlanivimab und Etesevimab. (rtr)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

26 Kommentare

 / 
  • @danny schneider: "warum gehen dann die Leute bei den anderen Dingen nicht auf die Barrikaden... also z.B. Weichmacher in Lebensmitteln, Pestiziden, Arzneirückstände im Trinkwasser,..."



    Da müssen wir die Leute fragen. Auf die Barrikaden müssten wir in der Tat dann wieder gehen, falls sich Cem Özdemir und Steffi Lemke in diesen Dingen nicht genügend durchsetzen können sollten. Falls etwa ein Konglomerat "konservativer" Hardliner propagieren sollte, auf die Barrikaden gehen zu müssen. Nur um wieder mal jegliche Fortschrittsambitionen im Keim zu blockieren. Die Vernünftigen stellen sich dem ernsthaften Dialogangebot und anerkennen zugleich den Reformbedarf, in seiner ganzen Dimension und Dringlichkeit. An ihren Taten sollt ihr sie erkennen.



    Impfen hilft. Beim persönlichen Risiko und auch als eine Maßnahme, den R-Wert zu senken.

    Nur wenn wir uns einbilden, Impfen könnte uns retten in dem Sinne, dass Maskenpflicht und Abstandsgebot obsolet würden, wiegt uns eine Impfpflicht in falscher Sicherheit, was dann nur wieder der nächsten Welle Vorschub leisten würde. Und dann müsste ich persönlich mich wieder fragen, weshalb ich mich eigentlich habe impfen lassen.

    Eine Impfpflicht ist die Verpflichtung zu einem körperlichen Eingriff, was einer besonderen Begründung bedarf. Das ist nicht so einfach und klar, wie etwa bei der Maskenpflicht, die ja ebenfalls eine Maßnahme ist, um den R-Wert zu senken, nur weniger invasiv.

    ! Ein verpflichtender Impfstoff muss gewissen Ansprüchen genügen. Und da meine ich, ein Impfstoff, zu dessen Genuss ich das Recht hätte, Sie zu verpflichten, sollte R0 ohne Weiteres unter 1 bringen können.

    Das Virus ernährt sich von unseren Kontakten.

  • "Vorgeschlagen werden beispielsweise „mehrsprachige Aufklärungs- und Werbespots und eine breite [...] Kampagne für das Impfen“."



    Glauben diese Liberalen wirklich, dass es nach über einem Jahr täglicher Dauerbeschallung mit Impfaufrufen immer noch daran hakt, dass diese Informationen bei so vielen Leuten nicht ankommen? Dass man sie dann aber plötzlich doch erreichen kann wenn die Info durch Pastor*innen oder Trainer*innen an sie herangetragen wird? Und wäre nicht viel eher zu vermuten, dass die meisten Pastor*innen, Trainer*innen, etc. die sich ihrer Verantwortung halbwebs bewusst sind längst für die Impfung geworben haben.



    Und fällt diesen Liberalen beim Blick auf die Landkarte nicht auf, dass die Gegenden mit besonders niedrigen Impfquoten nicht gerade Gegenden mit besonders starker migrantischer Community sind, der Ausländer*innenanteil im Erzgebirgskreis (max. Inzidenz über 2300) liegt etwa bei unter 2%, der in Freyung-Grafenau (max. Inzidenz über 1600) unter 3%. Es ist also doch eher unwahrscheinlich, dass es sprachliche Barrieren sind die die Menschen hier von der Impfung abhalten.



    Und wie meinen diese Liberalen mit einem Format wie Werbespots Ungeimpfte überzeugen zu können von denen nach einer Forsa-Umfrage 2/3 erklären sich "auf keinen Fall" impfen lassen zu wollen?



    Wie kann man wenn während die 4. Delta-Welle gerade bricht, gleichzeitig die 5. Omikron-Welle schon sicher absehbar ist und sich trotz aller Aufrufe und trotz aller Not auf den Intensivstationen, trotz mehr als 100.000 Toten kaum etwas bei den Erstimpfungen tut immer noch glauben, dass dies nur ein Frage der Kommunikation und kein Problem mangelnder Einsichtsfähigkeit ist?



    www.bundesgesundhe...Umfrage_Okt_21.pdf

  • "Aus der CDU kam der Vorwurf, Lauterbach rufe „Feuer“, um dann Feuerwehr zu spielen"

    So ein Blödsinn. Wenn ich vom Gesundheitsminister etwas erwarte, dann ist es Transparenz. Und die scheint Herr Lauterbach ja zu liefern.

    Die Union, so scheint es, muss sich erst an Oppositionsarbeit gewöhnen...

  • Ich selber bin geimpft und kann das jeden nur empfehlen. Das die FDP dagegen ist, kann ich nachvollziehen. Die FDP ist schließlich die Partei der Freiheit. Wenn die FDP die Impfpflicht bzw. Impfzwang einführen würde, dann wäre das so, als würde die SPD wieder die Daumenschrauben bei Hartz IV anziehen, geht also gar nicht.

    Das was ich sehr dufte finde, war das die FPD Wort gehalten hat und kein Tempolimit für freie Bürger auf den Autobahnen beschlossen wurde. Wer hätte das gedacht, FDP die Partei die nach der Wahl Wort hält.

    • @Nico Frank:

      Was hat ein Tempolimit mit Freiheit zu tun? Es wäre sinnvoll, die meisten gefährlichen Situationen die ich auf Autobahnen erlebe geschehen wegen hoher Differenzgeschwindigkeiten (+ zu wenig Abstand). Das sollte generell verboten werden. Man kann ja von mir aus über elektr. Schilderbrücken gezielt mehr freigeben wenn es Wetter und Verkehrslage erlauben. Aber generell sollten überall max. 130 gelten. Das wäre ein echter Fortschritt. Fürs Klima bringts nicht viel aber etwas und Unfälle wirds auch weiter geben, das ist nicht mein Punkt.

    • @Nico Frank:

      Bei Harz IV hat die FDP aber auch kein Problem mit Zwang :-)

  • ich fasse mal das Problem der FDP Leute zusammen.

    sinnvoll wäre: Problem-->Lösung

    was man aber macht ist:



    Problem-->Ideologie-->schlechte Lösung

    Man kann ja gegen eine Impfpflicht sein wenn man ein gleich gut oder bessere Lösung hat. Haben die Kasper aber halt nicht.

    Typischer FDP Ansatz: freiwillige Selbstverpflichtung. Wann hat das je funktioniert. Die Vorschläge sind doch nicht zielführend. Nur Wischiwaschi.

  • „Ähnliche Zielmarken – also ein Erlöschen der Übertragung von Sars-CoV-2 – sind mit den derzeit zur Verfügung stehenden Impfstoffen nicht definierbar, weil nicht erreichbar“

    Das ist ein schwerwiegender Einwand gegen die Impfpflicht.

    • @What would The Doctor do?:

      Ist eine komische Argumentation. Die Logik dahinter habe ich noch nicht verstanden.

      Die Gurtpflicht schützt ja auch nicht vor schweren Verletzungen...

      • @danny schneider:

        Die Gurtpflicht ist aber auch kein Eingriff in die körperliche Integrität.

        Nochmal kurz herunter gebrochen: Eine Impfquote von 100 % mit den verfügbaren Impfstoffen befreit uns nicht von Hygienemaßnahmen und Kontaktbeschränkungen. Problem ist die mangelnde Immunisierung der oberen Atemwege.

        • @What would The Doctor do?:

          "Die Gurtpflicht ist aber auch kein Eingriff in die körperliche Integrität."

          Eine Impfung aber auch nicht... die Weichmacher in Lebensmitteln,..., jede Aspirin ist schädlicher

          Man muss auch mal Vernunft anwenden.

          Wenn die Impfung schon ein Eingriff in die körperliche Integrität, warum gehen dann die Leute bei den anderen Dingen nicht auf die Barrikaden... also z.B. Weichmacher in Lebensmitteln, Pestiziden, Arzneirückstände im Trinkwasser,...

    • @What would The Doctor do?:

      Nein, wieso? Man kann die Übertragung, werden die verfügbaren Impfstoffe korrekt eingesetzt, allemal um 3/4 oder mehr reduzieren.

      Zur Erinnerung: sobald der effektive Reproduktionswert unter (ungefähr) 0,75 sinkt, wird der Erreger zurückgedrängt. Man muss den Wert nicht auf 0 senken, man muss nur dafür sorgen dass jede infizierte Person, über längere Zeiträume (mindestens 1-2 Wochen) betrachtet, im Durchschnitt weniger als 1 andere Person ansteckt (Wegen der wochenendbedingten Schwankungen tritt das nicht sofort bei R(eff) < 1 ein; der Wert wird ja nicht direkt und unmittelbar gemessen, sondern aus der Statistik der Neudiagnosen errechnet, und die bilden das Infektionsgeschehen nicht sauber genug ab, um 1:1-Rückschlüsse zu ziehen).

      Um *das* zu ereichen, wird man aber um eine allgemeine Impfpflicht schwerlich herumkommen. Denn R(eff) hängt von R0 ab, und der dürfte bei Omikron um die 10 liegen oder noch drüber.

      • @Ajuga:

        Der Punkt ist, dass die verfügbaren Impfstoffe den R-Wert allein nicht unter 1 senken, selbst bei 100 % Geimpften. Ergänzende Maßnahmen und verschärfte Aufmerksamkeit gegenüber potenziellen Übertragungswegen bleiben vorerst unabdingbar. Das gravierende Problem ist die mangelnde Immunisierung der Atemwege.

        Zwar mag man derzeit sagen: "Du musst dich impfen lassen, damit du im Falle einer Ansteckung weniger wahrscheinlich Pflegekapazitäten bindest." Doch sobald die Welle abklingt und die Überlastung der Krankenhäuser auf das zuvor bekannte Maß zurückgeht, ist diese Zwangslage nicht mehr darstellbar. Es bleibt überwiegend eine Frage des persönlichen Risikos.

        Mit verbesserten Anti-Omikron-Impfstoffen könnte sich das aber ändern. (notwendige Herdenimmunität < 100 %) Vielleicht. Vielleicht auch müssen sich die Impfstoff-Entwickler verstärkt auf die Atemwege konzentrieren. Deshalb möchte ich eine Impfpflicht eigentlich vom Erscheinen geeigneter Impfstoffe abhängig machen. Zumindest darf das Argument nicht einfach übergangen und ignoriert werden.

    • @What would The Doctor do?:

      Nein. Weniger schwere Verläufe sind auch ein deutlicher Gewinn.

  • Der Mann heißt nicht Lauerbach, da fehlt wohl ein T.....

    Ganz anbei....

    In unserem Corona-Hotspot in einer schönen thüringer Hochschulstadt ist der FDP Bürgermeister ausdrücklich FÜR eine Impfpflicht. Es droht oder gibt nun schon Triage im Universitätsklinikum und die Inzidenz liegt bei 800irgendwas.

    • @Elli Pirelli:

      In Kubickis Bundesland ist die Inzidenz niedriger.



      Eine Impfpflicht in Thüringen und gleichzeitig freie Impfentscheidung in Schleswig-Holstein wäre keine allgemeine Impfpflicht.

      Der Antrag spricht sich laut Bericht nur gegen eine allgemeine Impfpflicht aus, nicht explizit gegen eine regionale oder eine berufsbezogene Impfpflicht.

  • Herr Kubicki bleibt sich also treu. Möglichst nicht Konkretes gegen Corona unternehmen. Nur etwas labern.

  • Herr Lauterbach sollte zügig vom Feuermelder zum Problemlöser umschalten. Das er jetzt Probleme bei der Impfstofflieferung gefunden haben will spricht nicht für sein bisheriges arbeiten. Die Impfstoffplanung für 2022 kann man seit Monaten regelmäßig im Internet nachlesen. Es sollte schon klar formuliert werden. Aktuell kann die Nachfrage nach Biontechimpfstoffen nicht erfüllt werden. Moderna ist quasi gleichwertig. Diese Fokussierung auf Biontech erscheint sachlich nicht begründbar. Die nächste Pandemieentwicklung gibt vielleicht einem dritten Impfstoff zu. Aus der Entwicklung von vor 2 Monaten war es sinnvoll die Impfstoffbeschaffung zu drosseln. Nun lehrt uns das Virus, das wir ab Ende März evtl einen besseren Impfstoff haben, den wir für Omicron brauchen. Herr Lauterbach fangen sie an Ihren Job zu machen, statt weiter Opposition zu machen.

    • @jogi19:

      "Aus der Entwicklung von vor 2 Monaten war es sinnvoll die Impfstoffbeschaffung zu drosseln."

      Nein. Auch damals lagen schon die Daten aus Israel vor, die klar aussagten: Booster nach 6 Monaten ist viel zu spät.

  • Mal sehen, was man Herrn Kubicki jetzt alles vorwerfen wird. Er kann sich auf Einiges gefasst machen. Aber immerhin versucht er wenigstens, das Fundament der FDP gegen Einsturz zu sichern.

    • @wollewatz:

      Ohne den Liberalismus verteidigen zu wollen, möchte ich erwähnen, dass auch wenn sich heutzutage das Verständnis des Liberalismus verändert hat und viele Vertreter*innen egoistisch argumentieren, zum eigentlichen Liberalismusverständnis dazu gehört, "dass Freiheit [Anm. der Individuen] aber dort endet, wo die Freiheit eines anderen Individuums beeinträchtigt wird."



      www.bpb.de/nachsch...17794/liberalismus

    • @wollewatz:

      Das Fundament der FDP ist also, Notwendigkeiten konsequent zu ignorieren :-)

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ich dachte bei dem Fundament eher an das Thema Bürgerrechte und die Freiheit des Individuums.



        Aber es ist mir schon klar, dass wir in einer Gesellschaft leben, die eher einen starken Staat bevorzugt. Der liberale Geist ist nicht mehr so modern und deshalb hat sich wohl die FDP auch dieser Entwicklung gebeugt.

  • Es würde kein Impfstoff fehlen, wenn Ärzte und İmpfzentren mehr Moderna bestellen würden. İst denen wohl zu unbequem, den Bürgern zu erklären, dass Moderna mindestens genau so gut ist. Klar, wer jünger als 30 ist oder schwanger sollte Biontech bekommen. Aber bei allen Anderen könnten man zumindest versuchen, Moderna anzubieten und nur denjenigen, die ansonsten sich nicht impfen lassen würden, mit Biontech versorgen.



    Wie wäre es, in den İmpfzentren eine Fast Lane für diejenigen einzurichten, die bereit sind, sich mit Moderna zu impfen. Bei Terminvergabe könnten neben Risikogruppen und Erstimpfungen, diejenigen bevorzugt geimpft werden, die mit Moderna einverstanden sind.



    Etwas mehr Kreativität kann man schon von den Ärzten und İmpfzentren verlangen. Durch unkluges Bestellverhalten verlangsamen sie unnötig die Boosterkampagne.

    • @vulkansturm:

      Ja, auf jeden Fall. Wegen der einseitigen Bevorzugung von Biontech ist speziell in Deutschland der Moderna-Impfstoff aktuell die wichtigste Waffe gegen das Virus.

      In Kombination mit vorheriger Biontech(oder AZ-Biontech-)-Impfung sorgt er für einen Schutz, gegen den selbst Omikron nur in besonderen Situationen (schlecht belüftete Innenräume) ankommt.

      Ich bin jedenfalls heilfroh, ihn bei Impfung Nummer 3 endlich bekommen zu haben.

      Der Trick ist heterologe Impfung. Das war schon abzusehen, als im Frühsommer die Studien über Kreuzimpfung mit AZ und mRNA öffentlich wurden: bei Coronaviren reicht eine spezifische Impfung nicht aus, man muss dem Immunsystem duch Verwendung mehrerer leicht unterschiedlicher Impfstoffe ein "abstrahiertes" Bild des Gegners vermitteln. Monoklonale Antikörperpräparate schwächeln aus exakt demselben Grund ja auch ab, bzw wirken gegen Omikron gar nicht mehr: es ist ein Optimierungsproblem zwischen den beiden Extremen "umfassende aber schwache Kreuzimmunität gegen alle Coronaviren" und "robuste Immunität gegen einen einzigen SARS-2-Stamm". Von Natur aus wird man nur ersteres erreichen können, und von einer sterilen Immunität kann da überhaupt keine Rede sein; wer kennt nicht die "grippalen Infekte", die einen Jahr für Jahr mit unverminderter Stärke befallen können? So sind Coronaviren halt; wir haben uns das nicht ausgesucht, aber wir müssen damit irgendwie umgehen.

      Meine Impfärztin beim Booster dachte zuerst, ich wollte sie verarschen, als ich mich auf Moderna freute. So etwas ist ihr noch nie passiert! Das sind die Erfahrungen; die Bevölkerung ist einfach gegen Moderna voreingenommen, und das Fachpersonal hat Besseres zu tun, als auf die Menschen einzureden. In so einer Situation glauben die meisten das eh nicht.

      • @Ajuga:

        Modernas Spikevax ist im Vergleich zu Biontechs Comirnaty auch höher dosiert und ist, wenn ich mich recht entsinne, effektiver gegen Delta.