Nachrichten in der Coronapandemie: Viele wollen weiter Maske tragen
Laut einer Umfrage will die Mehrheit der Deutschen weiter mit Schutz einkaufen. Der Marburger Bund fordert eine schnelle Impfpflicht. Die Inzidenz sinkt weiter.
Mehrheit will im Supermarkt zunächst weiter Maske tragen
Trotz des Auslaufens der Maskenpflicht will eine Mehrheit der Menschen in Deutschland im Supermarkt zunächst weiterhin einen Schutz tragen. Bei einer Umfrage für die Bild am Sonntag gaben 63 Prozent der Befragten an, weiterhin eine Maske tragen zu wollen, 29 Prozent möchten das nicht. Acht Prozent der Befragten wollten sich nicht festlegen. Befragt wurden 1001 Menschen vom Institut Insa.
An diesem Wochenende lief die Übergangsfrist für die breit angelegten Corona-Schutzmaßnahmen im Infektionsschutzgesetz aus. Damit endete in fast allen Bundesländern die Maskenpflicht, etwa im Einzelhandel und der Gastronomie. Ausnahmen bilden Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, dort greift die Hotspot-Regelung. Ansonsten gilt bundesweit die Maskenpflicht nur noch im Nahverkehr und in medizinischen Einrichtungen. (afp)
Marburger Bund dringt auf schnelle Impfpflicht
Der Ärzteverband Marburger Bund dringt auf eine schnelle Einführung der Corona-Impfpflicht in Deutschland. „Wenn es keine Mehrheit für eine Impfpflicht ab 18 Jahren gibt, brauchen wir zumindest eine Impfpflicht für alle ab 50 Jahren“, sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Johna dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag). Die Nachweispflicht müsse sofort eingeführt werden und nicht erst im Herbst, forderte Johna. Dann sei es zu spät.
„Damit die Impfpflicht auch rechtzeitig gegen eine weitere Corona-Welle wirken kann, müssen wir uns beeilen und dürfen nicht mehr wochenlang warten“, sagte die Verbandsvorsitzende. Der Marburger Bund befürchtet, dass es im Herbst erneut zu einer massiven Corona-Welle kommen wird. Sie habe die Befürchtung, dass die Krankenhäuser dann wieder enormen Belastungen ausgesetzt wären, erklärte Johna. „Wir können uns keine weitere Corona-Welle in einem Ausmaß wie bisher leisten“, betonte sie. (epd)
China verzeichnet mehr als 13.000 Corona-Neuinfektionen
China hat am Sonntag mehr als 13.000 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet. Insgesamt wurden nach Behördenangaben 13.146 Fälle registriert – so viele wie nie seit dem Höhepunkt der ersten Welle vor über zwei Jahren. Mehr als 11.000 der Infektionen verliefen jedoch asymptomatisch, teilte die Nationale Gesundheitskommission mit. Neue Todesfälle wurden nicht gemeldet.
Mit mehr als 8200 Neuinfektionen entfällt der Großteil der landesweiten Fälle auf die Metropole Shanghai. Allerdings hat sich die hochansteckende Omikron-Variante inzwischen auf mehr als ein dutzend Provinzen ausgebreitet.
Im internationalen Vergleich sind die chinesischen Zahlen relativ niedrig, China hatte in den vergangenen beiden Jahren jedoch stets nur zweistellige Fallzahlen verzeichnet. China ist eines der wenigen Länder, das in der Corona-Pandemie noch immer eine strikte Null-Covid-Strategie verfolgt. (afp)
RKI: 74.053 Corona-Neuinfektione, Inzidenz sinkt weiter
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 1457,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1531,5 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1723,8 (Vormonat: 1174,1). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 74 053 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 111.224 Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen und Brandenburg nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 42 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 49 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 21.627.548 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 7,33 an (Donnerstag: 7,21). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. Am Wochenende wird der Wert nicht gemeldet.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Sonntagmorgen mit 16.972 700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 130.029. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hybride Kriegsführung
Angriff auf die Lebensadern
Kinderbetreuung in der DDR
„Alle haben funktioniert“
Niederlage für Baschar al-Assad
Zusammenbruch in Aleppo
„Männer“-Aussage von Angela Merkel
Endlich eine Erklärung für das Scheitern der Ampel
BSW in Koalitionen
Bald an der Macht – aber mit Risiko
Eine Chauffeurin erzählt
„Du überholst mich nicht“