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NSU-ProzessDresche für das Münchner Gericht

„Das nimmt absurde Züge an“: Nun mischt sich auch die Bundesregierung in den Streit um die Platzvergabe beim NSU-Prozess ein.

Die Empörung über den Umgang mit türkischen Medien ist groß, nicht nur in der Presse. Bild: dpa

BERLIN taz | Acht von zehn Opfern der Terrorzelle NSU hatten türkische Wurzeln – aber kein türkisches Medium soll einen festen Platz bei dem in drei Wochen beginnenden Prozess kriegen? Seit zwei Tagen tobt darüber eine heftige Debatte. Nun hat sich auch die Bundesregierung in den Streit um die Zulassung von Journalisten beim NSU-Verfahren eingemischt.

Zwar kritisierte Regierungssprecher Steffen Seibert wegen der Unabhängigkeit der Justiz am Mittwoch in Berlin nicht direkt die Vergabepraxis des Münchner Oberlandesgerichts. Er tat es aber indirekt, indem er betonte, dass die Regierung Verständnis für das große Interesse in der Türkei habe. „Die Hoffnung muss sein, dass mit diesem Medieninteresse sensibel umgegangen wird“, sagte Seibert.

Überraschend deutlich wurde die sonst eher zurückhaltende Staatsministerin für Integration im Kanzleramt, Maria Böhmer (CDU). „In diesem Fall schaut die ganze Welt auf Deutschland“, teilte Böhmer am Mittwoch mit. „Aus Respekt vor den Opfern und den Angehörigen der Mordserie und um Vertrauen wieder zurückzugewinnen, halte ich es für unverzichtbar, dass türkische und griechische Medienvertreter bei der Platzvergabe für den NSU-Prozess berücksichtigt werden.“ Eines der zehn NSU-Opfer war griechischer Staatsangehöriger, sechs hatten einen türkischen Pass, zwei weitere Wurzeln in der Türkei.

Das Münchner Oberlandesgericht hatte am Montag mitgeteilt, welche 50 Medien bei dem Prozess gegen die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Helfer der Terrorzelle einen reservierten Platz bekommen. Dabei habe der zuständige Senat ausschließlich nach der Reihenfolge entschieden, in der die Akkreditierung beantragt worden sei, so das Gericht.

Das Ergebnis hatte zu heftiger Kritik geführt: Während zahlreiche deutsche Zeitungen, Rundfunksender, freie Journalisten und Regionalmedien einen sicheren Platz erhielten, landeten große ausländische Medien – darunter alle türkischen – nur auf einer Nachrückerliste. Zumindest zum Prozessbeginn am 17. April haben sie kaum eine Chance, aus dem Sitzungssaal berichten zu können. Angesichts der historischen Dimension der Verbrechen und des Versagens deutscher Behörden im Zusammenhang mit der Neonazi-Terrorzelle NSU halten das viele für ein fatales Signal.

Kein Sharingmodell

Wie nun ein Ausweg aus der äußerst unschönen Situation aussehen könnte, ist aber völlig unklar. Denn das Münchner Oberlandesgericht zeigt sich bisher unnachgiebig.

Die Bild-Zeitung und der Münchner Sender Radio Arabella hatten als Reaktion ihren sicheren Platz der türkischen Tageszeitung Hürriyet angeboten. Das Neue Deutschland sowie der Coautor des NSU-Buchs „Die Zelle“, Christian Fuchs, würden ihre Plätze mit türkischen Journalisten teilen.

Doch das Gericht lässt sich selbst auf solche Vorschläge nicht ein. Weder einen Platztausch noch Sharingmodelle will man dort akzeptieren. „Wir können nicht im Nachhinein die Akkreditierungsbedingungen ändern“, sagte eine Sprecherin.

Der CDU-Politiker und frühere nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet sagte am Mittwoch im Deutschlandfunk, wenn das Gericht nicht mal einen freiwilligen Platztausch unter Medien erlaube, „dann nimmt das absurde Züge an“. Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders, bescheinigte dem Münchner Oberlandesgericht, sicher formal korrekt gehandelt zu haben. „Hier geht es aber nicht um Prinzipienreiterei, sondern darum, Berichterstattung in den Herkunftsländern der Opfer zu ermöglichen“, sagte Lüders.

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30 Kommentare

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  • F
    frosch

    für alle hobbydenker:

    gewaltenteilung bedeutet nicht, dass die drei instanzen sich nicht in die geschäfte der anderen einmischen dürfen, sondern dass die gewalt, die von ihnen ausgeht, von den anderen beiden kontrolliert wird...zb dann, wenn von der judikative eindeutige signale ausgesandt werden, die das potenzial haben, sowohl den inneren, wie auch den äußeren frieden zu beeinträchtigen...

  • A
    Alfonso_el_Sabio

    Es sei an dieser Stelle einfach der pragmatische Ansatz erwähnt, dass die türkischen Medienvertreter sich ja durchaus noch - dann aber bitte rechtzeitig! - in die Warteschlange für die normalen Prozessbesucher einreihen können, um den Prozessverlauf zu verfolgen. Die Öffentlichkeit ist damit auch für die Türkei gewährleistet.

     

    Es darf sich dann aber auch kein einziger deutscher Prozessbesucher darüber wundern und vor allem auch nicht darüber beschweren, wenn die türkischen Medienvertreter den Gerichtseingang mit einem eigenen, geheizten Wartezelt bereits 72 Stunden vor Prozessbeginn belagern, um sich den Zutritt bzw. die Prozessteilnahme zu sichern. Das wäre m.E. dann eben hinzunehmen. Basta!

     

    Leute betreibt weniger Prinzipienreiterei und schaut auf das Mögliche und Pragmatische!

  • T
    Ted

    Wenn hier bestimmte Rechte wieder einmal sagen, dass sich das Ausland doch bitte raushalten solle, da alle Opfer Deutsche mit Migrationshintergrund gewesen seien, möchte ich gerne antworten:

     

    Wäre es nicht besser, wenn man sich nicht vorher ein wenig informiert, bevor man wie ein Dorfdepp rumröhrt?

     

    Fakten: Unter den unschuldigen Opfern waren 6 (sechs) Menschen, die die türkische Staatsangehörigkeit hatten. Jetzt nicht mehr, da sie schrecklich ermordet wurden und viele viele traurige Angehörige und Verwandte hinterließen.

     

    Aber sowas ficht einen Rechten natürlich nicht an. "WIR SIND HIER IN DEUTSCHLAND", mehr kommt aus diesen Hirnen nicht. Mitgefühl, Trauer, Gedenken? Was solls. Lieber vergleicht man eine langandauernde Mordserie aus niedersten rassistischen Gründen lieber mit jugendlichen Schlägereien, wo es unglücklicherweise deutsche Opfer gab. Vergleich wie zwischen Äpfeln und Heizkörpern.

     

    (Reaktionen von Rechten werden von mir ignoriert)

  • LH
    LILLI HOLM

    DA STELLT SICH DOCH NUR EINE GANZ EINFACHE FRAGE:

    WARUM HABEN SICH DIE TÜRKISCHEN MEDIEN NICHT RECHTZEITIG ANGEMELDET?

     

    DAS, WAS DIE HYRIET JETZT SO VOLLMUNDIG BEHAUPTET IST STIMMUNGSMACHE, KEINER HAT DIE TÜRKEN ABSICHTLICH AUSGESCHLOSSEN. IMMER SCHÖN BEI DER WAHRHEIT BLEIBEN! AUCH WENN ES DER PROPAGANDA DIENT.

  • H
    Herbert

    Schwäbischer Blues:

    "Er wäre der erste der Aufschreien würde wenn Deutsche von türkischen Nationalisten massakriert worden wären "

     

    Es sind hier aber DEUTSCHE von DEUTSCHEN Mördern getötet worden- deshalb passt ihr Vergleich nicht.

    Wenn im Land A Bürger von A, die oder deren Vorfahren aus dem Land B stammen, umgebracht werden, dann ist das in eine Sache des Landes A und nicht des Landes B.

  • A
    audio001

    Die bayerische Justiz benimmt sich meiner Ansicht nach nicht nur im Fall der Platzvergabe beim NSU-Prozess "wie ein Elefant im Porzellanladen", sondern hinterläßt auch aus den Erkenntnissen die sich im "Fall Mollath" zwischenzeitlich ergeben haben – der das Potential hat, zu einem größten Justizskandale der deutschen Nachkriegsgeschichte zu werden – ein zweifellos (gelinde gesagt) "merkwürdiges Bild"!?

     

    Als bayerischer Bürger hat man den Eindruck, dass man sich seitens des bayerischen Parlaments intensiver "mit dem bayerischen Justizapparat" als solchem beschäftigen müßte, um einen möglichen "Reformbedarf" des bayerischen Justizapparates mal seriös zu diskutieren!

     

     

    Und sicherlich wäre ein guter Ansatzpunkt, sich mal mit der Frage konkret auseinanderzusetzen, ob es nicht im Sinne der Bürger einerseits und der Effizienz des Justizapparates andrerseits stünde, wenn Richter zukünftig in Bayern auch - wie in allen andern Bundesländern üblich - über einen Richter-Wahlausschuss ernannt, berufen und befördert werden (und nicht wie in Bayern vornehmlich durch Entscheidung der zuständigen Staatsministerin!).

     

    Denn als Bürger könnte man schon den Eindruck haben - wie sich aus meiner persönlichen Sicht am Beispiel des Rumgeeiers zu der Platzvergabe beim NSU-Prozess aufzeigt - dass letztendlich „gutes Personal“ auch „gute Entscheidungen“ treffen kann;- mithin auch möglicherweise angemessener im Vorfeld mit der Platzvergabe beim NSU-Prozess hätte umgegangen werden können! (Es ist doch ein beschämendes Bild was wir hier vermitteln!")

     

    Was aber nicht mehr passieren darf ist, dass die „Unabhängigkeit des Rechtsprechung“ dazu führt, dass man sich seitens der Politik jeder Verantwortung gegenüber dem Funktionieren und der Qualität des Justizapparates entledigt und glaubt es wie die „drei Affen“ halten zu können......

  • H
    Herbert

    Wie soll ein RECHTSSTAATLICHES Verfahren zustandekommen, wenn sie Regierungen (D, Türkei) und Medien massiv einmischen und Druck aufbauen?

    Wenn die Medien einen politischen Prozess wollen (wie anscheinend die TAZ oder die ZEIT), dann haben höhlen sie den Rechtsstaat aus. Da hilft es manchmal, im GG nachzuschlagen.

    Wir brauchen keine Belehrungen aus anderen Ländern.

    Lasst bitte das Gericht einfach seine Arbeit machen !

  • SB
    Schwäbischer Blues

    Aha der rechte Mob tobt sich mal wieder aus beim Kommentieren. Und natürlich mit dabei Fakten statt Fiktion. Wer Ihre Kommentare mitverfolgt weiss wessen Geistes Kind Sie sind. Er wäre der erste der Aufschreien würde wenn Deutsche von türkischen Nationalisten massakriert worden wären und die Deutschen Medien ausgeschlossen würden. Diese Nazi Komentatoren entarnen sich sehr schnell.

  • MP
    M. Plaschnick

    Ich zitiere hier mal Hans-Christian Ströbele, MdB, einen sehr erfahrenen Strafverteidiger:

    >>Fairer NSU-Gerichtsprozeß, keine Einmischung! Auch ich bin dafür, daß türkische Medien aus den Gerichtssaal des NSU-Prozesses in München berichten können. Die Öffentlichkeit muß in einen neutralen fairen Verfahren hergestellt werden. Aber ich warne Politik und Politiker davor, sich in das Gerichtsverfahren vor dem OLG gegen Tschäpe u.a. einzumischen oder gar zu versuchen, Druck auszuüben. Gegen Richter, die dem nachgeben, könnten die Besorgnis der Befangenheit begründet sein. Die Herstellung der Öffentlichkeit ist ein sensibler Punkt. Ein Regelverstoß dabei wäre ein absoluter Revisionsgrund und könnte zur Aufhebung eines Urteils führen. Die Zulassung von Prozeßbesuchern – auch von Medienvertretern – muß in einem neutralen Verfahren nach allgemeinen Regeln ohne Rücksicht auf deren „Wichtigkeit“ oder deren Bewertung durch Politiker oder der Richter erfolgen. Das ist keine „typisch deutsche Formalie“, sondern die Konsequenz aus manipulierter Öffentlichkeit in autoritären Regimen durch die Auswahl des Publikums in politischen Verfahren und Schauprozessen.

  • N
    Nobes

    Man stelle sich vor: In der Türkei werden deutsche Rentner, die sich in Alanya und anderswo niedergelassen haben, von einer nationalistischen Terrorbande reihenweise massakriert, weil sie Deutsche (und Christen) sind. Die Mörder werden vor Gericht gestellt, und alle deutschen Medienvertreter und auch ein Vertreter der deutschen Botschaft aus fadenscheinigen ("nicht früh genug drum gekümmert")Gründen vom Prozess ausgeschlossen. Was für ein Aufschrei ginge durch Deutschland, und wie würden sich einige der hier vertretenen Türkenhasser aufblasen.....

  • N
    noevil

    Ich kann mir einfach nicht erklären, weshalb es keinen größeren Raum im OLG München geben soll, damit auch wenigstens einige Vertreter der türkischen und griechischen Presse Platz finden können. (Kein Platz für lächerliche 10 Stühle? Ein Witz!) Und sei es nur, um in ihre Berichterstattung ein redliches Bemühen des Gerichtes einfließen zu lassen und hier nicht gleich wieder Raum für Unterstellungen irgendwelcher Art zuzulassen. Das würde die Situation doch sofort entspannen.

     

    Oder ist hier schon gleich wieder jemand auf Krawall gebürstet? Ich finde, dass hier Prinzipienreiterei völlig fehl am Platze ist - zumal bei einer Sache, die sich mit gutem Willen und einer vernünftigen Einstellung zur Verhältnismäßigkeit in kurzer Zeit von der Verwaltung lösen ließen. Dazu braucht man nicht einmal weder das Gericht selbst, noch die m.E. berechtigt interessierten türkischen oder griechischen Journalisten in Misskredit bringen.

  • H
    Hafize

    Tut mir leid, für mich passt das Ganze in den Rest der Story, von wegen erst Mal Akten schreddern und nachher einräumen, was dann eh alle wissen. Und dann natürlich die Trio-Theorie, alles hübsch runterspielen und einen auf dumm machen oder eine Art Gruppentheorie bzw. Zellentheorie aufstellen - als einen harten, kleinen Kern ausmachen und denn auch verurteilen.

     

    Dass türkische Medien, besonders private TV-Stationen selber ganz schön unterirdisch sein können, will ich hier mal anreißen, aber letztlich hätte die Justizverwaltung mit dem Sachverhalt einfach sensibler umgehen können - es war ihr wohl egal und das passt dann wieder gut ins NSU-Gesamtbild.

     

    Ich möchte anermerken, dass im Verfahren nicht viel 'Kritisches' herauskommen wird, denn die Beteiligten und Beschuldigten schweigen gerne und gute 13 Jahre NSU-Untergrund sind mehr als 4700 Tage mit 24 Stunden, in denen dieser NSU noch weitaus mehr hätte machen können, als bislang Gegenstand des Verfahrens ist. Vielleicht haben sie auch noch mehr gemacht oder anderen geholfen, Ähnliches zu vollbringen.

    Ich glaube leider nicht, dass dies im Verfahren rauskomen wird. Immerhin die Sach- und Beislage gegen Zschäpe, Wohlleben und einige andere ist extrem deutlich - da helfen auch keine Anwälte.

    Das asoziale und miese Umfeld dieser Top-Leute hingegen, könnte mit Ministrafen davon kommen und das ist gefährlich.

  • X
    Xiamen

    Jetzt kritisiert die Bundeskanzlerin sogar das

    Vorgehen eines bundesdeutschen Gerichts. Es ist

    kaum zu glauben........

  • V
    vigge

    hm.. ich schliesse mich rolf mueller an, der gleiche rassistenton in der sprache ist eines unserer grössten prolbeme, krasse hassgesellschaft..daraus kann nur verderben gedeihen. zur akkreditierung sag ich nur: völlig unprofessionell. solche intransparenz ist peinlich, und radio arabella hat laut eigener aussage keinen platz reserviert aber eine reservierung. hier stimmt was nicht. deutschland soll mal klar kommen, sonst endet es als russische provinz. vielleicht leben wir dann freier. nach er logik des nazis ist jede behauptung gegenteilig aufzufassen. ergo soll un das ganze nazigeschreih über das ach so unfreie russenland von der wahrheit ablenken. ist russland vielleicht viel freier als wir ahnen? maria weissband sagte vor winiger zeit dazu: das erste was ich in deutschland (kam aus der ukraine) feststellen musste, ist, das alles mögliche hier verboten und durchreguliert ist. tja bei nazis ist halt schwarz = weiss, daher wundern einen die kommentare oder dieses nazigericht einen?

  • G
    goya

    Der Prozess soll frei von Medienhetze

    und ausländischer Einflussnahme

    auf das deutsche Gerichtswesen, auf

    Zeugen, TäterInnen, KomplizInnen, Opfer sein.

    Weder die deutsche Politik, noch das

    Ausland sollen den Prozess und die RichterInnen

    beeinflussen und politische Urteile erzwingen!!!

     

    Ich will einen fairen Prozess und echte

    Aufklärung, keinen politischen Prozess,

    keine Zeugen-,TäterInnen-, Opfer-, Komplizen-

    manipulationen, keine Massenhysterien,

    keine Ehrenmorde, keine Selbstjustiz!

    Es ist das Recht des Gerichtes potentielle

    Behinderer der Justiz auszuladen, wenn die ordnungsgemäße Durchführung des Gerichtsverfahrens

    durch diese Einflussgruppen wahrscheinlich

    erschwert werden könnte!

    Dieses Gericht und nicht die Zeitung Hurriyet muss

    schließlich dem Staat gegenüber ein professionelles

    Verfahren gewährleisten!

    Schade das eben nicht bessere türkische Zeitungen als die Hurriyet sich früher beworben haben!

  • L
    lowandorder

    Klar.

    Die dritte Gewalt ist - hier via zuständiger Strafsenat - unabhängig,

    aber nicht bar der Kritik der anderen beiden Gewalten.

    The arroganz of power - läßt grüßen.

     

    In der Sache wird sich spätestens im Revisionsverfahren zeigen,

    was die Schriftgelehrtenkommission des BGHSt von

    der Anwendung des Windhundprinzips und dem Festhalten daran gerade

    im vorliegenden Fall hält; auch ob's überhaupt eingehalten worden ist.

     

    @braunis et al.

    Mit Wolfgang ' ik setz mir mal bei Richie' Neuss:

    " Es reicht nicht, keine Gedanken zu haben,

    man muß auch unfähig sein, sie auszusprechen."

    Viel Glück dabei.

  • E
    eksom

    Die türkische Presse und die anderen türkischen Medien waren nicht langsam. Bereits am ersten Tag haben Sie alle Ihre A-Anträge rechtzeitig eingereicht bzw. gestellt! Sonderbarerweise erhielt aber jemand im Gericht die Anweisung von Oben die ausländisch klingenden Namen auf der Listen erst ab Platz 51 einzutragen. So wurde alles von Anfang jur. korrekt und passend gemacht! WETTEN? Und weil es ein Staatsgeheimnis ist und der Verfassungschutz hier wieder gepennt hat, haben alle das Spielchen der braunen Justiz geschluckt!?

  • TE
    Thomas Ebert

    Wollen hier einige Politiker einen Freispruch Zschäpes provozieren? Jeder Verdacht der politischen Einflussnahme muss peinlichst vermieden werden. Ansonsten würde ein Urteil, zu Recht, von der nächsten Instanz kassiert werden. Aber das mediale Getöse ist wieder einmal übelstes Gutmenschentum - im Glaube Gutes zu tun wird an den Grundfesten der Republik gerüttelt, zu denen die Gewaltenteilung nun mal gehört.

  • R
    rolfmueller

    Im gleichen kaltschnäuzigen Ton, in dem hier die türkenfeindliche Arroganz des Gerichts mit angeblichen Verfahrenszwängen gerechtfertigt wird, wurde in der Nazizeit auch die Diffamierung und Verfolgung der Juden begründet. Abseits der Sonntagsreden herrscht noch immer der gleiche rassistische Ton in Deutschland.

  • F
    Fritz

    Es hat sich seit 33 absolut nichts geaendert. Der Deutsche setzt sich in Bewegung, ob als Atomkraftkritiker, Danke VGH Kassel, oder als Beschneidungsgegner, fremde Kinder sind ihm naeher als die eigenen, oder nun Kritiker des OLG Muenchen, als ob Tuefrken Vorrechte haetten, sie haben sie nicht!

     

     

    Nicht nur Politiker springen immer schnell auf den Zug einer solchen "Bewegung" auf, sondern auch Journalisten. Werner Hoefer, Carola Stern, man sollte auch Lea Rosh in diese Reihe setzen, Goebbels ist niemals weit. Und jetzt auch noch Merkel!

  • G
    Gunter

    Die deutsche Justiz ist unabhängig num wird sich erweisen ob sie es wirklich ist: von der Regierung von dem islamistischen Populisten Erdogan oder von sonst wem. Die deutschen Bürger sind gespannt wem sie noch trauen dürfen...

  • R
    Rellüm

    Man versucht hier als "dritte Kraft" zu fungieren, aber das ist wenig glaubhaft !

  • EB
    Eisener Besen

    Was soll das Gedönst eigentlich? Nur weil die Medien diesen Prozess umsatzsteigernd ausschlachten wollen, maulen sie jetzt wegen der limitierten Plätze. Richtig und wenn ein Präsident sich beschwert, dann ist die Pressefreiheit,die viel missbrauchte, in Gefahr. Geht es noch?

    Sonst ist man doch auch so frei, jeden Mist bei den Agenturen einzukaufen. Und dafür reichen die 50 vorbestellten Plätze.

    Es ist schon in Ordnung, wenn das Gericht hier rigoros vorgeht. Sollen sich die Richter während des Prozesses pausenlos die Kommentare von Experten und Experten die eine Experten kennen um die Ohren hauen lassen? Da ist der Kachelmann-Prozess doch das Negativbeispiel dafür.

    Ihr Pressefritzen nehmt euch nicht wichtiger also ihr eh nicht seid. Die Leute haben doch schon lange die Nase voll von Meinungsmache und Kampagnen. Ich bin mir sicher, daß das Gericht ordentlich arbeiten wird, was man von Jounalisten nicht zwingend sagen kann.

  • W
    Wetterleuchten

    Nein, es geht hier nicht um Prinzipienreiterei eines Teils unserer Justiz! Ausgerechnet unsere Justiz liefert wieder einmal Negativ-Schlagzeilen. Offenbar scheut die deutsche Rechtsprechung in München das Wort "Aufarbeitung"! Wer seit den 50er Jahren bei der Aufarbeitung der Nazi-Verbrechen so viel Versagen angehäuft hat, der hat eigentlich kein Recht mehr hier türkische Presse-Beobachter von der Beobachtung des NSU-Verfahrens auszuschließen.

    Entweder die Bundesregierung ordnet auf gesetzlicher Grundlage eine Neuverteilung der Beobachter-Plätze an. Oder der Bundespräsident weist als höherrangiges Verfassungsorgan das Gericht in München an, hier eine sofortige Zulassung der türkischen Medien-Vertreter zuzuweisen.

  • SH
    Stefan H.

    Ich frage mich, ob es für Zeitungen und andere Medien neu ist, dass die Plätze auf diese Weise vergeben werden.

  • DW
    Damals wars

    Da in Bayern rechtsradikale Ansichten bekanntlich weit verbreitet sind, kann die Reaktion des Gerichts niemanden verwundern.

  • M
    Mario

    Da drängt sich mir ja der verdacht auf, dass diese peinliche Angelegenheit begründet sein kann, dass die zuständigen Beamten verkappte Nazis sind.

  • F
    FaktenStattFiktion

    1. Türkische Opfer? Ich denke, es waren "Deutsche mit Migra".

    2. Holländische Teams haben auch feste Plätze bekommen.Die Türken waren schlicht zu langsam.

    3. Warum fordern Türken wieder Sonderrechte?

    4. Warum mischt sich die Exekutive in die Judikative ein?

    5. Welches Mandat hat Frau Böhmer in einem Strafprozess ?

  • KV
    Karl-Heinz Voelker

    Bisher dachte ich, in Deutschland gelte die Gewaltenteilung.

    Offensichtlich will jetzt die Regierung - getrieben von der Vierten Gewalt - dem OLG München Vorschriften machen.

    Ein Gericht hat sich an Gesetze und Rechtsvorschriften zu halten, an sonst nichts.

    Das sollten auch deutsche Journalisten wissen. Und wenn sie dann unisono eine andere Vorgehensweise fordern, möchten sie eine andere Republik.

    Wehret den Anfängen!

  • W
    W.Wacker

    Das ist nur schwer verständlich.

     

    Die ach so interessierten türkischen Medien haben sich nicht rechtzeitig um die Akkreditierung gekümmert. Selbst Schuld.

     

    Jetzt könnten sie immer noch morgens früh aufstehen, um bei den nach Ankunftsreihenfolge eingelassenen Zuschauern zu sein. Wenn ihnen das unzumutbar ist, ist das Interesse wohl doch nicht so wichtig.

     

    Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.