Mutmaßlicher IS-Chef vor Gericht: Freispruch für Abu Walaa gefordert
Der Prediger soll Chef des Islamischen Staats in Deutschland gewesen sein und Kämpfer rekrutiert haben. Die Verteidigung sieht dafür keine Beweise.
Zweifel hatte die Verteidigung außerdem an der Glaubwürdigkeit eines Kronzeugen sowie eines Polizeispitzels, auf deren Aussagen und Schilderungen die Bundesanwaltschaft sich vor allem gestützt hatte. Diese hatte elfeinhalb Jahre Haft für den Prediger verlangt.
Abu Walaa und drei Mitangeklagten wird vorgeworfen, junge Menschen vor allem im Ruhrgebiet und im Raum Hildesheim islamistisch radikalisiert und in die IS-Kampfgebiete geschickt zu haben. Abu Walaa war Imam der Moschee des inzwischen verbotenen Vereins Deutschsprachiger Islamkreis Hildesheim. Die vier Angeklagten stehen wegen Unterstützung des IS und Mitgliedschaft in der Terrormiliz seit September 2017 vor Gericht.
Die Bundesanwaltschaft hatte sich einerseits auf einen Kronzeugen gestützt, einen jungen Mann aus Gelsenkirchen. Dieser geriet als Jugendlicher in islamistische Kreise, wandte sich später aber vom IS ab und kooperierte mit den Behörden. Eine weitere Schlüsselrolle spielten Informationen des ehemals wichtigsten V-Manns der Polizei in islamistischen Kreisen. „Murat Cem“ oder „VP01“ erhielt für den Terror-Prozess aber keine Aussagegenehmigung.
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