piwik no script img

Monat gegen sexuelle Gewalt in den USAAntreten gegen Belästigung

Jedes Jahr im April wird in den USA gegen sexuelle Gewalt demonstriert. Flankiert werden viele Aktionen von einer Heuchelei.

Im April wandern Männer in High Heels Foto: dpa

Berlin taz | Im April wird in den USA jedes Jahr der Sexual Assault Awareness and Prevention Month (SAAPM) ausgerufen. Die Kampagne soll die Öffentlichkeit für sexuelle Gewalt sensibilisieren und darüber aufklären, wie man sie verhindert. Über den gesamten Monat geplante Aktionen sollen dazu beitragen, sexuelle Gewalt als Angriffe auf die öffentliche Gesundheit, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit einzuordnen. Die Ressourcen für die SAAPM-Kampagne werden von dem National Sexual Violence Resource Center (NSVRC) und weiteren Vereinen, die sich gegen sexuelle Gewalt einsetzen, zur Verfügung gestellt.

Infolge der #MeToo-Bewegung wird auch sexuelle Belästigung an Schulen und Universitäten immer stärker in der US-amerikanischen Öffentlichkeit diskutiert. Anlässig des SAAPM finden mehrere Ausstellungen an Universitäten statt, in denen die Kleidungsstücke von Vergewaltigungs-Opfern ausgestellt werden. Die Installationen sollen sich nicht nur gegen sexuelle Gewalt allgemein, sondern auch implizit gegen „Victm-Blaming“ richten. TeenVogue hat zusammen mit Vergewaltigungsopfern die Bildergalerie What I was wearing when I was raped veröffentlicht.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Neben dem „Walk a Mile in Her Shoes“-Gang, auf dem Männer in hohen Schuhen gegen sexuelle Gewalt laufen, ist auch der „Hike the Hill in Heels“-Marsch an der University of Tennessee geplant. Die High Heels-Wanderungen sollen den TeilnehmerInnen klar machen, wie schmerzvoll sexuelle Belästigungen sind.

Als US-Präsident Donald Trump vergangenen Freitag der von Obama begonnenen Tradition folgte und die Wichtigkeit des SAAPM beteuerte, wurde er heftig kritisiert. Da ihm zahlreiche Frauen sexuelle Übergriffe vorwerfen, sei Trumps Statement pure Heuchelei. Komödiant Jimmy Fallon teilte die Kritik an Trump „April is also National Presidential Unawareness Month“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!