Militärische Präsenz im Senegal: USA festigen Stellung in Westafrika
Ein neues Rahmenabkommen soll die ständige Präsenz von US-Truppen im Senegal ermöglichen. Denn Dakar gilt als mögliches Anschlagsziel.
Es sei ein Rahmenabkommen über „die Bedingungen des Zugangs und der Nutzung der betroffenen Einrichtungen, wenn unsere Militärs in den Senegal eingeladen werden“, sagte der Botschafter. Klarer drückte sich der Außenminister aus: Das Abkommen ermögliche „die permanente Anwesenheit von US-Militär im Senegal“ zum Umgang mit „den Sicherheitsproblemen der Region“.
Westafrika gilt als eine der wichtigsten Weltregionen im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus. Anders als noch vor ein paar Jahren ist dieser nicht mehr nur in den Wüstenregionen von Mali und Niger aktiv, sondern hat sich mit den verstärkten Aktivitäten von Boko Haram in Nigeria in den Jahren 2014/15 und mit Al-Qaida-Anschlägen in Burkina Faso und der Elfenbeinküste dieses Jahr in die gesamte Region ausgebreitet. Dakar gilt als mögliches kommendes Anschlagsziel.
Bisher setzte das US-Militär, dessen Afrika-Kommandozentrale Africom in Stuttgart ihren Sitz hat, in Westafrika auf Spezialkräfte, Drohneneinsätze, Ausbildungsprogramme und kurzfristige Nutzung militärischer Infrastruktur – ohne dauerhafte Präsenz. Eine unmittelbare Veränderung dieser Politik steht nicht an: Die gegenwärtige US-Truppenpräsenz in Senegal von rund 40 Soldaten soll zunächst nicht ausgeweitet werden, heißt es. Aber es wird jetzt einfacher für die USA, kurzfristig doch militärisch einzugreifen.
Seuche, Naturkatastrophe oder Terror
Im Senegal findet bereits jedes Frühjahr das größte gemeinsame Militärmanöver von US-Truppen und afrikanischen Armeen „Flintlock“ statt. Dieses Jahr gab es zusätzliche ein großes multinationales Seemanöver von Kamerun aus. Im Mai ist in Burkina Faso eines mit westafrikanischen Eingreiftruppen geplant.
Der Senegal spielte eine zentrale Rolle, als die US-Regierung in der intensivsten Phase der westafrikanischen Ebola-Epidemie 2014 bis zu 2.800 US-Soldaten nach Liberia schickte, um Ebola-Behandlungszentren aufzubauen. US-Botschafter Zumwalt erinnerte daran, dass dafür am Flughafen Dakar eine US-Logistikplattform entstand.
„Während dieser Krise“, erläuterte er, „merkten unsere Regierungen, dass verstärkte Sicherheitsbeziehungen einen verstärkten juristischen Rahmen erforderlich machen.“ Die nächste „unvorhergesehene Herausforderung“ könne eine neue Seuche sein, eine Naturkatastrophe – oder eine „terroristische Bedrohung.“
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