Menschenrechtspreis des Europarats: Kämpferin für Jesiden ausgezeichnet
Sie wurde vom IS gefangengenommen und wochenlang misshandelt. Heute ist Nadia Murad frei – und setzt sich international für das Schicksal der Jesiden ein.
Nadia Murad wurde 2014 in ihrem nordirakischen Heimatdorf Kocho von Milizionären des „Islamischen Staates“ (IS) gefangengenommen. Nach ihrer Schilderung musste sie mit ansehen, wie etwa 700 Dorfbewohner, darunter sechs ihrer Brüder, ermordet wurden.
Wochenlang wurde sie von ihren Peinigern geschlagen und vergewaltigt. Nach drei Monaten gelang Murad die Flucht, über ein Hilfsprogramm gelangte sie nach Deutschland.
Murad sei eine Menschenrechtsaktivistin geworden, die das Schicksal der Jesiden prominent in das Blickfeld der internationalen Öffentlichkeit gerückt habe, erklärte der Europarat. Murad war eine der Kandidatinnen für den diesjährigen Friedensnobelpreis. Im September wurde sie zur ersten Ehren-Botschafterin der Vereinten Nationen für die Würde der Überlebenden des Menschenhandels ernannt.
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