Mehr Flüge und teurere Tickets: Airlines machen Milliardengewinne
Fluggesellschaften fuhren 2023 27,4 Milliarden Dollar Profit ein. Nicht genug, sagt die Branche. Dabei wird sie zumindest in Deutschland subventioniert.
![Fliegendes Passagierflugzeug von unten vor blauem Himmel Fliegendes Passagierflugzeug von unten vor blauem Himmel](https://taz.de/picture/7036479/14/35405878-1.jpeg)
Im vergangenen Jahr erzielten die Airlines einen geschätzten Gewinn von 27,4 Milliarden Dollar, wie der Verband bei seiner Generalversammlung am Montag in Dubai mitteilte. Das ist eine Milliarde mehr als vor der Pandemie im Jahr 2019.
Rund die Hälfte der weltweiten Gewinne dürften auch 2024 die Fluggesellschaften in Nordamerika einfliegen. Die IATA sagt ihnen einen Überschuss von 14,8 Milliarden Dollar voraus und damit ebenso viel wie 2023. Die Airlines in Europa dürften ihren Gewinn von zuletzt 8,6 Milliarden auf 9 Milliarden Dollar steigern.
„Die Gewinnspanne bleibt hauchdünn“, sagte IATA-Generaldirektor Willie Walsh. „Diese Leistung liegt immer noch weit unter dem, was die Branche erreichen sollte.“ Hohe Steuern und „lästige“ Vorschriften schmälerten die Einnahmen, die letztlich auch für Investitionen in den Klimaschutz gebraucht würden.
BUND fordert mehr Einsatz fürs Klima
Der Luftverkehr verursacht weltweit rund drei Prozent aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen und rund fünf Prozent aller Klimaeffekte. „Keine andere Art der Fortbewegung verbrennt so viel Energie wie das Fliegen“, schreibt der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) auf seiner Website. Dass die Flugbranche wächst, liege zum Beispiel in Deutschland an hohen Subventionen: Der Treibstoff Kerosin ist von der Energiesteuer, internationale Flüge sind von der Mehrwertsteuer befreit.
Der BUND fordert, so viel Luftverkehr wie möglich auf klimafreundlichere Verkehrsmittel, zum Beispiel auf die Schiene, zu verlagern. Bei nicht verlagerbaren Flüge müssten durch optimierte Flugrouten und klimafreundliche Technologien Emissionen gespart werden – und dafür müsse „die Branche insgesamt stärker in die Pflicht genommen werden“.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Jugendliche in Deutschland
Rechtssein zum Dazugehören
Jens Bisky über historische Vergleiche
Wie Weimar ist die Gegenwart?
Denkwürdige Sicherheitskonferenz
Europa braucht jetzt Alternativen zu den USA
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss