Mathematiker und Nobelpreisträger: John Nash bei Autounfall getötet

Der Nobelpreisträger John Nash und seine Frau Alicia kamen am Sonntag bei einem Unfall ums Leben. Nash erlangte weltweite Bekanntheit durch den Film „A Beautiful Mind“.

Vor allem für seine Spieltheorie bekannt: John Nash Bild: dpa

TRENTON ap | Der seit dem Film „A Beautiful Mind“ weltbekannte Mathematiker und Nobelpreisträger John Nash ist tot. Der 86-Jährige kam mit seiner 82-jährigen Frau Alicia bei einem Unfall in einem Taxi im US-Staat New Jersey ums Leben, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Beide seien aus dem Auto geschleudert worden, der Taxifahrer sei im Krankenhaus, hieß es.

Das Paar war gerade von einer Reise aus Norwegen zurückgekommen, wo Nash einen Preis entgegen genommen hatte. Der dort mit ihm ausgezeichnete Mathematiker Louis Nirenberg würdigte Nash als großartigen Kollegen und „eine Art Genie“.

Der Film von 2001, der in Deutschland unter dem Titel „Genie und Wahnsinn“ lief, erzählt seine Lebensgeschichte und von seinen psychischen Problemen. Die Hauptrolle spielte Russel Crowe. Der Streifen auf Grundlage einer nicht autorisierten Biografie wurde mit vier Oscars ausgezeichnet.

Nash war vor allem für seine Spieltheorie bekannt und erhielt dafür 1994 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Die Theorie befasste sich mit der Dynamik menschlicher Rivalität. Sie gilt als eine der wichtigsten Ideen des 20. Jahrhunderts.

Zu Zeiten des Kalten Kriegs hatte Nash für die US-Regierung gegen sowjetische Spionage gearbeitet. Ab 1959 entwickelte er psychische Probleme. Er hatte nach eigenen Angaben Wahnvorstellungen und verbrachte mehrere Monate in der Psychiatrie. Doch sei seine Schizophrenie in den 1970er und 1980er Jahren abgeklungen, schrieb er in einer Autobiografie für die Nobel-Stiftung.

Geboren wurde Nash in Bluefield in West Virginia. Er studierte an der Universität Princeton und erlangte 1950 mit einer Dissertation über nicht-kooperative Spiele seinen Doktortitel. Später unterrichtete er an der Eliteuniversität MIT in Massachusetts und an der Universität Brandeis, bevor er nach Princeton zurückkehrte. Unipräsident Christopher Eisgruber würdigte Nash als Inspiration für Generationen von Mathematikern, Wirtschaftswissenschaftlern und Forschern.

Von seiner Frau Alicia hatte sich Nash 1963 scheiden lassen. Nach einigen Jahren zogen die beiden jedoch wieder zusammen und heirateten schließlich 2001 erneut.

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